Zu langes "Leben" in den Krallen

  • Jins Krallen wachsen derzeit wie Unkraut, leider hab ich das erst recht spät erkannt, so sahen ihre Krallen heute aus:


    man sieht es schlecht, aber das Leben ist auch schon recht weit vorne - obwohl ich das letzte Mal vor ca. 1,5 Wochen gedremelt hab.


    Also hab ich heute gedremelt.
    Nach zwei Krallen tat's ein "klack" und ab da hörte sich der Motor des Dremels seltsam/unrund an und die Geschwindigkeit war merklich herabgesetzt :/
    Nachdem "auseinanderbauen" keine Veränderung brachte, bin ich mit ihm zum nächsten Baumarkt - Diagnose: Motor kaputt. Also hab ich einen neuen Dremel gekauft - die Reparatur wäre nicht nur in Relation deutlich teurer geworden, ich wär auch eine Weile ohne Dremel da gehockt und mit der Krallenzange komm ich einfach nicht so gut klar und kann die Krallen dementsprechend nicht ausreichend kürzen.
    Ich hoffe, dieser Dremel hält nun deutlich länger als sein Vorgänger - eigentlich sind die Dinger ja unkaputtbar...


    Nunja, genug gejammert, hier nun das Ergebnis:

  • Ich schneide ja Felix seit kurzem auch die Krallen selber. Ich werde immer sicherer nur leider hasst Felix dieses Krallen schneiden. Er will abhauen und fiept. Verletzt hab ich ihn noch nie, also mag er es wsl einfach nicht das er da kurz festgehalten wird und das Geräusch tut dann ihr übriges.
    Er läuft sich die Krallen aber quasi null ab. Gerade die beiden vorderen Krallen muss ich relativ oft kürzen, die Krallen jeweils links und rechts daneben eher nicht so oft.
    Wir teilen es jetzt immer auf und machen eben eine Pfote nach der anderen innerhalb mehrerer Tage.
    Habt ihr irgendeinen Tipp für mich, wie ich ihm diese Angst wieder nehmen könnte?

  • Ja das Krallenschneiden komplett neu ganz kleinschrittig von vorne aufbauen über ein Kooperationssignal, wodurch er bestimmen kann, wenn es ihm zu viel wird und wann du weiter machen kannst. Erstmal wird nur der Anblick der Krallenzange geklickt, solange bis er sich wohlfühlt in Gegenwart der der Krallenzange. Ich habe meinen Hund dazu auch die Krallenzange mit der Nase anstupsen lassen oder mit der Pfote drauf tatschen lassen, also so kleine Tricks an denen sie Spaß hat. Als Kooperationssignal haben wir Pfötchen geben. Sie gibt mir das Pfötchen und ich darf schneiden. Das fängt man natürlich klein an, erstmal Pfötchen geben lassen und Krallenzange nur an die Pfote halten oder in die Nähe der Pfote, je nachdem, wie tief die Angst sitzt und clicken und belohnen. Irgendwann dann Zange zum schneiden ansetzen, aber noch nicht zudrücken und das belohnen und irgendwann kannst du dich zum schneiden vorarbeiten und jeder Schnitt wird geklickt und belohnt für jeden neuen Schnitt muss der Hund dir wieder die Pfote geben und entscheiden, ob er weiterhin mit macht. Entscheidet er sich zu gehen, beschwichtigt er oder zeigt Angst, bist zu schnell vorgegangen. Das kann viele Wochen oder Monate dauern, aber heute macht mein Hund freiwillig mit, auch wenn sie es noch immer nicht super toll findet, aber sie bleibt bei mir und darf selbst entscheiden, ob sie mit macht und wann sie eine Pause braucht.

  • Ich schneide ja Felix seit kurzem auch die Krallen selber. Ich werde immer sicherer nur leider hasst Felix dieses Krallen schneiden. Er will abhauen und fiept. Verletzt hab ich ihn noch nie, also mag er es wsl einfach nicht das er da kurz festgehalten wird und das Geräusch tut dann ihr übriges.
    Er läuft sich die Krallen aber quasi null ab. Gerade die beiden vorderen Krallen muss ich relativ oft kürzen, die Krallen jeweils links und rechts daneben eher nicht so oft.
    Wir teilen es jetzt immer auf und machen eben eine Pfote nach der anderen innerhalb mehrerer Tage.
    Habt ihr irgendeinen Tipp für mich, wie ich ihm diese Angst wieder nehmen könnte?

    Ich habe es mit meinem Hund so aufgebaut:
    1. Krallenschere in seine Nähe legen, aber nichts sagen, ist ja was normales. Das war ihm schnell ziemlich egal.
    2. Danach habe ich nur seine Pfote mit der Hand berührt, aber gleich wieder weggezogen und ihn gelobt.
    3. Dann habe ich seine Pfote länger berührt und ihn dafür mit Leckerchen belohnt.
    4. Als das ohne Probleme ging, habe ich seine Pfote genommen und sie ganz kurz festgehalten und diese Zeiten immer erhöht, dafür gab es dann auch jedes Mal Leckerchen.
    5. Dann habe ich seine Pfote gehalten und mit der Krallenschere seine Kralle nur berührt und ein Leckerchen gegeben.
    6. Ich fing dann an seine Krallen zu schneiden, allerdings erstmal nur eine Kralle. Dafür gab es natürlich auch ein Leckerchen.
    7. Ihm machte das schnell nichts mehr aus und wir können auch mehrere Krallen ohne Probleme schneiden.
    Er gibt mir teilweise schon freiwillig seine Pfote, wenn er sieht, dass ich die Krallenschere hole. Manchmal sitzt er, manchmal liegt er auf der Seite, manchmal kraule ich ihm kurz den Bauch und er bleibt dann in der Position liegen und ich schneide.

  • Da ich Jins Krallen zwingend alle ein bis zwei Wochen kürzen muss, gibt es bei mir kein kleinschrittiges Ranführen - sie kennt das auch schon von Welpe an, bei der Züchterin hat sie es schon gelernt. Trotzdem findet sie es doof und macht manchmal Drama.
    Drama verbiete ich ihr, steigert sie sich rein (passiert ganz, ganz selten mal), gibt's auch einen Anschiss, dann beruhigt sie sich wieder und ich kann in Ruhe weiter machen. Für ruhiges Verhalten gibt es verbales Lob. Zappelt sie nur ein bisschen, so red ich leicht beruhigend mit ihr, dass das sein muss.


    @GhAres hat mir noch den Tipp gegeben für jede gekürzte Kralle ein hochwertiges Leckerchen (Käse, Wurst) zu geben, wenn der Hund kooperativ war.
    Das mach ich jetzt auch bzw. gebe ich für den Anfang nach jeder Kralle ein Stück Käse - Jin ist nun schon deutlich entspannter. Nach ein paar Einheiten werd ich dann die Belohnung nur noch für ruhiges Verhalten geben.

  • Meine Rübe haßt auch Krallen schneiden / schleifen. Schmackhaft machen und üben geht bei ihr nicht. Das habe ich schon x-mal versucht. Also wird sie einmal die Woche gequält. Hinterher gibt es Leckerlie. Und trotzdem findet sie es weiterhin doof.

  • Das muss man aber auch vom Hund abhängig machen, ich habe 1,5 Jahre die Krallen geschnitten, mit der Einstellung, dass sie da einfach durch muss und habe auch viel belohnt, aber das Ergebnis war ein Hund der schon zitterte, wenn er nur die Krallenzange sah und das anschließende Medical Training um so länger dauerte, weil die Angst bis dahin sehr tief saß.

  • Meine Hunde hassen das Krallenschneiden auch. Leider hab ich auch schon mal zu weit geschnitten.
    Für Emma habe ich ein Kratzbrett gebastelt, das klappt ganz gut. So richtig gleichmäßig wird es halt nicht. Aber die vorderen 2 langen Krallen erwischt es super.


    Mein Sohn hat zum Geburtstag einen Dremel bekommen. Da gab es so einen Aufsatz dabei, wo man nicht das Gerät in der Hand hat, sondern nur einen "Stift".
    Ich hab mir das mal ausgeborgt und damit Flos Krallen gedremelt. Hat fürs erste Mal und nicht Kleinschrittig aufgebaut, sondern hingesetzt und einfach - natürlich vorsichtig und nur sehr kurz - erstaunlich gut geklappt.


    Mir ist das irgendwie lieber als mit der Schere, ich denke ich werde das jetzt 2wöchentlich bei den Hunden machen. Da muss ich immer nur ganz wenig ran (geht bei so kleinen Krallen ja sehr schnell - 1 Sekunde und da ist schon ordentlich was weg).


    Otis braucht das zum Glück nicht. Bei Emma wird es schwierig, die hasst Pfotenanfassen auch ohne dass man daran rumfummelt. Die hat auch noch lange Haare an den Pfoten, sodass schon das freilegen der Kralle eine Fummelei ist.


    Bei Enzo hab ich es auch probiert. Der hat bei jeder Berührung zurück gezuckt. Ich denke nicht dass es ihm weh tat (hab noch gar nicht geschliffen) sondern, dass ihn das vibrieren kitzelt.

  • grundsätzlich dremel ich auch - nur ganz selten schneide ich. Mir liegt dremeln mehr und die Gefahr (tief) ins Leben zu kommen ist deutlich geringer als beim Schneiden. Außerdem kann man beim Dremeln mit der richtigen Technik das Krallenwachstum hemmen und dadurch das Leben schneller zurückdrängen als beim Schneiden.
    Ich bin bei Jin zwar echt dahinter, trotzdem ist plötzlich eine Daumenkralle recht lang gewesen (vielleicht einmal vergessen?), so dass ich das Leben zurück drängen musste. Mittlerweile geht es wieder.


    Bei einem Hund, der tatsächlich größere Probleme hat, würde ich wohl zweigleisig fahren:
    - am einem bestimmten Ort zur Pflege fixieren und schneiden.
    - an einem anderen Ort das Dremeln kleinschrittig trainieren (wenn es sein muss vorher das problemlose Anfassen der Pfoten)

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