Nachbarn beschweren sich: Erwartungshaltung vor dem Spaziergang

  • Also ehrlich gesagt tut mir der Hund irrsinnig leid. Sich jedesmal so aufregen zu müssen, wenn es raus geht ist furchtbar.
    Ich glaube an deiner stelle würde ich es weiter mit der leberwursttube probieren und ansonsten das Verhalten ignorieren. Also kein "so tun als ob man wegginge", kein Tür auf Tür zu bis er sich beruhigt hat, .. (so weit ich es verstanden habe, ist er zu gestresst um irgendetwas verknüpfen zu können), einfach Leine dran, anziehen und gehen (ist ja gott sei dank nicht Winter, gibt also nicht hundert Schichten zum anziehen).
    Für die Nachbarn schadet es sicher nicht einen zettel ans schwarze Brett zu hängen, dass diese Situation nur vorübergehend ist...

  • Ich würde dem Hund ehrlich gesagt die Leine dauerhaft in der Wohnung anlassen, die Schuhe im Wohnzimmer platzieren, beim Wunsch spazierenzugehen in die Schuhe schlüpfen, Hund an der Leine packen und raus bevor der kapiert hat das er eine Erwartungshaltung zu erfüllen hat.

  • Wie verhält er sich denn, wenn du alleine in den Flur gehst (Türe zu), dich dort anziehst und dann den Hund holst?
    Fängt er dann an durch die Türe Theater zu machen?


    Oder wie verhält er sich, wenn er alleine bleiben muss, du dich anziehst und dann ohne ihn weggehst? Hört er dann überhaupt auf, wenn du weg bist?


    Falls ihr die Geräusche vom Treppenhaus auch immer etwas hört würde ich abwarten, ob ihr hört, dass jemand gerade eben nachhause gekommen ist. Dann könnt ihr nämlich davon ausgehen, dass der Lift schon da ist und ihr nicht auch noch auf den warten müsst.


    Besteht die Möglichkeit, dass du mit den Hunden für ein paar Tage wo anders unterkommst? Selbst wenn es nur ein paar Tage sind und nicht durchgehend ist das schonmal gut.


    Oder kannst du evtl an ein paar Tagen längere "Ausflüge" machen, ohne, dass der Hund total durch ist?
    Der Hintergedanke ist, dass ihr wenn ihr länger unterwegs seid und zb einen halben Tag lang bei freunden/verwandten seid nur 2x aus dem Haus müsst und nicht drei mal, weil die Hunde ja am hinweg und am Rückweg Geschäfte erledigen können.
    Voraussetzung dafür ist natürlich, dass er einen ruhigen vormittag/nachmittag bei Freunden/Verwandten bzw in einem Café gut verkraftet ohne überreizt zu sein. Und natürlich dass die Leute die ihr besucht etwas ruhiger wohnen als ihr und weniger Nachbarn haben.

  • Ich kann ihn nicht halten auf der Treppe :mute: Er springt und zieht so schlimm, wenn es runter geht.. da würde ich echt hinterherfliegen...

    Das macht mein Bossi auch gerne - daheim gehe ich ins Meideverhalten und lasse ihn sichdie Haxn selbst brechen und die Treppen ohne Leine runterpoltern (wir sind nur 2 Wohnungen im Haus, und die Anderen sind tagsüber nicht da, und selbst wenn - sie kennen ihn und grinsen über ihn).


    Wenn ich aber die Geduld mal habe, oder ein Fremdhund im Haus ist, nehme ich ihn an die Leine und dann gibt´s kein Gezerre - sobald er mich überholt, setze ich meinen Schritt vor seine Nase und schiebe ihn beim Laufen mit den Beinen zurück, sodaß er hinter mir die Treppe runter muß.


    Für Dich (bei großem Hund): ich würde ganz rechts gehen, Leine mit dem Hund rechts, den Hund mit dem Bein und Leinenhand hinter Dich drängen, und dann ganz gemütlich die Treppe runtergehen (am besten 2 Personen nebeneinander, sodaß er nicht dazwischen durchkommt). Beim ersten Anzeichen, daß er sich zwischen den Füßen durchdrängeln will, gibt´s ne Korrektur: NEIN und abblocken oder so. Notfalls geh echt Stufe für Stufe, laß ihn zwischendurch absitzen oder sonstwas (Turnschuhe, keine High Heels bitte *gg). Oder erste Stufe absitzen, die zweite Platz machen, auf der Dritten Pfötchen geben, auf der Vierten ein Leckerli aufsammeln, etc. Dann isser beschäftigt, und wer arbeitet, plärrt net *gg Wenn das gut klappt, nur noch auf dem Treppenabsatz eine Aufgabe geben, nicht mehr auf jeder Stufe. Probier´s mal, vielleicht hilft´s... Kannst schon in der Wohnung damit anfangen: Leine holen vorm Gassigehn und apportieren, Halsband holen. Dann SITZ (währenddessen ziehst ihn an). Raus zur Türe und wieder SITZ. Tür abschließen und 2 Schritte im Fuß (kann er das?) zum Treppenabsatz gehen, wieder SITZ.


    Generell würde ich der Halterin sagen, daß Du den Hund SO nicht mehr nehmen kannst und zu nehmen bereit bist. Das kann ja wohl nicht sein, daß am Ende Du selbst keinen Hund mehr halten darfst, weil ihrer so ein Theater veranstaltet hat!


    Mögliches Problem mit externer Hundetagesstätte: die wollen sicher nen Vertrag mit dem Besitzer, weil die Angst haben, auf Kosten sitzenzubleiben! Und gibst Du den Hund auf Deine Verantwortung dort hin, bleibst evtl. auf den Betreuungskosten sitzen.


    Andere Idee: kannst den Hund evtl. in die Arbeit mitnehmen? Dann hast das Theater nur einmal am Tag: morgens beim Rausgehen. Mittags Gassi und evtl. Suchspiel zum Auslasten. Abends, bevor Du heimkommst, nochmal Gassirunde mit Kopfarbeit, und dann geht´s Schlafen bis zum nächsten Morgen.

  • Dreist von den Leuten, dir einen solchen Hund drei Wochen zur Pflege zu geben und dann ins Ausland zu verschwinden. "Hätte" bringt nun auch nichts mehr, jetzt hast du das Problem. Ich würde es auch, wie von verschiedenen Leuten vorgeschlagen, mit einem Nylon-Maulkorb versuchen. Davon wird er schon keinen seelischen Knacks bekommen, wenn du drei bis viermal am Tag mit dem Fahrstuhl runter fährst. Beim Hochfahren wird es ja wohl nicht sein. Ich sehe die Gefahr, dass du auf den Kosten der Hundepension sitzenbleiben wirst, und ganz bestimmt werden sie nicht ihren Urlaub abbrechen. Ich behaupte mal solche Leute haben ein dickes Fell.

  • Oh, ja stimmt. Ich wollte hier ja berichten.
    Erstmal vielen Dank für die vielen Ratschläge und Tipps, einiges habe ich mir echt zu Herzen genommen und (versucht) umzusetzen.


    Hund wurde wieder abgeholt :)
    Wir haben die Spaziergänge immer etwas rausgezögert und konnten so dann die Morgen+Mittagsrunde zusammen legen, dann halt eine längere Runde. So mussten wir dann halt statt 3 Mal nur 2 Mal rausgehen.
    Die Kombination aus Tragen+Leberwurst (wir haben in der Zeit 2 Tuben verbraucht :pfeif: ) hat ganz gut funktioniert. So hat er auf dem Arm nicht gezappelt und war ruhig. Allerdings hat er dann draußen extrem aufgedreht.. er hat immer 5-10 Minuten gebraucht bis er runter kam.
    Auffällig war, dass er nachts ruhiger draußen war. Leia hatte die letzte Woche Durchfall und wir mussten häufig nachts raus. Da war der Gasthund ruhiger und hat auch nicht mehr an der Leine gezogen. Das zeigt ja irgendwie, dass er wirklich überfordert ist mit den ganzen Reizen: Autos, Menschen, Hunde, Baustellenlärm.. war ihm wohl einfach zu viel. Nachts um 3Uhr ist es draußen ja deutlich ruhiger.
    Auch hat er nachts erst ziemlich spät kapiert, dass wir raus gehen.. dadurch war es auch in der Wohnung ruhig - Ich hatte dann sogar kurz überlegt, nur noch nachts mit ihm rauszugehen :pfeif:


    Mit der Besitzerin habe ich natürlich auch nochmal in Ruhe gesprochen. Sie empfinden das einfach nicht so schlimm, sie "sitzt" diese Anfangszeit der Aufregung einfach aus. Sie findet es sogar ganz süß, dass er sich so sehr freut mit ihr rauszugehen. Ihr kam gar nicht der Gedanke, dass das hier ein Problem sein könnte. Er hat das wohl aus dem Tierheim "mitgenommen", da es da nur selten rausgekommen ist... zumindest war das ihre Erklärung.
    Dadurch dass sie mit ihm viel Rad fährt und er so durchs Rennen beschäftigt ist, wird er dann auch schneller ruhiger. Hund wird direkt vor der Tür ans Rad gespannt und dann gehts los... Hat mich ein bisschen an Schlittenhunde erinnert.. die bellen ja vor Aufregung dann auch immer (zumindest im Fernsehen :D)
    Hab ihr nahegelegt, dass das wohl nicht die richtige Beschäftigung für ihn ist. Er tat mir nämlich auch wirklich leid. Ist für ihn ja purer Stress jedesmal. Aber gut, dass ist ja ihre Entscheidung.


    Ich denke aber auch, dass er bei mir einfach besonders aufgeregt war. Mir selber ist es sehr schwer gefallen, da ruhig zu bleiben.. das übertragt sich ja auch auf den Hund.


    Wir haben ihn ins Wohnzimmer (Glastür zum Flur) gesperrt uns angezogen, Leine genommen und ihn fix rausgeholt. Dann auf den Arm und ihm die Lerbwurst vors Maul gehalten. Das ganze einfach nicht unnötig verlängert... kurz und schmerzlos. Er hat zwar im Wohnzimmer immer noch gefiept und ist ständig an die Tür gesprungen.. aber so hat er mich und Leia zumindest nicht mit aufgedreht...
    Am Ende hatte er dann aber gelernt wie er die Tür öffnen kann.. :ka:


    Er kann zwar die Kommandos zuverlässig. Er hat auch während der Aufregung "Sitz" und "Platz" gemacht, aber eben nur für wenige Sekunden. Danach ist er wieder hochgesprungen, wie ein Flummi... gefiept hat trotzdem ständig.


    Ich bin froh, dass die Zeit rum ist. Aber gelernt hab iche trotzdem etwas: Ich kann mit so einem aufgedrehten Hund einfach nicht umgehen. Ich brauch etwas ruhiges.
    Muss wohl auch ein bisschen an meiner Geduld arbeiten :D Oft war ich dann auch einfach auf 180.
    Ich weiß nun Leia richtig zu schätzen :D

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!