Stereotypes Verhalten? Massiv unruhiger Hund
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-Canidae- -
29. September 2015 um 21:53
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Ich habe seit Freitag einen Pflegehund er ist ein 12 Jahre alter Husky Rüde, kastiert.
Seine Geschichte:
Früher war er ein Schlittenhund der scheinbar auch dafür eingesetzt wurde, er wurde dann min. 2 Jahre permanent im Zwinger gehalten seine 36 anderen Rudelmitglieder ebenso.
Vor einem Jahr wurde er dann da raus geholt und im Ausland im Tierheim gehalten wo die Bedingungen leider auch nicht besser war.
Vor 1 1/2 Wochen kam er dann nach DE weil ihn eine Frau adoptiert hat, gab ihn aber zu mir (Tierschutz) weil er sich angeblich nicht mit ihrem Rüden vertragen hätte.Bei mir ist er jetzt seit Freitag, mit meiner Hündin und versteht sich super

Unser Problem:
Er läuft den ganzen Tag hechelnd (scheinbar aus Stress) durch die Wohnung, ziellos. Hin und her und her und hin und braucht teilweise eine Stunde bis er Ruhe findet und sich mal hinlegt.
Mein Verdacht ist, dass er einen Zwingerschaden hat und das Zwanghaft ist, würde auch erklären warum ihn das so stresst. Das hast er auch bei der Vorbesitzerin gemacht.Ich weiß, dass er wohl ein Fall für eine Trainerin sein wird, weil das Problem doch recht gefestigt ist. Allerdings ist meine im Urlaub und ich würde gerne wissen, wie ich seinen Stresslevel minimieren kann.
Bis jetzt habe ich ihn nach einer Weile auf seinen Platz gebracht und so lange gestreichelt und ihm gut zugeredet, bis er endlich zur Ruhe kam und sich hingelegt hat.
Doch ich würde gerne wissen, wie ich das Verhalten erfolgreich unterbrechen kann und ob ihr Anregungen für ein Alternativ Verhalten habt?
Übrigens, wir waren gestern beim Tierarzt bis auf das er fast Taub ist, ist er komplett gesund.
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Die Idee mit dem Streicheln und gut zureden finde ich ehrlich gesagt sehr gut. Das funktioniert bei unserem Hund, der wahrscheinlich auch unter merkwürdigem Verhalten leidet, sehr gut um ihn so zur Ruhe zu bringen. Bei Max hab ich es regelrecht trainiert und somit klappt es von Tag zu Tag besser mit der Entspannung. Was vielleicht noch eine Idee wäre dass du mit dem Klicker versuchst anderes Verhalten zu erlernen. Dass die Taubheit da eine Rolle spielt konnte aber ausgeschlossen werden? Seine Geschichte klingt sehr traurig und klingt schon nach der Erklärung, aber manchmal haben Tiere merkwürdige Verhaltensweisen aufgrund von Taubheit in Verbindung mit ungewohnter Umgebung....
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Wenn er den größten Teil seines Lebens im Zwinger gelebt hat, ist es verständlich, das er drinnen Stress hat!
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Ich würde den einfach mal zur Ruhe kommen lassen!
Erst war er mit 39 anderen Hunden für 2j im Zwinger, dann im Tierheim wo's auch nicht besser war, dann plötzlich mit einem fremden Rüden bei einer fremden Frau, u jetzt, ein paar Tage später, ist er bei dir.
Ich finde das ein bissl arg viel auf einmal! Va für einen 12 jährigen Hund!Ich würde auf jeden Fall dafür sorgen, das er einen ordentlich strukturierten u geregelten Tagesablauf hat!
Der ist -verständlicherweise!!- eh schon genug gestresst u durcheinander. Wenn er dann zumindest ganz sicher sein kann, 'um xy stehen wir auf, um xy gehen wir 1 Std ... , wenn wir wieder zh sind bekomme ich was zu essen u danach ein Kaustangerl, dann ist Pause bis xy, usw usw usw', nimmt ihm das schon eine ganze Menge von diesem Stress.
Dann kann er in Ruhe ankommen, u DANN würde ich weiter schauen.
Vorerst hat er mmn genug damit zu tun sich an einen ganz normalen Alltag zu gewöhnen, u die Dinge zu lernen, bei denen 'normale' Hunde nicht mal drüber nachdenken. zb stehen bleiben beim Hb anziehen, ein Mistsack der sich im Wind bewegt ist nicht gefährlich, ich bekomme ganz sicher, egal was passiert, jeden Tag etwas zu essen, (wenn sie die Hand hebt muss ich keine Angst haben! Sie will mir keine hauen sondern sich nur am Kopf kratzen..) uä.
Ich bin sicher das sich dadurch schon ein guter Teil seiner Probleme "von selbst" erledigen wird.(Das bedeutet ja nicht, das man mit ihm nicht auch diverse kleine Übungen zwischendurch machen kann wenn er einen guten Tag hat.)
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Hast Du die Möglichkeit, dem Hund einen Freigang nach draußen in den Garten zu ermöglichen? So dass er frei zwischen drinnen und draußen entscheiden kann?
Ich glaube nicht, dass man "auf die Schnelle" einem Hund den Streß in der Wohnung nehmen kannst, der sein Leben lang in einer großen Hundegruppe draußen gewesen ist.
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Dass es schwer ist, diesen Hund an eine Wohnung zu gewöhnen, steht ja definitiv fest.
Wenn du die Möglichkeit hast, ihm Zugang nach draußen zu gewähren, würde ich das auch machen.Ansonsten, so wenig wie mögloch rumdoktern. Er braucht vielleicht eine Weile, aber dann kommt er immerhin etwas runter! Streicheln und beruhigen, wenn das klappt finde ich gut. Ansonsten, lass ihm die Zeit bis er sich von selbst regulieren kann. Vielleicht bietest du ihm etwas zum knabbern an, damit er seinen Stress ein bisschen mindern kann.
Klickern würde ich ehrlich gesagt nicht und in der Wohnung bin ich da kein Fan von, vor allem nicht bei arg gestressten oder nervösen Hunden. Klickern setzt immer eine Erwartungshaltung des Hundes voraus und die hat mit Entspannung nichts zu tun. Der Hund wird zwar das machen, was ihm anhand des Klickers beigebracht und positiv hinterlegt wird, bleibt aber trotzdem angespannt und in Erwartung.
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Ich würde vieleicht unterstützend zu Zylkene greifen und ansonsten ankommen lassen. Geregelter Tagesablauf mit Ritualen zur Orientierung, ausreichend Möglichkeit die 4 Wände zu verlassen und vielleicht mit konditionierter Entspannung anfangen.
Vielleicht kannst du ihn mit etwas zum kauen ablenken (als Alternative), dass entstresst auch deutlich. Der muss jetzt ersteinmal ankommen. -
Danke für eure tollen Antworten!

Zuerst, clickern klappt bei ihm kaum, nur wenn der clicker fast direkt am Ohr ist reagiert er und er müsste das erst mal komplett antrainiert bekommen und das ist ja wieder sehr stressig und ich will ja den Stresslevel runterbringen.
Seit dem er da ist versuche ich auch einen geregelten Tag zu planen und mich strikt daran zu halten, klappt sogar ganz gut.
Wir gehen feste runden und Futter und spielen gibt's auch zu festen Zeiten.
Ich mache mit ihm immer so kurze und kleine Denkspiele damit er auch sein Köpfchen anstrengt, das lastet ja auch ein wenig aus.Raus kann er leider nicht, ich habe aber einen Balkon auf den er raus kann wenn er mag und ich erwische ihn immer wieder da. Er schläft dann einfach auf dem Balkon. Ich denke weil sich das nach seinen alten Lebensgewohntheiten anfühlt. Frische Luft, kühle etc.
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Wir gehen feste runden und Futter und spielen gibt's auch zu festen Zeiten.
Ich mache mit ihm immer so kurze und kleine Denkspiele damit er auch sein Köpfchen anstrengt, das lastet ja auch ein wenig aus.Die Denkspiele und auch Spieleinheiten würde ich weglassen - der Hund ist wahrscheinlich massiv überfordert, sich in sein "neues" Leben einzufügen. Denkspiele und Spielen hat im Moment in seinem Tagesablauf noch nichts zu suchen.
Wie oben schon geschrieben wurde: er ist erst sehr kurz bei dir, sein Leben hat sich in kurzer Zeit maximal verändert, vorher kannte er quasi nichts - da ist der neue Alltag schon eine ziemliche Herausforderung an ihn und sein Nervenkostüm.
Kurze, immer gleiche Gassirunden und ein ansonsten total langweiliger Tagesrythmus werden ihm helfen, sich in nächster Zeit gut einzufügen.
So kannst du auch den STress minimieren - durch Anforderungen wie Denken und Spielen erhöhst du diesen, denn ich glaube nicht daß Denkspiele bisher zu seinem Leben gehörten.Mache so wenig mit ihm das es dir schon fast langweilig ist - dann ist es für den armen alten Knopf gerade gut .........
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Ich dachte das hilft ihm eher
aber gut dann lasse ich das weg!Ich werde einfach jeden stressigen/aufregenden Faktor weglassen. Aber bis auf das spielen haben wir allgemein sehr wenig Stress. Er muss hier nichts leisten oder tun sondern darf auch ankommen.
Ich Danke euch!
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