Anleitung fürs allein lassen gesucht!

  • Liebe Foris!
    Unsere 8 Monate alte Kira soll jetzt langsam das allein bleiben im Haus lernen. Ich habe schon einiges darüber gelesen, möchte euch aber um ein paar Tipps für unsere spezielle Situation bitten.
    Kiras Frauchen ist meine Schwester Christina. Ich selbst bin das "Fize-Frauchen", helfe Christina an den Wochenenden, bin aber während der Woche zwecks Studium in München. Wenn Christina in der Schule ist, ist Kira nie allein. Mein Vater ist selbstständig und hat sein Büro im Haus. Meine Mutter ist Hausfrau. Einer von beiden ist immer daheim. Nun fahren meine Eltern aber auch hin und wieder ein paar Tage weg. Letztes Mal habe ich 2 Tage die Uni geschwänzt um daheim zu sein, aber das geht freilich nicht immer. Kurzum: Kira soll lernen, Vormittags allein daheim zu sein. Meine Eltern verstehen nicht sehr viel von ihrer Erziehung, lassen sich aber von uns Anleitung geben und machen das auch recht gut mit. Sie brauchen also eine idiotensichere Anleitung, was sie Vormittags tun können um das zu üben. Zu viel Zeit dazu haben sie freilich nicht. Ideal wäre es auch, wenn es reicht, an den Wochenenden und Nachmittags zu üben, so dass meine Eltern überhaupt nichts tun müssen. Aber das wird nicht reichen, oder? Denn sie soll ja eben Vormittags allein bleiben.


    Noch ein paar Datails: Es gibt im gesamten Erdgeschoss keine Türen in Kiras erlaubtem Terrain. Nur die Türen zu Büro, Speisekammer und Toilette. Der Flur ist zum Wohnraum nur durch einen Vorhang abgetrennt. Ihr in gewohnter Umgebung mal die Tür vor der Nase zuzumachen geht also nicht. Es gibt da aber den Wintergarten, der gut isoliert und frostfrei, aber nichts desto trotz saukalt ist. Trotzdem wärmer als in jedem Zwinger. Man könnte sie also zB immer mal für einige Zeit in den Wintergarten sperren, wenn das was hilft?
    Im Auto bleibt Kira völlig problemlos auch eine Stunde allein. Sie schläft dann einfach. Zuhause aber, zB wenn meine Mutter einkaufen geht und Kira zunächst nicht gleich merkt, dass mein Vater ja noch im Büro sitzt, jault sie jämmerlich. Wenn meine Mutter die Hausarbeit macht folgt ihr Kira oft auf Schritt und Tritt. Dass das nicht ideal ist hab ich ihr zwar schonmal gesagt, aber Kira bleibt auch nicht auf ihrem Platz wenn der Befehl von meiner Mutter kommt. Sie ist ein Musterbeispiel an Inkonsequenz - hat auch nicht die Zeit sie 20 mal in 5 Minuten auf ihren Platz zu schicken.
    So, ich hoffe das reicht vorerst. Fragt wenn ihr noch Infos braucht.
    Liebe Grüße
    Sabine

  • Das einfachste ist, von kurzer Abwesenheit die Zeiten nach und nach immer länger werden zu lassen. Sprich von 5 min immer weiter steigend. Dabei das Radio an lassen und kein grosses Tara beim weggehen machen - einfach anziehn und weg.


    Auf ihren Platz schicken halte ich persönlich für Quatsch - warum soll sie das??? Weil es kann passieren das der Hund mit seinem Platz dann unangenehme Dinge verbindet - sprich Bestrafung, allein sein etc. Der Hund sollte sich in eurer Wohnung ganz normal bewegen können und eine Beschäftigung haben. Ich tendiere zu Kauknochen - andere wieder zu einem Kong.


    Wenn ihr übt dann nicht wenn der Hund total fit ist - sprich ausgeschlafen - im Schlimmsten Fall wird er euch dann aus Langeweile die Wohnung zerlegen.


    Was bei uns auch ganz gut klappt ist, wenn ich danach was leckeres mitbringe. (Benni geht dann immer gleich zur linken Hand und sucht danach :motz: - ist halt ein verfressener Hund) - sprich er verknüpft damit "Wenn Herrchen wiederkomme gibts was Leckeres - aber nur wenn ich lieb war !"

  • Das aller Wichtigste ist das Vertrauen Hund und Hundehalter.


    Wenn das stimmt, dann klappt das auch mit dem Alleinsein.


    Dies geht aber nicht von heute auf Morgen. Es gibt Hunde, bei denen klappt es recht schnell und es gibt Hunde, da kann es auch ewig lange dauern.


    Du musst wie von Benni beschrieben das Thema langsam angehen. Erst wenige Minuten alleine lassen und wenn der Hund das verstanden hat, dann kann man es langsam steigern.


    Wichtig ist auch, die Begrüßung. Wenn der Hund alleine war und hat kein Theater gemacht, Loben, damit er weiß, er war brav.


    Viel Erfolg.


    ulli

  • Hallo!
    Das mit dem langsam Steigern ist klar. Ist es dabei egal, ob sie immer mal für einige Minuten in den Wintergarten gebracht wird (und wir daheim bleiben) oder ob wir tatsächlich aus der Haustür gehen? Ich fürchte ja es muss letzteres sein, oder? Aber da Übungsmöglichkeiten zu finden ist schwierig. Geht eigentlich nur wenn meine Eltern nicht da sind, also Abends mal. Dass meine Eltern das vormittags üben wird schwierig. Höchstens wenn mein Vater mal bei nem Kunden ist, dass das meine Mutter macht. Aber die hat halt auch wenig Zeit. Hmmmm... Oder beides? Also meine Mutter setzt sie hin und wieder 5 Minuten in den Wintergarten, und bei passender Gelegenheit schaun wir dass das Haus mal ein paar Minuten ganz leer ist. Nicht leicht bei einem 6-Personen Haushalt :wink:


    Wegen dem auf-den-Platz-gehen... ich dachte das soll sie können? Also wir tuns halt wenn zB Besuch kommt. Den bellt sie hin und wieder an, und dann wird sie auf den Platz geschickt. Oder wenn Kinder da sind soll sie eben da liegen, weil sie mit den Kindern am liebsten spielen würde und sie noch ziemlich ungestüm ist. Was sollen wir statt dessen tun? Als letztes mal Kinderbesuch da war hat sie erst mal die ganze Familie angebellt, und musste dann auf ihren Platz im Wohnzimmer. Ich hab dann mit den Kindern (ca 2 und 4 Jahre) im Wohnzimmer gespielt und sie hat uns zugeschaut. Nach einer Weile, als sie wieder ganz ruhig war und ich sicher war dass sie die Kinder jetzt nicht mehr betatzeln würde und sie dabei evtl kratzt, hab ich gesagt dass sie wieder aufstehen darf. Sie ist dann gleich zu dem Zweijährigen hin und hat an seinem Gesicht geschnubbert. Ich hab sie kurz gelassen und sie dann von ihm weggerufen. Dann hat sie sich neben uns auf den Boden gelegt und gedöst. Aber ohne das auf den Platz schicken, wie hätte ich sie da von der Aufregung runterholen sollen? Sie beruhigt sich dadurch immer sehr schnell. Bin für alle Tipps offen.
    Grüße
    Sabine

  • All so wenn dann komplett aus dem Haus gehen - macht ja keinen Sinn wenn der Hund euch aus dem Wintergarten hört.


    Und wie ich schon geschrieben habe - wenn er ausgeruht ist - sprich morgens ist das üben sowieso schlecht. Abends ist optimal - evtl sogar noch einem intensiven Spielen - dann ist der Hund fertig und schläft.


    Noch mal zum auf den Platz schicken ...


    Der Hund ist freundlich und neugierig und ihr "bestraft" das vom Prinzip durch das auf den Platz schicken. Haltet den Hund so unter Kontrolle - sprich evtl. mit der Leine - dabei die Leine aber nicht irgendwo festmachen - sondern da steht jemand von euch, mit selbiger in der Hand beim Hund. Damit habt ihr den Hund unter Kontrolle und könnt ggf. Fehlverhalten korrigieren.

  • Hi
    Den Hund mit Lob und Leckerchen zu
    belohnen wenn er allein war und sich
    "lieb" benommen hat,ist nicht unbedingt erfolgversprechend.
    Diese Belohnungen verknüpft ein
    Hund NUR mit der Rückkehr des Menschen,
    nie und nimmer mit dem Verhalten während des
    Alleinseins.
    Man kann einen Hund so wenig belohnen für
    Sachen die er vor einer Minute gemacht hat,
    wie man ihn nicht für so weit zurückliegende
    Taten sanktionieren kann.
    Durch die Belohnung wird möglicherweise
    die Trennung und das Alleinsein
    noch schwerer gemacht, da ja die Erwartungshaltung
    auf die Zweibeiner deutlich angestachelt wird.
    Den Hund auszupowern und nicht unter Volldampf stehend
    allein zu lassen, halte ich für einen sehr guten Vorschlag.
    Ohne viel Getue ein paar mal raus und reingehen.
    Kein Geschimpfe und keine übertriebene
    Wiedersehensfeier.
    Das kurze Alleinsein zum Selbstverständnis machen,
    dann regt sich normalerweise kein Hund lange auf.
    Klappt es nicht, mal einige Zeit, keine Knabbereien geben,
    später dann vor dem Verlassen des Vierbeiners mit etwas für Hundegaumen
    wirklich köstlichem, wie einem Ochsenziemer oder so,
    rüberkommen.


    Hilfreich ist immer das Selbstbewusstsein zu stärken.
    Selbstbewusste Hunde kommen mit dem Alleinsein
    viel besser zurecht.
    Und die übertriebene Abhängigkeit in die manche Menschen
    ihre Hunde treiben und die fälschlicherweise oft als
    starke Bindung bezeichnet wird, ist richtig untauglich.
    Viele Grüße und wie immer freuen
    wir uns über Berichte der Fortschritte

  • hallo,


    keine ahnung ob ich das fachmännisch gemacht habe mit unserem hund,auf alle fälle hats geklappt:


    anfangs nur für wenige minuten kommentarlos den raum verlassen....wiederkommen ebenfalls ohne kommentar.
    (z.b waschkorb schnell in die waschküche bringen).


    dann gings weiter mit aus der haustür gehen,tür hinter mir zu machen...ruhig dabei jacke und schuhe anziehen.....irgendwas fällt einem draußen schon ein.
    das ganze natürlich wieder kommentarlos.


    nach ner woche hab ich die zeiten dann auf 10min gesteigert.
    bin damit er auch wirklich glaubt das ich weg bin mit dem auto einmal durchs dorf und wieder heim.


    wenn ich dann wieder reinkam hab ich erstmal in ruhe jacke aus,tasche weggestellt usw.,danach gabs eine kurze freundliche begrüßung...(so hab ich übrigens auch erreicht das er niemanden mehr anspringt zur begrüßung).


    das ganze hab ich dann wöchentlich zeitlich gesteigert bis ich auf drei stunden war.


    hab diese übungen aber immer gemacht wenn er eh müde irgendwo rum lag...wenn er noch voller tatendrang war und ich weg mußte,hab ich ihn in den kofferraum verfrachtet und mitgenommen.


    lass ihm das radio leise an wenn er allein ist.


    das kommando korb finde ich schon richtig....man sollte es aber nicht immer nur dann geben wenn er es mit bestrafung in verbindung bringen könnte,sondern einfach mal so zwischendurch und dann nach kurzer zeit wieder auflösen und loben.
    ich finde dieses kommando ist gleichwertig mit "bleib".

  • Hallo und danke für die vielen Antworten!


    Ok, dann versuchen wirs mal so: Abends nach der üblichen Spielstunde kriegt sie ihr Fressen, und danach schaun wir mal dass wir das Haus leer räumen. Vorher legen wir in ihr Körbchen noch einen Rinderhautknochen.
    Wenn das funktioniert probieren wir später mal, sie beim Morgenspaziergang auszupowern, und nach dem Frühstück wieder raus aus dem Haus. Zeit langsam steigern. So ok?


    Mir fällt ein dass das eigentlich schonmal FAST so war. Keiner außer mir und unserer anderen Schwester war daheim. Ich hab ihr ihr Fressen gegeben und bin danach Einkaufen gefahren. Kathrin war im ersten Stock am Computer, ich weiß aber nicht ob Kira das wusste. Jedenfalls hat Kathrin die ganze Zeit keinen Mucks gehört.


    Wieviel Rinderhautknochen pro Woche verträgt so ein 8 Monate alter Hund denn? Sind doch eine Menge Proteine drin, oder? Kira liebt die Teile. Oder muss man nur mit den Ochsenziemern aufpassen?


    Weiter: Bei Besuch wird sie nicht mehr auf den Platz geschickt sondern gehalten. Wenn sie bellt....? Mit ihr in einen anderen Raum gehen? Nur "Nein"?


    fluffi: Deinen Text finde ich sehr interessant. Aber die Box ist nur zum Training gedacht, oder? Der Hund bleibt später nicht den ganzen Vormittag da drin?!
    Wie soll man sich eigentlich verhalten wenn Kira beim Wiedersehen komplett abdreht? ZB wenn ich aus München zurückkomme, da kann ich sie überhaupt nicht ignorieren. Sie springt an mir hoch etc, da MUSS ich reagieren, sonst fall ich um...
    Sun: Ruhig Jacke und Schuhe ausziehen.... Was wenn Hund einen das nicht ruhig machen lässt? ZB beim Schuhe ausziehen das Gesicht leckt und halb auf den Rücken kraxelt?


    Und noch etwas: Dieses Folgen auf Schritt und Tritt bei meiner Mutter, ist das nicht so eine Art "Ich muss aufpassen dass sie mir ja nicht entwischt"?


    @Redbumper: Was schlägst du vor um das Selbstbewusstsein zu stärken?


    Schon wieder so viele Fragen...
    Viele Grüße
    Sabine

  • Hallo Sabine,
    wenn der Hund die Box(bei uns heisst sie Häuschen) als
    seine "Höhle" akzeptiert hat, bleibt die Tür natürlich auf.
    So haben unsere Hunde immer die Möglichkeit, selber zuentscheiden
    wo sie liegen. Da sie gelernt haben,mein Häuschen ist auch in einem
    Hotelzimmer ein SICHERER ORT,gehen die Häuschen auch immer mit
    auf die Reise.
    Lieben Gruß Brigitte

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!