Austausch: Über Hunde mit Menschenproblemen

  • Ich habe gestern einen langen und auch anstrengenden Spaziergang für mich und die Maus gehabt.
    Zum einen anstrengend weil wir viele Auslöser getroffen haben. Zum anderen weil es warm war.

    Aber ich möchte euch ein wenig berichten, auch wenn nur ein kleiner Teil nur mit Menschen zu tun hat. Ich hoffe aber, dass es trotzdem hier rein kann.

    Also den Weg vom Haus bis aufs Feld und ein kleines Stück Feld hab ich meiner Hündin wieder den Maulkorb angezogen. Sie trägt ihn schon viel selbstverständlicher wie noch den Tag davor.
    Auf dem ersten Stück Feldweg kamen direkt zwei Fahrradfahrer mit keifendem Hovi an der Flexi von hinten auf uns zu. Da der Weg sehr schmal und der Mann den Hovi nicht allzu gut unter kontrolle hat, bin ich lieber auf ne Seitenweg gewartet bis die vorbei waren und bin dann hinter denen her gegangen.

    Wir hatten gerade unseren Feldweg (ab da ist meistens nicht mehr so viel los) erreicht, hörte ich es hinter mir laut brüllen. Ich drehe mich um, kommt auch schon ein kleiner weißer Wuschelhund auf uns zu gelaufen. Der Maulkorb war gerade ab. Aber die HH hatte den Korb wohl auf meinem Hund gesehen und auch dass ich diesen gerade abgemacht hatte. Denn die kam angeflitzt wie eine Rakete. Schnappte sich ihren Hund und ging ihres Weges.

    Ein kurzes Stück weiter kam uns dann noch ein Mountainbiker entgegen. Da der Weg sehr schmal war hab ich meine Hündin absitzen lassen und den Radfahrer vorbei gelassen. Als dieser an uns vorbei fuhr und sich bedankte, spannte sie sich zwar an blieb aber sitzen. Beim wieder los gehen hätte sie mich dann fast aus den Schuhen geholt. In 10m Schleppleine mit vollspeed reinkacheln - ich dachte mein Arm fällt ab.

    Den großen Bogen konnten wir Beide dann entspannen. Keine Menschen, keine anderen Hunde. Nur auf Entfernung ein paar Trecker. Aber wirklich entfernt.

    Auf dem Rückweg haben wir dann noch ein Pärchen mit drei Windhunden getroffen. Die sind immer an der Leine. Genau wie meine. Daher begegne ich den Beiden sehr gerne. Ich bin dann ein ganzes Stück ziemlich nah hinter denen her gelaufen.
    Bis auf einmal von vorne ein freilaufender Hund angefetzt kam. Ich hatte meinen Hund schon zwischen meine Beine genommen und Sch..... gedacht. Aber die Frau hat super reagiert und ist mit ihrem Hund dem anderen Hund entgegen und hat diesen abgefangen. Das fand ich wirklich super nett.
    So konnte wir unbehelligt unserer Wege ziehen.

    Einen anderen Hund haben wir dann noch getroffen. Aber der war angeleint. Und die waren weit genug weg.

    Danach war meine Maus aber wirklich fertig. So viele Begegnungen auf einmal haben wir sonst nie.

    Aber ich finde das hat sie wirklich super gemeistert. Kein mal gebellt und sich auch kein mal wirklich aufgeregt.

  • Das blonde Flauscheviech hat heute mit einer Busfahrerin geflirtet, und als ich mich dann mit der Frau unterhielt, legte er sich lang im Bus hin und entspannte. Ja, ENTSPANNTE. Ich bin auch noch schockiert. :lol:
    Der wär sogar im Bus mitgefahren, wenn ich ihn gelassen hätte.

  • Klingt super Biesa :)

    Der Maverick scheint endlich zu entspannen. Gestern liefen Begegnungen unproblematisch. Bei Passanten ist er Bogen freiwillig Bogen gelaufen und beim Radler hat er sich im Feld versteckt, weil ihn da ja keiner sieht :D Leckerlies konnte er nicht nehmen, aber kein brummen, sondern nur das übliche meiden. Er hat nur einmal gebellt als ein Chi bellend auf ihn zu hüpfte. Wobei er sich über den Kleinen gefreut hat, aber die schreiende Besitzerin hat ihm Angst gemacht. Das ist ja immer ein Problem, Hunde kommen, das wäre bei ihm kein Problem, aber die schreienden Besitzer hinterher und die meinen dann er wäre unverträglich und wenn ich dann sage das er Angst vor ihnen, also dem Menschen, hat sind sie total verständnislos.

  • Ich habe Ranger heute spontan einer Freundin vorgestellt. Ich hatte ihr davor aber erzählt, dass Ranger eben jetzt schonmal unsicher bei Fremden war und dass er halt sehr überdreht ist und dann aber recht schnell "reagieren" kann.

    Wir ins Wohnzimmer, ich hab Ranger reingelassen. Er wie immer freudig, schwanzwedelnd, happy hin für 1-2 Minuten, dann wurde er kurz steif und hat eine Lefze gezogen. Freundin hat sich gleich etwas zurück/weggelehnt um ihm Platz zu geben und ich hab ihn gerufen. Haben dann ein Spielie geholt, keine Minute später brachte er Spieli zur Freundin und war dann auch immer wieder bei ihr um sich Streicheleinheiten abzuholen.

    Ich verstehe den Hund nicht mehr :(

    2 Jahre lang immer Fremde freudig, überdreht, schwanzwedelnd begrüßt. Nie was gehabt außer 1x wo er mit einem Mann etwas unsicher war, allerdings keine Lefzen gezogen, etc. nur eben etwas geduckte Haltung. Der hat ihn dann aber auch nicht weiter angefasst, etc.

    Dann Im September 2015 das "abschnappen" an meinen neuen Mitbewohner - hatte ich gedacht kam davon weil die 2 davor etwas überdreht gespielt haben und mein Mitbewohner ADHS hat und etwas grob mit Ranger war. Seit Spiel verboten ist und ich ihm gesagt hab er muss ruhiger mit Ranger umgehen gar kein Problem mehr.

    Im Winter 2015 das "abschnappen" eines Fremden draußen der ihn streicheln wollte - der hatte aber dicke Handschuhe an. Gut.

    Im Frühjahr 2016 das Kind was ihn einfach ins Gesicht gefasst hat - gut er kennt Kinder nicht und ist denen gegenüber eher vorsichtig. Da ich keine Kinder im Bekanntenkreis habe, haben wir dass jetzt erstmal so belassen, Kinder dürfen ihn nicht anfassen. Wenn sie vorbeilaufen, etc. ist es alles kein Thema.

    Frühjahr 2016 das abschnappen der Frau, die hat er auch freudig begrüßt gehabt wie irehn Mann und Sohn auch, etc. dann das gleiche, mittem im Schwanzwedel "freu" wird er steif, dann in weniger als einer halbe Sekunde das abschnappen.

    Jetzt zu der Freundin das Lefzen ziehen.

    Ich sehe bei Keiner der Situationen einen gemeinsamen Faktor wo ich sagen könnte das war es. Alle sind vom Typ her sehr unterschiedlich, die einzige Gemeinsamkeit vielleicht blaue Augen? Aber er kennt min. 10 Leute mit blauen Augen wo das nie ein Thema war. Geruch oder was ich nicht wahrnehmen kann wäre natürlich möglich.
    Das macht mich wahnsinnig. Wenn ich nur wüsste WAS es ist.

    Gut zum 1. kann ich sagen es ist sicherlich jetzt Ich. Ich hab gesehen dass er das potenziel macht und ich werd nervös. Verusch ich zwar nicht zu werden, aber kommt einfach hoch.

    Aber woher kommt das Verhalten nach 2 Jahren? Er hat 2 Jahre lang alle freudig begrüßt und nie Probleme mit irgendwelchen Erwachsenen gehabt, als wir im Frühjahr 2015 nach DE zogen hat er min 10-20 neue Leute kennengelernt, der Großteil davon Menschen ohne Hundeerfahrung und teils sehr unsicher/ängstlich vor Hunden. Da war GAR nichts. Selbst seit September wo der erste "Vorfall" war hat er bestimmt 10 Leute kennengelernt wo er kein solch Verhalten gezeigt hat.

    Ich bin mir nicht ganz schlüssig. Eine Idee ist, er hat im Sommer 2015 eine extreme Geräuschangst entwickelt -- vorher war er zwar sensibsel aber dann ist irgendwas passiert (weiß nicht was) und er hatte plötulich Panik vor allem, diese Geräuschangst kommt jetzt phasenweise sehr stark hoch und er ist sehr viel sensibler als vorher. Aber wie hängt das zusammen?

    Was mach ich nun? "Verbieten" finde ich doof, weil er zeigt ja an dass er was nicht mag, aber bin mir eben nicht schlüssig was oder wie. Er reagiert so schnell ich hab Sorge dass mal was ausversehen passiert wenn jemand die Hand doof wegzieht oder zu langsma ist. Fremde draußen darf er nicht mehr begrüßen seit dem letzten Vorfall. Und Bekannten werde ich einfach immer erzählen und sagen sie sollen darauf achten und nicht direkt ins Gesicht streicheln/schauen, aber das bringt meist meine Nerven hervor...GRRR

    Schilddrüse wurde im August 2015 getestet, aber muss mal nachschauen ob komplett, wäre das sonst ne Möglichkeit?

    Andere Ideen/Hilfe?


    PS: it abschnappen gemeint ist: Ranger mit offenem Maul in die Richtung "Luft" geschnappt. Maul ging nur 1x dabei zu und erst als ich ihn weggezogen hab aus Reflex.

  • Ich würde ihn noch mal ganz gründlich gesundheitlich untersuchen lassen, auch auf eine subklinische SDU, auf Schmerzen, auf Augen- und Ohrenprobleme.. für mich klingt das anhand des Verlaufs nicht nach einer Verhaltensstörung, sondern einem medizinischen Problem.

  • Also ich habe da ja meine eigene Theorie und die hat sich bisher bei all meinen Hunden bestätigt. Im Alter von 2 -3 Jahren fallen Probleme erst auf, der Hund wird erwachsen, die jugendliche Unbefangenheit ist vorbei und seine Welt wird ernster wahr genommen. Kleine Signale vorher erkennt man nicht oder will es nicht. Meine Schäferhündin hat auch mit 2 Jahren ihre Geräuschempfindlichkeit entwickelt. Meine Bordermixdame wurde mit zwei Jahren komisch mit fremden Menschen - nicht das es vorher keine Signale gab, aber das weiß ich erst heute, mit viel Erfahrung. Maverick war schon immer ängstlich, aber das auch mal geknurrt wurde kam auch erst mit 3 Jahren. Es gibt Hunde die weniger mit Stress umgehen können und dementsprechend reagieren. Maverick ist ein gutes Beispiel, nach unserem Urlaub reagierte er noch eine Woche stressig, es dauert eben bis zu einer Woche bis Stresshormone abgebaut werden können.

    Medizinisches würde ich auch alles abklären. Ansonsten hat mir bei meiner Bordermaus ein Tagebuch geholfen um die Stressfaktoren rauszufiltern, dazu gehörten auch einfach Dinge wie Ballspielen, Wild, viele andere Hunde usw. Begegneten wir nach solchen Aufregungen fremden Menschen reagierte sie mit knurren und bellen, auch wenn das vorherige Ereignis schon eine Stunde zurücklag.

    Maverick habe ich einfach immer im Auge, wenn er mit fremden Menschen Kontakt hat. Gleichzeitig arbeiten wir stetig an seinen Ängsten.

  • Ich würde ihn noch mal ganz gründlich gesundheitlich untersuchen lassen, auch auf eine subklinische SDU, auf Schmerzen, auf Augen- und Ohrenprobleme.. für mich klingt das anhand des Verlaufs nicht nach einer Verhaltensstörung, sondern einem medizinischen Problem.

    Also Schilddrüse lass ich nochmal schauen. Ansosnten war der Hund ja schon zich mal auf den Kopf gestellt da er ja lange chronisch Durchfall hatte, da haben Sie ihn vor jeder Untersuchung auch alles nochmal genau angeguckt ob da ein Problem ist. Im Sommer 2015 als er dann mal so ruhig wurde (wahrscheinlich wegen seiner Geräscuhangst) haben Sie auch nochmal alles genau angeschaut.

    Er verhält sich ja sonst "normal", bzw. eigentlich wird alles besser:

    Hundebegegungen (er war schon immer nicht richtig verträglich) gehen inzwischen echt super (also vorbeilaufen, direkte Begegungen üben wir nur mit Hunden/Leute die wir kennen), er ist draußen recht ruhig es sei denn er kriegt vor einem Geräusch Angst, bzw. manchmal noch wenn er andere Hunde sieht. Er hört besser als zuvor, ist konzentrierter auf mich, nicht mehr so leicht ablenkbar, nicht mehr so überstimuliert bei allem wie er es noch vor 1 Jahr war. Energie hat er normal, etc.

    Also eigentlich alles normal bis besser, nur eben jetzt das komische Verhalten bei manchen Menschenbegrüßungen.

    Heute lief der Tag allgemein super, kann nicht sagen dass da wirklich viel Stress war. Wenn er gestresst ist, etc. lass ich ihn eh nicht begrüßen oder so.

    Aber führe vielleicht mal ein Tagebuch. Leider kenne ich hier nun nicht mehr wirklich "neue" Leute, womit ich das "begrüßen" üben kann, und mit Wildfremden draußen finde ich nicht so dolle (zumal ich das auch sein hab lassen weil er dann immer anfängt jeden Passant den er sieht begrüßen zu wollen, da zerrt er an der Leine ud der ganze Hund wackelt vor Freude, er muss lernen dass das nicht geht und dass er nur "belohnt" wird wenn er ruhig ist).

    Meine andere Theorie war dass er einfach jetzt selbstbewusster wird? Er hat ja "Probleme" mit anderen Hunden und lernt damit jetzt besser umzugehen, kann es sein dass er jetzt dann auch eben lernt eher zu zeigen wenn ihm was nicht passt?

    Zeichen vorher waren wirklich keine. Hab alle Freunde gefragt, etc. die ihn kennen seit ich ihn hab und er hat NIE (bis auf wie gesagt das 1x) irgendwelche Unsicherheiten, etc. einem Menschen über gezeigt. Immer total happy, freudig "Juhuuu da ist ein Mensch". Eher zu überdreht, aber selbst aus der größten Überdrehtheit hat er nie überschlaggehandelt...

    Er geht ja immer noch genauso auf die Leute zu, nur bei manchen wird er nach 1-2 Minuten plötzlcih steif und zieht dann Lefze, bzw. schnappt ab. Das macht fpr mich so keinen Sinn? Wieso 1-2 Minuten lang alles gut (und danach oft auch)? Und wieso nur bei manchen? (bzw. jetzt natürlich mehr weil ich so doof nervös werd grrr)

    Ach Mensch, wenn er nur sprechen könnte...

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