Angst vor (neuem) Herrchen

  • Ich könnte mir gut vorstellen, dass dieses Verbellen etc. mit der Eingewöhnung zusammenhängt. Mein Tierschutz-Senior hat seine Sympathien im Laufe der Zeit auch mehrfach gewechselt (bis auf seine Hauptbezugsperson).

    Unsere Hundetrainerin sagte mal, dass es häufig vorkommt, dass Tierschutzhunde zuerst einmal nur Bindung zu einer einzigen Person aufbauen kann, und erst später Bindung zu weiteren Personen machen kann. (Bei uns hat es über ein Jahr gedauert)

    Ich weiss, es ist ganz blöd und frustrierend für deinen Mann. Doch das wird bestimmt. Einfach Geduld haben :-)

    Unsere Hundetrainerin empfahl uns damals auch, dass mein Partner sich einfach nicht um den Hund bemühen soll.

    Wenn euer Hund deinen Mann anbellt, finde ich es schwierig, pauschal zu sagen, wie man sich verhalten soll... Es kommt halt drauf an... Motzt der Hund, weil sich dein Mann mit dazu aufs Sofa gesellt, darf man das ruhig klarstellen. Fühlt sich der Hund jedoch bedrängt, darf man darauf Rücksicht nehmen und wieder auf Abstand gehen.

  • Viele Hunde aus dem Tierschutz haben Angst vor Männern.

    Vielleicht ist es jetzt so, dass sie nach der anfänglichen Unsicherheit (neues Zuhause) sich jetzt erst traut, das zu äußern.

    Dann wäre die Situation so:
    Hündin ist im Raum, Mann kommt dazu = Angst.
    Hündin knurrt, weil ihr die Situation unangenehm ist
    Du sagst "Nein!"
    Situation wird doppelt unangenehm, weil die einzige Person, der die Hündin vertraut, ihr die Angst verbieten will
    Aus Sicht der Hündin besteht die Angst aber zu Recht.

    Ist ein langer Weg: Gefühle des Hundes respektieren, abwarten, Hund auf sich zukommen lassen, nicht drängen.
    Kann locker 1 bis 2 Jahre dauern, bis sich das normalisiert.

  • Ihr wollt Ihr Zeit geben und nach 3 Monaten ist die Verzweiflung schon so groß?!?!?

    Gebt ihr wirklich ZEIT! Genug Zeit!
    Unser gizmo ist jetzt seit einem Jahr bei meinen Eltern und ich kann ihn immernoch nicht streicheln. Er wird hysterisch wenn ich reinkomme, knurrt, bellt - ich kann ihm nur das halsband und Leine anziehen wenn wir draußen im Garten sind und er keine Ecke zum Rückzug hat.

    Jetzt so langsam fängt es an, dass er mich begrüßt, wenn ich komme, er gerne mit zum spaziergang kommt.

    Außerhalb der gemeinsamen spaziergänge wird das Verhalten ignoriert und positiv verstärkt, wenn er anstelle von hysterischem Gekläffe und rumknurren einfach weg geht. Er soll lernen, dass er nur weggehen muss und beißen nicht das Mittel der Wahl ist. Ja, er beißt übrigens sofort zu, wenn ihm etwas nicht passt und man zu nah dran ist.

    Woher weiß ich, das ignorieren das richtige Verhalten ist?
    Die anderen hunde zeigen es mir. Sie ignorieren gizmo auch stets, wenn er durchdreht. Ist er wieder ruhig und entspannt, dann darf er wieder "mitmachen" und ist ein Teil der Gruppe.

    Habt Geduld. Erlebt spaßige sachen gemeinsam, bei denen dein Mann einfach nur da ist und nichts verlangt.

  • Motzt der Hund, weil sich dein Mann mit dazu aufs Sofa gesellt, darf man das ruhig klarstellen

    Ich sehe das genauso. Unser Hund ist zwar klein (und daher nicht wirklich gefährlich), aber das selbe Verhalten bei einem 50 kg Hund, hätte etwas bedrohliches.

    Ist ein langer Weg: Gefühle des Hundes respektieren, abwarten, Hund auf sich zukommen lassen, nicht drängen.
    Kann locker 1 bis 2 Jahre dauern, bis sich das normalisiert.

    Sie bekommt jede Zeit der Welt. Wir wollen ihr ja nur durch unser (hoffentlich richtiges) Verhalten nur signalisieren, was in ihrem neuen Rudel sein darf und was nicht. Und Menschen anknurren darf nun mal nicht sein.
    Ich wundere mich sehr, dass dieses Verhalten hier so "verständnisvoll" akzeptiert wird.

    Ihr wollt Ihr Zeit geben und nach 3 Monaten ist die Verzweiflung schon so groß?!?!?

    Nein, von Verzweiflung kann nicht die Rede sein. Allerdings bin ich der Meinung, dass es umso schwieriger wird, ihr Fehlverhalten erst nach einem Jahr aufzuzeigen, wenn es vorher akzeptiert wurde.

    Ich kann nur wiederholen: Mein Mann hat sich ihr nie aufgedrängt oder ist ihr zu nah gekommen.
    Er war einfach nur da. Na ja, er wohnt halt auch hier.

  • Und Menschen anknurren darf nun mal nicht sein.
    Ich wundere mich sehr, dass dieses Verhalten hier so "verständnisvoll" akzeptiert wird.

    Kommt darauf an warum sie knurrt. So wie frolleinvomamt schreibt.

    Ich habe Party gefeiert, als mein TS-Hund mich das erste, ok, auch das einzige, Mal angeknurrt hat. ;)

  • Also mein 50 Kilo Hund knurrt und bellt :D das darf sie auch , ich fände es eher schlimm wenn sie es nicht machen würde. So kann man doch gut reagieren. Man merkt genau wann etwas unangenehm wird.
    Dieses 'Menschen anknurren geht gar nicht' woher kommt das? Würde dein Hund (was ich nicht glaube) aktiv bedrohen, ja dann würde das nicht gehen, aber das Problem löst sich doch nicht indem du das Knurren verbietest, das ist ja nicht die Ursache sondern nur ihre Kommunikation.

    Ihr müsste also an der Ursache arbeiten. Wenn sie knurrt oder bellt ist schon 'was falsch gelaufen'. Sei es, dass er dem Hund zu nahe gekommen ist (was sich im Alltag halt nicht immer vermeiden lässt).

    Hat sie denn einen Rückzugsort, ggf. einen in/auf den zu sie schicken kannst? Wie verhält du dich in den Situationen? Du musst für sie ja eine angenehme Situation schaffen, die positiv ist, nicht mit 'Nein' negativ, wie schon erklärt.

    Geduld und erlernen von 'hündischer Ausdrucksweise' ist das Stichwort denke ich.

  • Ihr müsste also an der Ursache arbeiten. Wenn sie knurrt oder bellt ist schon 'was falsch gelaufen'

    Da sie knurrt, wenn Herrchen nur das Zimmer betritt, fällt mir nur ein, ihn wieder aus dem Zimmer zu schicken....
    Das kann nicht wirklich die Lösung sein.

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