Wie wird mein Hund erzogen und warum genau so?
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Aber das ist doch genau das Argument, was für Anschisse etc. auch immer gebracht wird: "Bei dem geht das nicht anders."
Immer? Von mir mit Sicherheit nicht.
Es könnte durchaus sein, daß es bei meinen Hunden auch anders geht. Das bin dann aber nicht ich.Nur weil ich mit positive Verstärkung nicht weiter kommen, heisst das nicht gleich das Strafe das Problem löst aber das denken ja einige hier.
Was heißt, mit positiver Verstärkung nicht weiter kommt?
Ich baue "ein steh, ein aus, ein hier" positiv auf. Das klappt, mein Hund hat es verinnerlicht, führt das zuverlässig aus und dann kommt urplötzlich nach Monaten der Ausrutscher. Mein "steh" verhallt ungehört, mein "aus" wird ignoriert und das "hier" bedeutet, renn schneller weg.Ein "Problem" sehe ich nicht, aber ich ärgere mich über meinen Hund und das zeige ich ihm deutlich. "Du spinnst wohl, was war das?, so nicht, Freundchen", das kann sich dann der jeweilige Hund anhören. Und ja, wenn er in meiner Reichweite ist, kann es durchaus den Buff oder Zieper geben. Nicht gesäuselt, sondern ärgerlich und wir gehen Leine, gucken den anderen beim Freilauf zu. Im Anschluß wird dann gleich noch geübt und gelobt, wenn´s denn wieder klappt. Belohnung - Freilauf.
Positive Bestrafung ist kein Problemlöser, ich kann mich auch nicht erinnern, daß das jemand hier geschrieben hätte.
Strafe ist etwas was erfolgt, wenn ein Hund positiv Eingeübtes von sich aus nicht mehr zeigt, Gehorsam verweigert.
Damit mich niemand mißversteht, ich schreibe vom Grundgehorsam, Erziehung, nicht vom Training in irgend einer Sportart oder Tricksereien. Dort ist für mich Strafe eher kontraproduktiv. -
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Es wurde ja auch schon mal gesagt, dass Lernen über vier Quadranten erfolgt - die richtige Mischung für ein hoch soziales Wesen (und wenn man sich mal anschaut, wie Erziehung und Zusammenleben bei sozialen Spezies überall sonst funktioniert wird man das auch dort wiederfinden) besteht aus allen vieren. Nie "nur" als positiver Verstärkung oder positiver Strafe.
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Huhu Quebec
Ein "Problem" sehe ich nicht, aber ich ärgere mich über meinen Hund und das zeige ich ihm deutlich. "Du spinnst wohl, was war das?, so nicht, Freundchen", das kann sich dann der jeweilige Hund anhören. Und ja, wenn er in meiner Reichweite ist, kann es durchaus den Buff oder Zieper geben. Nicht gesäuselt, sondern ärgerlich und wir gehen Leine, gucken den anderen beim Freilauf zu. Im Anschluß wird dann gleich noch geübt und gelobt, wenn´s denn wieder klappt. Belohnung - Freilauf.
Ein Hund lernt ja kontextbezogen und wenn dein Wuff in Reichweite ist und du ihn, nachdem er nicht gehört hat, anleinst und so, wie du oben beschrieben hast, meckerst, dann verknüpft er das mit deinem Unmut. Also deutliche oder laute Stimme, Ärger, etc. = anleinen. Und wenn du dann einige Zeit angeleint mit ihm läufst und andere Hunde beim Freilaufen beobachtest, so hat das nicht den Lerneffekt, den du dir wünschst, denn das ist alles schon wieder so lange her und dazwischen liegen ärgerliche stimme und Anleinen, da kann dein Hund keine Verknüpfung zu der ganz ursprünglichen Situation aufbauen, wo es einfach darum ging, dass er nicht gehört hat. Er verknüpft also das an der Leine gehen nicht mit der ursprünglichen Situation...
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Moin,
kein soziales Wesen lernt nur einseitig über positiv..... vielleicht klappt`sbei Ausnahmen, aber im Grunde - ich glaub nicht dran.
Zum Lernen gehört nämlich auch ein Ausprobieren, was passiert denn, wenn ich nicht folge? Ein Testen der Grenzen, je autarker ein Hund, desto eher wird er es probieren. Sämtliche in Gemeinschaften lebende Tiere kann man bei solchem Testen und dem Grenzen setzen beobachten, wenn man es denn erkennt. Zurechtweisungen und Grenzen setzen lernt der Welpe schon bei seiner Mutter und im Familienverband, ohne Das - entwickeln sich höchst gestörte Hunde.
Und manchmal braucht es auch eine "Strafe". Mein nachhaltigstes Erlebnis, wir hatten in der Jagdhundeausbildung einen Drahthaar, der überhörte jedes Zeichen, wenn vor ihm ein Hase hochging - nichts half, weder in die Leine (Schlepp) preschen lassen noch sonstwas. Eines Tages aber kam der Zufall zu Hilfe, es war kalt, hatte gefroren, der Hase ging hoch, der Hund raste hinterher - sein Herrchen pfiff..... und in dem Moment (wirklich auf die Sekunde genau), in dem der Hund diesen Pfiff überhörte und einen weiteren Satz machte, da trat er in eine gefrorere Ackerfurche, rutschte aus und überschlug sich..... und lag.
Er lag fortan quasi im Flug sobald er den Pfiff seines Menschen hörte, fest und unerschütterlich. Er hatte das ausrutschen mit dem Nichtbefolgen des Befehles verknüpft und das - hat ihn nachhaltig beeindruckt. Er war aus unser Gruppe der am sichersten liegenden Hund auf Pfiff.
Der ein oder andere wünschte sich gefrorene Ackerfurchen und am Ende war`s ein Lernen durch Verleiden - das gehört einfach dazu..... bei Mensch und Tier. Die Dosis macht`s und Verleiden ist in keinem Fall eine einfache Anwendung von Gewalt. Nur kann man das so oft erklären wie man mag, die einen verstehen, was man meint, die anderen werden es immer falsch auslegen.
Sundri
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Ein Hund lernt ja kontextbezogen und wenn dein Wuff in Reichweite ist und du ihn, nachdem er nicht gehört hat, anleinst und so, wie du oben beschrieben hast, meckerst, dann verknüpft er das mit deinem Unmut. Also deutliche oder laute Stimme, Ärger, etc. = anleinen. Und wenn du dann einige Zeit angeleint mit ihm läufst und andere Hunde beim Freilaufen beobachtest, so hat das nicht den Lerneffekt, den du dir wünschst, denn das ist alles schon wieder so lange her und dazwischen liegen ärgerliche stimme und Anleinen, da kann dein Hund keine Verknüpfung zu der ganz ursprünglichen Situation aufbauen, wo es einfach darum ging, dass er nicht gehört hat. Er verknüpft also das an der Leine gehen nicht mit der ursprünglichen Situation...
Die anderen Hunde sind sein "Rudel". Ich halte z. Zt. drei Hunde, zuvor waren es vier. Da ich immer mit allen Hunden zugleich gehe, angeleint oder im Freilauf, ist es schon für den einzelnen Hund eine Form von Strafe, jetzt nicht freilaufen zu können.
Egal, was die Theorie so vorgibt, ich habe diese Erfahrung in vielen Jahren Mehrhundehaltung gemacht. -
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Oder andere Beispiele als Raphaelas.
Die Neufundländer dürfen nicht ins Bett, das wissen sie und wie aus heiterem Himmel rasen mir zwei durch die Betten, während ich sie neu beziehe.
In solchen Situationen gehe ich schlicht und ergreifend aus dem Kleister.ich weiss, total verspätet- aber Gaby... Dieses Bild...
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Die anderen Hunde sind sein "Rudel". Ich halte z. Zt. drei Hunde, zuvor waren es vier. Da ich immer mit allen Hunden zugleich gehe, angeleint oder im Freilauf, ist es schon für den einzelnen Hund eine Form von Strafe, jetzt nicht freilaufen zu können.Egal, was die Theorie so vorgibt, ich habe diese Erfahrung in vielen Jahren Mehrhundehaltung gemacht.
Ja Quebec,
natürlich ist das eine Strafe, aber meiner Meinung nach kann dein Hund sie nicht verknüpfen, weil bis zum Anleinen, also der Strafe zuviel Zeit vergangen ist und er nicht mehr weiß, wofür er bestraft wurde. :-) -
@Liv
Ich trainiere ja mit Verstärkung bei ihr ,wie gesagt ich möchte sie nicht verunsichern.
Ob ich damals richtig oder falsch gestraft habe ist jetzt auch egal wir haben unseren Weg gefunden und gut ist.Und es klappt ja auch gut.
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@Quebec
Danke für deine Erklärung :).
Ich weiss das keiner hier nur straft.
Wenn mein Hund ein Kommando nicht befolgt, baue ich es etwas weiter aus, und strafe sie nicht dafür ,bei ihr muss ich echt drauf achten gute Laune zu haben und ruhig mit ihr zu reden ,sonst ist sie gestresst.
Kann natürlich jeder machen wie er will ,wenn ein Hund gut damit klar kommt das mal ein lautes Hey oder so kommt ist es ja ok. -
Zweimal schon musste ich miterleben,wie professionell und nach menschlichem Ermessen perfekt erzogene Hunde in unerwarteten Ausnahmesituationen weg liefen und in Gefahr gerieten - und ich denke nicht, dass irgend ein HH sich wirklich sicher davor schützen kann.
Deshalb gehen wir im öffentlichen Bereich niemals ohne Leine. Nach meinem Eindruck wird das Anleinen auch nicht als Strafe empfunden – im Gegenteil, es gibt dem Hund ein Sicherheitsgefühl, seine menschliche Bezugsperson an der Leinezu haben.
Beim Spaziergang planen wir auch mal klar abgetrennte Phasen ein, wo der Hund über Richtung und Pausen entscheiden darf, um seine Interessen auszuleben.
Natürlich sehe auch ich, dass zu einem glücklichen Hundeleben u.a. das ungehemmte Rennen gehört, und das großräumige Toben mit anderen Hunden. Wir haben das Glück eines großen Gartens, in dem bei passendem Wetter sehr wild gespielt wird,und besuchen schöne Hundeplätze mit netten Hundebekanntschaften in gut erreichbarer Nähe.
Ein Teil des hier diskutierten Trainings scheint mir deshalb (unter diesen günstigen Bedingungen) entbehrlich. Trotzdem versäumen wir natürlich keine Gelegenheit, um in sicherer Umgebung den Rückruf zu üben und jedes Kommen zu belohnen.
sea u in denmark
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