2jähriger Hund schnappt nach Kind

  • Ich kann das doch nicht umkommentiert lassen?


    Wenn ein Hund mich warnt, dann kommentiere ich das, indem ich weggehe! Eine Drohung ist ein sozio-negatives Signal - der Hund bittet sich Abstand aus. Das ist alles! Gehe ich trotzdem näher, reagiere ich faktisch falsch. Der Hund wird gezwungen sich zu verteidigen. Er hat eine diplomatische Lösung angeboten, die der Mensch (durch Unwissen) ignoriert hat. Ich bringe mich und den Hund in Gefahr, was einfach hätte verhindert werden können. Es gibt ausreichend Trainingsanleitungen zum Thema Ressourcensicherung/-verteidung.

  • Er hatte an dem Tag einen Knochen bekommen und die erste vielleicht noch 1/4 lagen noch im Flur unter die Heizung geschoben.


    Bitte sämtliche Reste umgehend entfernen!
    Es darf nichts unter der Heizung oder in sonstigen Ecken etwas liegen bleiben.
    Auch diese Ressourcen können verteidigt werden.


    Dass er gewarnt hat das haben wir hinterher eruiert. Sie sagte er habe so komisch gestarrt.


    Allerspätestens da hätte deine Tochter sich vom Hund entfernen müssen.


    Das Thema ist wir leben alle zusammen in einem Haus. Es ist nicht möglich dass man sich gar nicht über den Weg läuft und für meine Tochter auch nicht möglich. Es ist auch nicht praktikabel dass sie zu 100% nie mit dem Hund allein ist. Und jetzt frag ich mal wirklich wer das im normalen Lebens und Familienalltag hinbekommt?


    In normalen Familienalltag bekam meine Tochter klare Anweisungen, was sie zu tun und zu lassen hatte.


    Aber auch wenn ich hie damit scheinbar auf Widerstand stoße , so wie ich wenn mein Hund angepöbelt wird unterwegs möchte dass er dann weggeht und nicht aggressiv auf den anderen Hund springt ist es ein No Go dass er als Warnung zuschnappt.


    Also jegliche Art der Kommunikation hätte ich auch verstanden von knurren über bellen über weggehen aber schnappen?


    Was ist denn darauf die richtige Reaktion? Ich kann das doch nicht umkommentiert lassen?


    Wieso kannst du es nicht unkommentiert lassen?
    Warum willst du es kommentieren?
    Ihr bzw. deine Tochter hat sämtliche Warnungen ignoriert, als letztes Instrument der Kommunikation blieb dem Hund nur noch das Abschnappen .
    (Der Hund hat übrigens eine sehr gute Beißhemmung)
    Die richtige Reaktion wäre gewesen:


    Der Tochter erklären, dass sie umgehend die Situation verlassen soll, wenn der Hund beginnt, "komisch" zu werden!
    Hat der Hund schon geschnappt, bleibt das unkommentiert!
    Strafe macht es doch nur noch schlimmer!


    WIE das Ganze hätte verhindert werden können, wurde mehrfach geschrieben.


    Der Hund vertraut euch (deiner Tochter) nicht so recht, fühlte sich bedrängt, bedroht, ob es allein an den Umarmungen und Küssen lag oder im Zusammenhang mit dem restl. Kauknochen in der Nähe.


    Das hat nichts mit Dominanz zu tun!


    Du musst dringend umdenken, du bringst sonst dein Kind in Gefahr, dazu musst du dich dringend mit Hundeverhalten beschäftigen.


    Suche dir eine Trainerin, die über positive Verstärkung arbeitet, die dir Hundeverhalten erklärt, bitte nicht eine, die das Ganze mit Dominanz, Strafe und Kastration lösen will.
    Das ist Schnee von gestern!
    Denn daraus resultiert genau das, was passiert ist.

  • Hallo,


    ich muss ehrlich sagen, dass mir sich die Zehennägel hochgerollt haben, als ich den Eingangspost gelesen habe. Mir wurde als Kind beigebracht, dass ich nicht einfach zum Hund hinzugehen habe und ihn zu streicheln. Auch nicht zum eigenen. Wenn der Hund in seinem Körbchen lag, hatte ich ihn in Ruhe zu lassen. Schade, dass deine Tochter das nun vom Hund lernen musste und nicht von dir. Das hört sich jetzt vielleicht hart an, aber ich meine es gar nicht böse. Nur mal zum Nachdenken.
    Ich erlebe es immer öfter, dass Kinder (und auch Erwachsene) sich falsch gegenüber einem Hund verhalten und dann dem Hund die Schuld geben wenn er reagiert, wie er in der jeweiligen Situation reagieren muss.


    Liebe Grüße,
    Rafaela


  • [quote='Themis','https://www.dogforum.de/index.php/Thread/186438-2-Jähriger-Hund-schnappt-nach-Kind/?postID=12873464#post12873464'
    Suche dir eine Trainerin, die über positive Verstärkung arbeitet, die dir Hundeverhalten erklärt, bitte nicht eine, die das Ganze mit Dominanz, Strafe und Kastration lösen will.
    Das ist Schnee von gestern!
    Denn daraus resultiert genau das, was passiert ist.[/Quote]


    Der TE hat doch seit 2 Wochen eine neue Trainerin, die ihm scheinbar schon sehr dabei hilft, einen vernünftigen Weg zu dem Hund zu finden.


    Nur in 2Wochen lernen weder Hunde noch Menschen alles ;)

  • Ich finde das untere Drittel des Textes viel "interessanter", als die beschriebene Situation mit der Tochter.


    Die Trainerin war vor 2 Wochen das erste Mal da schreibst du.
    In der kürze der Zeit hat er sich an die Box gewöhnt, ist weitaus angenehmer an der leine zu führen und stürmt auch nicht mehr auf den Besuch.
    DAS ist eine ganze Menge - in 2 Wochen.
    Ich betone, dass ich sehr unerfahren bin im Umgang mit Hunden, aber glaube dennoch zu wissen, oder ahne vielmehr, dass da der Knackpunkt ist.


    Auch, dass Dein Hund ständig auf und ab gelaufen ist, wenn jemand anwesend war, finde ich merkwürdig und für mich fühlt es sich einfach falsch an, ihn dann lediglich ruhig zu stellen.
    Ich glaube und da lehne ich mich nun weit aus dem Fenster, weil ich ja die Arbeit eurer Trainerin und Euer Verhalten in Frage stelle, dass da etwas nicht ganz richtig läuft.


    Dass Dein Hund nach der Tochter schnappt ist vielleicht auf Grund von Reizüberflutung, Stress, zuviel input in der kürze der zeit...ich weiß es nicht.


  • Na sicher, aber eine Klarstellung, dass Dominanz und auf den Rücken werfen nicht das Gelbe vom Ei ist dauert fünf Minuten. Und ich vermute nciht, dass die 'Dominanztheorie' von der TE verschwiegen wurde. Da erkläre ich so etwas, also jegliche Handgreiflichkeit doch, als erstes zum Tabu.

  • Hmm... ich setze halt nicht einfach mal voraus, dass die Trainerin unbedingt weiß, dass für den TE die "Alpharolle" zum "Erziehungsrepertoir" gehört.


    Wenn das so ist, ist das definitiv, sich nach einem anderen Trainer um zu sehen, aber ohne das zu wissen, mache ich nicht gleich einen Trainer schlecht, der scheinbar erfolgreich arbeitet. Dem Hund den Stress nimmt, sich immer um alles selber kümmern zu müssen (Besuch, Spaziergang...)

  • Natürlich weiß ich das nicht, ich gehe davon aus, da die TE hier ganz offen so darüber spricht. Wissen tue ich es nicht, da hast du recht. Ein Schritt in die richtige Richtung ist das auf jeden Fall ja schon.

  • Ich denke du hast hier schon gute Tipps bekommen, jedenfalls im Lesen und Umgang mit eurem Hund, doch das war für dich wohl irgendwie nicht verständlich. :ka:



    Dass er gewarnt hat das haben wir hinterher eruiert. Sie sagte er habe so komisch gestarrt.


    Da habt ihr doch nachträglich erfahren, das der Hund eben schon ein deutliches Signale gesendet hat, was dann einfach übergangen wurde.
    Leider werden viele menschliche Verhalten übertragen oder angewendet, mit denen der Hund nichts anfangen kann und diese eher bedrohlich sind, das muss man eben lernen das sie anders ticken.


    Die veralteten Methoden der Hundeerziehung hat nie zu einem guten Verhältnis geführt und man erreicht damit nur, das der Hund euch misstraut und euch für unberechenbar hält.


    Meine Hunde sind Familienmitglieder aber wie auch bei Kindern herrschen hier Regeln aber auch ihre Bedürfnissen werden respektiert. So sind auch meine Kinder mit ihnen groß geworden und nun meine Enkelkinder und auch die zwei Jüngsten mit 1,5 Jahren haben gelernt wie der Umgang mit ihnen aussieht:


    Beim Fressen nicht stören und Abstand halten
    Die Körbe sind tabu, egal ob die Hunde wach sind oder schlafen
    Die Hunde werden nicht umarmt oder geküsst
    Sie werden nicht geärgert, weder gezwickt noch irgendwo gezogen oder mit Spielzeug beworfen etc.
    Sie lernen / erleben wie unsere Hunde warnen und da wurde auch schon mal die Lefze hochgezogen. Ich erkläre es meinen Enkeltöchtern dann altersgerecht und das klappt bei allen wirklich sehr gut.


    Aber ihr habt ja schon angefangen umzudenken, die Box im Wohnzimmer als Rückzugsort, Training zur Impulskontrolle, Leinenführigkeit und wenn ihr jetzt noch lernt liebevolle Konsequenz walten zu lassen, lernt den Hund zu verstehen, eurem Kind im Umgang mit dem Hund auch einzugrenzen und zu erklären wie ein Hund tickt, dann seid ihr schon auf einem guten Weg. ;)


    LG Sabine

  • Sein starren war sein Ausdruck/Sprache euch zu sagen, ich möchte jetzt meine Ruhe.
    Ihr habt sie ignoriert. Wie ich Seiten vorher schon geschrieben habe, zeigt ein Hund per Ausdruck wie er drauf ist. Euer Hund hat es euch gezeigt. Ihr habt den Hund ja schon etwas länger, da solltet ihr schon sehen und erkennen können.
    Wenn ein Hund zeigt, das er seine Ruhe haben möchte, dann lasst ihn. Geht auch nicht 5 Min. später hin und versucht es noch mal. In Situation wo ein Hund zeigt, das er seine Ruhe möchte ist danach der nächste Schritt, nicht zu dem Hund gehen, sondern er kommt zu Euch. Das ist für den Hund entspannter und nichts passiert. Die Spannung hat sich komplett aufgelöst !


    Hier hackt auch keiner auf Dir rum, Du batest um Hilfe und hast hier schon sehr gute Informationen bekommen. Wobei sehr viele sich Inhaltlich sehr gleichen und die Leute haben recht ! Denen kann ich voll und ganz zustimmen !


    Denke um und lerne von Deinem Hund....er ist ein guter Hund, wenn Du lernst ihn zu verstehen.
    Ruhe ist vertrauen und überträgt sich auf den Hund !
    Lerne ihn zu verstehen, das gibt ihn vertrauen.
    Dein Hund ist nicht böse oder hinterhältig. Er wird nur Missverstanden.
    Er warnt euch mit seinen Ausdrücken vor, das ist eine gute Seite von ihm....er will euch nicht beissen oder weh tun. Er ist unsicher und in einer Zwickmühle.
    Ein anderer Hund hätte in der Situation keine Hemmschwelle, da hättet ihr den Biss des Lebens kassiert.

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