Rassespezifische Auslastung

  • Das sehe ich auch so. Gerade wenn man einen Mali oder einen Border hat, gibt es meist nur die extremen "Die liegen im ersten Jahr nur herum, damit die Ruhe lernen." oder "wir fangen mit 8 Wochen bereits mit den Agi-Geräten an."

    Ein Hund, der seine Kindheit und Jugend ein Jahr herrumliegen muss" ist ein sehr armer Hund.

    Das Problem ist eher wenn Menschen sich einen solchen oben genannten Hund kaufen und ein verschrobenes Bild der Bedürfnisse dieser Rassen hat.

    Dies Hunde sind sehr reizoffen und dementsprechend auch schnell mit Umweltreizen überfordert und benötigen mehr und schneller Pausen obschon sie leistungsfähiger sind als viele andere Hunderassen.

    Der Alltag mit sochen Hunden muss sehr strukturiert sein. Selbst ein Gassie, was mal nur ein bischen ausser der Norm (zeitlich, Intensität) ist, kann bei diesen Hunden enormen Stress auslösen, was sich in vielerlei unerwünschten bis selbstschädigendem Verhalten äussern kann.

    Es hängt auch von der Zucht ab, aber es sind wie gesagt sehr reizempfängliche Hunderassen.

    Ich beziehe mich auf den JUNGEN Hund, und hier auf den Border Collie speziell, mit denen ich seit 10 Jahren intensiv lebe und arbeite und viel gelernt habe und mein anfänglich auch verschrobenes Bild sehr viel grader gerückt habe.

  • Ich gehe 1 Stunde täglich am Stück, das andere zähle ich nicht dazu. Mein Hund ist sehr gut bemuskelt. Reicht völlig. Würde ein Hund in freier Wildbahn auch nicht anders machen, da er ca. nur 20% des Tages überhaupt was tut.

  • Joa, aber Hunde in freier Wildbahn brauchen auch ihre wenigen Reserven, um ihr Überleben zu sichern. Würde man denen täglich ihr Futter hinstellen, würden die sicher auch mehr toben und zum Spaß jagen, weil sie's zum Überleben ja nicht mehr müssen.

    Wenn ich mit meinem Hund eine Stunde am Tag richtig, richtig interessante Sachen beim Spaziergang mache, ist die auch ausgelastet - würde sie dabei etwas körperlich halbwegs Anstrengendes tun, wäre sie sicher auch sehr gut bemuskelt.
    Aktuell gehen wir etwa 3 Stunden am Tag, wobei dazu auch die Löserunden, Buddelrunden und Trainingsrunden zählen - so richtig "nur" unterwegs, wo wir dann kilometerweit laufen, sind wir zweimal pro Woche, das sind dann aber auch 2,5 bis 3,5 Stunden am Stück, mit anderen HH auch mal länger. Da rennen wir dann, toben, sie schwimmt mal kurz..
    Ich denke, mit nur einer Stunde reiner Bewegung wäre mein Hund sehr unzufrieden (und ich meine wirklich nur bewegen und schnüffeln, ohne UO, Spiel oder sonstiges).

    Edit: 20% von 1440 Minuten (24h) sind übrigens gut 4 Stunden, also doch etwas mehr als eine Stunde. Dennoch hast du schon recht, richtig laufen tun Hunde wirklich circa 1 Stunde in freier Wildbahn, ansonsten jagen sie oder verteidigen/bewachen ihr Revier, spielen, fressen..

  • Bei diesen 20% Prozent Aktivität (Durchschnittswert) ist nicht nur Rumlaufen gemeint oder sonst ein Sport.
    Bei guter geistiger Auslastung darf es auch weniger sein als 4 Stunden reine Aktivität. Nee, täglich 4 STunden laufen... brauchen die allerwenigsten Hunde. Wozu?


    24:5 (20% sind 1/5) = 4,8
    Man kanns auch einfach haben...

    Allerdings, wie gesagt Durchschnitt. Je nach Alter, Indivdiualität, Anforderungen ist das Ruhebedürfnsi eines ausgewachsenen Hunden (kein Senior) = 16-20 Stunden

    1 Stunde Bewegungen mit Köpfchen, ein bisschen Zuwendung oder die ein oder andere Übung daheim sollten diese Zeit gut ausfüllen.
    Diese 20 Minuten Gassirunden zähle ich einfach nicht mit.

  • Darf ich fragen, was du in dieser Stunde machst (wirklich nur interessehalber, nicht um zu stänkern) und was du für einen Hund hast?

    Täglich laufe ich auch keine 4 Stunden und ich laufe auch nicht nur, wenn es mal 3,5 Stunden sind, sondern darunter fallen dann auch UO, Spiele, Nasenarbeit, apportieren. Bei meinem Hund habe ich schon das Gefühl, dass er das "braucht" - vielleicht keine 4 Stunden nur laufen, aber 3 Stunden Bewegung mit Beschäftigung auf jeden Fall.
    Ich weiß, dass viele Hunde das nicht brauchen, aber es gibt eben auch Hunde, die durchaus mit weniger leben können, aber mit einem gewissen Pensum erst richtig zufrieden sind - und dazu gehört bei meinem Hund ein bisschen Lari-Fari-Kram als Beschäftigung und richtig hochwertige, anstrengende Arbeit - verteilt auf circa 3 Stunden am Tag, in denen auch mal nur geschnüffelt, markiert und rumgelaufen wird.

    Also wenn ich von 1440 20% nehme, komme ich auf 288. Das sind dann 3,8 Stunden, nicht 4,8. Ist aber auch egal (und ich war zudem richtig mies in Mathe).

    Ich weiß. Mit den 3 Stunden Bewegung und Nahrungsaufnahme kommt mein Hund auch auf 16 Stunden Ruhe am Tag, also sehe ich da kein Problem. Wäre sie überfordert oder käme nicht zur Ruhe, sähe unser Programm ganz anders aus.

    Ich zähle sie, wie geschrieben, schon mit, aber die machen auch nur 20-40 Minuten der 3 Stunden aus. Je nach Tagesplan gehen wir 3-4 mal raus. Wenn andere das nicht mitrechnen und auch 3-4 mal rausgehen, kommen die bestimmt ebenfalls auf mindestens 2 Stunden am Tag, wobei auch 1,5 ausreichend sein können - je nach Hund und je nachdem, was man macht.

  • Ansonsten versuchen wir mindestens einmal auf die Rennbahn oder noch besser zum Coursing zu fahren. Denn das ist für meine Hunde das was ihnen am meisten Spaß macht und ihrer eigentlichen Bestimmung nahe kommt.


    Ist Coursing oder auch laufen auf einer Rennbahn nur umsetzbar wenn man z.B. in einem Windhundrennverein oder so ist? Also wenn ein Verein dahinter steht? Oder kann da "jedermann" mitmachen?
    Mir war nie bewusst was Coursing ist bis ich das Video gesehen habe. Ich glaube ich kenne da einen Hund dem das viel Spass machen würde. :D
    Sie ist nur eben kein Windhund.

  • Ist Coursing oder auch laufen auf einer Rennbahn nur umsetzbar wenn man z.B. in einem Windhundrennverein oder so ist? Also wenn ein Verein dahinter steht? Oder kann da "jedermann" mitmachen?
    Mir war nie bewusst was Coursing ist bis ich das Video gesehen habe. Ich glaube ich kenne da einen Hund dem das viel Spass machen würde.
    Sie ist nur eben kein Windhund.

    Nein man braucht nicht unbedingt in einem Verein sein. Wenn man nirgends Mitglied ist kostet es meistens etwas mehr Startgebühr. Bei vielen Vereinen dürfen zum Training auch nicht Windhunde laufen ich würde einfach mal nachfragen.
    Welcher Verein in deiner Nähe ist kannst du hier nachsehen. https://www.google.com/maps/d/edit?mi…XnA&usp=sharing Links steht die Zeichen Erklärung.

  • Ich behaupte mal, dass wir hier keine Vergleiche mit Hunden in freier Wildbahn ziehen müssen ;)
    Bei denen gehts ja schließlich nicht mehr um "rassespezifische Auslastung" - zumindest kann ich mir nicht vorstellen, dass ein Border-Collie-Straßenhund sich pfotenringend um eine Hütemöglichkeit oder einen Agility-Platz umguckt um sich ausreichend auslasten zu können ...

    Man sollte nicht ständig den Vergleich zu Tieren in der freien Wildbahn ziehen, wenn es um die Beschäftigung MIT dem Menschen geht. Da gibts für mich einfach keine Vergleichswerte.

  • Ich behaupte mal, dass wir hier keine Vergleiche mit Hunden in freier Wildbahn ziehen müssen (...)

    Ich behaupte sogar, wir können keine Vergleiche ziehen.

    Keine Vorfahren unserer heutigen Hunde haben in freier Wildbahn gelebt. Sie alle, ob Gesellschafts- oder Gebrauchshund, ich teile bewußt nur in diese beiden Kategorien, haben mehr oder weniger in Obhut zum Menschen gelebt. Sind einfach nur mitgelaufen oder gingen unter Anleitung des Menschen ihrer Arbeit nach, wurden dafür mit Futter versorgt.

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