Unsicher in solchen Situationen

  • Hallo Ihr Lieben!
    Ich hatte ja letzte Tage schonmal geschildert, dass ich mit Mücke zur Zeit intensiv daran arbeite, dass er gescheit bei Fuss an fremden ( oder auch bekannte Hunden ) vorbei läuft bzw. hin läuft. Meist darf er ja schnüffeln, aber manche Halter wollen das ja nunmal nicht.


    Er zieht nämlich ab und zu wie wild ( nicht bei jedem Hund ) , es geht auch nicht um Radfahrer, Jogger, Fussgänger oder so, das klappt gut, ist allerdings ein Hund dabei meint er eben immer: ICH WILL DAHIIIN!


    Ich kann schon kleine Erfolge verbuchen...übe mit ihm auf jedem Spaziergang, auch im Wald, am Feld etc, dort wo er eigentlich frei läuft, aber wenn uns ein Hund entgegen kommt, leine ich ihn nunmal IMMER an.


    So: jetzt zu meiner Frage:


    Heute morgen folgende Situation: Mücke an der Leine, wir begegnen ( recht unvermittelt, weil hinter einer Biegung aufgetaucht ) Hundehalter mit Aggro- Golden Retriever.
    Hunde kennen sich: Goldi tickt jedes Mal aus, wenn er anderen Rüden trifft , Halter macht dann immer folgendes: Sobald der Hund sich in die Leine hängt:" Neeeiiiin, es wird NICHT gebellt, neeeiiiin, nicht bellen "


    Hund versteht natürlich " GLeich kannst du Theater machen , GLEEEIICH gehts los!! Auf die Plätze..."


    Mücke fing sofort wieder an zu zerren, ich wieder meine einzige Möglichkeit: ihn in den Sitz gepackt, der andere: starrt und starrt., zieht wie verrückt zu uns..knurrt,bellt....


    und Mücke dann aus dem Sitz auf ihn los. Ich konnte ihn zwar grad noch halten, aber wie ihr wisst wiegt er 50kg...
    Goldi am kläffen ( Feigling ) als wir schon längst weiter gingen. Das gute ist, dass Mücke solche Hunde dann links liegen läßt ( wenn wir einmal vorbei sind ) und auch das Bellen ignoriert.


    Solche Situationen hasse ich, lassen sich aber nicht vermeiden...leider...


    Was hättet ihr gemacht ?? Hätte ich was anders machen sollen ??


    Bitte um Tipps !!!!!, Anregungen, Vorschläge !!


    Liebe Grüße
    Melanie

  • Ich hätte ganz klar die richtung gewechselt! Denn wenn du in die entgegengesetzte richtung läufst hat er den ja nicht mehr im Blick...er spürt ihn zwar sieht ihn aber nicht.


    Versuche mit super leckerchen die konzentration zu bekommen ist mit käse eigentlich super leicht. Lasse ihn abwechselnd sitz und Platz machen.


    Egal in welche richtung er ziehen will du nimmst die andere denn du entscheidest wo es lang geht.


    Lasse ihn garnicht erst fixieren...

  • deine idee mit dem sitz sogar hervorragend, abstand hätte euch gut getan. bitte doch nächstes mal den agro besitzer seinen hund ein wenig wegzunehmen.


    das "sitz" solange üben bis ein haus einstürzen kann! wenn du "sitz" sagst, müssen die beine deines hundes ganz automatisch einknicken, es muß in ihm drinne sein!


    wenn du sitz übst, versuche mal das: renne mit deinem hund und sage "sitz". hehe, gar nicht so leicht, aber nur wenige hunde überhaupt machen das. oder das: du springst nach vorne und sagst kurz vorher "sitz", zwickmühle für deinen hund, aber alles gute ablenkungsmanöver für ihn. es gibt so viele sachen. sitz aus der entfernung, sitz an vielen orten, sitz in vielen situationen, sitz wenn es manchmal überhaupt nicht nötig scheint, beim fressen zum beispiel. aber wenn dein hund das erstmal kapiert hat, macht ihn son anfall wie heut morgen nix mehr, weil er ebend gelernt hat sich zu beherschen und auf dich zu achten.


    anschließend sitz mit deinem zauberwort auflösen z.b.:"okay" und gut is

  • Ich fixiere meine Hunde in solchen Situationen nicht. Heißt, kein Sitz oder Platz. Sie sollen selbst entscheiden, aber dabei möglichst ruhig bleiben.


    Das heißt in der Regel, dass meine Hunde neben/hinter mir laufen - auf der Seite, auf der nicht der andere Hund ist - und dort noch die Möglichkeit haben zusätzlich einen Bogen anzubauen.


    Um nicht noch mehr Stress reinzubringen, würde ich möglichst langsam gehen.


    Wenn wir den stress-machenden Hund passiert haben, dürfen sie nach vorne weglaufen, was besonders meine Teak braucht, um wieder "Luft zu bekommen". Bei extrem heftigen Hunden, läuft dann sogar mein Bobby nach vorne weg, um aus der Situation zu kommen.
    Da muss man allerdings darauf achten, dass das den anderen nicht noch mehr aufstachelt - so muss ich das Nach-Vorne-Weglassen manchmal herauszögern.


    Ein "Platz" würde ich nochnichteinmal meiner extrem sicheren Chill abverlangen... damit wird der eigene Hund gezwungen Signale auszusenden, die er ganz sicher nicht aussenden möchte :wink:


    Viele Grüße
    Corinna (die es auch bevorzugt aggressiven Menschen auszuweichen anstatt sich vor denen auf den Boden zu legen :wink: )

  • Naja gut deiner Erklärung kann ich folgen und verstehen auch. Aber er soll doch das platz für mich machen und nicht für den anderen hund oder bringe ich das jetzt durcheinander? Er soll doch auf mich achten...oder?

  • Das mit dem Abstand ging leider nicht, weil der Weg super schmal war....


    Sonst hätte ich ihn mit meinem Körper blockieren können und dann klappt das auch. Dann fixiert er auch nicht die ganze Zeit.


    ja..Richtung wechseln dachte ich auch dran, aber ich komm mir so blööööd vor...könnt ihr das verstehen...? Hört sich vielleicht doof an, aber wenn die weiter hinter uns hätten gehen müssen, hätte sich der arme Hund erhängt...ich bin immer viel zu nett mit den anderen , glaub ich...


    Das mit dem Sitz machen wir auch oft.
    Klar, das Problem ist natürlich, dass er natürlich aus dem Sitz heraus immer noch fixieren kann. Daran arbeiten wir ja auch bereits, dass er bei einem "Nein" aufhört zu fixieren, aber bei diesem Halbstarken Hund klappt das einfach nicht. Leckerchen nützen dann auch nichts...Wir machen wirklich oft "Sitz" und ich hab schon oft gemerkt, wie wichtig das ist, dass das "Sitz" sitzt.... ( hört sich ja lustig an )



    Naja..ich glaube wir müssen auch mit solchen "Rückschlägen " leben.
    Ist halt so ärgerlich, weil ich immer übe übe übe und solche Situationen machen alles zunichte ( *heul )


    Danke an euch!
    Melanie

  • Kann mich Corinna nur anschliessen!
    In solch einer Situation würde ich von meinen Hunden nie ein "Sitz" verlangen!
    Ich hätte jetzt auch vorgeschlagen einen Bogen zu laufen, da das auf Grund des schmalen Weges wohl nicht möglich war, hätte ich meinen Hund auf die abgewandte Seite genommen und wäre zügig, aber trotzdem ruhig an dem anderen Hund vorbei gegangen.
    Evtl. wäre es noch eine Möglichkeit in solchen oder ähnlichen Situationen ein Kommando zu etablieren bei dem dich der Hund anschaut?!

  • Zitat

    Naja gut deiner Erklärung kann ich folgen und verstehen auch. Aber er soll doch das platz für mich machen und nicht für den anderen hund oder bringe ich das jetzt durcheinander?


    Woher weiß der andere Hund, dass es nicht ihm gilt? Und wie soll Dein eigener verhindern, dass der andere Hund das auf sich bezieht?
    Da ist es übrigens logische Konsequenz - wie es im geschilderten Fall schon beim "Sitz" ja passiert ist - dass der eigene Hund "aus der Not heraus" ebenfalls nach vorne geht. Irgendwie muss er ja die Signale, zu denen er "gezwungen" wird wieder "umkehren". Als das "ja" (komm ruhig zu mir, was ja ein Sitz oder Platz impliziert) mit einem massiven "nein" widerlegen.


    Zitat

    Er soll doch auf mich achten...oder?


    Klar sollen meine Hunde auch darauf achten, was ich möchte. Aber sie dürfen auch darauf achten, was der andere tut. Sie sollen nur nicht in seiner Weise darauf antworten.


    Viele Grüße
    Corinna

  • Ich schließe mich da Corinna an, ein Sitz würde ich auch niemals von meinen Hunden in einer solchen Situation verlangen. Wenn ein anderer uns Morddrohungen zuwirft, steh ich demonstrativ dazwischen, schütze meine Hunde und bringe sie aus dieser Situation raus, ruhig und sicher. Im Auge behalten dürfen sie ihn dabei, nur sollen sie sich benehmen.
    Würde einer nach vorne gehen gäbs ein "och lass man, der ist doch doof" und ich würde weitergehen.
    Gruß, staffy

  • Er war ja bereits auf der anderen Seite, er zieht dann aber eben schräg vor mich. An Laufen ist da einfach nicht mehr zu denken. Ist einfach ein rein physisches Problem...bei seiner Kraft...


    Irgendwie kam ich mir wie in der Falle vor....ja wir haben ein Kommando : "Mücke guck", das üben wir auch immer zwischendurch, aber wie gesagt, als das Geziehe, Geknurre und Gebelle losging, reagierte er auf nix mehr...


    vielleicht ist unser Trainingsstand einfach noch nicht weit genug...an solchen Hunden vorbei zu kommen, scheint was für Profis zu sein... ( *ärger )


    LG
    Melanie

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