Austausch: Über Hunde mit Menschenproblemen

  • Für meinen Crazy waren Menschen im allgemeinen völlig indiskutabel.

    Es hat 2 Jahre gedauert, bis er einigermaßen stressfrei in meiner Nähe sein konnte.

    Und nach jahrelangen gemeinsamen Spaziergängen hat er meine Spazierfreundin Martina ins Herz geschlossen. Sie darf ihn knuddeln usw.

  • Da mag der Hase im Pfeffer liegen: eure Hunde werden gerne geknuddelt. Balou wird auch von uns nicht gern geknuddelt.
    Wenn er einen Menschen "mag", benimmt er sich in dessen Gegenwart so, als würde dieser nicht existieren. :hust:

  • "nur ängstlich " klingt gut. Wenn du einen Hund hast der auf 100 m Entfernung schreit wenn er fremde Menschen sieht, anfangs war das so. Er mag Menschen die er kennt. Ansonsten ist unser Leben eine ständige Achterbahnfahrt, er rennt heute noch panisch in die Leine wenn uns im Wald jemand begegnet und möchte sich verstecken. Wenn er sie nicht kommen sieht erschrickt er, knurrt oder bellt. Stadt geht überhaupt nicht, unser Dorf so naja, kommen mehr als 2 -3 Leute rennt er schon wieder im Quadrat. Kinder fressen Hunde, Fahrräder, Kinderwagen, Inliner, Rollstühle u.ä. auch. In ausreichenden Abstand ist aber alles ok, entspannt ist er nur in der Pampa, wo nur wir sind.

    Wir hatten es sogar schon das Leute die er kennt und mag an einem Ort auftauchten wo sie seiner Meinung nicht sein sollten und er dann wieder Angst vor ihnen hatte, er verstand das auch nach längerer Zeit nicht und drehte durch. Verrückter Hund. In Hundeschule oder Hundetreffen kann er relativ normal sein.

    Aber eines stimmt ........... ich hatte wahnsinniges Glück das er mich vom ersten Tag an mochte und ich ihn anfassen und knuddeln durfte. Er ist der verschmusteste Hunde den ich kenne, ich sage immer wir brauchen eine Streichelmaschine. Schon komisch diese Gegensätze.

  • Das stimmt natürlich, aber da meine Hündin früher nach vorne ging was es mein absolutes Ziel das dies bei Maverick nicht passiert, vom ersten Tag an. Wenn er unter großem Stress steht kann er auch sehr bedrohlich wirken. Letzens hat er sich vor einem Fahrradfahrer erschrocken, da hat er so tief geknurrt das selbst Leute die ihn seit Jahren kennen fast ohnmächtig geworden sind. Ich bin mir immer bewusst das auch ein ängstlicher Hund der normalerweise nach hinten geht in Sekundenschnelle kippen kann. Und hinterm Zaun oder am Fenster ist er eh der Held, also einbrechen wird bei uns keiner :D
    Ich kann mir aber auch vorstellen das es gerade mit einem Goldie total schwer ist, da denkt ja jeder es ist ein Knuddelhund.

    Was mich total nervt, das jeder meint seine Ängste müssen sich doch irgendwann legen. Keiner sieht wieviel mutiger er in den letzten Jahren geworden ist , gerade Hundebesitzer nehmen das schnell persönlich. Na Hauptsache ich weiß das und er ist ein toller Hund :herzen1:

  • Ja das nach vorne gehen in Stresssituationen kenne ich auch sehr gut. Zumal meine Hündin verdammt schnell reagiert.
    Da kann ich dann noch einmal lustig mit den Wimpern klimpern aber mehr auch nicht. Das ist ziemlich vertrackt.
    Seit ich nen MK auf dem Hund habe, wenn wir durch die Siedlung gehen, oder wenn ich weiß es könnte sein das, habe ich viel weniger Stress weil ich vom Kopf weiß dass nix passieren kann, und schon hat auch meine Hündin weniger stress.
    Das mit der Übertragung ist ja auch so eine Sache...die nicht zu unterschätzen ist.

    Gestern hatte ich wieder so eine Situation wo ich dann doch froh war einen Korb auf dem Hund zu haben. Um ins Feld zu kommen muss ich an ca. 10 Häusern vorbei und an einem evangelischem Gemeinschaftshaus. Davor stand nun ein Mann mit seinem nicht angeleinten Hund. Weil der war ja nett und lag vor seinen Füßen. Der Hund vor uns ging mit seinem HH auch total entspannt an dem wartenden Team vorbei. Aber ich war mir ziemlich sicher, dass es bei uns nicht so ruhig abgehen wird. Der wartende Mann sieht in unsere Richtung, sieht den Maulkorb auf dem Hund und macht reflexartig ne Leine an seinen Hund. Was auch sehr gut war. Denn als ich dann auf der anderen Straßenseite an diesem Team vorbei wollte hat meine angefangen zu bellen. Keine Ahnung ob wegen des Hundes oder wegen des Menschen der meinte mir ein Gespräch aufzwingen zu müssen.

    Ich habe für mich beschlossen, dass ich meine vorherige Strategie mit sitzen und schauen und dann ruhig an dem anderen Team vorbei. Im Bogen. So nicht mehr beibehalten werde. Denn ich mache das jetzt schon fast drei Jahre so und so richtig wirklich gut ist es immer noch nicht geworden. Dann bellt sie halt. Ich nehme sie einfach kurz und gehe dran vorbei. Danach rennen wir dann gemeinsam weg. Bisher kräht sie zwar noch wenn wir direkt auf der Höhe des anderen Teams sind. Aber ich hoffe das wird sich irgendwann dann auch legen. Entspannt und ruhig an anderen Hunden/Menschen werden wir wohl nie vorbei kommen. Also werde ich das so jetzt mal akzeptieren.

  • @SophieCat

    In deinem Beitrag erkenne ich uns fast komplett wieder. Luna steht sich ja auch selbst im Weg. Eigentlich geht nichts über Schmusen, und sobald jemand als ungefährlich eingestuft wurde, schmiegt sie sich mit so viel Körper wie möglich dran und fordert Streicheleinheiten ein. Bei uns ist zum Glück nur ein großer Spaziergang nötig um die meisten Fremden als ungefährlich einstufen zu können.

    Dafür ist aber bei ihr das Getöse bei Menschenbegegnungen in der Siedlung groß und furchteinflößend und da hilft auch kein rechtzeitiges Eingreifen meinerseits. Sie schmeißt sich schreiend in die Leine und steht dabei noch oft noch kurz auf den Hinterbeinen zu Beginn. Dann ist sie halt fast so groß wie ich...

    Wie unterbrichst du denn das Fixieren und was machst du danach? Gibst du ihm eine Aufgabe?

    Bei uns stagniert es gerade. Ich bin langsam echt fertig mit den Nerven und möchte einfach nur meinen Hund zurück, der das alles schon mal so viel besser konnte :(

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