Austausch: Über Hunde mit Menschenproblemen

  • Ja sie kommt dann an und versteckt sich hinter den Beinen wenn möglich oder drückt sich an einen. Inzwischen geht sie aber leider auch immer öfter nach vorne statt sich zu verstecken

  • @Maslee: Willkommen in der Runde, auch wenn es sicher schönere Gruppen gibt, denen man sich anschließen könnte... (auf's Problem bezogen, nicht auf die Leute hier natürlich ;) ). Das Verhalten fremder Leute ist ja oft das größte Problem an diesem Thema, da können die meisten von uns wahrscheinlich ein Lied von singen.

    Ich hab hier ja auch schon länger nicht mehr geschrieben, daher mal ein kurzes Update: Einzelpersonen mit größeren (zeitlichen) Abständen sind hier nach wie vor schlimmer als viele Begegnungen hintereinander, da steigert er sich oft noch etwas rein. Frontalbegegnungen laufen mittlerweile relativ häufig ganz gut. Wir sehen halt immer zu, dass wir als Puffer zwischen Marley und den fremden Menschen gehen oder stehen, nehmen ihn dafür auch gern mal auf die andere Seite. Schwierig sind vor allem noch Situationen, in denen Leute hinter uns gehen. Da hilft oft einfach nur stehen bleiben und vorbei lassen, sonst zerrt er wie ein Ochse und dreht sich alle drei Schritte um. Ist aber meist ganz gut händelbar.

    Neulich hatten wir übrigens eine lustige Situation: ich war ein paar Meter von meinem Freund und Marley entfernt, als eine Frau, die mir von Statur und Frisur her sehr ähnlich war, dicht an den beiden vorbeiging. Marley hat sie mit größter Selbstverständlichkeit angeschnüffelt und war total verwirrt, dass das nicht ich war. Er hat sie noch verwirrt angeguckt, als ich schon wieder neben ihm lief :lachtot: Interessant fand ich, dass die Verwirrung nicht in Angst umschlug.

  • Bei uns ist es draußen mittlerweile weitestgehend problemlos. Ich kann mit ihr an Bahnhöfen warten, es können Skateboarder direkt an ihr vorbeifahren, es können sie Frauen anquatschen und Kinder auf sie zugehen, lauter Dinge, die sie furchtbar aufregen, aber sie bleibt seelenruhig liegen und ignoriert das. Mittlerweile geht sie sogar einfach ruhig ein paar Schritte zurück, wenn jemand direkt auf sie zukommt, schaut mich an und deutet kurz an, die Lefze hochzuziehen - dann weiß ich, ich muss eingreifen. Sie findet es zwar blöd, angefasst zu werden, macht da aber nichts, sondern geht höchstens weg, dennoch bin ich froh, dass sie dabei immer ruhiger und gelassener wird und einen deutlichen geringen Abstand wählt.

    Problematisch sind lediglich Personen, die uns in unfreundlicher Absicht ansprechen und uns beiden unangenehm sind. Da wird geknurrt und fixiert, das lasse ich sie jedoch, vor allem, wenn ich davon ausgehen muss, dass sie meiner Abweisung nicht nachkommen, machen, weil sie dabei sehr selbstsicher und maßvoll ist - zumindest im Moment.
    Ich habe das Gefühl, dass es ihr draußen guttut, wenn ich sie im Rahmen ihrer Kompetenzen entscheiden lasse, wie sie mit Menschen umgehen möchte. Es kommt immer häufiger vor, dass sie einen ausreichend großen Bogen läuft, dass sie einfach ein paar Schritte ausweicht oder nur kurz warnt, wenn sie sich gestört fühlt.

    In der Wohnung ist sie dafür nach wie vor problematisch und dadurch, dass sie augenscheinlicher recht souverän ist, auch schwer zu beeindrucken. Immerhin ist sie zu Fremden, die ich einlade, außerhalb der Wohnung und des Gartens unkompliziert geworden, auch wenn ihr alle Fremden noch immer nicht passen.

  • Ich weiß ja immer nicht, wo ich das reinschreiben soll, hier oder im Junghundthread... aber heute wollte ich mich mal hier ein bisschen über Marleys Erfolge beim Mantrailing freuen.
    Wir machen das jetzt seit ein paar wenigen Monaten, und ich bin jedes Mal total hin und weg, wie toll er das macht! Schon von Anfang an war klar, dass er Spaß an der Aufgabe hat, aber er ist anfangs eben noch jedes Mal in sich zusammengefallen, wenn er die Versteckperson gefunden hat. Mittlerweile zögert er zwar gelegentlich noch kurz, nimmt aber sogar von Männern, die ja seine größere Angstquelle sind, das Futter direkt aus der Schale! Anfangs hatten wir immer gekochtes Hühnchen als Belohnung dabei, weil man ihm das zuwerfen konnte und er nicht so nah an die Leute ran musste. Ein paar Mal hat er dann meinen Freund oder mich suchen dürfen, damit es für ihn "spaßiger" wurde und er nicht immer diesen halben Zusammenbruch bekam, wenn er doch eigentlich alles richtig gemacht und die Leute gefunden hatte. Das war aber wirklich nur kurze Zeit nötig, und inzwischen ist ihm relativ egal, wen er suchen soll. Klar, die meisten Leute kennt er jetzt auch schon flüchtig vom Training, aber dass er überhaupt fast gänzlich unbekannte Leute, auch Männer, abschnüffelt, einfach nur, weil er so eine positive Erwartungshaltung ans Trailen hat - das finde ich so toll! :dafuer: Und gerade heute war es teilweise auch wieder schwierig für ihn, weil wir - zum Glück in größerer Entfernung - doch ein paar Mal an anderen Leuten vorbeigekommen sind. Einmal hat er jemanden aus der Entfernung vorsichtig beäugt und in seine Richtung geschnüffelt, weil er nicht sicher war, ob das vielleicht die gesuchte Person war. Als ich ihn weitergeschickt habe, hat er dann auch ganz ruhig weitergearbeitet, ohne ängstlich zu reagieren. Ähnlich lief es, als wir an einem Garten vorbei kamen, in dem ein älterer Mann saß. Den hat er auch neugierig und prüfend angeguckt, aber nicht ängstlich auf ihn reagiert. Wenn er in diesem Arbeitsmodus ist, steckt er viele Begegnungen mit Fremden wirklich viel besser weg. Und es macht einfach super viel Spaß, wie wahnsinnig konzentriert er bei der Sache ist! :hurra: Er ist ja mit seinen 14 Monaten echt noch weit von "alt und abgeklärt" entfernt, lief aber heute selbst Strecken, auf denen es viel geradeaus ging, super konzentriert. Die Trainerin meinte, sie erlebt es oft, dass Hunde auf solchen langen Geraden oft in der Konzentration nachlassen und dann ihr eigenes Ding machen, aber der Jungspund nicht. Boah, war ich da stolz! :herzen1: Kann sich natürlich in dem Alter auch noch immer mal einiges dran ändern, das ist mir schon klar. Aber ich freue mich einfach so, dass wir etwas gefunden haben, was Marley so viel Spaß macht und wo wir gleichzeitig auch noch an seiner Menschenangst arbeiten können. Das ist wirklich super! :dafuer:

  • Trailen ist gut für Hunde mit Ängsten. Gerade weil sie dann auch den "schlimmen" Menschen letztendlich positiv verknüpfen können. Auch Hunde mit Umweltproblemen ziehen viel Positives daraus, können so manche Angst Schritt für Schritt überwinden, und HH und Hund verzeichnen einen grossen tollen gemeinsamen Erfolg :dafuer: Das stärkt auch die Bindung zueinander :gut:

  • Trailen würde ich mit Faro auch gern, doch hier gibt es nichts,leider

    Wir waren aus familiären Gründen ein paar Tage in der fränkischen Schweiz und Faro war in der unbekannten Gegend entspannt, allerdings gab es da auch kaum Menschen.

    Wir trafen uns dann mit Britta2003, ihrem Mann und Manila. Unglaublich wie die beiden Schisser Manila und Faro sich verhalten haben, es gab keine Berührungsängste den Menschen gegenüber, selbst zu den Männern gingen die Angsthasen.

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