Hundetrainerausbildung - Erfahrungen?

  • Ich seh ein bisschen die Gefahr im "Nebenbei"... Nicht falsch verstehen...
    Ich denke mal zurück in meinen TZ-Job im Einzelhandel... Klar, kein nur von 8-13 Uhr Job, sondern eben auch mal 14-20:00 Uhr oder samstags...
    Zusätzlich die vier eigenen Hunde, der komplette Haushalt und Garten/Grundstück waren meine Aufgabe. Ich hätte nicht die Zeit gehabt, für mal was Nebenbei.. Jedenfalls nicht, ohne meinen damaligen Mann gar nicht mehr zu sehen...
    Und heute: klar, ich kann mir meine Zeit frei einteilen mit'm Service, obwohl ich viel unterwegs bin, immer weder zwischendurch Zuhause bin, arbeite ich im Prinzip Teilzeit.
    Weil Frank aber gerade extrem viel zu tun hat und das in den nächsten Monaten auch heißt, dass er samstags und sonntags im Büro ist, bleibt Haushalt und Garten komplett an mir hängen...
    Theoretisch könnte ich noch abends von 18-20 Uhr arbeiten, aber dann sehe ich Frank wirklich so gut wie gar nicht mehr.. Und mir ist es auch wichtig, mich am Wochenende mit Freunden zu treffen...
    Wenn ein Ende einer solchen Zeit absehbar ist, ok - aber das dauerhaft?!


    Versteh mich nicht falsch, aber es ist wirklich meistens so, dass irgendwann Unzufriedenheit aufkommt, wenn du beruflich was investiert hast, willst du auch was davon haben, weil es dir Spaß macht und du gerne arbeitest (setz ich jetzt mal voraus) und dann eben nur ab und zu darin arbeiten, reicht dir uU bald nicht mehr... Und dann arbeitest du halt immer mehr als Trainer, so dass uU viel auf der Strecke bleibt.
    Da kommt es halt drauf an, was für ein Typ Mensch du bist. =)

  • Ich weiß ja nicht, was für Retrieverleute ihr so kennt, aber die, die sich regelmäßig auf Prüfungen oder als Trainer in dem Bereich einfinden arbeiten weit weg von Wattebausch & Co.
    Ich kenne da auch niemanden, der sagen würde, es geht nur positiv, viele arbeiten sehr gerne mit Verstärkung und gegen die klassischen Jagdhundeausbilder sind das Wattewerfer, weil sie eben Zwangsapport etc. ablehnen und nicht brauchen, aber da ist man eben nur so lange nett zum Hund, wies angebracht ist und wenn er Mist baut, merkt man das schnell.
    (was ich nicht falsch finde, grade die ach so leichtführigen Labbis haben nen ordentlichen Dickschädel).

  • Doch, es gibt sie. Ich kenne _eine_ Mehrfach-Retrieverhalterin, die auch im DRC als Trainerin arbeitet. Die wirft nicht nur mit Wattebäuschen, die sind definitiv auch noch rosa. Was mir allerdings viel mehr aufstößt, ist, dass sie mit anderen Rassen wirklich nicht zurecht kommt. Da ist Geordy schon böse, wenn er nur ne Lefze lupft und über Chessies auf irgendwelchen Veranstaltungen darf man die auch nicht reden hören.


    Um das wieder auszugleichen, kenne ich aber auch eine Trainerin mit genau einem Golden, die sich wirklich über jedes Mensch-Hunde-Team individuell Gedanken macht und da auch prima Lösungsansätze weiß.


    Danach erschöpft sich dann meine Erfahrung mit Retrievergeprägten Trainern ;)


    Aber mal von den Retrievern ab: fehlenden Tellerrand oder fehlende Erfahrung mit anderen Rassen, als der selbst bevorzugten, findet man auch bei anderen Trainern. Und so ganz unrealistisch ist das nun mal auch nicht. Hängt ja auch nicht nur an Rasse, sondern auch an Hundetyp. Eine mir sehr liebe Trainerin, die gelegentlich von mir mal nen Hund zum Vorführen nimmt, kommt mit Geordy z.B. überhaupt nicht klar. Er liebt sie, sie mag ihn auch. Aber nur fürs Spazierengehen, Spaßhaben und Kuscheln. Zusammen arbeiten können die nicht. Die ist immer wieder baff, was bei Geordy auf ganzer Ebene versagt.

  • Willst du damit vielleicht andeuten, dass solche Trainer solche Hunde nicht trainieren können? Dass man aggressive Hunde damit nicht trainieren kann?


    In Kurzform zu deinen Fragen:


    1. Ich behaupte dass Trainer die bisher nur persönliche Erfahrungen mit sozialverträglichen, Will-to-Please Hunden mit moderatem Jagdtrieb und moderatem Eigengewicht und Temperament gemacht haben, mit Situationen außerhalb dieses Normbereichs oft selber überfordert sind und den Haltern somit die notwendige Sicherheit, Souveränität und Konsequent nicht/ oder nur schwer vermitteln können.


    2. Für mich sind bei solchen Hunden (und bei allen anderen auch) Ruhe, Konsequenz und Souveränität die absoluten Schlüsselkompetenzen. Mittel wie Klicker, Belohnung durch Leckerlies etc. sollten nur Zusatzmittel und Werkzeuge sein.


    Es gab hier neulich erst einen Thread zum Thema Aggressionsverhalten bei Welpen (und explizit um sogenannte Arschl***-Welpen), dort hatte die TE auch mitgeschrieben und war sehr bestürzt darüber, dass sie bereits manche Welpen gerne mal an die Gurgel gehen und Aggressionsverhalten zeigen!


    Heutzutage gibt es einfach viele Menschen, die sich Hunde mit Schutztrieb(oder anderen höher gelegten Trieben) ins Haus in die Familie holen und genau diese Menschen suchen doch häufig nach Trainern, um die Hunde "alltagstauglich" zu bekommen...und da sollte ein Hundetrainer von Anfang an die Kompetenzen haben, um nicht den Grundstein für spätere Probleme zu legen, weil Hundi seine Besitzer einfach nicht ernst nimmt(und den Trainer ja auch nicht)!

  • Ich weiß ja nicht, was für Retrieverleute ihr so kennt, aber die, die sich regelmäßig auf Prüfungen oder als Trainer in dem Bereich einfinden arbeiten weit weg von Wattebausch & Co.
    Ich kenne da auch niemanden, der sagen würde, es geht nur positiv, viele arbeiten sehr gerne mit Verstärkung und gegen die klassischen Jagdhundeausbilder sind das Wattewerfer, weil sie eben Zwangsapport etc. ablehnen und nicht brauchen, aber da ist man eben nur so lange nett zum Hund, wies angebracht ist und wenn er Mist baut, merkt man das schnell.
    (was ich nicht falsch finde, grade die ach so leichtführigen Labbis haben nen ordentlichen Dickschädel).

    Das frag ich mich auch immer...seh da nicht viel von Wattebauschwerfen. Derbe Rucker mit dünner Moxonleine, Nackenschütteln, Anbrüllen bis der Hund sich auf den Boden legt...



    Doch, es gibt sie. Ich kenne _eine_ Mehrfach-Retrieverhalterin, die auch im DRC als Trainerin arbeitet. Die wirft nicht nur mit Wattebäuschen, die sind definitiv auch noch rosa.

    Ähm..und die Dame führt Hunde erfolgreich auf Workingtests?

  • Das frag ich mich auch immer...seh da nicht viel von Wattebauschwerfen. Derbe Rucker mit dünner Moxonleine, Nackenschütteln, Anbrüllen bis der Hund sich auf den Boden legt...



    Ähm..und die Dame führt Hunde erfolgreich auf Workingtests?

    Damit es nicht falsch verstanden wird. Besonders toll finde ich o.g. Methoden auch nicht, vor allem weil vieles auch echt netter geht, besonders im Aufbau, aber es ist irgendwie interessant, dass die in der Hundewelt als am nettesten bekanntesten Hunde eben deutlich anders geführt werden als mit Wattebausch. (unabhängig davon obs sinnvoll ist oder nicht).


    Und ach ja, die bösen Chessies. Da frage ich mich immer, ob diese Leute schon jemals einem 0815-Schäferhund näher als bis 10m gekommen sind. Aber gut, da gilt der eigene Hund auch als unheimlich aggressiv, weil er tatsächlich mal auf ner Hundewiese die Zähne zeigt und nicht spielt.

  • Mein Problem mit denen aus der Retriever Szene ist oft ein anderes... nämlich, dass sie das Verhalten der Hunde im Alltag, besonders gegenüber Menschen, Artgenossen etc. andersrassiger Hunde oft an Godies und Labbies messen. Da sind dann meine BCs schon Bestien, weil die auf einen baggernden Rüden nicht mit Übersprungsspiel reagieren, sondern Tacheles reden. :lol:


    Aber mal weg von diesen Trainern: Ein umfassendes Wissen über Veranlagung der verschiedenen Rassen ist ein MUSS für einen Trainer, der sich allen Rassen widmet. Ansonsten muss man eben ganz klar eine Beschränkung auf bestimmte Rassen machen. Was man ja durchaus kann - also, sich seine Zielgruppe entsprechend suchen.


    Aber das habe ich weiter vorne ja schon mal geschrieben.

  • Aber auch innerhalb der Zielgruppe wird man immer mal einen untypischen Hund haben, oder man hat einen Kunden mit nem sagen wir mal Retriever und die kaufen sich nun plötzlich noch einen Spitz dazu. Sollte man dann nicht auch mit dem Spitz arbeiten können, oder müssen die Leute gleich den Trainer wechseln?

  • Wenn man es mit Hunden vom Typ xyz nicht kann, dann muß man einfach genug Arsch in der Hose haben und das sagen. Und nicht wegen dem Geld so tun, als habe man ja soooo die Ahnung.
    Ist jedenfalls meine Meinung.


    Allerdings sehe ich das alles hier auch recht kritisch..

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