Ab wann ist ein Hund "menschenunverträglich" bzw. hat ein "Menschenproblem" ?

  • Wenn ein Geschöpf "menschenunverträglich" ist, wenn es nicht von Wildfremden angetascht werden will, ist das die korrekte Beschreibung sowohl für meinen Hund als auch für mich. :D

    Hazel lässt sich nicht gerne von Fremden anfassen. Sie weicht dann aus ohne zu drohen. Das habe ich auch von Anfang an unterstützt. Mein Hund muss sich nicht von jedem streicheln lassen. Würde man sie bedrängen, würde sie sicher drohen und vllt auch aktiv werden. Ich greife da aber schon vorher ein und weise darauf hin, den Hund bitte nicht anzufassen. Maßregeln würde ich sie in diesem Moment nicht, wenn sie knurren würde. Wie soll sie denn sonst klar machen, dass sie das nicht möchte.
    Ein Hund ist halt kein Kuscheltier.

    Gefährlich wirds meiner Meinung nach, wenn man so einen Hund zwingt, das über sich ergehen zu lassen. So ein Hund lernt im schlimmsten Fall dass er unkontrolliert drohen und/oder beißen muss, weil Ausweichen nichts bringt und er sich nur so wehren kann.

  • Mein Hund ist definitiv Menschenunverträglich. Die verbellt alles was in Sichtweite auf zwei Beinen geht. Besonders Kinder sind die Ausgeburt des Bösen.
    In letzter Zeit geht es aber besser, da liegt ihre Individualdistanz bei etwa fünf bis zehn Metern, Kinder und komische Menschen dürfen aber nicht mal auf zehn Meter ran kommen, da hilft auch oft Straßenseite wechseln nix.
    Weiß aber nicht, ob die Verbesserung am konsequenten Ausweichen liegt, oder daran, dass es zu warm ist um sich aufzuregen

  • @Angilucky2201 würde Amy beißen, wenn jemand zu nah kommt?
    Ich bin mir bei Zolly nicht sicher, diejenigen die sich so nah ran trauen, sind Leute, die Zolly kennt, oder die ich kenne, da bellt sie, versucht zu fliehen, manchmal zeigt sie extremes Spielverhalten, besonders bei den Besitzern ihrer Hundekumpel, wenn wir die mal ohne Hund treffen. Bei Fremden geht sie mitunter heftig nach vorne, da denke ich schon ab und an, dass sie auch zubeißen würde. Sie hat mal nach meiner Tante geschnappt (wir waren zu besuch, mein Onkel und der Hunde waren zuhause und meine Tante kam später von der Arbeit und gehörte für Zolly dann nich dazu) da hat sie aber nicht feste gebissen, also das tat nicht weh. Ich nehm an, dass sie sich das dann auch nicht so wirklich traut. Aber bei wirklich Fremden, weiß ich nicht, wie sie vorgehen würde.

    Die Hunde von der TS erscheinen mir nicht als unverträglich mit Menschen, nur eben ignorant und ich finde, dass da jeder Hund das Recht zu hat, zu sagen, ne, weiter nicht. Gut, ich kannte auch immer Hunde mit gewissem Schutztrieb, da ist man das auch einfach gewöhnt. Und ganz ehrlich, ich mag auch nicht alle Leute und hab auch eine recht große Individualdistanz und fühle mich schnell unwohl, wenn mir Leute zu nahe kommen. Warum sollte ich dieses Recht anderen Lebewesen absprechen? Es dient ja auch zur Konfliktvermeidung. Sagt der Hund, "bleib mal da, näher muss echt nicht sein", kann ja gar kein Konflikt entstehen

  • Mein Rüde entspricht diesbezüglich seinem Rassestandard: Er findet andere Menschen überflüssig.
    Wenn die sich anbiedern wollen, schaut er pikiert und weicht direkteren Annäherungsversuchen dann aus. Für ihn existiert nur ein Mensch auf dieser Welt und das bin ich ;)

    Seine Mutter und seine Schwester finden Menschen obersuperspitzenklasse!
    Wenn sie dürften, würden sie zu jedem hin rasen, ihm begeistert um den Hals fallen und erwarten, im Gegenzug gestreichelt und angesprochen und natürlich gefüttert zu werden :D

    (Nebenbei: sie dürfen das natürlich nicht ;) )

    Meine Alte findet Menschen ok. Wenn wer sie streicheln will, dann geht das in Ordnung, sie biedert sich aber nicht an.

    Je nach Gegenüber würden entweder meine überschwenglichen Damen oder mein zurückhaltender Kerl als "menschenfeindlich" gesehen werden. Der Herr, weil er sie doof findet, die Damen, weil sie (könnten sie wie sie wollten) rasant auf jeden zustürmen und den bedrängen würden.

    Da mein Rüde in Stresssituationen durchaus mal abschnappen könnte, könnte er wohl als "menschenfeindlich" durchgehen, ich lasse es allerdings nicht soweit kommen.
    Als er letztes Jahr 5 Tage in einer Klinik logieren musste, war er übrigens ganz schnell der Liebling aller, wenn ich über längere Zeit weg falle, ändert er wohl sein Verhalten Fremden gegenüber!
    Ein Überlebenskünstler! :D

  • Meine Hündin mag keine Kinder. Die sind ihr einfach oft zu laut und senden komische, unkoordinierte Signale, mit denen sie nicht umgehen kann. Früher waren ihr Kinder egal, seitdem wir zwei besonders laute Exemplare im Haus haben wär ich mir nicht sicher, dass sie nicht beißen würde. Der eine rennt panisch schreiend weg, obwohl sie ihm nie was getan hat und die Schwester will jeden Hund streicheln und macht es notfalls auch mal von hinten.

    Ich kann sie gut managen, fremde erwachsene Leute findet sie okay und solange die freundlich sind, ist sie es auch. Sie kann in der Großstadt gut laufen und kam regelmäßig während meines Studiums mit zur Vorlesung. Ich vermittel ihr glaube ich mehr Sicherheit als mein Freund, bei dem ist sie extremer und rennt ohne Leine auch mal zu Kindern hin und will abschrecken und verscheuchen (wir arbeiten dran)

    Trotzdem ist sie für mich nicht verträglich mit Kindern, weil sie, wenn es zu schnell geht und es kein eingefordertes Verhalten gibt, falsch reagieren würde.

  • Mein Hund ist jeden Arbeitstag mit in meinem Büro. Ich habe viele Gespräche mit verschiedenen Mitarbeitern, die ich in meinem Büro führe. An manchen Tagen ist ein Kommen und Gehen und andere Mitarbeiter kommen ins Büro mir Unterlagen auf den Tisch legen, auch wenn ich grad nicht da bin. Sie liegt auf ihrem Platz und interessiert sich nicht die Bohne für irgend jemanden. Alle denken, das ist aber ein besonders lieber Hund.

    Spricht sie jemand an, dreht sie den Kopf weg.

    Geht aber jemand zu ihr, beugt sich über sie und will sie streicheln, fängt sie an leise zu brummen, wers noch nicht kapiert, wird angeknurrt und die Steigerung, (ist nur einmal passiert weil ichs zu spät realisierte was da abgeht), ist ein heftiges Verbellen.
    So ist es eigentlich bei allen Fremdbegegnungen ziemlich genau so wie die TE ihren Hund beschreibt. Selbst im grössten GEtümmel auch bei versehentlichen BErührungen, bleibt sie locker. Wird sie in Ruhe gelassen, kein Problem. Direkte Ansprache in der Regel deutliches....lass mich in Ruhe. Und Kinder im Alter zwischen 4 und 12 Jahren, besonders Mädchen.....deutlichste Ablehnung. Keinerlei Kontaktwunsch. Als Junghund konnte sie schon auch heftiger werden und energisch Fremde stellen und verbellen. Doch das haben wir gut in den Griff bekommen.

    Da sie nach mehrmaligem Treffen oder lägerem Zusammensein dann die meisten Menschen akzeptiert und dann sogar freundlich Kontakt aufnimmt, würde ich sie nicht als menschenunverträglich" bezeichnen. Obwohl sie so mancher schon unfreundlich und Distanz einfordernd erlebte.

    Trotz allem aber ist sie für mich ein sauberer Hund. Denn sie kommuniziert so klar, dass jeder ohne Schaden bleibt, wenn er dies Signale auch respektieren würde.


    Und nicht einfach heutzutage. Muss man händeln lernen und voraussehen.
    Denn leider begreifen immer weniger Menschen, was ein Hund kommuniziert und deshalb muss ICH rechtzeitig reagieren.

    Ich kann dann zum Glück so kommunizieren, dass es auch beim Begriffsstutzigsten ankommt. ;)

    Gruss Eva

  • Menschenunverträglich ist für mich ein Hund, der mit fremden Menschen nicht nur nix anfangen kann, sondern sie aktiv aus seinem Dunstkreis vertreiben will. Und damit meine ich nicht Menschen, die ihn antatschen oder sonstwie aufdringlich sind, sondern Menschen, die einfach nur da sind und sich erfrechen, in der Nähe des Hundes zu atmen. Wobei der Hund "Nähe" definiert, von Trottoirbreite bis zur anderen Strassenseite.

  • Als ich meinen Terrier bekam, war er unverträglich in dem Sinne, den naijra beschreibt.

    Das hat sich im Lauf der Jahre sehr gebessert. Ich würde ihn allerdings immer noch als unverträglich beschreiben. Er lässt sich von Fremden nicht anfassen, und er schnappt dann auch ohne Vorwarnung, wenn er bedrängt wird. in den allermeisten Situationen ignoriert er aber.

    Die meisten Menschen hier im Ort wissen das. Und Unbekannte warne ich entsprechend.

    Eine einfache Überlegung zur Verträglichkeit: Könnte ich diesen Hund z.B. im Krankheitsfall problemlos in eine Pflegestelle geben? Klares Nein!

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!