Was sollte ein Junghund mit 6 Monaten können?

  • Ein Hund von 6 Monaten sollte eigentlich noch nicht viel können.
    Stubenreinheit wäre wünschenswert,
    dass er seinen Namen kennt und kommt, wenn man ihn ruft,
    dass er "Pfui" und "Aus" versteht und nicht alles frisst, was er findet (weil es halt gefährlich sein kann).

    Ansonsten darf ein Junghund seine Welt langsam erkunden und ist halt bewegungsfreudig und immer auf Endecker-Tour.

  • Mit dem Herausfordern meinte ich das ja austesten wie weit kann ich gehen...

    Weder testet er aus noch fordert er dich heraus, das ist doch beides das Gleiche.
    Warum es weder das eine noch das andere ist, hat Blackbetty dir erklärt.
    Befreie dich von diesen Gedanken - das belastet die Mensch-Hundbeziehung nur.

    LG Themis


  • Ok.
    Wie sollte man es denn dann bezeichnen?
    Dass er das ja nicht so nach dem Motto "Ich hab Langeweile also tu ich Frauchen jetzt mal bisschen weh bzw ärgere sie" das weiß ich Natürlich auch.
    Wenn er es tut versuche ich trotzdem ruhig zu bleiben und gedanklich bei dem Bild zu sein was ich stattdessen möchte, dies auszustrahlen und ruhig zu bleiben.
    Ist natürlich schwer wenn der Racker glaubt morgens um 4 oder 5 anfangen zu bellen ist in.
    Hört sich blöd an aber vllt wisst ihr was ich meine.
    Meine Mensch Hund Kommunikation klappt halt noch nicht so ganz.

  • Ist er an der Leine fängt er mittlerweile leider oft an zu winseln und zu jaulen. Kraut man ihn wird er ruhig...
    Und er versucht mich manchmal dann aus Langeweile mit Leine beissen oder beissen überhaupt herauszufordern.

    Ruhiges Verhalten an der Leine muss man dem Hund beibringen. Besonders, wenn die Umwelt zunehmend spannender wird, ist der Hund schnell gefrustet. Ich belohne meine Hunde daher in dem Alter sehr engmaschig für jeden richtigen Atemzug an der Leine. Es ist nicht sinnvoll zu warten bis der Hund aus Frust anfängt in die Leine zu beißen, rumzukläffen etc. und dann mit dem Training anfangen zu wollen. Ein gefrusteter Hund ist schwierig zu trainieren.

    Für Leckerlis macht er auch eigentlich alles... ohne... nur bedingt....

    Das ist doch bestens. Bring ihm doch darüber bei was Du haben möchtest.

    Mit dem Herausfordern meinte ich das ja austesten wie weit kann ich gehen...

    Das ist eher unwahrscheinlich. Meist schildern das Hundebesitzer, die dem Hund noch nicht beigebracht haben was er in der jeweiligen Situation tun soll. Der Hund ist frustriert, lässt den Frust raus und überdreht.
    Mir hat sich auch noch nie erschlossen, warum Hunde dauernd irgendwas "testen" wollen sollten... ich glaube nicht an eine grundlegende masochistische Veranlagung beim Hund...

  • Also Caja ist jetzt 8 Monate alt und ich habe noch kaum Erwartungen an sie. Die einzigen Dinge die mir bisher äußerst wichtig waren sind: Stubenreinheit, Leinenführigkeit, Rückruf, und zu lernen auch mal alleine zu bleiben. Also alles Dinge die man für einen möglichst reibungslosen Alltag braucht.
    Mit dem Rest fangen wir jetzt so nach und nach an, aber mir war erst einmal eine gute "Alltagstauglichkeit" wichtig.
    Was die anderen Leute denken oder sagen, ist mir egal, denn ich muss mit meinem Hund leben können. ;)

  • @ flying-paws das leuchtet mir ein.

    Also hat das ganze in dem Alter sicher nichts mit unter oder Überforderung zu tun!?

    Stubenrein ist Milo mittlerweile. Außer ich reagiere nicht schnell genug wenn er fiept(weil ich es nicht höre). Da mach ich ihm aber keinen Vorwurf, meine Schuld. Sonst meldet er sich oder ich geh morgens nach dem Fressen gleich raus weil er dann immer muss.

    Leinenführigkeit klappt eigentlich auch ganz gut. Lässt sich nur leicht ablenken wenn ein anderer Hund kommt oder ein Auto. Dann lass ich ihn oft absitzen was auch zu 95% klappt.

  • Mir kommt es ein so vor, als wären hier einige nicht ganz ehrlich. Wenn sich mein Hund mit 6 Monaten so verhalten würde wie ein 2-3 Monate alter Welpe, den ich gerade vom Züchter abgeholt hätte, würden mir meine Bekannten wohl auch sagen, ich müsste mal mit der Erziehung anfangen. Ich selbst wäre auch ziemlich fertig, wenn mein Hund nach 3-4 Monaten bei uns mich nachts noch auf Trab halten würde.
    Nun kenne ich die Vorgeschichte nicht, aber hier wurde nach einer Orientierung gefragt, was ein Hund normaler Weise in dem Alter kann. Obwohl jeder Hund sich individuell entwickelt, finde ich einige Grundkommandos, -fertigkeiten und -Regeln schon wichtig, auf die die TS achten sollte:
    Stubenreinheit, Ruhezeiten, Beißhemmung, kein Anspringen (wenn der Mensch nicht gerade mit Körperhaltung und Quietschstimme dazu einlädt), kennt seinen Namen, kommt freudig heran auf "Komm", kann "Sitz", "Nein" und "Platz" mit nur wenig Hilfe umsetzen, lässt einen Gegenstand auf Kommando aus, frisst keinen Unrat, zumindest wenn ich "lass es" sage.
    Wenn ich mich unterhalte oder mit Gästen am Tisch sitze, kann sich der Hund eine zeitlang ruhig verhalten. An der Leine läuft er einige Meter bei Fuß und kann ansonsten an lockerer Leine laufen, ohne ständig zu ziehen.
    Meine Hunde müssen in dem Alter 3-4 Stundenallein bleiben können.

  • @Labbimama
    Er hält mich nicht grundsätzlich nachts auf Trab. Er weiß Das ab 10 Uhr abends nach dem Spaziergang und der letzten Fütterung Schlafenszeit ist.
    Was ich meinte ist eher wenn ich morgens um diese Uhrzeit aufstehen muss. Dann fängt es an.
    Wenn ich zum Beispiel frei hab kann ich getrost bis 8 halb 9 schlafen. Gar kein Problem.
    Er meldet nur in der Nacht ab und an dass er was ungewöhnliches hört. Da kann ich ihn aber gleich wieder zum weiterschlafen animieren.

  • Ok, dann bist du weniger gestresst, als ich dachte. Haben denn die Bekannten, von dene du schriebst selbst Hunde? Vielleicht haben die einfach zu hohe Erwartungen, weil sie einen Hund in dem Alter nicht kennen und nicht einschätzen können.

  • Ich denke, so pauschal lässt sich das nicht sagen. Von einem 6 Monaten alten Junghund, den ich im Alter von 8 Wochen gut sozialisiert vom seriösen Züchter übernommen habe, erwarte ich sicher ganz andere Dinge als von einem 6 Monate alten Junghund, den ich im Alter von 4 Monaten aus schlechter Aufzucht/Haltung übernommen habe.

    Nun gehört meiner ja zum ersteren Fall und da hatte ich schon die Erwartung, dass Newton vor dem Beginn der Pubertät Alltagstauglichkeit erreicht hat und der Grundgehorsam bei ihm gut sitzt. Zur Alltagstauglichkeit gehört für mich vor allem Stubenreinheit, Ruhe halten können, Impulskontrolle, Frustrationstoleranz, eine gewisse Zeit (3-4 Std.) alleine bleiben können und Leinenführigkeit. Sitz, Platz, Bleib, Komm, Pfui, etc. gehören für mich zum Grundgehorsam, aber auch da habe ich drauf Wert gelegt, dass er das im ersten halben Jahr bei mir lernt.

    Als dann die Pubertät kam, war ich echt froh, dass ich auf diese Dinge zurückgreifen konnte. Da taten sich dann nämlich ganz andere Herausforderungen auf... Wenn ich da parallel noch mit Grundgehorsam oder Alltagstauglichkeit beschäftigt gewesen wäre, ja mei... ;)

    Generell denke ich auch, dass sich manche Dinge auch mit zunehmendem Alter von alleine "rauswachsen". Ich denke bis der Hund so drei Jahre alt ist, kann man "originelles Verhalten" durchaus mal locker sehen. Aber spätestens ab dann sollte er schon "gutes Benehmen" verinnerlicht haben.

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