Welpe zu älteren Hund - Erfahrungen

  • Hallo,


    Bei uns soll nächstes Jahr ein Welpe zu unserem bereits 10 Jährigen, noch sehr agilen Rüden dazu kommen. Keiner möchte immer glauben das er schon 10 ist, weil er einfach noch immer so gerne mit Knallgas durch die Gegend fegt.


    Wir haben lange überlegt, wir haben extra eine Rasse ausgesucht die seinen Wesenszügen entgegen kommen wird.
    Da Snoopy ein Hütemix ist und sich zu 85% auch wie einer benimmt wird es ein Langhaar-Collie aus sportlicher Zucht.


    Wir hatten im Februar auch für 6 Stunden einen Welpen zum Sitten hier, Snoopy hat einen sehr guten Job gemacht, zwar hat er sich zwischendurch zurück gezogen, aber wehe der Kleine hat nur ein Piep gemacht, hat er gleich nach ihm geguckt. Natürlich gab es Situationen, wo er bissl genervt war oder auch mal erziehungsmäßig eingegriffen hat. Wenn der Kleine Möbel, Teppich oder mich mit den Zähnen bearbeiten wollte, hat halt Snoopy mit ihn gemeckert, mal auch ein Schnauzengriff und schon war Ruhe.
    Mein Rüde hat sich sogar sein Futter klauen lassen. Hat der Kleine, Snoop zu viel geärgert oder genervt habe ich ihn von ihm weggenommen.


    Mein Bauchgefühl sagt mir das er mit einem Jungspund nicht überfordert ist. Das er und auch der Welpe voneinander profitieren werden.
    Unter dem Gesichtspunkt, dass ich halt regulierend eingreife.



    Nun ist halt meine Frage an die einen Welpe zu einem Hund im höheren Alter dazu geholt haben (so ab 8 Jahre), wie waren eure Erfahrungen?

  • Wir haben zum 13,5 jährigen Golden Retriever Rüde einen Border Collie Welpe geholt. Der im Kopf noch sehr fitte, körperlich aber schon ältere Golden war sehr in sich gefestigt und sozial mit Menschen und Hunden.


    Wir haben von der ersten Minute an den Welpen geführt und erzogen, Jannik hatte NICHTS mit seiner Erziehung zu tun und nach zwei Tagen hat er gewusst, dass wir den Kleinen anweisen, ihn nicht zu belästigen. Noch in der ersten Woche hat Jannik mit dem Welpen Dschinn gespielt und ist nicht mehr aufgestanden, wenn der Kleine sich zu ihm hinlegen wollte. Die beiden sind Best Friends geworden, haben zusammen getobt (Dschinn hat sein Tempo dem Senior angepasst), haben die Umwelt zusammen erforscht (Dschinn hat oft geschaut, wie Jannik auf neue Situationen reagiert hat), sind nebeneinander gelegen, haben Spielzeug geteilt... und haben sich sehr gern gehabt. Der Senior mit seinem gefestigten und positiven Verhalten hat meinem Dschinn einen super guten Start ins Leben gegeben.


    Mit 14 Jahren und 11 Monaten ist Jannik dann von seinen schnell schlimmer werdenden Alterbeschwerden erlöst worden. Dschinn hat sich zusammen mit uns in der Arztpraxis von ihm verabschiedet.

  • @Dschinn


    Danke, ok 13,5 Jahre und Welpe ist schon nochmal ein andere Hausnummer.


    Ich denke das es hier eher so sein wird wie zu letzt, dass der Kleine eher ihn zwischendurch nervt.


    Er hat nie wirklich den Kleinen belästigt oder so, nur wenn er geweint hat kam er zum trösten. Da er nur Besuch hier war, wollte ich ja nicht erziehen, ist ja nicht mein Hund, ich fand es besser es Snoopy regeln zu lassen, der macht sicher dann weniger falsch und kommuniziert dann genauer mit dem Kleinen. Schließlich war der gerade mal 5 Tage von seiner Mutter weg und wurde gleich bei uns zwischen geparkt.


    Bei einem eigenen Hund sieht das dann schon anders aus.

  • Mein Deutsch Kurzhaar-Rüde war 8 als ein Spinone-Rüde dazu kam.


    Da der Spinone beim Züchter auch schon andere Rassen kennen gelernt hat und nicht mehr so naiv war, war das alles kein Problem.


    Der alte Rüde hat ihn mehr oder weniger ignoriert, in zwei oder drei Situationen mal kurzfristig gemaßregelt, aber ansonsten lief alles rund, was aber auch daran lag, dass der Welpe sich entsprechend zurückhaltend gezeigt hat und nicht auf die Idee gekommen wäre, den älteren Hund zu nerven oder zu belästigen.


    Ich denke, es kommt immer auf die Kombi an und inwiefern ich bereit bin, die ersten Wochen den Welpen so zu managen, dass er den anderen Hund nicht nervt, falls der sich ihn nicht selbst vom Hals halten kann.


    Bei meiner Kombi hat es nach Plan geklappt. Der DK war vom Typus ein Kopfhund und B-Typ (also introvertiert und abwartend), der eh gerne alleine sein Ding gemacht hat und der zwar grundsätzlich verträglich, aber nicht besonders gesellig war.
    Den Spinone habe ich extra nach einem dazu passenden Typus ausgesucht.
    Zum einen ist die Rasse recht gut kompatibel mit anderen Hunden und durchaus auch unterordnungsbereit.
    Zum anderen habe ich bewusst einen A-Typ (eher extrovertiert und offen) und einen Welpen aus dem sozialen Mittelfeld (Drei-Klassen-System) dazu genommen, denn mit noch einem Kopfhund hätte es ein paar Jahre später sicher eher mal gerappelt.


    Und gut war, dass der Welpe, als ich ihn geholt habe, schon 14 Wochen und somit nicht mehr so ganz babymäßig war, schon etwas von der Welt gesehen hat und entsprechend weniger naiv war.
    Aufgewachsen ist er zusätzlich zu Mutter und Geschwistern mit einer Tante und zwei älteren Brüdern. In der gleichen Art sah man schon, dass diese Rasse sehr körperlich ist, gerne eng zusammen gelegen hat, übereinander gestiegen ist und sich wenig Gedanken gemacht hat, ob man dafür vielleicht mal Ärger kriegen könnte.


    Auf der anderen Seite gab es in dem Haushalt noch eine Briard-Hündin, die deutlich mehr Individualdistanz abverlangt hat und die Welpen sich ihr entsprechend nicht einfach so tollpatschig und lustig nähern durften und die somit als quasi Ziehmutter den Welpen noch was anderes mit gegeben hat - nämlich, dass es Unterschiede gibt im Umgang von Hund zu Hund und man als Welpe nicht mit jedem machen kann, was man will. Da hatten die Welpen also schon einen Vorsprung und Erfahrung mit anderen Hundetypen.


    Ebenso waren noch zwei Jagdterrier in der Familie, mit denen die Welpen auch Umgang hatten und da wieder was anderes/neues gelernt hatten.


    Diese Voraussetzungen plus die passende Auswahl des richtigen Welpentypus` hat es hier nach Einzug in der Umsetzung alles sehr viel einfacher gemacht.


    Der Welpe hat sich eingeordnet, sich an dem alten Hund und an mir orientiert und ist heute ein selbstbewusster, charakterstarker Hund, der weiß, wer er ist und wie man sich gegenüber anderen Hunden zu verhalten hat.


    Mir war es wichtig, dass dieser Hund unter dem Althund aufwächst, da ich genau das nutzen wollte, weil der Spinone heute als Nachfolger meines inzwischen verstorbenen DKs fungiert und mich bei meiner Arbeit in meiner Hundepension gut unterstützt.

  • @gorgeous2000


    Danke für deinen Bericht. Unser Kleiner wird neben seiner Mutter, mit einer Tante, einem Rüden (der mit 12 Jahren schon eher genervt von den Welpen ist und sie sich vom Leib hält) und der Oma aufwachsen. Dazu gibt es noch 2 Schäferhunde (Zuchthunde vom Ehemann der Züchterin). Denke da kriegen sie so schon einiges mit. Natürlich schaut die Züchterin das wir den passenden Rüden aus dem Wurf dann kriegen, bzw. wenn kein Rüde fällt würden wir auch eine Hündin nehmen.
    Im Herbst fahren wir die Züchterin alle Besuchen. Dann sehen wir wirklich ob ein Collie so gut mit ihm harmonieren wird.
    In der Vergangenheit fand er durch die Bank jeden Collie toll, hat mit den toll gespielt.


    Der Zweithund soll halt schon auch bisschen der Nachfolger von Snoopy (er ist halt nun schon 10) werden und unser Hoffnung ist halt, dass so einiges auf den Collie dann abfärbt und in dem Collie ein Stück von Snoopy so weiter lebt.
    Snoopy hat soweit keinerlei Baustellen mehr (außer er mag keine Katzen und er mag keine Unsicheren Hunde, für die gilt Individualabstand von min. 1,5m) ansonsten ist er für uns ein toller Hund. Selbstbewusst, weiß was er will, auch recht eigenständig, weiß sich immer schon zu benehmen, versucht sich bei Welpen vor allem immer vorbildlich zu benehmen.

  • Bamboo kam zu uns als unser Opa (Colliemix) 12 Jahre alt war. Wir wollten ihn ein bischen aus der Reserve locken. Bamboo (der Schwarze) suchte gleich Nähe. Opa fand es im ersten Moment empörend, aber keine 3 Stunden später lag Opa schlafend in der Küche und der Kleine hatte sich an seinen Bauch gekuschelt. Samson hat 2 Jahre einen tollen Job als Ersatzpapa gemacht und Bamboo hat ihn ganz liebevoll zum Spielen animiert. Leider ging Samson Pfingstmontag über den Regenbogen. Bamboo kam allein nicht gut klar daher ist dann kurz danach Teddy Roosevelt eingezogen. Ich würde es immer wieder so machen, aber ich hab unterschätzt das der zurückbleibende Hund sehr leidet, wenn er dann allein ist. Aber man trauert dann zusammen lg Pfefferminze :streichel:

  • Ich habe letztes Jahr zu meinem 9-jährigen Rüden einen Welpen als Zweithund aufgenommen. Und ich muss sagen – ich hätte mit deutlich mehr Handlungsbedarf meinerseits gerechnet: Mein Ersthund ist mit so ziemlich allem Getier nett und verträglich, besonders mit Welpen, aber das kann ja noch mal anders aussehen, wenn der nervige Zwerg dann tatsächlich bleibt und nicht nach dem Besuchsnachmittag wieder verschwindet. ;)


    Stattdessen war es hier von Anfang an sehr harmonisch und daran hat sich – zum Glück - auch in der Pubertät des Jungspundes nichts verändert. Ein paar einfache Grundregeln habe ich gleich von Anfang an durchgesetzt: es wird nicht aus einem Napf gefressen; wenn einer der beiden schläft, lässt der andere ihn in Ruhe; Kauzeug wird nicht getauscht oder abgejagt; ich bin keine Ressource, um die sich gekabbelt wird – und damit läuft's hier gut.


    Viel Spaß mit der Planung eures Neuzugangs! :smile:

  • Ich hatte bisher 7 Jahre und Welpe - das lief völlig problemlos, denn die Maus war noch jung und fröhlich. Danach wieder 7 Jahre und Junghund, auch ohne Probleme.
    Meine Hündin ist jetzt 12 Jahre und ich nehme regelmässig Pflegehunde auf. Im Moment gerade einen 5 Monate alten Junghund, das klappt ausgezeichnet. Die alte Lady ist unantastbar, das macht sie selbst immer sofort klar und ich unterstütze sie dabei. Das lernen die Junghunde recht schnell - das einzigste was sie hasst wenn die Welpies in die Wohnung pinkeln :D Das hündische erziehen übernimmt mein Rüde, ansonsten passe ich auf das alles harmonisch läuft. Das ist aber auch nicht viel anders als ob ich einen älteren Pflegehund hier hätte.
    Schwierig fand ich es immer erst wenn einer der Hunde alt und krank wurde, d.h. alter Hund braucht vermehrt Aufmerksamkeit, kann aber nicht mehr so viel laufen, junger Hund braucht Aktion.
    Das kommt aber immer auf den Hund an, meine 12 jährige Hündin ist extrem fit, so manche ihrer Altersgenossen würden mit einem Welpen nicht mehr zurechtkommen.

  • Meine Kleine Münsterländer Hündin war 10 Jahre, als eine Welpe einzog. Sie, die bislang jeden anderen Hund völlig überflüssig fand und ignoriert hatte, war 3 Wochen guter Hoffnung, dass diese kleine Pest bald wieder abgeholt wird...und dann plötzlich waren beide "ein Arsch und ein Eimer".
    Und das super Verhältnis blieb, bis sie mit 18 Jahren über die Regenbogenbrücke ging...

  • @pardalisa Snoopy adoptiert jeden Welpen auf der Straße weg.Hunde die er kennt lädt er prinzipiell nach Hause ein. Samstag war kurz sein Freundin Annie spontan zu Besuch hier, Snoopy hat geschrieen als ob man ihn abschlachten wurde und es war einfach pure Freude. Das gerade um 11h wenn das halbe Dorf auf den fahrenden Bäcker wartet.


    Wo hier hergezogen sind war er gut verträglich durch Kontakt und erziehen von vielen Welpen, Hunde die er kannte waren immer super. Dann wurde er über 4 Jahre wöchentlich mehrfach angegriffen. Ab dann war jeder fremde Hund echt fubah. Dann kamen wieder Welpen ins Dorf und auf einmal war er wieder der Alte. Er möchte einfach nicht mehr ohne Hundekontakt sein. Trifft er länger keinen der Hunde, die ihm gegenüber freundlich gesinnt sind, schleicht er beim spazieren gehen nur noch hinter mir her. Einziger Trost ist dann ein Ball.


    Nun bauen wir ein Haus 60km von hier entfernt und dann würde er erstmal wieder ohne jegliche Hundefreunde. Er verdient halt einen eigenen Hundekumpel.


    Ich kenne auch Rüden die Welpen gar nicht leiden können.


    @Ninma


    Snoopy ist mit seinen 10 Jahren fitter als manch viel jüngerer Hund hier in der Ortschaft. Kenne 4 jährige Hunde die auf der Gerade im Sprint gegen ihn den kürzeren ziehen.


    Hier ein Video:
    [media]https://www.youtube.com/watch?v=m6EQ9Zvtxa4[/media]


    Das er nicht mithalten kann, habe ich keine Bedenken. Snoopy hat ja schon beim Besuchswelpen nicht geduldet das er in Teppiche, Sofa oder mich beißt. Müssen nur ein klein bisschen aufpassen das er seinen Erziehungsauftrag nicht zu ernst nimmt.


    @Borderlunde


    wenn es selbst bei Hunde klappt den Artgenossen immer Schnuppe waren, brauche ich mir echt bei Snoopy keine Sorgen machen. 18 Jahre ist ein stolzes Alter. Von mir aus kann Snoopy gerne noch ganz ganz lang leben!

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