Ist unser Hund ausgelastet?/ Hund schaltet draussen auf Durchzug (s.u.)/ Pubertät

  • Was ist das?


    auf einer Wiese den Hund laufen lassen und unangekündigt mehrfach die Richtung wechseln, sodass er auf Dauer öfter ein Auge auf den Hundehalter wirft und draussen nicht sein eigenes Ding durchzieht.


    Mir fehlt bei den Antworten irgendwie das Bauchgefühl... Hast du denn das Gefühl, dass die Aktivitäten reichen? Kannst du einschätzen, ob deinem Hund langweilig ist oder ob er zu aufgedreht ist, wenn er nicht zur Ruhe kommt?


    Versuch' mal, ihn zu beobachten und dein Gefühl einzusetzen.


    Zitat

    heute lag er auf seiner Decke und wollte sie kaputt reißen. ich hab ihm dann seinen Kauknochen gezeigt, den er dann schließlich genommen hat.


    Finde ich gut. So hast du ihm gezeigt, dass er seine Decke nicht kaputt machen soll, und gleichzeitig hatte er eine ruhige Beschäftigung, die ihn nicht aufgedreht hat.


    Zitat

    ich finde es halt schwierig, auf ihn zu achten, da wir ihn bis Anfang Januar viel zu viel beschäftigt hatten und ihm dann im Januar extrem langweilig war und viel gefordert hat, nachdem wir die Aktivitäten zurückgestuft hatten. Deswegen weiß ich nun nicht, ob das noch für ihn einfach ungewohnt ist, oder er letztlich mehr gefordert werden muss.


    Das ist schwierig. Es gibt keinen Menschen, der nicht ab und an mal weiß, wie er eine Situation einschätzen soll. Was ist denn an den Tagen, an denen ihr in der Hundeschule wart? Die wird ja länger gehen als 30 Minuten und da ist die geistige Anforderung ja (vermutlich) recht hoch. Schläft er danach? Dreht er danach auf? Ich würde versuchen, mir vergleichbare Situationen zu suchen, aus denen ich dann lernen kann.

  • Für mich wäre ein "Bindungsspaziergang" übrigens eine Gassirunde, auf der ich Bindung aufbaue: Gemeinsam Spaß haben und zeigen, dass ich interessant bin. Zergeln, Tricks üben, einfaches Apportiertraining - je nachdem, was gemeinsam Spaß macht, den Kopf anstrengt und nicht aufdreht.


    Das, was du (mit Leine) machst, kann man als Training für Leinenführigkeit bezeichnen.

  • naja mein Hund lernt: wenn ich nicht aufpasse, ist Herrchen weg.
    Wenn das gut klappt, mache ich das auch auf unseren Gassirunden, ist aber bei Feldwegen schwierig, in verschiedene Richtungen zu gehen.


    Das, was du (mit Leine) machst, kann man als Training für Leinenführigkeit bezeichnen.


    jein, weil er ja an der Leine null auf mich achtet, trainiert das auch, dass er sich mehr an mir orientiert. Als Folge wird er dann auch mehr drauf achten, was ich sage, wenn man das in Ruhe aufbaut.
    Gemeinsam Spaß haben ist ja so eine Sache. Ich setz ihn ins Sitz, zeige ihm ein Leckerlie und bin auf dem Weg, es wenige Meter ins Gras zu legen, da ist er schon mit den Gedanken woanders. Apportiertraining baue ich gerade wieder auf, da er in letzter Zeit mit dem Dummy davongerannt ist, und mehr Bock hatte, das Dummy zu tragen, als die Belohnung zu kommen. Er findet einfach momentan alles interessanter, als draussen Tricks zu machen etc. Keine Chance. Wenn ich ihm selbst ein Würstchenstückchen unter die Nase halte, ist er nicht immer von seinen Interessen abzulenken. Überfüttert ist er eigentlich nicht, hatte eine gute Figur, man spürt die Rippen und raus gehe ich immer vor dem Essen.

  • Ich würde dir empfehlen, Ausschau nach einem guten Trainer zu halten. Ich finde, du gehst du statisch an die Sache. Wenn dein Hund eh nicht an dir interessiert ist, warum sollte ihn dann interessieren, dass "Herrchen weg ist"? Wenn er mit dem Dummy wegrennt, muss das eben so gemanaged werden, dass er nicht weglaufen kann.
    Dass er mit den Gedanken woanders ist, kann so viele Ursachen haben... Aber du solltest dir über eine Sache im Klaren sein: Ärgern will er dich nicht.


    Vielleicht sind Leckerlies nicht das Richtige für ihn? Vielleicht wäre er mit Spielzeug besser motivierbar? Was ist mit deiner Stimme oder Körperkontakt? Aber genau, um das herauszuarbeiten, könnte ein Trainer sinnvoll sein.

  • naja mein Hund lernt: wenn ich nicht aufpasse, ist Herrchen weg.
    Wenn das gut klappt, mache ich das auch auf unseren Gassirunden, ist aber bei Feldwegen schwierig, in verschiedene Richtungen zu gehen.


    Das funktioniert nur, wenn Hunde so umweltunsicher sind, dass sie allein Angst bekommen (also arbeitet man mit Angst - finde ich keine gute Basis) oder aber mit dem Sozialkontakt - also, die Hoffnung ist, dass der Hund durch sich den Verlust des Sozialkontakts unwohl fühlt und wieder die Nähe sucht. Beide Varianten arbeiten also über negative Emotionen.
    Da Dein Hund draußen ja keine oder nur schwer Belohnung annimmt (drinnen dann wohl schon), gehe ich davon aus, dass derzeit die Umweltreize ein enormer Stressfaktor sind. Der Hund erlebt das draußen sein dann im Grunde als Mehrfachstress: Umwelt stressig, Herrchen stressig... alles stressig.


    Gemeinsam Spaß haben ist ja so eine Sache. Ich setz ihn ins Sitz, zeige ihm ein Leckerlie und bin auf dem Weg, es wenige Meter ins Gras zu legen, da ist er schon mit den Gedanken woanders. Apportiertraining baue ich gerade wieder auf, da er in letzter Zeit mit dem Dummy davongerannt ist, und mehr Bock hatte, das Dummy zu tragen, als die Belohnung zu kommen.


    Das, was Du da trainieren willst ist in meinen Augen eine viel zu schwierige Aufgabenstellung und auch total unnötig. Wozu das Ganze? Ich würde erst Mal ausgiebig an Umweltgewöhnung arbeiten, das scheint bei Euch noch ein großes Thema zu sein. Ist auch nicht verwunderlich. Du hast gesagt, anfangs habt Ihr den Hund überlastet. Dadurch bekommen Hunde einen Tunnelblick, nehmen ihre Umwelt nicht wahr. Das muss jetzt nachgearbeitet werden.


    Viele Grüße
    Corinna

  • Ich wunder mich immer u immer wieder wenn ich 'Welpen schlafen 20 Std täglich' lese.
    Wenn mit 'Welpe' ein 5 od 6 Wochen altes Würmchen gemeint ist, ok.
    Aber doch nicht bei einem 4/6/8 Monate jungen Hund!!


    dochdoch, auch erwachsene hunde schlafen im schnitt 17-20 stunden- insofern sie gut ausgelastet sind (weder überhetzt, ständig gestresst oder zu wenig ausgelastet sind).


    leider lässt man dem hund heute oft viel weniger ruhezeiten, er muss ja ins restaurant, zum joggen (neben dem gassi) auf die arbeit und zum shoppen immer mit.

  • oh man, so hab ich das noch gar nicht gesehen, krass :O
    vielen Dank!
    ich würd ganz gern zunächst ohne Trainer arbeiten und das so in Griff zu kriegen versuchen.
    Mein erster Gedanke wäre:
    4-5 mal kleine Schnupperrunden draussen ( á 10-15 min ) mit einfachen Übungen, wenn er gerade einen ruhigen Eindruck macht und so einfach an der Leine läuft.
    Für die Auslastung dann zu Hause kurz nach den Runden ein wenig Spielen und Suchspiele für den Kopf. Natürlich nicht zu Viel! Aufpassen, dass er sich nicht so hochpusht (oder wir ihn!).
    Was meint ihr?

  • Ich würde eher 4x 30 Minuten gehen - und dabei nicht großartig "Beschäftigung" anbieten, denn die Umwelt ist schon Beschäftigung genug ;)


    Lob ihn für das ruhige Beobachten von Umweltreizen, und genießt an schönen Tagen auch mal die Sonne auf einer Parkbank.
    An Signalen wäre mir momentan der Rückruf am wichtigsten. Den würde ich sehr hochwertig belohnen, mit Futter und Spiel. Hochwertiges Futter ist übrigens individuell sehr unterschiedlich - ich hatte heute z.B. Knorpel von gebratenen Hühnerbeinchen dabei. Schau dich im Kühlschrank um und werde kreativ, Menschenessen in kleinen Mengen schadet in der Regel nicht.
    Spiel sollte auch mehr sein, als einen Ball zu werfen: Vielleicht zergelt er gerne? Oder vielleicht rennt er gerne ein Stück mit dir, dann wirfst du das Spielzeug und dann wird gezergelt?

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