Wir suchen einen Welpen

  • So sind die Menschen verschieden. Ich vermeide Welpenaufzucht wo immer ich kann: mich nervt die ständige Hinterherputzerei (und dabei hatte ich bisher immer Glück: eine gute Freundin von mir hatte einen Welpen, der wurde erst mit sieben Monaten stubenrein...), ich kann dem dauernden nächtlichen Aufstehen zum Pipimachen nichts abgewinnen und sehne mich jedes Mal nach der Zeit, an den ich den Hund endlich mal einen halben Tag zuhause lassen kann. Bei Welpen weiss man nie, welcher Entwicklungsschritt morgen wieder kommt, ob die Angst vorm Auto einfach eine zweitägige Phase ist, oder ob man ernsthaft dran arbeiten sollte. Wenn ich die Wahl zwischen zwei völlig gleichwertigen Hunden habe und eins ist ein Welpe und der andere erwachsen, wäre für mich der Fall völlig klar: ich würde keine Sekunde zögern mir den erwachsenen zu holen.

    Bei erwachsenen Hunden weiss ich, was Sache ist: sie sind (im Normalfall) stabil in ihrem Wesen und relativ berechenbar in ihren Neigungen und Abneigungen. Sie sind (ebenfalls im Normalfall) physisch voll belastbar und kennen häufig bereits gewisse Grundkommandos und sind mit der menschlichen Umwelt vertraut.

    Hunde kommen im Übrigen nicht, wie hier behauptet wurde, am häufigsten ins Tierheim weil sie gestört wären, sondern weil sich die Besitzer unüberlegterweise ein Tier angeschafft haben, dessen Bedürfnisse sie völlig unterschätzten. Zweithäufigster Grund sind Allergien und 'Allergien', wobei die 'Allergien' einfach eine schlecht getarnte Variante von 'wir haben uns nicht informiert und hatten keine Zeit und keine Lust' sind. Oft finden sich auch Scheidungshunde oder Hunde verstorbener Besitzer. Wobei man natürlich schon differenzieren muss, weil es 'das Tierheim' so einfach nicht gibt. Gehe ich in ein Tierheim, das lastwagenweise Strassenhunde aus anderen Ländern ankarrt und vermittelt, darf ich mich nicht wundern, wenn mein Hund mit dem Leben in Deutschland schlichtweg überfordert und 'problematisch' ist. Bei Tierheimen ist es nämlich genau wie mit Züchtern: man sucht sich eins, wo man den Mitarbeitern vertrauen, sich die Hunde genauestens anschauen kann, gut beraten wird und sich gut aufgehoben fühlt. Geht man mit dem hochmoralischen Gedanken einfach so eine 'arme Seele' zu 'retten' oder sie 'da rauszuholen' ins Tierheim, anstatt sich vernünftig zu überlegen, welche Art von Hund denn wirklich zum eigenen Lebensstil passen könnte, ist es wirklich keine Überraschung wenn man sich mit der psychisch labilen und vielleicht physisch beeinträchtigten Krücke, die einem da aufgeschwatzt wurde, überfordert fühlt. Versteht mich nicht falsch: jemand, der weiss was er tut und sich gerne solche 'Krücken' ans Bein bindet, soll und darf das gerne tun - diese Tiere haben in vielen Fällen sicher eine Chance verdient - aber der Schuss geht definitiv nach hinten los, wenn zweimal unerfahren aufeinander trifft.

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    • Kurz bevor wir unseren erwachsenen anfängergeeigneten Tierschutzhund geholt haben, hat sich einen Freundin einen Welpen vom seriösen Züchter geholt, immer begleitet durch eine gute Hundeschule. Ich kann nur sagen, dass der Welpe viel(!) mehr Arbeit gemacht hat, Nerven und Erziehungsarbeit gekostet hat als mein Hund. Der Welpe ist zwar jetzt auch ein guterzogener erwachsener Hund geworden, aber der Weg dahin war viel anstrengender und mit deutlich mehr Training und Einschränkungen verbunden als bei mir.

      In meinem Hundeverein sind fast nur Rassehunde vom Züchter. Ich kann nur sagen, dass mein TS-Hund einer der leichtführigsten dort ist.
      Allerdings kann man natürlich auch Pech haben mit einem TS-Hund. Es ist auch wirklich sehr schwer als Anfänger zu erkennen, welcher Hund anfängergeeignet ist. Wir hatten Glück, dass die Orga das gut eingeschätzt hat und der Hund sich auch nicht mehr signifikant verändert hat, als er sich eingelebt hatte.

      Aber es werden sicher auch nicht alle Welpen von seriösen Züchter ganz easy zu baustellenlose Vorzeigehunden. Die Entscheidung muss jeder mit sich selbst ausmachen, da ist das eine sicher nicht pauschal besser als das andere. Aufgrund meiner Erfahrung würde ICH Anfängern jederzeit wieder einen TS-Hund aus einer seriösen Orga empfehlen, allerdings keinen Hund aus dem Tierheim, sondern einen der schon einige Wochen oder Monate auf einer Pflegestelle im Haushalt lebt und dort besucht werden kann.

    • Siehste, und ich bin nie nachts aufgestanden, musste nur ein paar Mal putzen und konnte den Hund vom ersten Tag an kurz alleine lassen und schon sehr bald ein paar Stunden.

      Es kann alles mal so und mal so laufen.

    • Warum soll ein erwachsener Hund kein Anfängerhund sein? Grad beim Erwachsenen sieht man doch was man bekommt, wogegen ein Welpe eine Wundertüte ist.
      Aber ich würde einen erwachsenen Hund nur nehmen, wenn ich genügend Informationen zu dem Hund bekommen würde. Und das kriegt man meistens im Tierheim nicht.

      Übrigens hab ich meine jetzige Hündin auch erwachsen übernommen, aber aus Privathand und ich habe Hundeerfahrung und bin mit der Rasse vertraut.
      Einen Welpen wollte ich mir nicht mehr "antun", ich habe genug Welpen groß gezogen. Es ist richtig Arbeit und damit meine ich nicht die Stubenreinheit, sondern die Erziehung und Prägung.

    • Warum soll ein erwachsener Hund kein Anfängerhund sein? Grad beim Erwachsenen sieht man doch was man bekommt, wogegen ein Welpe eine Wundertüte ist.Aber ich würde einen erwachsenen Hund nur nehmen, wenn ich genügend Informationen zu dem Hund bekommen würde. Und das kriegt man meistens im Tierheim nicht.

      Genau so sehe ich das auch. Welpenerziehung ist sehr viel anspruchsvoller als die Erziehung eines Hundes, der die Basics schon kennt und seine Sturm- und Drangzeit hinter sich hat.

      Einen Hund, der bereits bei einer Pflegestelle lebt, kann die betreuende Organisation sehr gut einschätzen und auch hier gibt es massig "Anfängerhunde". Man muss eben genau wissen was man will und nicht nach Optik / Bildern gehen. Mein Tipp wäre, nur Hunde zu besuchen, die in Pflegestellen seriöser Organisationen sitzen und von diesen als gelassen, verträglich mit Menschen, Kindern und Hunden und als wesensfest eingestuft werden (oder was auch immer sonst die gewünschten Eigenschaften sind. Wenig haarend oder was auch immer). Und dann den Hund dort ausführlich kennenlernen, Gassigehen usw...

      Und ja, sowas gibt es. Zuhauf. Klar landen im Tierschutz auch Problemhunde, aber man hat ja die freie Auswahl und braucht kein schlechtes Gewissen zu haben, wenn man sich den Hund aussucht, der zu einem passt. Warum nicht einen problemlosen, freundlichen Hund aus dem Tierschutz aufnehmen? Das scheint für einige - warum auch immer - ein Widerspruch zu sein. :smile:

    • @Lanera
      Und warum muß es unbedingt ein Hund aus dem Tierschutz sein, warum nicht aus Privathand?
      Diese Hunde haben auch ein Recht auf ein gutes, neues zuhause. Es muß nicht immer ein Auslandshund sein!

      Übrigens hatten wir vor einigen Jahrzehnten mal einen Hund aus dem Tierheim; ich persönlich würde das nie wieder tun.
      Es gab überhaupt keine Informationen, der Hund war eine einzige Katasthrophe. Er hat mich zweimal so gebissen, daß ich zum Arzt "durfte". Auch sowas darf man nicht verschweigen.

    • @LaneraUnd warum muß es unbedingt ein Hund aus dem Tierschutz sein, warum nicht aus Privathand?
      Diese Hunde haben auch ein Recht auf ein gutes, neues zuhause. Es muß nicht immer ein Auslandshund sein!

      Übrigens hatten wir vor einigen Jahrzehnten mal einen Hund aus dem Tierheim; ich persönlich würde das nie wieder tun.
      Es gab überhaupt keine Informationen, der Hund war eine einzige Katasthrophe. Er hat mich zweimal so gebissen, daß ich zum Arzt "durfte". Auch sowas darf man nicht verschweigen.

      Ja stimmt, aus Privathand werden natürlich auch oft Hunde vermittelt. Allerdings muss man da wieder aufpassen, dass die Vorbesitzer nichts verschweigen. Da würde ich persönlich einer seriösen Organisation eher vertrauen (die ja auch nicht nur Auslandshunde haben sondern auch deutsche Hunde vermitteln). Bei guten (!) Orgas wird nichts verschwiegen. Der Hund soll ja dauerhaft vermittelt werden und die passenden Besitzer finden. Aber ich bin auch "vorgeschädigt", da selber Pflegestelle. Also vielleicht nicht ganz objektiv in der Hinsicht. xD

      Die Erfahrung mit dem Tierheim kann ich nur teilen. Ich selber würde IMMER Hunde bevorzugen, die bereits in einer Familie leben und dort in einem normalen Tagesablauf mitlaufen. Diese kann man einfach viel besser einschätzen.

    • Hallo!

      Also ich für mich, muss auch sagen, ich tendiere für mich persönlich auch zum Erwachsenen Hund.

      Es gibt sicher auch "einfache Welpen", aber mein Hund begleitet mich ins Büro und da hab ich mich vor 1 1/2 Jahren für einen 1 jährigen Hund vom Züchter entschieden.

      Mann muss halt wirklich bedenken, dass ein Welpe stubenrein werden muss (da gibt es die, die es innerhalb von 2 Wochen haben und auch die, wie die Hündin meiner Freundin, die es erst so mit einem Jahr intus hatte).

      Auch dass ihm Zahntechnisch viel zum opfer fallen kann, er diverse Phasen durchläuft (Angst, Sozialisierung, andere Hunde, Pubertät und Geschlechtsreife, etc.)

      Das muss man finde ich einfach für sich entscheiden und wissen ob man damit leben kann und will.

      Auch gibt es wie in meinem Fall auch immer wieder Jung- oder Erwachsene Hunde beim Züchter.
      Denn er kann auch nicht alle behalten, manche werden beobachtet und entwickeln sich dann doch anders oder er bekommt später mal einen seiner Hunde auch zurück.

      Meine Rasse ist ja der vollständig behaarte Chinese Crested, also ein Powderpuff. Ich finde diese Hunde sind wirklich anfängertauglich und sie haaren nicht oder kaum.
      Das einzige mit dem Fahrrad wirds eher schwierig über lange Strecken. Ansonst sind lange Spaziergänge kein Thema.
      Die meisten haben keinen oder nur wenig Jagdtrieb. Meiner meldet, wenn es an der Türe klingelt, das wars.
      Sie sind immer fröhlich, sehr verschmust und ich finde wenn man wo ist, sehr unauffällig - im positiven Sinn.

      Wenn ich wo bin, höre ich immer - ist der Hund schon die ganze Zeit da, oder ist der immer so brav und ruhig

      Also dann viel Glück bei der Hundesuche!

    • Letztlich ist es einfach Geschmackssache, ob man einem Welpen vom Züchter oder einem Second-Hand-Hund ein Zuhause geben möchte. Diese ganzen Einzelfallbespiele verdeutlichen nämlich hauptsächlich eins: Hunde haben individuelle Charaktere.

      Genauso, wie es Geschmackssache ist, ob man einen Rüden oder eine Hündin haben möchte. Keiner ist besser oder einfacher als der andere, trotzdem werden charakterliche Unterschiede gern dem Geschlecht zugeschrieben.

      Bei der Rassewahl gibt es ebenfalls keine "offiziell richtige Entscheidung": Egal, welche Rasse Du in Betracht ziehst, es werden immer Leute aufzeigen und sagen: "Ich hab so einen, und der ist ganz anders, als Du glaubst!"

    • Sooo, die Diskusion hat uns gestern noch lang beschäftigt ;)
      Wir haben uns jetzt tatsächlich doch für Welpen entschieden. Wir wollen mit ihm wachsen und die Fehler (hoffentlich nicht allzu viele) selbst verursachen.
      Vielleicht wird das anstrengender als ein erwachsener Hund aber so können wir unseren Hund so formen wie wir es gerne hätten und alle Umwelteinflüsse selbst setzen.
      Wir denken, dass wir mit einem guten Züchter, dem passenden Hund und einer guten Hundeschule gute Grundvorraussetzungen haben werden. Und fehlerfrei ist sowieso kein Hund und auch kein Herrchen :)

      Ich werde mich mal wieder melden, wenn wir einen Welpen gefunden haben. Jetzt startet die Suche und wir sind waaahnsinnig aufgeregt :) Danke für eure Hilfe :)

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