Hochspringen und Knabbern?

  • Huhu,

    Ich habe da mal eine Frage an euch. Erstmal zu meiner Hündin:

    Sie ist eine Golden Retriever Dame (Unkastriert, war vor ca. 3 Monaten das erste mal Läufig mit anschließender Scheinschwangerschaft), und nun 13 Monate Jung. Wir haben sie seit der 6ten Lebenswoche (Aufgrund von Fürchterlichen Verhältnissen bei der Vermehrerin), sie ist Kerngesund, wird Gebarft und ist ein Einzelhund.

    Nun zu unserem "Problem,:

    Ich habe nun seit ein Paar Tagen das Problem das sie ab und an wenn sie Ihren willen nicht bekommt (Zu einem Bestimmten Hund nicht darf, ich sie anleine weil wir nachhause wollen etc.) das Problem das sie an mir hoch springt und nach meinem Arm "Schnappt" - oder eben nach dem was sie gerade in Reichweite hat.
    Sie macht das momentan immer öfter. Heute zB bestimmt 2-3 mal hintereinander.

    Der eine sagt: "Ja die will mit dir Spielen"
    Der andere sagt: "Ach die nimmt dich nicht für voll - sofort auf den Rücken legen und "Unterdrücken""

    Und wieder ein anderer sagt: "Das ist normal das ist die Flegelphase"..

    Wir haben momentan noch generell ein Problem mit dem Anspringen, aber daran arbeiten wir. Das Knabbern macht sie allerdings nur bei mir.
    Sie darf jeden Tag 2-3 Stunden mit anderen Hunden spielen, und ist da eher Unsicher und Unterwürfig. Richtig Soziale Kontakte hat sie erst seit ca einem Halben Jahr.

    Habt ihr ein paar Tipps für mich? Mehr Kopfarbeit vielleicht? Vielleicht ist sie Unterfordert und brauch eine Aufgabe?


  • Ich weiß nicht, ob das vergleichbar ist, aber Toby zeigt seinen Unwillen wenn ihm was nicht passt seit einiger Zeit dadurch, dass er in die Leine beißt und wütend daran zerrt.

    Ich habe alles mögliche probiert, von auf die Leine stellen bis zum deutlichen Verbieten (bin auch mal richtig böse geworden) und hin zum reinclickern sobald er aufhört, aber das Einzige was derzeit funktioniert ist folgendes: ich werde bewusst gaaaaanz ruhig, bleibe wenn möglich stehen, ignoriere ihn komplett und lasse ihn machen. Ich lasse ihn also komplett auflaufen. Wenn ich einen Clicker dabei habe, belohne ich auch zusätzlich wenn er mit dem unerwünschten Verhalten aufhört. Das führt zumindest dazu, dass er diese "Wutanfälle" seltener bekommt und sie schneller vorbei sind.

    Vielleicht hilft das Auflaufen lassen bei euch ja auch.

  • Huhu,

    erstmal Danke für deine Antwort :) In die Leine beißen kann Leyla in diesen Momenten auch gut wenn ich sie schon an der Leine habe.
    Das mit dem Ignorieren habe ich heute ein paar mal Probiert. Ab und an klappt es super, da es ja irgendwann langweilig wird wenn niemand reagiert..
    Ab und an fällt es mir aber auch Schwer ruhig zu bleiben wenn sie mir in den Rücken springt und "beißt" oder mir in den Arm schnappt.. :rotekarte:

  • hallo,

    liest sich für mich nach übersprungshandlung, weil sie gestresst ist durch Begrenzung (leine) oder frustration, mit der sie noch nicht umzugehen weiss (zum anderen Hund dürfen) und so entläd sie ihren frust quasi an dir, natürlich nicht bewusst. Ich würde es auch ignorieren, auch wenn es schwer fällt. Bei uns hat sich das dann nach einiger Zeit gelegt.

    an zu wenig Auslastung denke ich weniger, wenn sie tgl. 2-3h mit anderen Hunden tobt und dabei eher unsicher und unterwürfig ist, könnte das auch zuviel des guten sein. Sind das denn immer die selben Hunde?
    wenn sie beim vermehrer aufgewachsen ist, hat sie ja evtl auch mit einigen Problemen zu kämpfen, vielleicht hat sie ein schwächeres Nervenkostüm, ist schneller gestresst, kann neue reize schlechter einordnen und verarbeiten?

    also: Anspringen und beißen ignorieren, und ich würde Frustrationstoleranz und impulskontrolle üben.

  • hallo,

    liest sich für mich nach übersprungshandlung, weil sie gestresst ist durch Begrenzung (leine) oder frustration, mit der sie noch nicht umzugehen weiss (zum anderen Hund dürfen) und so entläd sie ihren frust quasi an dir, natürlich nicht bewusst. Ich würde es auch ignorieren, auch wenn es schwer fällt. Bei uns hat sich das dann nach einiger Zeit gelegt.

    an zu wenig Auslastung denke ich weniger, wenn sie tgl. 2-3h mit anderen Hunden tobt und dabei eher unsicher und unterwürfig ist, könnte das auch zuviel des guten sein. Sind das denn immer die selben Hunde?
    wenn sie beim vermehrer aufgewachsen ist, hat sie ja evtl auch mit einigen Problemen zu kämpfen, vielleicht hat sie ein schwächeres Nervenkostüm, ist schneller gestresst, kann neue reize schlechter einordnen und verarbeiten?

    also: Anspringen und beißen ignorieren, und ich würde Frustrationstoleranz und impulskontrolle üben.

    Super vielen Dank für deine Antwort!

    Also Ignorieren üben! Ich habe heute gemerkt wenn ich mit ihr während des Normalen Gassi gehens übe (mit dem Klicker), und wenn es nur das Anschauen und Fuß laufen ist, dann hat sie ja quasi gar keine Zeit sich in irgendwas reinzusteigern - demnach klappt das ganz gut. Aaaaber: Das löst natürlich nicht das eigentliche Problem.

    Ja das sind zu 99% Immer die gleichen Hunde. Wir haben hier eine feste Gruppe, mit denen sie immer Spielt, die gehören ja schon quasi mit zum Rudel :D
    Mit Reizen kann sie wirklich sehr schlecht umgehen. Besonders wenn es draußen Dunkler ist, oder wir ungewohnte Wege gehen ist sie sehr unsicher und hat schnell Panik.
    Sie ist generell sehr sehr stark auf mich geprägt. Wenn ich aus dem Raum gehe schaut sie sofort hinterher und kommt auch meistens sofort nach.
    Wenn ich alleine raus gehe und sie mal nicht mit darf dann weint sie und ist solange angespannt bis ich wieder da bin - selbst wenn mein Mann zuhause ist.


    Hast du einen Tipp für mich wie ich Frustrationstoleranz und impulskontrolle üben kann?

  • eine übung wäre zb, den Hund kurz warten zu lassen bevor er fressen darf. Erstmal ganz kurz, wenn sie dich anschaut das ok geben und die dauer dann schrittweise verlängern. Ich ziehe das aber nicht unnötig hinaus...mein Hund würde sicher auch eine Minute warten können, aber ich gebe das ok nach wenigen Sekunden.

    auch gut ist das "10 Leckerchenspiel":
    dazu nimmst du gute Leckerli in beutel und den clicker, zeigst deiner Hündin die Leckerlis und sagst "1", nimmst ein Leckerli aus dem beutel und legst es in deine andere hand. Dann 2,3 usw zählen und jedes mal ein Leckerli aus dem beutel in deine andere hand legen. Hat sie bis 10 ruhig durchgehalten, clickst du, wirfst ein Leckerli zu boden, schaut sie dich an wieder clicken und nächstes Leckerli werfen. Bis du alle verfüttert hast. Wenn sie beim zählen nicht bis 10 durchhält und jammert, legst du die Leckerli in den Beutel zurück und wartest kurz, dann probiert ihr's noch mal. Merk dir, bei welcher zahl sie es nicht mehr aushält, dann nehmt ihr euch einfach die zahl darunter zum Ziel und weitet das ganze erst langsam auf 10 aus.

    was anderes, ganz einfaches wäre, ein Leckerli in die Hand zu nehmen. Sie wird versuchen, es zu kriegen, da machst du deine Hand nicht auf, sondern erst, wenn sie ruhig vor dir sitzt.

    hmmm ansonsten mal kurz warten lassen, bis sie draussen zu den anderen Hunden darf. Also wirklich kurz, so wie sie es aushält, und dann steigern...oder beim ableinen warten lassen, bis du dein ok zum freilauf gibst.

    vielleicht machst du das ein und andere von den vorschlägen auch schon, dann kannst das ja noch ausbauen. :)

  • eine übung wäre zb, den Hund kurz warten zu lassen bevor er fressen darf. Erstmal ganz kurz, wenn sie dich anschaut das ok geben und die dauer dann schrittweise verlängern. Ich ziehe das aber nicht unnötig hinaus...mein Hund würde sicher auch eine Minute warten können, aber ich gebe das ok nach wenigen Sekunden.

    auch gut ist das "10 Leckerchenspiel":
    dazu nimmst du gute Leckerli in beutel und den clicker, zeigst deiner Hündin die Leckerlis und sagst "1", nimmst ein Leckerli aus dem beutel und legst es in deine andere hand. Dann 2,3 usw zählen und jedes mal ein Leckerli aus dem beutel in deine andere hand legen. Hat sie bis 10 ruhig durchgehalten, clickst du, wirfst ein Leckerli zu boden, schaut sie dich an wieder clicken und nächstes Leckerli werfen. Bis du alle verfüttert hast. Wenn sie beim zählen nicht bis 10 durchhält und jammert, legst du die Leckerli in den Beutel zurück und wartest kurz, dann probiert ihr's noch mal. Merk dir, bei welcher zahl sie es nicht mehr aushält, dann nehmt ihr euch einfach die zahl darunter zum Ziel und weitet das ganze erst langsam auf 10 aus.

    was anderes, ganz einfaches wäre, ein Leckerli in die Hand zu nehmen. Sie wird versuchen, es zu kriegen, da machst du deine Hand nicht auf, sondern erst, wenn sie ruhig vor dir sitzt.

    hmmm ansonsten mal kurz warten lassen, bis sie draussen zu den anderen Hunden darf. Also wirklich kurz, so wie sie es aushält, und dann steigern...oder beim ableinen warten lassen, bis du dein ok zum freilauf gibst.

    vielleicht machst du das ein und andere von den vorschlägen auch schon, dann kannst das ja noch ausbauen. :)


    Warten bevor Fressen machen wir immer. Bei Leckerlie wie beim normalen Essen. Einfach aus dem Grund weil sie sonst sehr stark Schlingt bzw sie sich abgeschaut hat die Leckerchen aus der Hand zu "Reißen" .

    Das mit den 10 Leckerchen probiere ich gleich morgen mal, bin gespannt wie sie das macht! Danke für den Tipp! :bindafür:
    Auch das mit dem Warten bis sie zu den anderen darf teste ich morgen mal. Sie ist nämlich sehr sehr Stürmisch (Klar ist sie noch Jung aber sie wiegt nun mal 30Kg) und Hibbelig.


    Riesen Dank für deine Tipps :) :applaus:

  • Der andere sagt: "Ach die nimmt dich nicht für voll - sofort auf den Rücken legen und "Unterdrücken""

    Das ist Schwachsinn!

    Sie darf jeden Tag 2-3 Stunden mit anderen Hunden spielen, und ist da eher Unsicher und Unterwürfig.

    Ich finde 2-3 Stunden am Tag viel zu viel...

  • Hallo,

    ich würde auch verstärkt an Frustrationstoleranz und Impulskontrolle arbeiten. Außerdem würde ich, wenn draußen Reize auftauchen, auf die sie stark reagiert, jede Umorientierung zu dir loben. Eventuell würde ich das Programm auch etwas reduzieren. Ich gehe mir Newton (auch 13 Monate alt) derzeit zweimal 45 Minuten Gassi und das reicht ihm dicke.
    Allerdings: Wenn mein Hund mich körperlich so angehen würde, würde ich ihm mal ganz deutlich sagen, was ich davon halte... 35kg die mir in den Rücken oder an den Arm springen und dazu noch ein Körperteil von mir schnappen? Ne, also da gäbe es eine deutliche Ansage von mir.

    Grüße,
    Rafaela

  • Wenn mein Hund mich körperlich so angehen würde, würde ich ihm mal ganz deutlich sagen, was ich davon halte... 35kg die mir in den Rücken oder an den Arm springen und dazu noch ein Körperteil von mir schnappen? Ne, also da gäbe es eine deutliche Ansage von mir.

    Ich würde keine "deutliche Ansage" machen.
    Da der Hund es nicht aus "Respektlosigkeit" macht, sondern Übersprungshandlungen zeigt.
    Ich nehme an, dass er mit dem Programm überfordert ist, einen unsicheren, "unterwürfigen" Junghund würde ich nicht 2-3 Stunden täglich mit anderen Hunden spielen lassen.
    Ich würde ein Alternativ-Verhalten anbieten:
    Dummy, Apportierholz oder Spielseil ins Maul geben und an der Impulskontrolle sowie Frusttoleranz arbeiten.
    Der Hund ist noch jung und noch lange nicht erzogen.
    Im Augenblick der Übersprungshandlungen weiß er sich nicht anders zu helfen, anstatt einer "deutlichen Ansage", würde ich versuchen, den Hund anders aus der Situation zu nehmen.
    "Anschisse" können u.U. das Verhalten verstärken oder den Hund, da ich ihn nicht kenne, auch einschüchtern.

    LG Themis

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