Draußen eine Katastrophe

  • Nicht leicht, aber du musst sie aufbringen, die Geduld und nochmals Geduld.
    Zwei Wochen bei euch sind gar nichts.
    Super, dass er zuhause lieb und verträglich ist und auf dich hört.
    Da kannst du ansetzen.
    Gehe weniger lange spazieren und spiele dafür mit deinem Hund so oft wie möglich.
    Das schweißt euch zusammen und es wird nach und nach leichter auch draußen auf ihn einzuwirken.
    Dazu brauchst du ein Spielzeug, das nur du hervorholst und wieder weg legst.
    Es darf nicht allzeit zur Verfügung stehen, sonst wird es uninteressant.
    Spielsequenzen von 5-10 Minuten sind ausreichend für den Anfang.


    Und vergiß den Hund deiner Freundin.
    Auch wenn er ebenfalls ein Grieche ist, es ist ein ganz anderer Hund.
    Keine Wettbewerbe bitte, was Deiner und Meiner alles schon können und nicht können.
    Das wird!!!


    LG, Friederike

  • Hallo,


    Als wir umgezogen sind, war mein Hund auch total von der rolle, hat draussen alles und jeden angebellt, gezogen, gehechelt...und wir sind nur umgezogen! Dein Hund ist mitten in der Pubertät, in einer fremden Umgebung bei fremden Menschen. Das ist mega stress!


    Ich hab dann anfangs auch gedacht, ich müsste ihn auslasten, der arme Hund soll jetzt wenigstens schöne Spaziergänge haben...und es wurde nicht besser. Also hab ich das Programm runter gefahren: 3x tgl 30 Min, das wars. Immer gleiche wege, möglichst zu zeiten wo wenig los ist. Und es half! Dein Programm erscheint mir auch recht viel...mach weniger, lass ihn ankommen, bring ruhe rein.


    Und nur weil der Hund deiner Freundin keine Probleme zu haben scheint, muss das ja bei dir nicht so sein...vergleich da nicht so viel. Jeder Hund hat seine eigene Geschichte und Persönlichkeit.

  • da dein hund in einer sehr heiklen phase "isoliert" gehalten wurde kann man ihn ja auch nicht mit jedem beliebigen anderen hund vergleichen. ich kenne tierschutzhunde die sind die ruhe selbst, und dann eben sehr viele reaktive hunde.

  • Hallo,


    auch ich rate dazu erstmal sein Pensum drastisch zu reduzieren. Wenn er in 13 Monaten noch nichts kennengelernt hat und dazu noch erst seit zwei Wochen bei euch im Haushalt lebt, benötigt er meines Erachtens viel weniger Auslauf. Ich würde lieber zu wenig machen als zuviel. Vielleicht so mit dreimal ner viertel Stunde anfangen und sich dann langsam hocharbeiten.
    Als Newton Welpe war, ist er auch sofort auf jeden Reiz angesprungen, und wenn es ein vorbeiwehendes Blatt war. Ich denke, dass es durchaus hiermit vergleichbar. Da kannte Newton auch noch nichts und war auch neu bei mir.
    Ansonsten würde ich mit ihm zuhause viele Bindungsübungen machen und wenn die schon relativ gut funktionieren, eventuell draußen mit ein paar Orientierungsübungen in reizarmen Gegenden anfangen. Solange würde ich ihm draußen einfach ein Geschirr ran machen und gegenhalten.
    Kurzum: Ich würde hier wie beim Welpen vorgehen, da ich denke, dass die Ausgangsvoraussetzungen womöglich sehr ähnlich sind.


    Liebe Grüße,
    Rafaela

  • Moin,


    bis so ein Hund bei einem ankommt, dauert es bis zu einem halben Jahr und länger..... je nach Charakter und Erfahrung entwickeln sie sich unterschiedlich.


    Mein Diego etwa - hörte draußen gar nicht, eine sehr sehr lange Zeit nicht, nach einem Jahr nahm er mal die Ohren in meine Richtung, wenn ich etwas sagte..... und nach drei Jahren konnte er ohne Leine laufen. Wenn ich eines von ihm gelernt habe - dann Geduld und das ein jeder Hund seine ganz eigene Zeit braucht.


    Drinnen ging das alles fix, er war ein Sonnenschein, ein Sternenhund und er fehlt mir immer noch so sehr....


    Mir kommen die Wege zu lang vor, ich würde kürzer gehen und vor allem so, das es wenig Ablenkungen gibt. Der Tipp Ruhe in die Gänge zu bringen ist ein guter Rat, mal hinsetzen und den Hund ansprechen. Ich würde jeden Blick, der er in Deine Richtung abgibt mit einem langgezogenen "Feeeeiiin" belohnen und wenn er es nimmt, mit Leckerchen verstärken. Mach Dich spannend und tolll - sobald er Dich anschaut "Feeeinn" und Leckerchen. Klingt vielleicht komisch, aber ist sehr hilfreich.


    Werd nicht ungeduldig, wie gesagt, jeder Hund braucht seine Zeit und biete ihm regelmässig Spielen mit anderen Hunden - einfach zur Entspannung, so lang er es mag.


    Und zu Hause ist er noch lange nicht.... nimm mir das nicht übel, aber auch wenn er noch brav ist und nichts anstellt, das kann sich ändern. Viele Hunde aus dem Süden packen erst spät aus, was sie so mitbringen. Lucas etwa, die ersten Wochen hat er draußen gehört wie eine Eins, ich war so stolz und dann kam der Tag, an dem er beschloß, das er weiß, wo wir wohnen und er kam einfach nicht mehr wenn ich rief - oh, ich hab alles versucht, kein leckerchen ist so toll, das mein Hund dafür kommen würde - in unbekanntem Gebiet hört er wie ne Eins, aber zu Hause? No way, solange er mich sieht (und auf freiem Feld ist das lange) ist seine Welt in Ordnung, seitdem geht er Leine.... konsequent. Wer nicht hören kann und kommt, wenn man ihn ruft, hat Pech gehabt. Bisher konnte auch kein Trainer helfen, er kommt dann irgendwann heim, wenn er meint, es sei genug. Na ja, Lou eben, miese kleine Möpp.


    Ich will Dir keine Angst machen, bleib gelassen und gib dem Hund Zeit anzukommen.


    Sundri

  • Also zum Thema an der Leine ziehen: Ich gehe seit 1 1/2 Jahren Stop and Go mit meinem Tierschutzhund und laaaangsam begreift er es. Also hab da wirklich super viel Geduld und vor allem zeig ihm deutlich durch Lob evtl auch Leckerchen was du von ihm möchtest. Pass aber auf, ihn dabei nicht hochzufahren (also lieber erstmal ganz ruhiges leises Lob) sonst bringts nichts. Halte aber auch diese Trainingseinheiten erstmal kurz. Also Halsband üben Geschirr nicht üben oder ähnliches.


    Ich finde aber auch du solltest es insgesamt langsamer angehen lassen. Die neue Welt um euer Haus reicht doch erstmal vollkommen aus. Lass ihn sein neues "Zuhause" erkunden. Wenn ihr z.B. jeden Morgen dieselbe Runde geht wirst du nach 1-2 Wochen merken, wie er sich entspannt und sich immer mehr die Zeit nimmt um "Zeitung zu lesen". Mach auf den Runden ganz kurze Trainingseinheiten erstmal in reizarmer Umgebung (leerer Parkplatz, abgeschiedene Wiese etc) mit den verschiedenen Grundkommandos, denn bloß weil Hund ein Kommando zu Hause kann heißt das nicht dass es unter Ablenkung klappt. Da musst du dir und dem Vierbeiner Zeit geben und üben üben üben. Beobachte deinen Hund nach dem Spaziergang zu Hause. Wenn der 3 Stunden durchpennt und sich keinen Zentimeter bewegt würde ich das Training noch kürzer gestalten.


    Das mit dem irgendwohinsetzen und den Wuff einfach mal runterfahren lassen finde ich ne super Idee. Ja da braucht man Geduld aber es lohnt sich. Ich sitze teilweise noch 1 - 2 Stunden im Auto bevor ich Gassi gehe weil mein Hund sich dermaßen reinsteigert. Und vor allem jetzt im Frühling finde ich das auch selbst sehr entspannend so in der Sonne zu sitzen.


    Also nimm dir Zeit und ich wünsche dir viiiiiiiiiiiiiel Geduld, denn die wirst du nach deiner Beschreibung brauchen. Und vor allem viel Spaß mit dem Vierbeiner

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