Angst vor (neuem) Herrchen

  • Sehe das auf einen (sicheren) Platz schicken einfach als eine Hilfe für sie an, nicht als Strafe. Denn dadurch lernt sie auch das Weggehen, wenn sie etwas gruselig findet. Das ist etwas, das ich meinem Senior (angstaggressiv) beizubringen versuche. Er konnte das nämlich gar nicht, sich einer blöden Situation entziehen, sondern ist dann gleich drauf. Inzwischen warnt er länger anstatt zu explodieren.

    Mit dem Knurren warnt euer Hund, dass er mehr Abstand möchte. Das kann er ja haben. Er soll halt dann gehen, wenn ihm was nicht passt :-) In diesem Fall darf er sogar auf ein anderes sicheres Plätzchen gehen. Somit hat der Hund gleichzeitig noch eine Aufgabe und hat weniger Gelegenheit, sich in was reinzusteigern.

    Ich denke, wenn ihr das konsequent und immer gleich eine Zeit lang durchzieht, wird sich der Hund entspannen :-) Entweder er hört auf zu knurren, weil er den Platz nicht wechseln möchte, oder legt sich freiwillig auf den anderen Platz :-)

  • Und das wir Menschen für das menschgemachte Wesen Hund Aliens sein sollen...

    Na, dann wedel mal mit der Rute, wenn Du Dich freust. Und "Eau de Guelle" ist sicher auch Dein Lieblingsparfüm. :D

    Mit ALIEN meinte ich nichts, wovor man Angst hat, sondern ein Wesen, dessen Kommunikation ich nicht deuten kann.
    Das muss man sich eben Schritt für Schritt erarbeiten.
    Mit dem Rudelgedöns ist das eine einseitige Sache. Bei unsicheren Hunden macht man es mit Deckeln nur schlimmer.
    Also versuchen zu verstehen, was den Hund verunsichert, und dann positiv aufbauen.
    Hat @AnnaAimee ja schon gute Tipps gegeben.
    Und Deine "Freu-Methode" finde ich auch klasse!

    Und ehe hier jemand auf die Idee kommt, ich würde nur theoretisieren: Mein Terrier hat anfangs nicht nur geknurrt, sondern Löcher gemacht.
    Der war für mich aber sowas von einem Alien ... ;)

  • Wenn sie dir vertraut machs ihr doch einfach vor. Dein Mann betritt das Zimmer und du freust dich. Zeig ihr wie toll dieser Mann ist!

    So ähnlich hatte ich das auch gemeint als ich schrieb, daß du die Emotionen deines Hundes verändern solltest.
    Die Anwesenheit deines Mannes ist Grund dafür, daß Frauchen so fröhlich-glücklich-entspannt ist und mit tollen Leckis wirft.
    Was meinst du, wie nachhaltig sich das auf deinen Hund überträgt - und die Stimmung verändert sich relativ schnell.

    Und falls du mit dem Argument der Angstverstärkung aufwarten möchtest: Angst kann man nicht durch etwas Schönes verstärken. Es gibt da das gute Beispiel mit der Spinne: wenn du Angst vor Spinnen hast, aber ab jetzt jedes Mal deine absoluten Lieblingspralinen kriegst wenn eine Spinne in der Nähe ist - nein, deine Angst wird nicht größer werden sondern sich vermindern....... und wenn dir in diesen Situationen noch jemand souverän den Rücken stärkt - dann fühlst du dich noch besser.

    Auch wenn man bei Vergleichen Mensch-Hund immer etwas zurückhaltend sein sollte - das Lernverhalten funktioniert bei allen Säugetieren fast gleich.

    Ich hatte dir ja auch den Klicker empfohlen - wenn er gut aufgebaut wurde und immer wieder "aufgeladen" wird, dann löst irgendwann alleine der Klick eine freudige Erwartungshaltung durch Dopaminausschüttung aus. Das löst Ängste - und macht den Hund auch aufnahmefähiger für Nachfolgendes.
    Denn häufig können unsichere Hunde ab einem bestimmten Punkt ihr Verhalten nur schwer oder gar nicht unterbrechen - denn Angst blockiert das Denken.

    Zusätzlich ist das oben schon empfohlene "ins-Körbchen-schicken" ein gutes Alternativverhalten - denn einem unsicheren Hund sollte man schon sagen, was er statt knurren oder bellen machen soll.

  • Wie ist es beim Spazierengehen?

    Dazu fällt mir als Übung ein:
    Du leinst den Hund an und gehst aus dem Haus und wartest draußen.
    Wenn Dein Mann aus der Haustür kommt, gibts ein "Freu! Herrchen kommt!"
    Und dann geht Ihr gemeinsam los (positive Verknüpfung mit Spaziergang).

  • Ich fasse jetzt mal die verschiedenen Beiträge zusammen. "Sichtbares Freuen, wenn Herrchen kommt."
    Jaaaaaaa, das mache ich! Und nicht nur ich, sondern auch ganz besonders unsere anderen beiden Hunde. Die können das noch besser, als jeder Mensch. Und unsere kleine "Knurr-Maus" beobachtet das auch ganz genau. Aber bisher hat sie sich unseren Freudensausbrüchen noch nicht anschließen wollen.

    Ich danke Euch allen für Euere Tipps und Meinungsäußerungen. Ich habe jetzt einiges an der Hand, das ich in nächster Zeit umsetzen kann.
    Ich berichte, wie es weiter geht.

  • Und unsere kleine "Knurr-Maus" beobachtet das auch ganz genau. Aber bisher hat sie sich unseren Freudensausbrüchen noch nicht anschließen wollen.

    Das kommt noch - "gut Ding will Weile haben" gilt auch hier.
    Geduld, Konsequenz (immer gleich reagieren und nicht mal was "ausprobieren") und ein langer Atem - und dann wird sich ihre Anspannung bald lösen und sie wird freier im Umgang mit Herrchen werden.

    Schreib dir doch einfach ab und zu den Stand der Dinge auf - in 2Monaten wirst du staunen, was sich mittlerweile getan hat.
    Und ja, bitte berichte weiter :smile:

  • Ja Birge, da hast Du recht. Wir bleiben dran.
    Heute hat sich mein Mann kurz auf "meinen" Platz gesetzt und seine Hand neben sich auf die Bank gelegt - 20 cm vom Rüsherl entfernt. Sie ist nicht weg gelaufen. Nach 2 Minuten ist er wieder aufgestanden und alles war entspannt. :hurra:

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