Unsere Junghunde...der alltägliche Wahnsinn Teil IV

Zitat von Flauschbausch

Haben eure Jungspunde auch eine Frustrationstoleranz im Minusbereich?

Im Normalfall geht es eigentlich. Aber heute musste er im Büro in seinem (eingezäunten) Bereich bleiben, während ich "draußen" mit zwei Kolleginnen saß. Ging anscheinend gar nicht, ein menschliches Kind hätte sich vermutlich strampelnd und schreiend auf dem Boden gewälzt - das canide Äquivalent war bellen und fiepen und zwischendrin wütend ein paar Kartons benagen.

Smilla pusht sich schnell hoch, aber nur dann, wenn wir halt Action zusammen machen oder sonst viel Dynamik drin ist und sie mitmachen darf. Das kommt rein über die "Eigenbewegung" bei ihr, interessanterweise. Frustrationstoleranz (und auch abschalten können bei Sendepause) ist aber prima bei ihr und war auch nie ein Problem. Beim Agi warten oder beim Stadtbummel oder wenn sie irgendwo zusehen muss bei anderen Hunden oder so und weiß, dass sie eh grad nicht dran ist oder nicht mitmachen darf, dann ist sie absolut entspannt. Frust scheint sie nicht wirklich zu kennen. Ich glaub, es liegt vor allem daran, dass es sie eh nur sehr peripher interessiert, was irgendwer auf der Welt gerade tut oder nicht tut, der nicht zu ihrem allerengsten "Familienkreis" gehört. Und Ablage, wenn ich mit einem der anderen Hunde übe/spiele, haben wir geübt und klappt nun auch anstandslos. Auch hat sie keinerlei "Sheriff-Gen", sie hat keinen Drang, sich um irgendwas zu kümmern

Grisu, oh, der war hart diesbezüglich . Da hatten wir damals auf Anraten der Trainer ausprobiert (da war er so 5-6 Monate?) in der Hundeschule uns bei der Fun-Agi-Stunde einfach mal daneben zu stellen (ich stand also bei ihm und habe mich bemüht, nichts zu tun, als Ruhe auszustrahlen...), der kannte Agi gar nicht und hat dennoch 45 Minuten durch getobt. Der hatte Wahnsinns-Frust, wann immer Dynamik um ihn war und er durfte nicht mitmischen (oder Ordnung reinbringen , der hat so was von ein dickes, fettes Sheriff-Gen...) Nach dieser Stunde stand zumindest die Erkenntnis, dass es besser wird, wenn man ihm kleine, ruhige, Konzentration-erfordernde Aufgaben gibt. Grisu hat sich (anders als Smilla) bei den eigentlichen Aufgaben nie hochgepusht oder reingesteigert. Da war und ist er immer absolut konzentriert.

Lucy war und ist die wandelnde Frustrationstoleranz, tiefenentspannter kann ein Junghund nicht sein, als sie es war...

endlich endlich endlich: Emmerich hat es gerade geschafft mich anzugucken obwohl sie gerade damit beschäftigt war einen anderen Hund anzubellen. Und bei der nächsten Begegnung 10 Minuten später war es noch viel besser, keine Bürste, kein Knurren oder Bellen und kein Großmachen.
Die kleine Schissbux, ganz tapfer!

Holly zu pushen ist jetzt keine Kunst
Der Hund gibt immer 110%, sogar beim kuscheln. Da reicht ein Funke und sie mutiert zum Duracell Hasen auf Koks.
Von der Frusttrationstoleranz fangen wir mal gar nicht erst an... Dass wir da von Welpe an massive Probleme haben, ist ja kein Geheimnis. Aber es wird besser. Das ist die Hauptsache.
Vom ruhigen Zuschauen am Platz sind wir aber noch weit entfernt.
Irgendwann. Wir geben nicht auf

Ich bin stolz aufs Minimi
Wir waren gerade im Wald, Toulouse wie immer ohne Leine. Mein Großer wurde plötzlich unruhig und dann hörte und sah man ne ganze Horde Rehe plötzlich losrennen.
Meinen Großen ins Sitz gegeben (macht er mittlerweile Top, auch auf ihn bin ich stolz, das war lange Zeit nicht so!) Touli stand ca. 3m von mir weg und guckte den Rehen nach ... und guckte ... und guckte bis sie fast weg waren
Dann rief ich ihn und er drehte sich um und hüpfte zu mir
Man was hab ich mich gefreut, er macht das so unfassbar gut, ein Hund der einfach nur Spaß macht!

Das ist toll, ja !! Findest du doch noch Gefallen an einem "einfachen" Hund ?

Smilla guckt durch Rehe einfach durch. Oder Hasen oder Murmeltiere oder Eichhörnchen. Katzen werden freundlich-ruhig angeschaut. Die schaut dann immer eher verwirrt, warum der Rest plötzlich angespannt wirkt

Smilla ist aber eh kein Hund, der irgendetwas wichtig findet, das nicht "Familie" ist. Die ist da echt extrem. Manchmal denk ich mir, die Spaziergänge mit ihr könnt ich mir auch schenken, so wenig Aufmerksamkeit wie sie der Umwelt schenkt. Das könnten wir ähnlich auch im Garten haben .

Es ist ja schon interessant, wie so extrem unterschiedliche Hunde sowohl das positive wie das schwierige in einem einzigen Charakterzug vereinen. Wenn ich mir meine Drei so unterschiedlichen Hunde da ansehe, so ziemlich kein Charakterzug ist rein negativ/positiv, einfach/schwierig für mich, es ist immer der Kontext...

Zitat von Flauschbausch

Wir arbeiten uns mit großen Schritten in Richtung Kopfdurchzug vor

Haben eure Jungspunde auch eine Frustrationstoleranz im Minusbereich? Wir haben hier direkt Knurralarm, sobald der Herr ein Spielzeug will, wir mit Tricks und Übungen aufhören oder er einfach mal warten muss. Geht ja gar nicht, Frauchen!

Passend dazu müssen wir jetzt üben, das Umherwandern und Verfolgen in der Wohnung einzudämmen. Hat mich auch nie gestört, aber das Männlein scheint beim Alleinebleiben unter Kontrollverlust zu leiden... Habe schon die Box wieder aus der Ecke gekramt

War bei uns noch kein Thema - kann natürlich noch kommen . Also klar haben wir auch mal mit Frustration zu kämpfen, aber alles in allem doch im Rahmen.