Eure Prinzipien beim Hundekauf?

  • Beim Züchter nicht, aber ich habe es widerholt erlebt im Freundeskreis, dass man im Tierheim die letzten drei Lohnzettel sehen wollte...

    Das haut mich jetzt um!


    Was für eine Frechheit. Bei aller Liebe, aber die hätten ihr Tier behalten dürfen, ich wär gegangen.

  • Wenn ich einen Rassehund von einem Züchter kaufe, gehe ich davon aus, dass er die Verpaarung bewusst gewählt hat. Und wenn mir dann genau dieser Züchter sagt, ich darf mit dem Hund nicht züchten, frag ich mich, ob er Konkurrenz fürchtet, seine Gesundheitsbelege nicht über jeden Zweifel erhaben sind oder ob nicht doch Nachbars Wuffi auf der Hündin war... ;)

    Muss nicht sein, auch aus tollen Veraarungen können Rassehunde entstehen, die evtl. nicht zur Zucht geeignet wären. Er schafft ja auch nicht jeder Hund die Zuchtzulassung.


    Grundsätzlich finde ich Zuchtverbot allerdings nicht so toll, es sei denn, der Hund hat wirklich gravierende Mängel wie Kieferfehlstellungen oä. Bei Katzen ist das aber zB. total gängig, dass man zwischen Liebhabertier und Zuchttier schon beim Kauf unterscheidet. Ein Zuchtttier kostet dann gleich mal das 3-fache, da ist es vorher natürlich auch vertraglich geregelt, dass mit einem als Liebhabertier verkauftem Tier nicht gezüchtet wird. Oft werden die dann frühkastriert abgegeben oder die Papiere gibts erst bei erfolgter Kastra. Bei Hunden undenkbar ;)

  • Muss nicht sein, auch aus tollen Veraarungen können Rassehunde entstehen, die evtl. nicht zur Zucht geeignet wären. Er schafft ja auch nicht jeder Hund die Zuchtzulassung.


    Das kann immer passieren, aber in der Regel sieht man das nicht bereits mit 8 Wochen, wenn der Welpe nicht schwere Mängel aufweist.



    Das haut mich jetzt um!Was für eine Frechheit. Bei aller Liebe, aber die hätten ihr Tier behalten dürfen, ich wär gegangen.


    Och du, da habe ich in Tierschutzverträgen noch ganz andere Dinge gesehen...

  • Naja ist man wirklich Psycho weil man seine Tiere schützen will?
    Wenn ich zB ein Tier an jemanden gebe, der Null Ahnung von Zucht und Genetik hat, ist es nur mehr als sinnvoll ein Zuchtverbot zu verhängen bevor mit dem Tier Miste gebaut wird.

    Tja, nur leider gehen auch die Meinungen davon, wer null Ahnung hat und wer nicht ganz stark auseinander.


    Ich hatte ja das Beispiel der Züchterin erwähnt, die für ihre Hunde erstmal pauschal ein Zuchtverbot in die Verträge schreibt (dazu kommt noch, das hatte ich gar nicht erwähnt, dass sie sich Eigentumsrechte am Nachwuchs "einräumt", sollte man ohne ihr Einverständnis gezüchtet haben).
    Da hat sich z.B. eine Welpenkäuferin drüber weggesetzt, der Rüde den sie hatte hat in einer anderen Zucht gedeckt, die Hündin hat bei ihr zwei Würfe gehabt.


    Als sie die Hunde kaufte, hattesie zwar schon länger Hunde- und auch Rasseerfahrung, aber noch keine Zuchtabsichten. Sie hat beide ausgestellt, beide sportlich gefördert und sie haben sich toll gemacht. Es kamen Deckanfragen für den Rüden. Leute meldeten Interesse an einem Welpen aus der Hündin an, falls sie mal einen Wurf haben sollte.


    Beide wurden angekört, untersucht, es wurde ein Zwinger angemeldet usw usf.


    Die Züchterin der beiden Hunde hat ne riesen Welle gemacht, die Käuferin im Internet und mündlich schlechtgeredet und gegen sie gehetzt, stand bei ihr vor der Haustür und hat die Hunde zurückgefordert und ist letztlich auch vor Gericht gezogen - wo sie erwartungsgemäß verloren hat.


    Trotzdem hatte die Käuferin und Neuzüchterin deswegen jahrelang Stress. Sowas ist Psycho.


    Wenn der Hund Einhoder ist oder einen schweren Unterbiss oder ne Knickrute hat, würde ih mich auf ein Zuchtverbot einlassen - aber dann würde er eh nicht angekört werden.



    Und zum Beispiel beim Kauf eines TS-Hundes würde ich mir nie auferlegen lassen, diesen zu kastrieren. Entweder ich mach das, weil ich denke, dass es besser für den Hund wäre, oder ich lasse es, aber das ist MEINE Entscheidung.
    Ebensowenig lasse ich mir sagen, ob ich den Hund jemals in uneingezäuntem Gelände ableinen darf oder nicht. Da gab's/gibt's eine Windhund-Orga, die ihren Käufern das verboten hat und auch schon bei Verstößen zumindest versucht hat, Hunde zurückzufordern. In einem Fall weiß ich, dass die Käufer vom Auftreten der Person, die geschickt wurde um den Hund abzuholen, so eingeschüchtert waren, dass sie ihn abgegeben haben. Würd ich jetzt auch nicht machen, aber hey, manche Leute sind leicht zu beeindrucken.


    Auch das ist MEINE Entscheidung, entweder man traut mir, dass ich mich vernünftig kümmere und im Sinne des Hunde entscheide, oder man gibt mir halt keinen Hund, wie Helfstyna schon richtig sagte:


    Ich frage mich ja immer, wenn ich so eine schlechte Meinung von Menschen habe, wieso vertraue ich ihnen dann ein Tier an?
    [...]


    Wenn ich jemandem nicht zutraue in vollem Umfang zum Besten des Hundes zu entscheiden, handeln und zu leben in jeglichen Belangen, dann gebe ich diesem Jemand keinen Hund.

    Diese Denke, dass außer ihnen selber wohl leider keiner perfekt und zuverlässig genug sei, um einen Hund von alleine "richtig" zu halten und der Versuch, das durch Zwangsmaßnahmen zu reglementieren, scheint im TS verbreiteter zu sein als bei Züchtern.


    Ich denke das leigt daran, dass der Züchter die größere Auswahl an Käufern hat - er MUSS ja nicht züchten und produziert meist nur so viel, wie er unterbringen kann, das kann er ja selber steuern. Dann kann er sich auch für diese Tiere wirklich gute Plätze aussuchen.


    Im TS dagegen rückt immer was nach, überall wird Hilfe gebraucht, und selbst wenn man eigentlich eher auf Qualität als auf Quantität bei der Vermittlung achtet, ist man oft doch froh, wenn einer unter und Platz für den nächsten armen Tropf ist.


    Da macht man vielleicht eher Kompromisse, die man hofft, durch sowas ausbügel zu können. Funktioniert aber nicht, denn erstens machen die Leute heimlich eh was sie wollen und zweitens sind ja eben viele Schutzverträge rechtlich nicht haltbar.




    Wegen Lohnauskunft und so:
    Ne Gehaltsabrechnung würde ich nun auch nicht vorlegen, da würde ich auch dankend ablehnen und mich woanders umgucken. Aber ich kann verstehen, wenn Züchter oder TS ein bisschen eingehender nach dem Geld fragt und den Beruf wissen will und so.


    Es ist nunmal so, Hundehaltung kostet auch Geld. Leute ohne Geld haben ihre Tiere nicht weniger lieb, aber wenn ihr Hund vor's Auto läuft oder unklare internistische Symptome hat die teuere Diagnostik brauchen oder ne Krankheit, die lebenslänglich Spezialfutter + Medikamente nötig macht, dann bringt alle Liebe nix, dann muss das Portmonee aufgehen. Wenn ich den Eindruck hätte, jemand krebst finanziell grade so dahin, ich würde dahin nicht verkaufen.
    Freundin hatte zum Beispiel man ne Interessentin für einen TS-Hund abgelehnt, die lebte von einer winzigen Rente (Frührentnerin aus gesundheitlichen Gründen) und hielt schon vier große Hunde, bewarb sich jetzt auf den fünften. Auf die Frage was sie z.B. in medizinischen Notfällen machen würde, konnte sie keine zufriendestellende Antwort geben, nur sowas in die Richtung, dass sie noch immer was möglich gemacht und zusammengekratzt hat und das ja nicht alle auf einmal krank werden etc.



    Tja, ich weiß, dass auch reiche Leute nicht immer viel für ihre Köter augeben und auch, dass auch hier im DF Leute sind, denen es nicht so viel anderes geht als der Interessentin im Beispiel oben...


    So ist das halt, von mir würde so jemand keinen Hund kriegen. Dafür gibt's ja auch unter Züchtern und TS-Orgas verschiedene Einstellungen, irgendwo kriegen die dann schon einen Hund und werden hoffentlich glücklich damit.

  • *seufz* @Nebula ich weiß nicht ob du mich absichtlich nicht verstehen willst oder ob du einfach Dinge liest die da nicht stehen.
    Wie auch immer, wir kommen eindeutig nicht auf einen Nenner. Ist ja auch nicht schlimm, kann ja jeder kaufen wo er will.


    Ich kann nur sagen was ich weiß, aus meiner Erfahrung mit vielen Hunden heraus, aus dem bisschen Wissen über Vererbung und Zucht: Kein Welpe hat je ein Trauma erlitten durch so etwas "minimales" wie die Abholung, der erste LKW in der großen Stadt, die erste Kuh oder was auch sonst.
    Und es ist nun einmal Fakt das kein Mensch auf dieser Erde es schafft in 10 Wochen einen Wurf Welpen an alles zu gewöhnen was den Hunden im späteren Leben begegnen wird.

  • Ich hab den Thread in die Rubrik "Überlegungen vor dem Kauf" verschoben.

    Diese steht zwar unter "Mein erster Hund" - aber ich denke, er ist dennoch für Käufer so wichtig, auch für Erstkäufer, die sich wirklich tief informieren wollen, dass er hier besser aufgehoben ist.

    (An alter Stelle steht ein Hinweis zur Verschiebung, so dass niemand "verloren geht".)

  • Vergesst nicht, wer es nicht macht wie diese eine Person ist sowieso prinzipiell ein Tierquäler.


    Ich denke eine Empfehlung kann der Züchter ja durchaus aussprechen. Wenn er sagt er denkt nicht dass der Hund die Zuchtzulassung bekommen wird darf er das ja auch gerne äußern (ist mir auch lieber als ein Züchter der bei allem seiner Welpen zusagt die werden mal alle zur Zucht zugelassen).


    Genauso darf er mir den Ratschlag geben was er füttert. Oder wie er das bei seinen Hunden mit HB/Geschirr handhabt.
    Dafür ist ein Züchter ja auch da. Um Tips und Ratschläge zu geben, dem Welpenkäufer zu helfen. Und ich wäre ehrlich gesagt mehr als sauer wenn da ein Interessent kommt und anfängt von wegen "ich weiß eh schon alles, ihre Tips jucken mich nicht ich zieh mein Ding durch!". Es gibt eben rassespezifische Dinge die man nicht kennen kann wenn man diese Rasse bisher nie gehalten hat.


    Der Grat zwischen "Tips geben" und "bevormunden" ist schmal, aber ich denke ein guter Züchter bekommt dies auch so hin. Und ein Züchter der etwas mehr Erfahrung und vlt auch noch ne gute Menschenkenntnis hat BRAUCHT gar keine verrücken Vertragsklauseln.



    In Darceys Vertrag steht nur das Vorkaufsrecht. Alles andere regelt sowieso das Tierschutzgesetz. Und selbst wenn.. Darceys Züchterin wohnt (inzwischen) knapp 1000km entfernt. Ich könnt den Hund rasieren und rosa einfärben, sie würde es nicht mitbekommen.

  • Meine persönliche Meinung zu dem ganzen Verbotswirrwarr in den Verträgen - dass 90% davon ohnehin nur dazu dienen Anwälte für Vertragsrecht Tränen lachen zu lassen, bleibt mal außen vor :


    Wenn mir Punkte wichtig sind und ich großen Wert drauf lege, dass sie eingehalten werden, muss ich die Welpenkäufer aufklären. Ich muss ihnen den Sinn und die Bedeutung dahinter nahe bringen.
    Gehe ich zu einem Züchter und der sagt er will unbedingt, dass man mit den Welpen xy macht und mir auf nachfragen nicht erklärt wieso, dann fühle ich mich bevormundet und werde als erste Reaktion auf Abwehr gehen und die Chance fällt rapide, dass ich seinem Wunsch nachkomme.
    Kann er mir erklären, wieso ich es machen soll und zwar so, dass es für mich einleuchtend ist, wird es sehr wahrscheinlich, dass ich es auch mache.

  • Ich möchte noch was zu der Welpen Aufzucht sagen.


    Mexx war ein a-Wurf, ich hab nie aus etwas groß ein Drama gemacht und der Hund ist -trotz evtl nun nicht der allertollsten Verpaarung - super cool und ein sehr in sich ruhender Kerl.


    Abby habe ich mit ca 4 Wochen gefunden und was soll ich sagen - dieser Hund hat, nachdem sie nur drei Tage bei uns war, völlig selbstbewusst den über uns fliegenden Helikopter angeknurrt, ist über Gitter gerast, hat alles als selbstverständlich und völlig ohne Drama hingenommen.
    Die kleine denkt, ihr gehört die Welt. Und das trotz eigentlich katastrophalen Bedingungen (so früh von Mutter und Geschwister getrennt, sicherlich keinen treu sorgenden Menschen gehabt usw).


    Das alles stützt die These, der ich schon lange glaube: Genetik ist der wichtigste Faktor, und da kann man Defizite auch nicht "wegerziehen" sondern wird in neuen Situation immer wieder neue Probleme haben mit dem Hund.
    Ist ein Hund Wesensfest und bringt viel mit, wird man es immer "leichter" mit dem haben.
    Würde ich also einen Rasse Welpen suchen, wäre die Verpaarung mein wichtigstes Kriterium.


    Übrigens halte ich auch nichts davon, mich nackig zu machen und kann das absolut ganz und gar nicht verstehen, was manche Menschen mit ihrem Verträgen bewirken wollen.... Entweder sie halten den Welpeninteressenten für geeignet oder eben nicht.

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