Galgo als Dritthund zu zwei kleinen Hunden?

  • 1000 m² Garten sind toll.
    Aber das ist kein Auslauf. Daran muss du denken.
    Ich habe Collies und 3000m² und, ja...sie können Runden drehen, aber wenn ich mir jetzt einen Windhund vorstelle, dann schrumpft das gewaltig. Der kommt ja erst auf Tour, wenn meine schon fertig sind....:-)


    Also der Garten ist der Balkon für den Galgo. EIn Austritt, nicht mehr nicht weniger. Ein grosser Balkon, evt. eine Terrasse :-)


    Ansonsten musst du selbst wissen, ob das passt. Ich mein, was hat der Hund für andere Optionen? Das hört sich doch toll an bei dir.Und obs mit deinen Hunden klappt kannst du nur ausprobieren.
    Am gefährlichsten ist das, wenn der Galgo (oder andere Jagdthunde) umschalten im Jagdtfieber und sich kleine Tiere greifen und schütteln. Aber das müsste wohl schon mal aufgefallen sein.
    Also gut aufpassen un gut beobachten. Und die Stelle befragen, wo der Hund jetzt ist.
    SO würde ich vorgehen.

  • Die größte Gefahr besteht darin, mit welcher Geschwindigkeit ein Windhund, egal ob Galgo, Whippet, Greys usw. jagen. Die sind auf 100 in nullkommanix. Das kann ein Nichtwindhundbesitzer gar nicht begreifen, der so etwas noch nie gesehen hat. So schnell kannst du gar nicht reagieren.
    Ich will damit sagen, auch ich bin eine die den Whippet die meiste Zeit an der Leine hat, da hier viel Wald und Wild ist. Aber selbst auf den Wiesen wo ich sie los mache, kann ich mich nicht mit anderen Leuten unterhalten, meine ganze Aufmerksamkeit gilt den Hunden. Für mich ist das auch ein Grund, weshalb ich in Zukunft wohl wieder auf andere Rassen zurückgreifen werde, ich vermisse einfach die Leichtigkeit des Spazierengehens, mal Federn in die Luft blasen und die Gedanken schweifen lassen. Das ist mit einem Windhund nicht möglich.


    Ich sehe bei Spaziergängen selten Windhunde und kann es mir daher wirklich nur schwer vorstellen wie schnell diese Hunde wirklich sind.


    Aber gedanklich und mit den Augen bei meinen Hunden zu sein kenne ich bereits. Dieser Punkt würde also keine Umstellung für mich werden sofern ich einen Windhund adoptieren sollte.



    Ja, so richtig kann ich mir die Energie eines Windhundes wirklich nicht vorstellen.


    Vielen Dank für eure Hinweise. Ich werde das alles nochmal gut überdenken.

  • Hi :) bei mir lebt genau die Konstellation , 2 kleine Hunde und ein Galgo. Natürlich darf man den Jagdtrieb nicht unterschätzen aber ist bei einem Galgo der "nur" Sichtjäger ist mit Training recht gut händelbar.Meiner läuft an der Schleppleine und an gut übersichtlichen Stellen ohne Straßen in der Nähe kann ich ihn auch ableinen (sei aber darauf vorbereitet ihn im schlimmsten Fall draussen nie ableinen zu können). Bisher hab ich Galgos eher als Kurstreckensprinter kennengelernt , danach sind sie recht schnell ausgepowert , im Haus sind sie sehr ruhig , meiner liegt im Winter am liebsten zugedeckt im Bett und im Sommer im Garten in der Sonne.


    1000qm Grundstück ist doch super , wenn es sicher! eingezäunt ist , ich habe nur halb so viel.


    Liebe Grüße

  • Gerade weil du dir noch keine Vorstellung von der Geschwindigkeit und dem schnellen umschalten von "gemächlich dahin trotten" zu "durchstarten" machen kannst solltest du dir unbedingt live ein Bild der Hunde machen. Am besten Rennbahn, Windhundeausläufe, Windhundetreffen usw.! Je nach Windhunderasse erreichen die Hunde locker Geschwindigkeiten zwischen 50 & 70km/h! Viele Windhunde sind Kurzstreckensprinter, aber wenn vorne der Hase oder das Reh rennt dann interessiert erst mal nur das Hetzen & je nach Situation kann so etwas für Wild durchaus tödlich enden.

  • Ich bin auch eine Windhundfreundin. Ich denke, man muss ihnen regelmäßig die Möglichkeit geben, ihre Sprints hinzulegen.
    Das geht (nur) in entsprechend sicherem Gebiet (Strand ggf.; kein Wild, keine Autos usw.), auf der Rennbahn oder in Windhundausläufen. Ansonsten hat man sie an der Leine - würde ich von ausgehen. Und natürlich schön auf dem Sofa liegen :D


    Mit deinen Kleinen, denke ich, ist es in Drinnen und wenn der Galgo an der Leine ist, kein Problem. Und zu diesen Rennrunden müsstest du die Kleinen ja nicht mitnehmen oder ließest sie halt nicht mitrennen, sondern behieltest sie bei dir. - So mal als Szenario ausgemalt.


    Du könntest sie wenn sie bei dir alleine sind vorsichtshalber "der Größe nach trennen" - was ich aber in der Regel nicht für nötig halte.
    Der Gefahrenpunkt ist - nur - wenn sich der Schalter im Galgokopf umlegt in den Jagdmodus.


    Windhunde sind ansonsten ja auch "die Katzen unter den Hunden", wie man so sagt. Ich sehe hier weniger Gefahr als zB bei einer Dogge und einem Kleinsthund, das da versehentlich was passieren kann wg. der Gewichtsklassenunterschiedes.

  • Ja sie schalten schnell um aber ich und alle Galgohalter die ich kenne haben gelernt ihren Hund zu lesen und können schon reagieren , bevor der Hund durchstartet. Während dem Spaziergang rumträumen ist natürlich nicht möglich , man muss den Galgo immer im Blick haben und gleichzeitig die Umgebung scannen und meistens klappt es auch das ich den Hasen sehe bevor mein Hund ihn sieht. Sie sind ja wie gesagt reine Sichtjäger was leichter händelbar ist als zb bei einem Podenco der auch selbst aufstöbert und auch nach Gehör und Geruch jagt.


    Ob man das möchte und sich auch auf das spezielle Wesen einlassen möchte musst du selbst wissen.


    Liebe Grüße

  • Hey,


    ich kenne sehr viele Galgo's die mit kleinen Hunden ohne Probleme zusammen leben und dann kenne ich welche bei denen es niemals gehen würde (aber die reagieren meistens eher auf kleine wuschelige Hunde).


    Zusammenleben und gemeinsames Spiel ist natürlich auch ein Unterschied. Eine Bekannte z.B. muss ihren großen Galgo dann öfters mal aus dem Spiel nehmen weil er ihre unsichere kleine Hündin jagt.


    Der Garten hört sich prima an - meine Galga ist sogar mit unserem pupsikleinen Garten zufrieden und wetzt da mal kurz ihre Runden drin. Allerdings ist es für die meisten Galgo's einfach am schönsten wenn sie mit anderen Windhunden/Galgo's zusammen rennen können wie z.B. im Windhundauslauf.
    Jedoch muss man auch dort aufpassen, z.B. sollte es nicht zu Mobbingsituationen kommen bzw. die Halter oder die Platzaufsicht sollte einschreiten. Ansonsten wird es am Ende für 5 Galgo's ein Riesenspaß und für 1 die reinste Hölle.


    Ich vermute mal Du möchtest einem Galgo aus dem Tierschutz ein Zuhause bieten, richtig?
    Hast Du Dich darüber schon einmal informiert, was ein Galgo alles mitbringen kann bzw. was es bedeutet einem Hund aus dem Tierschutz ein Zuhause zu geben?


    Ich empfehle Windhundneulingen immer bei ihrer ersten Adoption einen Hund von einer deutschen Pflegestelle zunehmen. Dort kannst Du den Hund erst einmal kennen lernen und er kann auch deine 2 kleinen Hunde kennen lernen. Du kannst Dich mit der Pflegestelle unterhalten wie der Hund sich bisher so verhalten hat und bestimmt auch einige Tipps bekommen.


    Wenn Du eine seriöse Organisation suchst kannst Du mich gerne fragen, ich kann Dir einige empfehlen.



    Thema Freilauf, bitte nicht in der ersten Zeit einfach ableinen - aber die Info's zu diesem Thema kannst Du Dir gerne im Windhundthread nachlesen.

  • Ich hatte eine Galgo-DSH-Mix Hündin aus Spanien auf Pflegestelle.
    Die Mischung war in unserem Fall genial. Sie war im Haus absolut Galga, rollte sich im Bett oder auf der Couch zusammen wie eine Katze, liebte es zu schmusen, bellte nicht und war absolut unkompliziert. Im Haus kam sie mit kleinen und großen Hunden gut klar, solange sie sie nicht ständig anspielten ( mehr als ein kurzes knurren gab es da aber auch nicht ) Auch mit Katzen war sie im Haus prima verträglich.


    Sie hatte zum Glück, den will-to-please vom Schäferhund und war sehr einfach zu händeln und zu erziehen. Sie konnte draussen meist ohne Leine laufen ( nach intensivem Schleppleinen- und Rückruftraining ).
    Ihren Jagdtrieb würde ich als gemässigt bezeichnen. Von Hasen war sie abrufbar, Rehe sind uns nie begegnet. Vögel fand sie, zum Glück, nur am Himmel sehr spannend.
    Wenn sie durchstartete blieb mir am Anfang die Spucke weg. Wenn ich mir das bei einem reinen Galgo vorstelle...wahnsinn!


    Ich bin ein großer Galgo-Freund und ich denke, wenn du einen nimmst, den du und deine Hunde auf einer Pflegestelle kennen lernen können, kann das durchaus funktionieren.
    Ein gewisses Management bezüglich spielen und rennen wirst du aber wahrscheinlich einplanen müssen.

  • Ich hatte eine Galga 6 Monate lang zu meinen drei Chihuahua in Pflege.
    Letztlich war das der ausschlaggebende Punkt, warum bei uns nix Windiges einzieht, obwohl ich sie soooooo liebe.
    Bei uns passte es nicht besonders gut, unsere Kleinen machen gern wirklich lange Spaziergänge.
    Darauf hatte die Galga überhaupt GAR keine Lust und war nach einer halben Stunde schon ein Bild des Jammers.
    Sie wiederrum wollte sich gern ausflitzen, das ging aber nur im umzäunten Auslauf.
    Dort sind immer viele Windies, die Kleinen konnten wir nicht mitnehmen.
    Ich wollte schlichtweg nicht, daß aufgrund windiger Gruppendynamik zu "Häschen" und dann eventuell schwer verletzt würden.


    Zuhause konnten die Parteien ebenfalls nicht viel miteinander anfangen.
    Wir haben uns also, trotz größter Begeisterung, gegen diese Kombination entschieden
    LG von Julie

  • Anhänglich und kuschelbedürftig? Na gut, kann sein, dass es bei den Galgos anders ist, aber z.B. die Greys, die ich kenne, sind das nicht.


    Meine (1 x Longdog/Lurcher mit viel Grey und etwas Saluki, einmal Grey, zweimal Saluki) sind und waren total kuschelversessen, jeder ein bisschen anders, aber alle konnten/können eigentlich nicht genug gestreichelt und geknuddel werden.




    Ich kenn viele mit großen Windhunden und Kleinhunden. Das geht schon. Was nicht geht ist "zerbrechliche" Kleinsthunde wie Chis, Rattler, Zwergpinscher, Windspiel... mit jungen rüpeligen, großen Windhunden spielen zu lassen oder Kleinhunde generell in einen Gruppe miteinander tobender WIndhunde zu stecken. Da ist die Gefahr, dass sie unter die Räder kommen und dann wirklich was passiert, zu groß.
    Es ist auch immer nochmal ein Unterschied zwischen eigenen Kleinhunden und fremden Kleinhunden (ebenso übrigens bei Katzen).


    Was schon geht sind "stabilere" eigene Kleinhunde mit den eigenen großen Windhunden, wenn letztere vielleicht auch schon ein bisschen aus dem Sturm- und Drangalter raus sind.
    Da würde ich es einfach vom individuellen Hund abhängig machen.
    Die Züchterin meines Salukirüden hat z.B. schon seit ewigen Zeiten zu ihren Lukis immer ein oder zwei Zwergteckel, das geht wunderbar. Dackel (und Jackies ja auch) sind ja recht charakterstarke Hunde, die sich meistens gut behaupten können/sich nicht unterbuttern lassen.


    Ob die nun groß spielen oder ob man sie miteinander spielen lässt ist ja noch die andere Frage. Aber mal ehrlich, auch viele erstmal zueinander passende Hunde können dann nicht viel mitander anfangen.
    Auch ob die Hunde z.B. gern kuscheln/kontaktliegen ist wohl eher individuelle Vorliebe als rasseabhängig, obwohl ja viele Windhunde rechte Stapelschläfer sind. Ich hab aber z.B. von bisher vieren so 3 1/2 die gar nicht bis nur sehr eingeschränkt Kontaktliegen mit anderen Hunden wollen, auch nicht mit ihren Windhundkollegen.


    Von allen anderen Überlegungen "Windhund ja oder nein?" mal ab, würde ich die Kleinhundfrage so angehen, dass ich mir einfach passende Hunde auf Pflegestellen angucke und schaue, ob sich die Hunde verstehen.



    Achja, eine Anmerkung noch:
    1 km nach überall gucken zu können ist schön - aber grade auf solchen Flächen lasse ich meine selten laufen, nur an ganz besonderen Orten...
    Hasen drücken sich in ihre Sasse und springen oft erst auf, wenn der Hund pratisch schon drauftritt. Bis dahin sind die praktisch unsichtbar.
    Und wenn der Hund dann auf einer großen, tollen, übersichtlichen Fläche hinter nem Hasen hergeht, dann ist die Kacke am dampfen, weil er den Hasen nämlich die ganze Zeit direkt vor Augen hat und garantiert nicht ablassen wird.
    Ich nehme zum Freilauf lieber so mittelmäßig übersichtliches Gelände mit natürlichen Begrenzungen und Deckungen. Selbst wenn sie da mal hinter was hergehen (was äußerst selten passiert, nicht, dass hier ein falscher Eindruck entsteht!), dann laufen sie wenigstens nicht bis zum Horizont, denn vorher haben sie das Wild schon aus den Augen verloren. Der Hase hat mit ner dornigen Hecke oder nem Rübenacker in Reichweite auch bessere Chancen als auf ner schönen glatten Wiese.

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