Hund ignoriert Rückruf: Wie freundlich reagieren?

  • Das lernst du ziemlich schnell, im Endeffekt bleibt dir nichts anderes übrig als zu warten. Meine letzte "Jagdsau" war mein bester Lehrmeister.

    Das ist richtig... ich hatte da im Bretönchen auch meinen Lehrmeister gefunden.

    Ist mir übrigens das allererste Mal bei einer Nachtwanderung im Wald passiert - was für eine rießen große Sch... das war.
    Nicht nur, dass man den Hund trotz echt guter Beleuchtung nicht mehr gesehen hat, man steht plötzlich (als kleiner Schisser) ganz allein im dunklen Wald und muss auch noch laut rufen.
    War dann auch meine erste und letzte Nachtwanderung :hust:

    Grundsätzlich wars aber für mich trotzdem gut zu wissen, dass ich eben nicht versuchen sollte, den Hund zu suchen (nachlaufen ohne Licht war eh hinfällig) sondern einfach stehen zu bleiben und zu warten, dass der Hund mich wieder findet.

    Verstecken ist nett, wenn ein Rückruf mal zum Austesten ignoriert wird oder der Hund aus dem bummeln nicht mehr raus kommt, bringt dir aber in gefragter Situation gar nichts.
    Im Buch "Das (unerwünschte) Jagdverhalten des Hundes" gabs auch ne Erklärung, warum man dieses Verstecken auf keinen Fall machen sollte - ich habs vergessen und auch das Buch nicht mehr aber fand die Erklärung schlüssig und mache es deshalb nicht.
    Vielleicht hats wer anders im Kopf?

  • Das ist für mich alles andere als "rein positiv" ;) .

    Aber trotzdem interessant und ich danke dir für deinen Beitrag :smile: .

    Meinst du mich? Ich finde das furchtbar, ich mach es auch nicht. Da ist schimpfen noch die harmlosere Variante. Er hat uns einmal aus den Augen verloren, weil er gedacht hat, dass wir weiter gegangen wären. Dabei waren wir hinter ihm, er ist losgestartet und war richtig panisch, da haben wir ihn gerufen. Das hat er gehört und ist zu uns.

  • Ich frage mich auch, wie man mit aggressiven Hunden umgeht, obwohl meine Hunde nicht aggressiv sind.

    Mein Hund war (und ist auch immer noch, wenn auch viel seltener) in einem hohen Maße angstaggressiv. Sie flippt wirklich völlig aus und das so beeindruckend, dass in unserer näheren Umgebung wirklich alle Angst vor ihr haben :( :
    Dass sie es ernst meint betone ich deshalb so, weil mir eben in einer anderen Diskussion so halb unterstellt wurde, ich würde vielleicht ihr Verhalten überdramatisiert betrachten (Ist nicht so. Unsere damalige, sehr auf Strenge und Strafen erpichte Trainerin war der Meinung, unser Hund sei völlig durchgeknallt)

    Durch Ausweichen vor den krawallauslösenden Reizen und dem vorsichtigen Aufbau von Zeigen-und-Benennen haben wir dann erste Erfolge erzielt. Jetzt, dadurch, dass wir eine neue Trainerin haben, kamen noch mal einige neue (positive) Methoden dazu, wie der Geschirrgriff, einige weitere umlenkende, bzw entspannt konfrontierende Signale, ein sauber aufgebauter U-Turn und das Integrieren weiterer positiv aufgeladener Hilfsmittel (Lavendelduft, Entspannungswort, Thundershirt, Handgriffe aus dem Tellington Touch..) hinzu. Das ist ein dicker, fetter Katalog an Möglichkeiten, die wir je nach Situation heranziehen und einsetzen können und auch, wenn wir noch mitten im Aufbau sind, fahren wir schon große Erfolge durch einen wesentlich entspannteren Hund ein.

    Ich weiss, es ist ein bisschen blöd, aber ich möchte noch mal kurz auf Nosys Fotothread verweisen, also eigentlich nur auf meinen letzten Betrag mit Fotos. Da sieht man sie auf einer Reihe von Bildern in einer Situation, in der sie vor kurzem noch jegliche Beherrschung verloren hätte. Durch die positive Arbeit mit ihr schafft sie es aber ruhig zu bleiben (man sieht auf den Fotos aber schon ihre Anspannung) und Alternativverhalten zu zeigen (in dem Fall "schauen" und "kauen")
    Das müsste doch eigentlich ein Beweis dafür, dass man allein mit positiver Arbeit mit dem Hund auch Schwieriges meistern kann (und noch mal: das nicht, weil wir so tolle Hundeflüsterer sind, sondern einfach, weil die Methoden gut durchdacht sind und greifen)!

  • Und du meinst, der Hund verknüpft in seinem Hormonrausch dann "Ich böses Tier war auf der Jagd, deshalb hat mein HH sich versteckt"? Das funktioniert sicher nach einigen Malen, aber dafür muss man auch den richtigen Hund haben.
    Meinen würde das vom Durchstarten nicht abhalten und sie interessiert auch wenig dafür, ob ich noch da bin oder irgendwo im Wald hocke, die kennt den Weg nach Hause - und das sogar, ohne dass sie mir regelmäßig abhaut. Sie ist einfach nicht der Typ Hund, dem es wahnsinnig wichtig ist, immer bei mir zu sein, sondern sie macht gern, was sie möchte und könnte dabei auch auf mich verzichten.

  • Wenn ein Hund den Hundeführer nie "böse" erlebt hat, nützt alles nichts. Der Hund nimmt euch nicht ernst.

    Wenn ich in solch einer Situation das gebrüllte Notstopp Kommando gebe, weiss er, dass wenn er nicht stoppt, es was setzt.

  • Ich meine das nicht, aber das Verstecken als Konsequenz für 'nicht aufpassen', zu weit voraus laufen oder abzischen ist mir in der realen, nicht df-Welt schon häufig begegnet.
    Ich empfinde das auch als Strafe. Im Rausch sind Verknüpfungen schwer keine Frage, aber das gesamte Lernen der Hunde beruht doch auf 'wenn, dann' (quasi weil).Also wenn ich Vorlaufe, dann ist mein Frauchen weg=blöd. Warum soll das nicht funktionieren? 'Wenn ich nich vorlaufe und mich regelmäßig umsehe fliegen Leckerlies'=gut klappt doch genauso ;)

  • Es geht wohl nicht darum dass der Hund sieht wie du du dich vetsteckst, sondern 'sich erschreckt' weil man nach dem Jagen fehlt und das Abhauen mit 'Frauchen is wech' verknüpft. ll ch

    Die Verknüpfung macht er garantiert nicht - eher verknüpft er 'Frauchen weg' mit dem zeitlich näheren Wiederkommen..... :/

  • Ich tu mich schwer, mir das vorstellen zu können.
    Zischt der Hund ab, hat der nichts im Kopf außer dem Objekt der Jagd und da dringt, je nach Trieb, ja nur noch sehr schwer was anderes durch.
    Und er kann, wenn er wieder kommt, doch gar nicht die Verknüpfung machen, dass ich jetzt weg bin, weil er vor einer halben Stunde dem Reh hinterher ist.

  • Die Verknüpfung macht er garantiert nicht - eher verknüpft er 'Frauchen weg' mit dem zeitlich näheren Wiederkommen..... :/

    Müsste das dann nicht auch für ein anleinen etc. gelten? Normalerweise stehen zwischen dem Fehlverhalten und der Konsequenz doch immer (minimale) andere Aktivitäten.

  • Deshalb leine ich meinen Hund auch, wenn er ein Reh hetzt, nicht danach zur Strafe, sondern zur Absicherung an, weil ich weiß, dass er das ohnehin nicht verknüpft. Düst er jedoch zu einem anderen Hund oder schnüffelt 20 Minuten am Grashalm und kommt darum nicht, gehe ich davon aus, dass er klar genug im Kopf ist, um zu wissen, dass die Missachtung nun jene Konsequenzen hat.

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