Thema Erziehung, positive Verstärkung etc.

  • Es hat viel auch mit Vertrauen mit zu tun. Ich sage etwas und Hund tut das, weil er weiß, wenn ich das sage, ist es nichts für ihn Schlimmes, bzw. darauf vertraut, dass ich weiß warum. Heute in der HuSchu: Hund springt in Schubkarre und lässt sich schieben und Hund springt auf KinderSchaukeltier, weil ich vorschlage das zu tun und Hund sich denkt, dann wird das ok sein... Wenn ich Grisu sage, das ist ok, dann geht er davon aus, das ist auch so. Wenn wir Fremdhunde begegnen, die geifernd in der Leine hängen und ich sage Grisu (oder Smilla), ist nix, der kommt nicht zu uns, dann glauben die mir das. Wenn ich sage, geh mal auf Seite (weil da z.B. ein Auto den Feldweg hoch kommt), dann tun die Hunde das. Ohne Angst vor Strafe und (i.d.R) ohne dass es dafür ein Leckerlie oder sonst was gäbe. Sie glauben, dass ich weiß, was ich tue und verlange und einschätze und dass das gut so ist.


    Ich bin nicht immer sicher und dann reagieren die genau so drauf, so ist es nicht. Und klar haben die eigene Ideen und hab-ich-grad-Bock zu bzw. eben nicht Bock zu. Aber das meiste bei uns ist aufeinander achten und etwas darauf geben, was der andere ausstrahlt, will, vermittelt... Ich finde so ein reines, die lernen nur über Lob/Strafe bei Hunden viel zu kurz gegriffen (auch wenn mir jetzt mit jemand wissenschaftlich erklärt, warum das so nicht geht). Für mich hat Alltag und gerade schwierige Situationen sehr viel mit Beziehung zu tun.


  • Ich denke, daß die emotionale Haltung des Halters bei der Erziehung und Ausbildung eine sehr wichtige Rolle spielt. Zunächst dient die Belohnung dazu dem Hund zu verdeutlichen welches Verhalten erwünscht ist. Später aber, wenn der Hund ein Kommando beherrscht ist es nicht nur die Belohnung (Leckerli), sondern auch die emotionale Reaktion des Halters die für den Hund extrem wichtig ist.


    Ich glaube auch, dass das "emotionale Milieu", welches dem Hund geboten wird, eine große Rolle spielt.
    Allerdings wird ja die freudige Reaktion des Halters für den Hund zum sekundären Verstärker. Halter freut sich - Hund bekommt ersehnte Belohnung - Freude des Halters hat ab da Ankündigungsfunktion für primären Verstärker.
    Ob es da also wirklich die Freude des HH an sich ist, für die der Hund arbeitet?
    Ich will ja gar nicht bestreiten, dass es Hund gibt, für die die reine Begeisterung des Hundehalters die ersehnte Belohnung darstellt...nur ist dies meiner Meinung nach eher selten der Fall.

  • Ich denke auch, daß es eine Kombination aus Beidem ist. Natürlich "arbeitet" der Hund in erster Linie für die Belohnung. Aber ich denke, daß die Leistungsbereitschaft und die Motivation, sowie die Bereitschaft auch mal tolle Dinge aufzugeben, weil der Halter "es sagt" bzw. das Kommando gibt durch die Bindung stark gesteigert wird und einige Dinge für den Hund erst leistbar machen. Ich meinte auch nicht nur das sich freuen nach einem befolgtem Kommando oder gut erledigter Arbeit, sondern die gesamte Bindung/ emotionale Verbundenheit und wie das befolgen von Kommandos emotional verknüpft wurde.
    So beobachte ich es zumindest bei meinem Hund. Ihm ist das extrem wichtig. Ich bin mir sehr sicher, daß die Belohnung und das sorgfälltige Trainieren des Rückrufs alleine ihn nicht dazu bewegen würde das Reh nicht zu jagen und sich abrufen zu lassen. Das funktioniert nur weil wir zu dem noch eine enge Bindung zu einander haben und der Rückruf mit einen tollen emotionalen Gefühl verknüpft wurde.
    Ich hoffe man kann verstehen was ich meine.


    LG


    Franziska mit Till

  • Es hat viel auch mit Vertrauen mit zu tun. Ich sage etwas und Hund tut das, weil er weiß, wenn ich das sage, ist es nichts für ihn Schlimmes, bzw. darauf vertraut, dass ich weiß warum. Heute in der HuSchu: Hund springt in Schubkarre und lässt sich schieben und Hund springt auf KinderSchaukeltier, weil ich vorschlage das zu tun und Hund sich denkt, dann wird das ok sein... Wenn ich Grisu sage, das ist ok, dann geht er davon aus, das ist auch so. Wenn wir Fremdhunde begegnen, die geifernd in der Leine hängen und ich sage Grisu (oder Smilla), ist nix, der kommt nicht zu uns, dann glauben die mir das. Wenn ich sage, geh mal auf Seite (weil da z.B. ein Auto den Feldweg hoch kommt), dann tun die Hunde das. Ohne Angst vor Strafe und (i.d.R) ohne dass es dafür ein Leckerlie oder sonst was gäbe. Sie glauben, dass ich weiß, was ich tue und verlange und einschätze und dass das gut so ist.


    Ich bin nicht immer sicher und dann reagieren die genau so drauf, so ist es nicht. Und klar haben die eigene Ideen und hab-ich-grad-Bock zu bzw. eben nicht Bock zu. Aber das meiste bei uns ist aufeinander achten und etwas darauf geben, was der andere ausstrahlt, will, vermittelt... Ich finde so ein reines, die lernen nur über Lob/Strafe bei Hunden viel zu kurz gegriffen (auch wenn mir jetzt mit jemand wissenschaftlich erklärt, warum das so nicht geht). Für mich hat Alltag und gerade schwierige Situationen sehr viel mit Beziehung zu tun.


    Danke! Sehr schön beschrieben. Das meinte ich mit "es kommt auch viel auf den Halter an" bzw der Halter ist eigentlich (wer sonst) der entscheidende Faktor. Aber man wurde ja eines besseren belehrt.
    Im Prinzip geht viel über Vertrauen und Sicherheit die ja über mich als Halter kommt. Bin ich nicht sicher und hat der Hund wenig Vertrauen dann entsteht Unsicherheit beim Hund.

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