Fixieren und Hinlegen bei Begegnungen

  • Hallo Mikkki,

    das klingt sehr interessant:

    Sie tippt eher auf Unsicherheit oder Angst und hat uns Problemlösungen zur Verfügung gestellt, die in erster Linie den Hund davon überzeugen können, das wir uns um sein Problem kümmern und Rücksicht darauf nehmen. Dabei hat sie uns insbesondere auch gezeigt wie wir den Hund dazu bringen sich auf uns zu konzentrieren oder mit welcher Leinentechnik die Situation entschärft werden kann. Diese Technik schränkt den Hund bei weitem nicht so ein, wie das doch recht rigorose " Fuß". Manchmal haben wir bei Gegenverkehr mehrfach die Richtung gewechselt, so dass das eigentliche Vorbeilaufen zumindest nicht mit soviel Anlauf erfolgt. Und wir haben wenn es denn geklappt hat mehr belohnt, da gingen dann wesentlich mehr Leckerlies drauf, als wir sie bisher zugestanden haben.

    Wenn du die Zeit hast, wäre es sehr nett, wenn du das genauer beschreiben könntest.
    Ich habe ein sehr ähnliches Problem mit meinem Rüden und finde, dass diese Lösung gut klingt.
    Sie scheint bei euch ja auch erfolgreich zu sein.

    Dass andere Hunde an der Leine Krawall machen, erleben wir auch regelmäßig.
    Wenn meiner ruhig ist, lobe ich ihn. Sollte er sich doch mal anstecken lassen, schirme ich ihn ab und beruhige ihn.

  • Hört sich gut an was du so schreibst :)

    Anscheinend hast du einen sehr leichtführigen Hund. Die kann man meiner Meinung nach gut davon überzeugen das richtige zu tun, man muss es ihnen nur beibringen. Das heißt zeig deinem Hund eine Alternative zu seinem Verhalten.
    Deswegen ist Fuß, Sitz und Bleib oder Platz gar nicht so schlecht. Du gibst deinem Hund etwas zu tun und belohnst das dann.

    Richtung wechseln finde ich nen guten Ansatz, allerdings ist es auch ziemlich schwierig. Dein Hund muss sich von dem Reiz weg bewegen obwohl er wahrscheinlich lieber hin will und hat ihn dann im Rücken. Spannung kann sich dadurch auch immer weiter aufbauen. Solange es aber gut geht würde ich es machen.

    Eine hilfreiche Übung ist auch das Zeigen und Benennen. Das bringt vor allem, dass sich dein Hund selbstständig vom anderen Hund abwendet und du damit den Hund ernst nimmst (bitte Suchfunktion benutzen, der Aufbau ist nicht so schnell erklärt).

    Hinlegen lassen würde ich gar nicht zulassen und bei jeglichem prolligen Verhalten eingreifen und anleinen + Abstand aufbauen.

    Achja, mach dich drauf gefasst, dass der gute Gehorsam nicht von Dauer ist, sobald der Hund etwas länger bei euch wohnt ;-) Wenn er sich sicher fühlt, wird er anfangen auszutesten. Schadet nicht da frühzeitig dran zu denken, damit man gleich überlegen kann wie man drauf reagiert.

  • Hi,

    ich muß ein bisschen lachen, natürlich testet er an was geht.
    Heute z.B. das Stöckchen im Wasser, was Du geworfen hast gib ich nicht mehr her.
    Da folgt dann auf ein aus ein A U S und das hat gut gesessen. In der Hinsicht bin ich aber auch sicher. Da wird nicht diskutiert.
    Gutes Zeichen: wenn wir vom Spaziergang kommen setzt sich der Hund vor die Haustür und wartet bis ich drin bin. Ist halt meine Haustür. Gut gelernt.

    Das mit dem Herumführen und Kreisen ist einfach wenn mans mal gemacht hat. Leckerchen rechte Hand Leine relativ kurz linke Hand. Dem Hund das Leckerchen vor die Nase halten, und wenn er sich nicht direkt zuwendet kurz führen, wirkt immer. so kann man kreisen oder auch andere Bewegungen herbeiführen, mit etwas Leitung aber ohne jeden Zwang, wirkt echt immer.

    Sino hat aber auch wirklich viel Labbi in sich, er will letztlich gefallen und das macht es leicht. Da sähe es wahrscheinlich bei einem Foxterrier ganz anders aus. Die haben Dickkopf. ( nix gegen Foxterrier)

    Viele Grüße

    Mikkki

  • Hi, die entspannte Phase hält beständig an, mit 10 Hunden die wir so mal getroffen haben geht alles gut und es wird viel und schön gespielt. Sino ist dann echt kaputt.
    Tobt er mit einer Hundedame ist er echter Charmeur, er schneidet dann regelrecht Spielgrimmassen. Hatte er schöne Erlebnisse reicht jetzt ca. ein Abstand von 6-8 m im Vorbeilaufen an der Leine. Geht gut. Hat er nicht getobt ist der Tatendrang doch größer und wir ziehen das ganze Procedere durch. Ist aber halb so wild. Und wenn man bekannte verträgliche Hunde trifft ists ums schöner. Nur mit den ganz kleinen, unsozialisierten gibts irgendwie nix, wir weichen aus und gut ists.
    Wichtig insbesondere: Bloß keine statische Situation aufkommen lassen, immer in Bewegung bleiben...

    Ich werd weiter berichten wie es weiter läuft...

    Viele Grüße aus Düsseldorf

    Mikkki

  • Hi,

    leider gibts auch Rückschläge zu vermelden.
    Sohn 2 war heute etwas später draußen als sonst, und es waren viel zu viele Hunde unterwegs, teils sogar freilaufend obwohl ums Anleinen gebeten wurde, und zwischendrin immer wieder auch kleine. Sino stand deshalb häufiger senkrecht in der Leine, Entspannung ist anders. Ablenkung unmöglich. Nun ja wir lernen, wir lernen noch mehr Ruhe und wir lernen das wir mindestens z.Z. eher rausmüssen.

    Ich denke heute mittags wirds wesentlich entspannter, allerdings ists auch ziemlich warm, Hauptaktion deshalb wahrscheinlich eher abends.

    Mikkki

  • Hi,

    irgendwie mach die Hitze wohl auch den Menschen zu schaffen. Manche schaffen es nicht mehr ihren Hund anzuleinen trotz freundlicher Bitte. Da fällt es verdammt schwer Sino abzulenken oder in der Leine zu arbeiten. In dieser Situation steht er dann doch wieder häufiger senkrecht, leider. Passiert im Moment häufiger als man wahrhaben will. Immerhin sind die meisten dann doch von dem Aufstand beeindruckt und leinen an. Leider eine Aufregung zu spät. Wirft uns leider zurück, nicht auf Anfang, aber doch zurück. Grrr.

    Die Methodik stimmt aber zumindest für Sino.

    ich berichte mal was es gibt...

    Mikkki

  • Hi,

    die ganze Angelegenheit entwickelt sich. Wir lernen, der Hund lernt. Das wichtigste:

    Ist der Mensch entspannt ist es der Hund auch. Erwartet der Mensch das Eintreten eines bestimmten Ereignisses ( z.B.Sino wird sich jetzt aufregen ) wird es eintreten. Hätte man es nicht erwartet oder sich keine Gedanken gemacht wär wahrscheinlich nichts passiert.

    Mittlerweile nach 6 Wochen hier bei uns hat sich auch unser Denkansatz hinsichtlich des Problems etwas verändert.

    Sobald sich ein Hund ein fehlerhaftes Verhalten aneignet, hat er vorher beschlossen für die Angelegenheit zuständig zu sein. D.h. in der Führung seines Menschen gibt es einen Mangel. Leider kennen wir weder ein mögliches auslösendes Ereignis noch den entsprechenden Mangel in der Führung des vorherigen Besitzers. Bei uns hat Sino das Problem seit Anfang an.

    Was wir aber wissen: Da er das Verhalten beibehält traut er uns möglicherweise eine Lösung seines Problems nicht zu. Und dies bedeutet, wir müssen sein Vertrauen aber auch sein Selbstbewusstsein insgesamt stärken. Dies tun wir. Sowohl zu Hause als auch in der Hundeschule gibt es kleine Aufgaben für ihn. Anfangs konnte er damit gar nichts anfangen, aber das änderte sich mit ersten Erfolgen ganz schnell. Er feiert, dass er es schafft und wir feiern dies mit ihm. So ging er gestern sogar durch einen Stofftunnel durch und war ganz stolz. So, und wenn er nun merkt ihm passiert bei den Aufgaben nichts und es gibt Erfolgserlebnisse, wächst auch Vertrauen.
    Dies, gepaart mit der schon beschriebenen Leinentechnik ist ein viel erfolgversprechender Ansatz, als die Technik alleine. Mit großen Hunden klappt das in den letzten Tagen schon sehr gut, mit kleinen müssen wir noch Abstand halten.
    Das wichtigste ( ich wiedehole mich): Ruhig bleiben, nix herbeidenken einfach mal routiniert machen, wird klappen.

    Mikkki

  • Aaargh,

    Szenario vor 5 Minuten: Erwachsener Sohn 2 geht mit Sino raus, Sino ist angeleint.

    Freilaufender anderer unbekannter Hund, Sinos Größe, nicht angeleint Frauchen 10 -12 m dahinter.

    Sohn 2 versucht auszuweichen und bittet um Anleinung des Hundes. Frau hat keine Leine dabei. Sohn 2 bittet um Rückruf des Hundes, Hund gehorcht nicht. Frauchen sagt er hört ohnehin schlecht. Sie hat halt nicht gewußt das ein fremder Hund da ist.

    Hund folgt Sino, kurzes Beschnüffeln, es steht fest man mag sich überhaupt nicht.
    Angriff des Fremdhundes, Sohn 2 läßt die Leine los.

    Riesenklopperei keiner der Hund will so richtig nachgeben. Schließlich dann doch irgendwie.
    Jetzt schauen wir nach Verletzungen, ich könnte kotzen.

    Mikkki

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