Hund beim stationären Aufenthalt besuchen oder nicht?

  • Angeregt durch ein anderes Thema würde ich gerne mal eure Erfahrungen und auch Meinungen zu diesem Thema abfragen. Es heißt ja oft seitens der Klinik, die einen Hund stationär aufnehmen musste, lieber den Hund nicht besuchen, weil zu viel Aufregung, zu viel Trennungsschmerz danach, zu viel was auch immer… Anderseits denke ich, der Hund in der Klinik ist plötzlich weg von allem, was er kennt, was ihn hält, was ihm vertraut ist. Wir reden immer über Bindung und dem Hund beiseite stehen, in solchen Situationen sind wir aber oft (gezwungenermaßen?) außen vor. Wie seht ihr das denn? Und was für Erfahrungen habt ihr? Ich persönlich könnte mir nur schwer vorstellen, den kranken Hund quasi alleine in einer Klinik zurück zu lassen, habe aber definitiv (und GsD) diesbezüglich keine Erfahrung.


    @Mods: wenn‘s das Thema schon mal gab, gerne auch verschieben…


    Bin gespannt auf eure Meinungen/Erfahrungen.


    LG. Bea

  • Mein Terrier war 2mal stationär in der TK.
    Allerdings nur für jeweils 24 Stunden.
    Bei mir war es so, dass ich ein so gutes Gefühl hatte, dass der Hund dort optimal versorgt ist, dass ich gar nicht auf den Gedanken gekommen bin, zwischendrin mal hinzufahren.


    Bei einem längeren Aufenthalt wüsste ich nicht, wie es mir dann ginge.


    Wäre dann ja auch die Frage, wem so ein Besuch dient.
    Ich würde in so einem Fall in der TK mal nachfragen, die haben ja viel Erfahrung.
    Braucht der Hund absolute Ruhe, oder würde Unterstützung vom Halter helfen?


    Ist sicher von Fall zu Fall verschieden.

  • Ich würde, wenn auch schweren Herzens, darauf verzichten!
    Wenn der Hund denkt, er wird abgeholt und muss doch dableiben, womöglich mehrmals, schadet es der Bindung/dem Vertrauen mehr, weil er jedesmal enttäuscht wird.

  • Meine letzte Hündin war über einen Monat in der Klinik. Dort wurde uns anfangs auch so ein Zettel mit gegeben, wo drauf stand, dass man den Hund besser nicht besucht und warum nicht etc. Schlussendlich haben wir sie doch jeden zweiten Tag besucht, weil das Klinikpersonal der Meinung war, dass ihr das gut tut. Sie war zu dem Zeitpunkt 6 Jahre alt und es wurde mehrfach erwähnt, dass sie sehr ausgeglichen sei und die Besuche sie beruhigen statt nochmals aufregen würden. Wir haben uns damals immer alle in einen Behandlungsraum gesetzt. Sie kam dann rein, wir kuschelten, gingen mit ihr raus, dann nahm sie wieder jemand mit auf Station und wir blieben alle sitzen, so dass es für die Hündin aussah, als würden wir den lieben langen Tag in dem Raum sitzen und nicht etwa ohne sie nach Hause fahren. Noch öfter konnte ich sie leider nicht besuchen, weil die Klinik in einer anderen Stadt war.


    Ich würde das auch zukünftig vom Hund und der Meinung des Betreuungspersonals abhängig machen. Meine jetzige 7 Monate alte Hündin kriegt schon zuviel, wenn ich allein Duschen gehe. Die würde ich garantiert nicht so oft , bzw. gar nicht besuchen, weil die mit Sicherheit jedes Mal am Rad drehen würde, wenn ich wieder gehe.

  • Bei mir würde es davon abhängen, wie lange der Hund in der Klinik verbleiben muss, wie schwer er erkrankt ist, wie die Heilungschancen aussehen und wie alt der Hund ist und wie er mit fremden Menschen und einer fremden Umgebung zurecht kommt.


    Pauline war damals auch mehr als 24 Stunden in der Klinik und ich bin sie nicht besuchen gewesen. Einfach um sie nicht durch eine erneute Trennung gehen lassen zu müssen.

  • mein Hund war letzten Monat 48h in der Klinik. Ich hab ihn nicht besucht, um ihm den stress zu ersparen wenn ich wieder gehe. Bin mit der Klinik natürlich in engen telefonischen Kontakt geblieben.

  • Gott sei Dank *toi toi toi auf Holz klopf* musste noch keiner meiner Hunde stationär aufgenommen werden. Nur als Taxi die Zehe amputiert wurde, wartete ich nicht während der OP in der Praxis. ich blieb bei ihm bis er schlief, fuhr dann zur Generalprobe für die BH mit Pika. Tja, leider kamen wir auf der Rücktour in einen Stau und die Praxis rief an, dass Taxi erwachen würde (ich wollte unbedingt da sein, weil ich weiß wie stressig es ist, wenn ich nicht da bin).
    Das war nun leider nicht möglich und wir kamen erst 2 Stunden später an.
    Die Tierärztin sagte dann nur "Gott sei Dank sind sie endlich da, noch eine Stunde später und er hätte wohl einen Herzinfarkt". Ich hörte ihn quer durch die Klinik schreien :(. Als ich an der Box an kam, war er völlig fertig mit der Welt... und ich hab mir geschworen, dass ich ihn niemals allein in einer Klinik lassen werde...


    Ich glaube für ihn wäre das der pure Horror...


    Pika würde mit der Situation wohl besser umgehen können, sie würde sich irgendwann damit abfinden, wenn auch nicht glücklich sein...

  • Moin,


    also ich kann solch einem Rat folgen, denn für viele Hunde ist es wirklich extrem stressig, wenn ihre Menschen kommen und wieder gehen und sie an einem Ort lassen, den sie vermutlich nicht unbedingt schätzen.
    Die meisten würde es eher verwirren und noch mehr unter Stress setzen alss wenn sie ihre Menschen einfach eine Zeitlang nicht sehen.
    Man kann ihnen ja nichts erklären..... leider.


    Anderereseits kommt es auf den Hund an, Malik etwa, der fand die drei Tage Klinik nicht toll, aber er überstand sie recht gut..... (war auch eine sehr kleine Klinik mit toller Betreuung). Diego wäre vermutlich ohne mich gleich umgefallen. Meine TÄ wusste das zum Glück und ist für uns sogar Sonntags in die Praxis gekommen um eine Transfusion zu legen...... Diego ohne mich - wäre ein Desaster geworden.


    Bei Lucas wäre es vermutlich ähnlich, fremde Umgebung, allein gelassen (hab ich ja mal aus Unwissenheit oder aufgrund Nicht-Nachdenkes gemacht, ihn drei Minuten angeleint vor dem Rathaus gelassen) und mein Hund war krank. Nach dem Rathausbesuch, drei Tage, Durchfall...... Erbrechen...... von der Rolle. Aber - er hat auch die Erfahrungs des Aussetzenes (angeleint an einem Zaun) hinter sich, für ihn war`s ein Trauma. Ich würde alles versuchen ihm einen Klinikaufenthalt zu ersparen. Ginge es nicht ander das, wäre das Risiko recht hoch, das es ihm schlechter statt besser geht.


    Und da würde ich lieber zig Kilometer fahren, in die kleine Klinik und das mit allen Beteiligten absprechen. Ich wüsste, dort ginge es ihm gut.


    Sundri

  • Ich denke, der Hund weiß nicht, ob er 5 oder 10 Tage "alleine" ist, der würde sich jedesmal gleich freuen, egal wie lange er alleine war und daher finde ich es vernünftiger, sich nur EINMAL vom Hund zu trennen, als zusätzlich nach einem Besuch. Der denkt ja sonst, jetzt darf er schon wieder nicht mit.
    Unsere letzte DSH war mehrmals stationär in der Uniklinik in München. Das längste waren 10 Tage. Wir haben sie nicht besucht, um sie nicht durch unseren Besuch "anzustacheln", da sie jedes Mal am Bewegungsapparat operiert worden ist.
    Es wäre nicht förderlich gewesen, wenn sie sich dann wie eine Irre gefreut hätte und herumgesprungen wäre wie ein junger Geissbock.
    Hat schon gereicht, wie sie sich nach den 10 Tagen gefreut hat, wir hatten Mühe, sie so zu halten, dass sie sich bewegungstechnisch "ruhiger" freuen musste.

  • Ich stand zum Glück (*aufholzklopf..) noch nicht vor der Frage - wüde aber wohl nach Hund und Situation entscheiden, und (solang der Hund nicht schon scheintot ist) lieber ein bißchen was von der Pflege selbst übernehmen. Hab nen SAN-Schein und Erste Hilfe Hund Fortbildung, ich denke, wenns nix Lebensgefährliches wäre und nur um Dauer-Infusionen ginge o.ä., könnt ich das schon machen. Hab ne Krankenschwester in der Familie, die könnt mir helfen beim Wechseln von Infusionen, Verbänden o.ä. Lieber dann täglich den Hund in der Mittagspause zum Doc bringen und angucken lassen.


    Nach nem Unfall oder wenns auf der Kippe stünde, würde ich die Hunde nieniecht alleinlassen können. Ich glaub, ich würde mit Hund aufm Arm beim Doc am Fußboden schlafen, wenn nötig *gg (bin ja sonst net die "Hundemama", die die Viecher betuddelt, aber wenn sowas wäre, wär ich glaub ich am Ende und würde keine Gnade kennen *gg).


    Bossi würde eine tägliche Trennung nix ausmachen - der liebt alle Menschen und findet auch die Mitarbeiter in der Klinik und Ärzte toll. Trotzdem wäre eine Trennung Streß für ihn, und ich würde versuchen, ihn täglich zu sehen oder mitzunehmen. Der fände andere Hunde auch so toll, daß er dort keine Ruhe gäbe - nicht gut für die anderen Hunde *kläffkläff..... (ich glaub, die würden mich spätestens nachm 2. Tag dafür bezahlen, daß ich ihn wieder mit heimnehm *ggg)


    Biene hätte grundsätzlich Streß ohne mich, die würd ich gar nicht erst dort lassen. Die schnappt auch nach Fremden, wenn sie nicht angefaßt werden mag, Ärzte findet sie (besonders nach der Sache mit dem schmerzhaften Analdrüsenabszeß neulich, der nach der OP noch mehrfach gespült werden mußte... *igitt, Kanüle wurde in die Austrittsstelle des Abszesses geschoben....) vollkommen überflüssig. Die ist echt tough und hält viel Schmerzen (fast) klaglos aus - aber deswegen mag sie den Doc nicht lieber, den sie damit verknüpft hat..... Bin ich dabei, hält sie aber still, ich kann sie zumindest ohne ihr wehzutun ruhighalten, ohne daß sie mir das langfristig übelnimmt.


    Und Frieda ist mit anderen Hunden unverträglich, die würde ich mit Sicherheit schon gleich dreimal nicht in ner Klinik lassen - die Anderen wollen ihre Hunde ja auch am Stück wieder abholen...... *gg Fremde Leute findet sie auch toll, das wäre kein Thema, ohne mich könnte sie auch leben für paar Tage. Aber für sie wären andere Hunde Streß pur und einer Heilungnicht förderlich.


    Das Problem ergibt sich bei uns aber auch gar nicht, weil wir ne tolle TA-Praxis haben. :-) Die operieren so ziemlich alles selbst, haben nen Aufwachraum, wo man einen Hund alleine unterbringen kann und als Halter dabeisein darf; muß der Hund länger dort bleiben, wird er im Wohnzimmer des Docs (notfalls unter Beobachtung) untergebracht, das habe ich schon bei Anderen mitbekommen. Nachdem die Docs auch im Haus der Praxis wohnen, wären die Viecher da gar nicht erst alleine.


    Ich finde auch immer, wenn ich schon den Alltag vom Hund bestimme, alles klären und regeln will und mich als Führer des Hundes etablieren möchte, dann kann ich nicht im entscheidenden Moment, wo es ihm schlecht geht, den Hund "einfach" allein lassen. Denn der Hundeführer ist derjenige, der dem Hund auch und gerade in der Situation Sicherheit gibt (von Ausnahmen abgesehen, wo der Hund sich net bewegen darf, oder die Freude beim Sehen zu viel Streß wäre und der Hund eh schön geschwächt o.ä.), allein aus dem Grund würde ich versuchen, beim Hund zu bleiben. Zumindest tagsüber in der Klinik (wenn sowas denn echt mal sein müßte), und dann halt nachts heimgehen o.ä. Aber Letzteres könnt ich auch nur, wenn ich wüßte, der ist außer Lebensgefahr. Ansonsten würde ich glaub ich der jeweiligen Klinik so lange auf den Senkel gehen, bis ich dableiben dürfte. Bei meinem Doc wärs halt einfacher - den kenne ich, dem vertrau ich, wenn ich die Viecher mal dort lassen müssen sollte, und der kennt die Tiere auch. Da bin ich auch sicher, daß da net nachts irgendwas passiert, weil die Tiere da eben nicht nur 1-2mal nachts nachgeschaut würden, sondern unter Dauerbeobachtung stünden. Da könnte ich dann auch so weit loslassen, daß ich heim gehe. Aber ich würde wahrscheinlich früh um 9, wenn die Praxis aufmacht, wieder auf der Matte stehn, oder zumindest am Telefon hängen..... Ich seh schon - mein Doc kann froh sein, wenn meine Hunde gesund sind. Glaub, für nen Arzt könnte sowas u.U doch ein "wenig" nervig sein.... *gg


    Bislang hatten wir an OPs:


    - geplante Entfernung von Mammatumoren und Teilen der Milchleiste bei Frieda, OP von ca. eineinhalb Stunden. Da war ich beim Einschlafen und Aufwachen dabei. Sobald sie versucht hatte, die ersten wackeligen Schrittchen zu gehen, durften wir heim, sie konnte bis zum Auto selbst laufen. Gepennt hatte sie damals die erste Nacht in ihrer Box, weil sie dank der fetten Bauchnaht keine Treppen gehen sollte, und die klettert gern mal aufs Bett.


    - Darmverschluß bei Frieda, notfallmäßig, incl. zusätzlicher Entnahme eines verdächtigen Knubbels an der damals verbliebenen Milchleiste-dachte mir, wenn sie schon schlafengeschickt wird, kann er das mitmachen. Genau dasselbe Procedere mit meiner Anwesenheit, 3/4 Std. OP. Sobald sie sich beim Aufwachen mal hingesetzt hatte (so ca. ne Stunde nach der OP), durfte ich heim. Die Helferin hat sie dann noch unterm Bauch gepackt und aus dem Sitzen hingestellt, wie man so nen steh-unwilligen Hund aufm Schertisch zurechtrückt. Als Frieda nicht gleich wieder zusammenfiel, meinte sie - "ok, sie kann stehen - heim mit Euch" *gg Das war dann abends kurz nach 22 Uhr. Diesmal durfte sie gleich im Bett schlafen, trotz fetter Bauchnaht (und kleinem Schnitt an der Stelle des entfernten Knubbels), weil: "ein Terrier hält das aus"... *gg (und der Doc nächt echt gut - sozusagen terriersicher! *gg) Die war auch noch so "beduselt", die hat sich kommentarlos hingelegt und gepennt, ist nimmer groß runtergehüpft. Am nächsten Tag ging sie schon wieder Treppen, nach 10 Tagen (direkt nach dem Fädenziehen am 9. Tag) waren wir auf DF-Treffen mit ihr. Gleich nach der OP war sie aber trotzdem schon wieder wesentlich lebhafter als davor, wo sie nur noch apathisch und stöhnend in meinem Arm gelegen war - so daß ich wußte, es ist jetzt überstanden. Kein Grund für Aufenthalt beim Doc.


    - Analdrüsenabszeß bei Biene. OP wurde am Vortag kurzfristig geplant, der war an dem Tag nach außen durchgebrochen, wir hatten vorher nix gemerkt. Bienchen bekam Schmerzmittel, um die Nacht gut zu schlafen, und am nächsten Vormittag dann die geplante OP. War ne halbe/dreiviertel Stunde nur. Ich war beim Einschlafen und Aufwachen dabei, und wir sind anschließend zusammen gegangen. Ins Büro, wo sie dann (in meinem ruhigen Einzelbüro) ihren "Rausch" ausschlafen durfte, während ich gearbeitet habe.

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