Obsessives Verhalten gegenüber Hündinnen und kastrierten Rüden effektiv und dauerhaft unterbinden

  • Hallo,


    so, nochmal ein kleines Update (für die, die es interessiert ;) )


    Wie ich Anfang des Monats schon schrieb, wurde diese Freilaufgruppe ja nun umstrukturiert. Gestern habe ich mir das Ganze dann mal angesehen und ich muss sagen, es war echt eine positive Erfahrung. Ich glaube also, dass Newton und ich da in Zukunft wieder hin gehen können.


    Ich beschreibe mal, wie es abläuft und bin gespannt, was ihr dazu meint. :smile:


    Also: Es geht zunächst los an der kurzen Leine. Jeder Teilnehmer führt seinen Hund, peinlichst genau auf die Leinenführigkeit achtend, ins Gelände. Wenn man es rein geschafft hat, übt man mit dem Hund drinnen weiter solange die Leinenführigkeit bis alle Teilnehmer mit ihren Hunden drinnen sind. Dabei steht die Trainerin immer beratend zur Seite. Gestern hat das geschlagene 15 Minuten gedauert.
    Dann kommen die Hunde zunächst an die (5m lange) Schleppleine und es wird etwas Orientierung geübt. Dabei dürfen die Hunde zunächst keinen Kontakt haben. Wie man das als Halter hinbekommt, lässt die Trainerin offen. Ich habe das mit Newton einfach über Richtungswechsel gemacht, weil er sehr gut orientiert ist. Andere haben das Abbruchsignal benutzt.
    Nach dieser Orientierungsübung, werden die Hunde abgesetzt, es wird auf einen Blickkontakt gewartet und dann werden die Hunde freigegeben. Dabei achten die Halter drauf, dass der eigene Hund nicht zu Hunden hingeht, die noch nicht freigegeben sind. Auch hier hat es die Trainerin offen gelassen, wie man das als Halter hin bekommt. Dabei darf man die Schleppleine auch ab machen, wenn man sicher ist, dass man es ohne hin bekommt. Ich habe sie aber zunächst dran gelassen, zur Sicherheit und habe Newton unterbrochen, wenn er zu einem anderen, nicht freigegebenen Hund hinwollte. Das hat (gestern) zumindest auch immer funktioniert, ohne, dass ich auf die Schleppleine stehen musste.
    Als alle Hunde freigeben waren, ging die Spielerei los. Während die Hunde spielen, wird von der Trainerin immer wieder angesagt, welcher Hund wann abgerufen wird. Dabei hat die Trainerin meiner Beobachtung nach sehr gut drauf geachtet, auf welchem Trainingsstand der jeweilige Hund ist. Sie kennt ja die Hunde alle aus den Kursen, etc. Da ich mit Newton schon im Fortgeschrittenenkurs II bin, erhielt er schwierigere "Aufgaben" als zum Beispiel Nelly aus dem Basiskurs.
    Fünf Minuten vor Ende der Stunde wurde nochmal etwas Orientierung mit der Schleppleine gemacht (ohne Kontakt zu anderen Hunden) damit die Hunde etwas herunter kommen. Wobei ich bei Newton sagen muss, dass er lang nicht das Erregungslevel erreicht hatte, auf dem er früher immer war in dieser Gruppe.


    Natürlich hat Newton aber auch dieses Mal relativ schnell ein "Lustobjekt" gefunden, dass sich aber direkt massiv wehrte. Ich habe ihn trotzdem meist mithilfe der Schleppleine da weg geholt bzw. ihn unterbrochen, wenn er nur in die Richtung dieser Hündin geschaut hat. Das hat super gut geklappt und bis zum Ende der Stunde hatte er kapiert, dass er da nicht hin soll und hat es dann auch gelassen. Mehr als ein kurzes Schnuppern an dieser Hündin gab es dann nicht mehr.


    Mein Fazit: Die "Nettospielzeit" der Hunde ist zwar deutlich kürzer und es gab einen kleinen Preisaufschlag (2€ teurer) aber ich finde diese Stunde nun viel strukturierter und, wenn man das so sagen kann, pädagogisch wertvoller als früher. Mir kam es auch sehr entgegen, dass man nun die Schleppleine dran lassen kann/soll/darf. Es war absolut stressfrei für mich, weil ich ganz rasch und einfach die Schleppleine aufnehmen und Newton vom "Lustobjekt" wegholen kann. Newton hat es glaube ich auch gut getan. Er hat die Hündin am Ende der Stunde von sich aus in Ruhe gelassen. Zuhause hat er sich auch direkt auf sein Kissen verzogen und gepennt. Sonst hat er zuhause (trotz 20-minütiger Heimfahrt) immer noch eine Weile gebraucht, bis er entspannen konnte.


    Nun gut, nun habe ich wieder einen Roman geschrieben. Wenn sich jemand von euch diesen langen Text "angetan" hat, freue ich mich über eine Einschätzung.


    Liebe Grüße,
    Rafaela

  • Es spielen offensichtlich mehrere Hunde während die Schlepps noch dran sind :shocked: ???

    Ja. Es waren sechs Hunde gestern und bei fünfen war die Schleppleine noch dran.


    Ich hatte auch befürchtet, dass es zu Verwicklungen, Verknotungen etc kommen könnte. Aber dem war nicht so. Es sind alles Biothane-Leinen, die am Brustgeschirr befestigt sind.

  • Ich zucke auch bei den Schleppleinen am Hund während des Spiels.


    Würde ich nicht wollen aus Angst vor Verwicklungen und Verletzungen.
    Der Sinn erschließt sich mir auch gar nicht.
    Bei Problemen, sprich Rauferei z.B. oder Aufreiten.
    Was nützt da die Schleppe?
    Ich muss ran an den Hund, wenn ich schnell eingreifen will.
    Leine ziehen soll doch vermieden werden.


    Vielleicht stelle ich mir alles falsch vor.


    LG, Friederike

  • Also die Schleppleinen waren während des Spiels vollkommen unproblematisch. Zum einen liegt es sicher daran, dass in dieser Gruppe nur große bis sehr große Hunde sind. Meiner Beobachtung nach verwickeln sich kleine Hunde schneller in der Schleppleine als große Hunde. Zudem ist ja bei großen Hunden viel mehr Körpermasse vorhanden, sodass sich viele "Verschlingungen" (nennen ich es mal) von selbst lösen, wenn einer der Hunde sich entfernt, da da eben eine entsprechende Zugkraft des Hundes dahinter ist. Außerdem sind es alles Biothane-Leinen, die sowieso viel seltener irgendwo hängen bleiben als Leinen aus anderem Material. Gestern mussten wir zumindest keinen einzigen Knoten und keine einzige Verwicklung aufdröseln.


    Raufereien gibt es übrigens kaum. In der ganzen Zeit, in der ich in der Gruppe bin, habe ich zwei Raufereien erlebt. Und bis auf die Pause, die ich eingelegt habe, war ich nahezu jeden Freitag dort. Auch Aufreiten kommt nicht so häufig vor, da die Hunde meist vorher unterbrochen bzw. weggeholt werden.


    Ich warte bei Newton auch nicht so lange, bis er versucht aufzureiten. Ich hole ihn sofort weg, wenn ich merke, dass er nicht mehr am Spiel sondern "anderweitig" interessiert ist. Das mache ich im Alltag auch so. Da läuft er gerade auch immer mit der Schleppleine. Eben deshalb, weil ich im Freilauf quasi keinen Zugriff auf ihn habe um ihn effektiv zu unterbrechen. Ansprechbar ist er da noch schlecht, d.h. ich müsste ihn wirklich zu fassen bekommen. Und das finde ich gar nicht so einfach. Vor allem, wenn die Hunde dann wieder ins Rennen kommen. Da ist es deutlich einfacher und effektiver, wenn ich die Schleppleine aufnehme und mich damit einfach entferne. Dabei kann es natürlich mal vorkommen, dass die Leine kurz auf Spannung kommt, aber sie ist ja am Brustgeschirr befestigt. Und ob ich mit der Hand ins Geschirr greife und ihn da wegziehe oder ob es eben kurz mal "ruckt", finde ich, macht keinen so großen Unterschied. Wobei es mittlerweile auch so ist, dass Newton sich blocken und wegschicken lässt und dann mitkommt, wenn er sieht, dass ich die Schleppleine in der Hand habe. Ohne Schleppleine gab das immer ein "lustiges" Tänzchen um die "leckere" Hündin bei dem ich meist den Kürzeren zog, da er einfach viel flinker ist als ich...

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