An die Kleinhundehalter: Angst vor anderen Hunden

  • Mein 1 Jahr alter Jack russel mischling wurde als Welpe von zwei Schäferhunden angegriffen. Das hat ihn leider ziemlich geprägt ... Seit dem zeige er eine extreme Unsicherheit bei hunde Begegnungen .Weil ich das aber so wie es war nicht akzeptieren wollte , und ihm helfen wollte das in den Griff zu bekommen und auch mir mehr zu vertrauen bin ich nach mehren Anläufen und hundeschulen bei einer sehr sehr guten hundetrainierin gelandet. Sie hat mir den richtigen Umgang mit Lucky in solchen Situation gezeigt, wie ich ihn besser unterstütze und auch verstehe. Seit dem ist es viel besser geworden !! Keine Hunde sind bis 70 Prozent garkein Problem mehr und auch mit großen Hunden spielt er mittlerweile wen sie nicht zu wild sind was mich sehr freut :) Auch wens ein langer Weg war und ich an manchen Tagen echt verzweifelt und unmotiviert war bin ich froh das ich dran geblieben bin . Letztendlich hat es ihm geholfen und das ist das was zählt ...


  • Ich arbeite beim Arzt und wir haben eine Patientin, die von ihrem eignen Hund gebissen wurde, den sie eine gewisse Zeit vorher aus schlechter Haltung befreit hat. War ''nur'' ein Jack Russle Terrier.Der Biss hat sich in Null komma nichts infiziert, Blutvergiftung, Ohnmacht, Koma, mehrere Ops. Der Daumen ist nur noch in seiner Form gerettet und wird nie mehr funktionsfähig sein, aber sie lebt.
    Leider ist sie nicht mehr in der Lage sich um diesen Hund zu kümmern und sie hat ihn schweren Herzens abgegeben.


    Letztes Jahr in Henrys Welpengruppe waren ja mehrere weiße Schäferhunde dabei, eine Hündin hatte ein älteres Ehrpaar, so Mitte/Ende 50 als Besitzer. Die Frau hat immer ein bisschen gehumpelt bzw ein Bein ein bisschen nachgezogen, der Mann hat auf dem Platz die Gruppenstunde mit der Hündin absolviert - ich hab mir nie was dabei gedacht, ich kannte die ja nicht anders.
    Irgendwann, ich glaub in der Junghundgruppe, kamen wir näher ins Gespräch: sie hatte vorher fast 10 Jahre einen Dackel gehabt und der hat sie beim Spazierengehen unvermittelt und ohne Grund in die Wade gebissen. Sie ist ins Torkeln gekommen, hingefallen, der Dackel hat immer wieder zugebissen.
    Da wurden Nerven durchtrennt, Hautfetzen waren weg, das volle Programm. Dackel wurde eingeschläfert, sie hat ihn nicht mehr in ihrer Nähe Ertragen, Grundvertrauen war komplett weg und Angst um die Enkel, die regelmäßig bei ihr waren, hatte sie auch.
    Jedenfalls dachte ich, weil sie noch so sichtbar humpelte, dass das bestimmt noch nicht lange her war - tja, 1 1/2 Jahre war das her...


    Auch Kleinhundbisse können seeehr viel schlimmer ausfallen als man vllt glaubt.

  • Ich denke, viele HH können ihre Hunde wirklich nicht lesen. Ich nehme mich da nicht aus. Meine Kröte spielt eigentlich nicht mit anderen Hunden. Rennt sie mal einem hinterher, rufe ich sie meistens ab. Allerdings mit schlechtem Gewissen. Für mich sieht es nicht nach spielen aus, aber vielleicht tue ich ihr ja unrecht?


    Jedenfalls, letzte Hundestunde, die Hunde dürfen zum Schluss noch frei laufen, die Halter quatschen. Meine hält sich, wie üblich raus, drei rennen miteinander. Sah für mich nicht nach spielen aus. Also die Trainerin darauf aufmerksam gemacht und gefragt. Sie hat mich bestätigt. Die Halter der anderen Hunde waren ziemlich betreten, die hielten das für ein Spiel.


    Vielleicht werde ich mal anregen fünf Minuten Hundebeobachtung und Interaktionsbewertung anzuhängen. Mal schauen was die anderen sagen, mir wär´s jedenfalls recht wenn das eigene Gefühl etwas geschult wird.

  • Bissel geschockt bin ich jetzt zugegebenermaßen schon. Ich meine ich bin selber schon von einer Katze angefallen und stark gebissen worden. Zwanzig Jahre später kann ich die Spuren davon immer noch sehen, aber durchtrennte Nerven und verlorene Gliedmaßen, das ist schon ein paar Nummern grösser Oo.

  • Bissel geschockt bin ich jetzt zugegebenermaßen schon. Ich meine ich bin selber schon von einer Katze angefallen und stark gebissen worden. Zwanzig Jahre später kann ich die Spuren davon immer noch sehen, aber durchtrennte Nerven und verlorene Gliedmaßen, das ist schon ein paar Nummern grösser Oo.

    Viele Menschen wissen wirklich nicht wie gefährlich ein Katzen-/Hundebiss werden kann - wird man gebissen, auch nur oberflächlich, sollte man schnellstmöglich einen Arzt aufsuchen. Beim Biss können gefährliche Bakterien, die sich im Maul tummeln, übertragen werden, die zu wirklich gefährlichen Infektionen/Blutvergiftungen führen können, die nicht leicht in den Griff zu bekommen sind, wenn nicht rechtzeitig ärztlich versorgt wird. Ja, da kann auch mal eine Amputation notwendig werden, um das Leben zu retten.


    Ein Menschenbiss ist übrigens am gefährlichsten. Wir tragen auch Erreger in unserem Mund spazieren, die im Organismus eines anderen Menschen zum Tod führen können. Seltsam aber ist so. Uns schützen diese Erreger, in der Blutbahn eines anderen richten sie großen Schaden an.


    Infos finden sich massig im Netz - zum Beispiel hier: http://www.br.de/fernsehen/bay…nbiss-infektionen100.html

  • ....Da hab ich aber echt großes Glück gehabt damals. Sie hatte mich nämlich in den Handrücken gebissen, wo man immer noch eine kleine Narbe sieht, und auch in die Wade die nicht nur punktiert sondern auch grün und blau war danach. Und zwar richtig verbissen und nicht losgelassen. Das war damals meine eigene Katze bei der sich dann ein Hirntumor rausgestellt hat. Beim Tierarzt war ich, beim Menschenarzt jedoch nicht. Wobei mich meine Tierärztin damals auch darauf aufmerksam machen hätte können daß sowas gefährlich ist und ich es anschauen lassen sollte.
    Für die Zukunft weiß ich es aber besser.

  • Selbst Rattenbisse können schweinegefährlich sein...
    Ich hab bei einer neuen Ratte mal den Käfig sauber gemacht und war der festen Überzeug, dass er unten in einem Häuschen saß. Tja... Der Dicke saß aber oben und hat mir schön in den Zeigefinger der rechten Hand gehackt. In der Fingerkuppe habe ich bis heute kein Gefühl mehr (das ist gut 2 1/2 Jahre her).

  • Hallo Leute,


    auch Kleinhundebisse sind gefährlich, vielleicht kommen wir wieder zum Ursprungthema zurück. :-)



    Auch wenns ein langer Weg war und ich an manchen Tagen echt verzweifelt und unmotiviert war bin ich froh das ich dran geblieben bin . Letztendlich hat es ihm geholfen und das ist das was zählt ...

    Meliiii: Wie lange arbeitet ihr denn schon daran und was genau machst du, damit es besser wird?

  • Ich habe zunächst an der Leinen führigkeit gearbeitet da er bei hundebegegnungen immer nach vorne geschossen ist . Wen das passiert Ist bin ich um gedreht und das immer wieder bis er wieder vernünftig bei Fuß gelaufen ist .
    Dann haben wir versucht in der Leine führigkeit an Hunden vorbei zulaufen. Sobald er angefangen hat zu bellen Knurren oder nach vorne zu schießen habe ich Ihnen mit langen großen und ruhigen Schritten zurück gedrängt um ihm zu zeigen das was er grade tut mir nicht gefällt .
    Wenns mal ganz schlimm war und er sich Garnicht mehr eingekriegt hat hab ich auch mal fest und laut auf dem Boden gestampf Sodas er etwas mehr beeindruckt war.
    So hatte er schnell gelernt das ich das Verhalten an der Leine nicht toleriere.
    Wodrauf ich aber ganz besonders achte ist das Wen Lucky an der Leine ist kein Hund an ihn ran kommt damit er merkt das ich diese Situation im Griff habe .
    Wen Hunde auf ihn zu stürmen und er an der Leine ist Stelle ich mich dazwischen und dränge den Hund zurück .
    Nachdem er oft gesehen hat das ich die Situationen im Griff habe hat er angefangen mir in solchen Situationen zu vertrauen
    Und hat aufgehört mit dem bellen Knurren usw. Mittlerweile läuft er ohne Probleme an anderen Hunden vorbei .
    Nachdem das geschafft war hab ich angefangen wen ich gesehen habe das ein anderer KLEINER Hund im Freilauf ist ihn abzuleinen und ihn zu dem Hund gelassen .
    Dort ist mir erstmal aufgefallen das das von ihm garkeine Aggression gegenüber anderen Hunden ist sondern Unsicherheit !
    Wen ich ehrlich bin sind solche Begegnungen auch am Anfang manchmal in die Hose gegangen aber ich habs immer wieder versucht und mittlerweile freut er sich wie ein Schnitzel wen er andere Hunde trifft weil er seit dem auch viele gute Erfahrungen gesammelt hat . Nachdem das mit den kleinen Hunden super funktioniert hat habe ich es mit großen Hunden versucht ( das selbe Prinzip )
    Wen ich gemerkt habe das der andere Hund zu wild ist oder ihn über rennt was große Hunde ja gerne mal machen bin ich direkt dazwischen gegangen Sodass er gemerkt hat das ich die Situation im Griff habe und mich auch vor ihn Stelle wen es ihm zu viel wird .
    Das alles hat ein gutes Dreiviertel Jahr gedauert ...aber es hat sich gelohnt !
    Wen ich jetzt sehe wie toll er mit anderen Hunden spielt und auch mir zu Hundert Prozent vertraut war es die Mühe wert.

  • Huhu,


    so arbeiten wir eigentlich auch.


    Heute war wieder kein so guter Tag. Wir hatten so 2 ganz nette Hundebegnungen aber dann auch einen totalen Idioten. Wir haben unsere Hunde absitzen lassen am Wegesrand (insgesamt 5 Chis) und da kam ein sehr großer Hund vorbei. Der Typ gleich so: Meiner macht nichts, lassen sie mal. Meine Freundin so: Unsere sind aber nicht freundlich. Er: Ja das wird mein Hund dann ja merken.
    Dann kommt der Hund zu uns obwohl unsere ganz brav sind. So meine Freundin dann den Typen geschimpft was das soll. Er so: "Ja was soll ich machen." "Ja den Hund halt rannehmen und weitergehen." Währenddessen bahnt sich natürlich totales Drama an und Sammy fängt an zu schreien weil der blöde Köter schon wieder mega penetrant um mich rumschleicht. Ja toll. Dann sag ich ihm, dass es unhöflich von ihm ist und er nur: "Hier ist ein Auslaufgebiet, hier muss ich meinen Hund nicht anleinen." Und dann fängt er an mich zu beleidigen. Ehrlich, wenn ich nicht weiter gegangen wäre, hätte ich mir bestimmt noch eine gefangen.
    Mal abgesehen davon, dass man seine Höflichkeit und seinen Respekt nicht am Eingang des Auslaufgebietes abgibt, waren wir im Naturschutzgebiet wo ganz sicher Leinenzwang gilt.
    Und 100m weiter standen zwei Frauen mit 4 Hunden, aber die Hunde auf beiden Seiten vom Weg. Ringsrum Gebüsch, also man konnte nicht ausweichen. Anstatt mal die Hunde auf eine Seite zu holen...nö. Ich erwarte jetzt nicht, dass uns jemand den roten Teppich ausrollt, aber einer unserer Hunde hat sich nicht vorbei getraut und dann kann man ja wenigstens mal etwas Platz machen wenn man das sieht. Sammy konnte zum Glück mit ganz wenig Kläffkläff vorbei gehen, aber das war echt fies für ihn.

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