Hochspringen und Knabbern?

  • ich habe ähnliche Erfahrungen mit einem BernerSennen-GoldenRetrievermix. Auch dieses Hochspringen und Reinbeissen. Und es dauerte lange bis ich es als Übersprunghandlung akzeptieren konnte.
    Eine Trainerin meinte es,er verarsche mich und meinte es mit "klarer Ansage" regeln zu können, die Folge war, es puschte ihn noch mehr hoch und er sprang ihr auch in den Rücken.
    Da hatte ich das Gefühl, noch zweimal eine "klare Ansage" und ich hab irgendwann einen beissenden Hund. (diejenigen beissenden Hunde, die ich kenne arbeiten alle mit "klarer Ansage")

    Ich kam Gottseidank an eine sehr gute Hundeschule, die mir die Übersprunghandlungen klar machten und mir Alternativverhalten zeigten.

    Dem Hund sofort ein Alternativverhalten anbieten.
    Ein klares Sitz zum Beispiel.
    Wenn das nicht geht
    - Notfallplan... Eine Hand hält ein Superleckerli vor die Nase, das bekommt er nicht - die andere streut sobald die Füße am Boden sind einfache Leckerlis auf den Boden. Wenn er sucht und frißt sofort loben und dann auch das Superleckerli mal geben.
    Den Restweg Leckerli auf den Boden voraus werfen und suchen lassen.

    Aber im Endeffekt half am besten das Programm zurückspulen... Einfache Wege gehen... keine Rundwege. Den selben Weg rauf und runter. Nicht zu lange...
    Wenn neue Eindrücke kommen - stehen bleiben... Ruhe...

    Kopfarbeit kann zu Hause trainiert werden.
    Die Impulskontrollübungen wie von Lichking empfohlen sind super! Hab ich auch gemacht.

    Und auch wenn sich der Hund freut mit anderen Hunden zu spielen, und er das auch auf jeden Fall machen soll, --- nicht zu lange! Keine 2 - 3 Stunden. Das puscht.

    Und es dauert ein bis zwei Tage, bis ein Hund von Übersprunghandlungen wieder total herunten ist. Mindestens eine Nacht....
    Auch wenn man denkt, sie seien schon wieder ruhiger.

    Mittlerweile hab ich einen ruhigen Hund... es hat aber auch fast 2 Jahre gedauert.
    Ich denke auch, weil ich einfach viel zu viel von ihm verlangt habe.

    Verarschen wollte mein Hund mich auf jeden Fall nicht! gg Das habe ich mittlerweile auch festgestellt.

    Ich wünsch dir auf jeden Fall viel Ruhe und Geduld...ich weiß, dass das nicht leicht ist, wenn dir 35 kg (hat meiner) am Arm hängen. g

    Es wird!

  • Ich bin 1 Jahr lang täglich 1,5 Std. mit einem Boxermischling von 40kg Gassi gegangen.
    Der hat sich anfangs so irre gefreut, wenn ich ihn abgeholt hatte, dass er mir bis ins Gesicht gesprungen ist und mich am Arm gepackt hat.
    Ich hab dann einfach den Hund so lange ignoriert (nicht angesprochen, nur so weggedreht, dass er mich nicht anspringen konnte) und auch nicht versucht, ihn anzuleinen, bis er etwas ruhiger geworden ist. Dann gab ich ihm das Kommando "sitz" und ich habe ihn angeleint und wir konnten losgehen. Dann fing er an in die Leine zu beissen und dran zu zerren, da gab es dann eine sehr klare Ansage meinerseits und das Leinebeissen-Thema war sofort erledigt.
    Es hat ca. 2 Wochen gedauert, dann war es so, dass ich geklingelt habe, der Hund wurde in den Garten gelassen, mir wurde die Leine in die Hand gedrückt und bis ich mich umgedreht hatte, saß "Muck" schon da und hat gewartet, dass ich ihn anleine, weil er in den 2 Wochen gemerkt hat, dass wir erst losgehen, wenn er sich ruhig hingesetzt hat.

  • "Deutliche Ansagen" gegenüber einem Hund, der einfach nur "drüber" ist, sind pädagogisch nicht sehr wertvoll.

    :hust:

  • Ich mach dem Hund halt lieber 1x etwas deutlich/konsequent klar, als dass ich hundertmal etwas inkonsequent klarmache und er mich dann immer noch nicht für voll nimmt. Zusätzlich kommt es natürlich immer auf die jeweilige Situation an.

  • Ich kam Gottseidank an eine sehr gute Hundeschule, die mir die Übersprunghandlungen klar machten und mir Alternativverhalten zeigten.

    Dem Hund sofort ein Alternativverhalten anbieten.

    Aber im Endeffekt half am besten das Programm zurückspulen... Einfache Wege gehen... keine Rundwege. Den selben Weg rauf und runter. Nicht zu lange...
    Wenn neue Eindrücke kommen - stehen bleiben... Ruhe...

    Kopfarbeit kann zu Hause trainiert werden.

    Keine 2 - 3 Stunden. Das puscht.

    Und es dauert ein bis zwei Tage, bis ein Hund von Übersprunghandlungen wieder total herunten ist. Mindestens eine Nacht....
    Auch wenn man denkt, sie seien schon wieder ruhiger.

    Mittlerweile hab ich einen ruhigen Hund... es hat aber auch fast 2 Jahre gedauert.
    Ich denke auch, weil ich einfach viel zu viel von ihm verlangt habe.

    Ich wünsch dir auf jeden Fall viel Ruhe und Geduld..

    Das sind auch meine Erfahrungswerte bei Fussel und haben zum nachhaltigem Erfolg geführt!!

    In der Ruhe liegt die Kraft und diese Hunde müssen Ruhe erlernen und bekommen, denn das Nervensystem tickt bei diesen Hunden anders und sind schnell auf 110%!!

    Bei uns hat es fast 3 Jahre gebraucht, um alle Baustellen abzuarbeiten und aus einem hyperaktiven, mittlerweile angstaggressivem Nervenbündel einen ruhigen, ausgeglichenen Hund zu machen.
    Da diese Hunde meistens extrem verfressen sind, hat man zusätzlich ein wunderbares Mittel, um diese Hunde in Übersprungshandlungen umzulenken, ein Alternativverhalten anzubieten und als Zusatzbonus habe ich nun einem Hund, der mit seinen Blicken überwiegend bei mir ist und bleibt, eben der Nabel der Welt, der ihm Ruhe und Sicherheit vermittelt.

    Wir haben immer wiederkehrende Rituale eingeführt, die jeden Tag gleich verlaufen, wenn ich das Geschirr ummache, er im Sitz wartet bis es raus geht, ruhiges laufen an der Leine, unangenehme Situationen ausweichen, Pausen etc. und das mit einem ruhigem Frauchen und viiiielen Leckerchen.
    Was diesen Hunden auch hilft ist die nonverbale Konversation, also kein Zuquatschen, sondern nur mit Körpersprache und Handzeichen arbeiten.

    "Ansagen" hätten bei Fussel und nur für ihn kann ich sprechen, noch mehr Übersprung und Aggressionen herbeigeführt.

    LG Sabine

  • hundertmal etwas inkonsequent klarmache

    Wieso ist ein anderer Weg inkonsequent?

    Es kommt natürlich auch auf den Hund an und soweit ich gelesen habe, war es "nur" ein Ausführhund, somit wieder eine andere Situation.

    LG Sabine

  • Ich mach dem Hund halt lieber 1x etwas deutlich/konsequent klar,

    Na, wenn eine deutliche Ansage dauerhaft hilft, meistens ist das aber nicht so.

    als dass ich hundertmal etwas inkonsequent klarmache

    Für Inkonsequenz deinerseits kann der Hund ja nichts.
    Was heißt in dem Fall überhaupt "Inkonsequenz"?
    Wenn man auf deutliche Ansagen verzichtet, bedeutet es nicht, dass man gleichzeitig "inkonsequent" ist, weil man anders vorgeht.

    und er mich dann immer noch nicht für voll nimmt.

    Übersprungshandlungen haben nichts damit zu tun, dass der Hund seinen Halter nicht für voll nimmt.
    Durch "deutliche Ansagen" nimmt ein Hund seinen Halter auch nicht unbedingt für voller.
    Klare Linien, dem Hund zeigen, wie er sich verhalten soll, dafür zu sorgen, dass er nicht so hochdreht, seine Bedürfnisse zu erkennen und zu respektieren sowie zu verinnerlichen, warum er gerade ein bisschen "austeckert", reicht meiner Erfahrung nach, damit ein Hund den Halter für "voll nimmt".

    LG Themis

  • Nur weil es eine Übersprungshandlung ist, heißt es für mich noch lange nicht, dass es in Ordnung ist, das an mir auszulassen... Ich bin mal aus Übersprung von einem Dobermann getackert worden. Ist das in Ordnung? Meiner Meinung nach nicht...

    Klar muss man, wenn es eine Übersprungshandlung war, Ursachenforschung betreiben und sich fragen, wie es dazu kam. Deswegen muss ich es mir noch lange nicht gefallen lassen.

    Was ist, wenn mein Hund von 35kg sich das mal bei einem Kind, das mit ihm spielt, erlauben sollte? Das Kind liegt dann darnieder, verletzt sich unter Umständen und den Eltern ist es auch sicherlich total egal, wieso der Hund das KInd jetzt angesprungen hat.

    Für mich geht ein anspringender 35kg-Hund einfach nicht. Egal in welcher Situation. Lieber sage ich da einmal ganz klar, was Sache ist. Dem kleinen Kind oder der alten Omi kann man dann nämlich schlecht erklären, dass sie dem Hund eine alternative Aufgabe hätten geben sollen...

  • Hallo,

    ich würde auch verstärkt an Frustrationstoleranz und Impulskontrolle arbeiten. Außerdem würde ich, wenn draußen Reize auftauchen, auf die sie stark reagiert, jede Umorientierung zu dir loben. Eventuell würde ich das Programm auch etwas reduzieren. Ich gehe mir Newton (auch 13 Monate alt) derzeit zweimal 45 Minuten Gassi und das reicht ihm dicke.
    Allerdings: Wenn mein Hund mich körperlich so angehen würde, würde ich ihm mal ganz deutlich sagen, was ich davon halte... 35kg die mir in den Rücken oder an den Arm springen und dazu noch ein Körperteil von mir schnappen? Ne, also da gäbe es eine deutliche Ansage von mir.

    Grüße,
    Rafaela


    Und wie machst du da genau eine Deutliche Ansage? Also wie sieht das bei dir aus?
    Eine Bekannte von mir hat 2 Labradore und die Zucken zum teil schon wenn nur auf sie zugeht.. Sowas will ich dann auch nicht.


    Was schlägst du denn vor wie lange ich mit ihr raus zum Spielen soll? Ich muss dazu sagen Mittags gegen 13 Uhr gehen wir auf den Hof einer Bekannten. Da sind wir zwar 1 Stunde (+/- 20 mins), allerdings spielen sie ja nicht effektiv so lange. Die meiste Zeit liegt sie dann da und knabbert ein Stökchen oder Buddelt ein Loch.
    Erst Nachmittags gegen 17 Uhr gehen wir in den Park. Da Spielen sie dann doch mehr, Jagen Kaninchen und Rennen eine Stunde.
    Dazu gbts dann noch 2 Solo Gassi runden. In denen übe ich ein wenig mit dem Klicker mit ihr, aber nichts großes..

    Ich muss dazu sagen sie ist schon sehr Sensibel. Wenn ich denn mal mit Ihr Schimpfe weil sie was angestellt hat, nimmt sie das schon mit. Zumindest sieht das für mich so aus. Kann auch Beschwichtigung sein.

    Dem Hund sofort ein Alternativverhalten anbieten.
    Ein klares Sitz zum Beispiel.
    Wenn das nicht geht
    - Notfallplan... Eine Hand hält ein Superleckerli vor die Nase, das bekommt er nicht - die andere streut sobald die Füße am Boden sind einfache Leckerlis auf den Boden. Wenn er sucht und frißt sofort loben und dann auch das Superleckerli mal geben.
    Den Restweg Leckerli auf den Boden voraus werfen und suchen lassen.


    Sowas wollte ich letztens machen, und dann hieß es nur: "Na toll jetzt lobst du sie noch dafür das sie dich beißt"...
    Aber dann war ich ja doch nicht so auf dem Falschen Weg!


    Danke euch allen für eure Fleissigen Antworten :)

  • Meine "Ü30kg" Hunde spielen nicht mit fremden Kindern und alten Omis.
    Auch sorge ich dafür, dass diese nicht durch meine Vierbeiner angesprungen werden.
    Nie gab es in dieser Hinsicht Probleme durch "Übersprungshandlungen" bei meinem Kind.
    Wirklich ohne "deutliche Ansage".

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