Verängstigter Junghund, wie soll ich damit umgehen?

  • Ergänzend zu den Tipps, die du hier im Forum bekommen wirst, möchte ich dir ein wirklich gutes Buch empfehlen: "Leben will gelernt sein" von Wibke Hagemann und Birgit Laser. Es ist zwar nicht speziell für "Hunde mit Migrationshintergrund" geschrieben, sondern für Hunde mit sogenanntem Deprivationssymdrom, aber da Hunde aus dem Ausland eben vieles aus unserer Lebenswelt nicht in ausreichendem Maße kennengelernt haben, passt das schon :smile: . Mir hat es bei meiner rumänischen Maus sehr weitergeholfen.

  • Danke für den Tipp, ich werde das mal in Betracht ziehen. :)
    Heute war ein besserer Tag. Meine Freundin ist heute alleine mit der Kurzen, war heute noch nicht dOrt. Die kleine ist unter dem Bett hervorgekommen und durch die Wohnung gelaufen. Dann ist sie zu meiner Freundin gegangen und hat sie beschnuppert. Meine Freundin war gerade am frühstücken und hat dann ein Stück Toast fallen lassen. Sie hat das genommen und es gefressen. Nach ein paar Minuten ist sie wieder unter dem Bett verschwunden.


    Sie tut das also anscheinend nur dann, wenn es ganz ruhig ist in der Wohnung und meine Freundin alleine ist. Ich jedenfalls habe sie noch nicht wirklich rumlaufen sehen. Ob das an mir liegt, dass weiß ich nicht. Jetzt geben wir ihr erstmal die Ruhe und ich gehe erst wieder in ein paar Tagen hin, so schwer mir das auch fallen wird. Wir lassen die kleine erstmal Vertrauen zu meiner Freundin aufbauen.

  • so eine hab/hatte ich hier auch


    sie ist nun 4,5 monate alt und ich hab sie seit 4 wochen.
    nach der ersten woche hab ich schion drüber nachgedacht sie doch wieder abzugeben.


    sie lag nur da,hat sich überhaupt nicht bewegt und nur geschlafen.rausgehen war schier unmöglich.bei jedem geräusch oder fremden menschen,autos,spülmaschine usw hat sie sich verkrochen,klein gemacht und gezittert.hat je nachdem nichts gefressen,nichts getrunken.


    meine trainerin hat mir dann gesagt,dass ich mit ihr umgehen soll,wie mit dem anderen auch.wenn wir rausgehen,gehen wir aus usw.alles normal,die ängstlichkeit völlig ignorieren und auf keinen fall bemitleiden.


    das war vor 2 wochen.mitlerweile ist alles super normal,sie hat keine angst mehr (nur autos und fremde menschen sind ihr noch nicht so geheuer).da muss sie aber durch.


    ich würde den hund nicht unnötig schonen,wem bringt das was?ich meine damit natürlich nicht,dfass man direkt in einem einkaufscenter mit dem hund rumrennen muss.aber mit der stubenreinheit würde ich nicht so lange warten.1-2 tage eingewöhnung und dann gehts raus zum pinkeln.selma musste auchdirekt raus obwohl sie extreme panik hatte.sie ist die panik aber nicht losgeworden,weil ich sie geschont habe.

  • Das liegt sicher nicht an Dir, sondern das ängstliche Hunde sich vorerst einer Person anschließen .. alles andere überfordert sie. Mein Rüde hat Jahre gebraucht um zum Rest der Familie eine Beziehung aufzubauen. Auch heute hat er immer noch ängstliche Phasen, ich weiß nicht woran es wirklich liegt, aber das ist halt so und wir stellen uns darauf ein. Lass Dich von den Rückschritten nicht entmutigen, das gehört auch zum Lernprozess.
    Ich finde das klingt doch alles schon super. Meine derzeitige Pflegehündin liegt auch gerade wieder unterm Tisch, aber sie saß heute auch mehrmals auf dem Sofa - bis sich wieder jemand bewegt ... husch weg ist sie. Wie versuchen sie aber trotzdem in den Alltag einzubinden, sie liegt ja unterm Wohnzimmertisch und kann uns beobachten. Bekommen die anderen Hunde Leckerlies bekommt sie auch was hingeworfen - egal ob sie futtert oder nicht. Unter Tisch muss ich sie in jedem Fall zum pinkeln ausholen, das geht nun mal nicht anders und klappt immer besser. Der Sturm macht ihr auch zu schaffen und selbst im Garten muss ich sie gut sichern, aber sie erledigt fein ihre Geschäfte.
    Ansonsten wird sie ignoriert - das tun übrigens auch meine Hunde, sie lassen die kleine Maus unterm Tisch mit uns leben, ohne sie zu belästigen. Ich sage immer den Hund fordern ohne zu überfordern, aber der Angsthund macht den ersten Schritt und muss bereit sein. Wichtig ist vorerst das sie einer Person vertraut, der Rest kommt Schritt für Schritt. Manchmal platzt der Knoten auch ganz plötzlich, lasst ihr Zeit.

  • Danke euch für die lieben Antworten.


    Ich finde mich ja auch damit ab das sie mir erstmal nicht so vertrauen wird wie meiner Freundin. Das ist kein Problem für mich und außerdem ist es ja auch ihr Hund :p Für mich ist es schon ein top Fortschritt, dass sie heute mal rausgekommen ist. Das mit dem Gasse gehen machen wir vorerst noch nicht. Sie rastet ehrlich komplett aus, schnappt und schüttelt sich solange bis wir die Leine abmachen. Ich möchte ja auch die Arbeit der letzten Tage nicht zur nichte machen. Bin ja froh das sie sich gerade so öffnet. Und wenn sie uns vertraut, wird ihr nach und nach die Leine gezeigt. Dranmachen - ist sie ruhig dann sofort abmachen und belohnen
    belohnen. Und so dann Schritt für SchritT.


    #SchnubbenDings.
    Also ich halte so eine Konfrontation nicht für die richtige Methode, denn damit besiegt man doch keine Angst. Angst kann man meiner Meinung nach nur dann lösen, wenn es der Hund von sich aus tut. Vielleicht liegt ich da aber auch falsch. Was denken dir anderen dazu?



  • wenn der hund nie mit der situation konfrontiert wird,vor der er angst hat,wird sich da nichts lösen.


    oder ein beispiel:du hast höhenangst.wirst du sie los,wenn du dich nie auf eine leiter stellst und die erfahrung machst,dass nichts passiert?


    selma ist auch völlig ausgeflipptich dachte teilweise sie erwürgt sich selbst,bei jedem fußgänger,auto,fahrrad,blatt..also bei allem hat sie sich hingelegt,ganz klein gemacht und gezittert..wie gesagt:ich bin auch immer reingegangen,wollte ihr das nicht antun usw, bis die trainerin mir das erklärt hat.ab dem zeitpunkt hab ich ihre flipperei ignoriert,so getan als sei nichts,nicht angeschaut,nichts.2 tage später ist sie ganz normal mitgelaufen und nun geht sie freiwillig raus,ohne dass ich nachhelfen muss.


    ich kann nur erzählen wie meine erfahrung dazu ist

  • wenn der hund nie mit der situation konfrontiert wird,vor der er angst hat,wird sich da nichts lösen.

    Er wird doch im Moment LAUFEND mit Situationen, vor denen er Angst hat, konfrontiert: Fremde Menschen, neue, unbekannte Umgebung, seltsame Geräusche.....


    DAMIT, mit dem Alltag muß der Hund erstmal klar kommen, dann kann man da langsam drauf aufbauen.


    Aber weitere neue Dinge müssen verarbeitet werden und zur Verarbeitung von neuen Eindrücken eignet sich am besten ein Platz, an dem er sich sicher fühlt.
    Und sich in seinem neuen zu Hause vollständig sicher zu fühlen, dafür braucht es etwas Zeit nach so einem "Kultur-Schock"

  • Hi!
    Hier ist noch ein Buchtipp für Euch: N. Wilde "Der ängstliche Hund".
    Ich habe auch einen "Schisser", der sich zwar anfassen ließ, sich aber auch zunächst verkroch.
    Genau heute habe ich ihn seit 4 Jahren (kein Aprilscherz!) und nun sieht es natürlich viel besser aus :).
    Gestern sind wir sogar bei Sturm rausgegangen - früher undenkbar!
    Vieles ließ sich bei ihm sowohl durch in-Ruhe-lassen als auch Gewöhnung bessern.
    Das wird schon!
    L. G.

  • wenn der hund geschont wird und den alltag ,wie er normal ist,nicht erfährt,lernt er da garnichts kennen.was er kennenlernt:"ich darf in die bude pieseln,ich darf mich verstecken und angst haben und das ist gut so,mir zeigt ja keiner was anderes"


    wenn das der alltag ist....


    ich würde dem hund jetzt noch nichts konditioniertes beibringen,das is klar.aber die grundzüge des NORMALEN alltags allemal

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