Hundesitter - was sind eure Kriterien?

  • Hallo Ihr Lieben,
    da ich berufstätig bin, brauche ich einen Hundesitter. Bisher hat mein Vater das super erledigt, aber in dieser Woche ist mal wieder Krankheit dazwischen gekommen. In meinem Bekanntenkreis kann niemand diesen Job auf Dauer übernehmen, also muss ein "Fremder" her. Klar, die Randbedingungen müssen stimmen, Zeit, Geld und Ort. Aber auf was würdet ihr bei der Auswahl achten? Was wäre euch wichtig? Wie sind eure Erfahrungen? Wie das Vorgehen beim Kennenlernen und Vertraut machen?


    Bisher lief es fünfmal die Woche so:
    Ich gehe morgens um ca. 6.30 Uhr 20 Minuten Gassi und fahre um 7.15 Uhr zur Arbeit, mein Vater holt Lando um 9.30 Uhr aus meiner Wohnung und geht 1-2 Stunden Gassi, dann nimmt er ihn mit zu sich nach Hause, geht am frühen Nachmittag nochmal eine kürzere Runde und bringt ihn um 14.30 Uhr wieder in meine Wohnung. Ich komme um 17.00 Uhr nach Hause und mache dann alles weitere mit Lando - er ist also 2x täglich 2,5 Std allein. das finde ich soweit in Ordnung.


    Ich wollte, dass mein Vater weiterhin an 4 Tagen in der Woche die Betreuung übernimmt, soweit das wieder möglich ist und am Freitag (da arbeite ich nur einen halben Tag) Lando vom Hundesitter betreut wird, damit er ihn als regelmäßige Bezugsperson kennenlernt und im Fall der Fälle auch öfter so betreut wird. Mit dem Hundesitter würde ich so verbleiben wollen, dass ich Lando vor der Arbeit zu ihm bringe und Mittags gegen 13.30 Uhr wieder abhole.


    Klingt das nach einer guten Idee? Lando hat nur gute Erfahrungen mit Menschen und liebt sie. Mit anderen Hunden nach Sympathie, aber eher schüchtern, obwohl er gut sozialisiert ist.
    Oder überfordere ich meinen Kurzen damit? Ich würde mich über Tipps freuen!
    Chris

  • Meine Kriterien wären, dass es keine große Hundegruppe sein darf, höchstens 2-3 andere Hunde und die möglichst ähnlich klein wie meine. Unter keinen Umständen würde ich sie in eine dieser typischen riesigen Gassigehgruppen oder Hundetagesstätten stecken (das liegt aber v.a. an ihrer Größe und weil sie gern das Mobbing Opfer ist).


    Ansonsten ist mir persönlich langjährige Hundeerfahrung und ein eingezäunter Garten wichtig, bestenfalls wird gar nicht Gassi gegangen, das übernehme ich lieber selbst. Sitter, die es zur Voraussetzung machen, dass der Hund regelmäßig gegen alles mögliche geimpft, entwurmt und prophylaktisch gegen Zecken, Flöhe etc. behandelt werden muss, fallen ebenfalls aus dem Raster. Haftpflicht muss auch abgeklärt sein.


    Tja, erfahrungsgemäß fallen von 50 Hundesittern bei diesen Kriterien gute 98 % durch...

  • Zitat


    Was wäre euch wichtig?


    Dass der Hundesitter so zuverlässig und sorgfältig ist wie ich.

    Zitat


    Wie sind eure Erfahrungen?


    Dass die meisten nicht so zuverlässig und sorgfältig sind wie ich. :D


    Fazit: Du musst alles alleine machen, wenn du willst, dass dein Hund so gut betreut wird wie bei dir.
    Einem Fremden wird dein Hund tendenziell eher egal sein, auch wenn er noch so viel Heititei und Späßchen mit ihm macht.
    Wenn es anders nicht geht, weil er sonst 10 Stunden allein bleiben müsste, musst du halt Roulette spielen und den Sitter ausprobieren. Da man den Menschen leider nicht in den Kopf schauen lann, weißt du auch vorher nicht, wie der sich verhalten wird. Erfahrungen und Referenzen wären da für mich auch kein Kriterium. Eher der persönliche Eindruck/Sympathie.

  • Meine beiden werden in Notfällen auch von der Familie betreut, aber wenn ich auf einen professionellen/gewerblichen Hundesitter zurückgreifen müsste, wären meine Kriterien:


    - Haftpflichtversicherung vorhanden
    - hält sich genau an meine Anweisungen bzgl. (Hunde-)Kontakt, Medikamente, Erziehung, etc.
    - betreut nur wenige Hunde gleichzeitig
    - ist meinen Hunden notfalls körperlich gewachsen
    - keine Kinder im Haus
    - kann irgendeine Art von tierbezogener Aus-/Fortbildung vorweisen


    Wenn das alles erfüllt ist, bin ich auch gerne bereit, dafür kräftig zu zahlen – leider fallen 90% der Angebote hier in der Gegend da raus, weil entweder riesige Gruppen in irgendeinem Garten durcheinander purzeln oder Schüler/Senioren/Hausfrauen sich mit Hundesitten etwas dazuverdienen.

  • Was mir wichtig wäre:


    dass der Hund in einem gesicherten Bereich (großer Garten) Auslauf bekommt und nicht ausgeführt wird; zumindest in der Anfangs- und Kennenlernphase von Hundesitter und Pflegehund.


    Warum? Ich hätte einfach zu viel Angst, dass der Hund weg läuft oder sonst irgendwas passiert, weil Beide sich ja nicht gut kennen.


    Und dass der Hundesitter meinen Hund so behandelt, wie ich das tue, das habe ich mir weitgehend abgeschminkt. Wird viel versprochen, aber wenig gehalten.


    Ansonsten nur in professionelle Hände abgeben (Nachweis § 11) wäre für mich Bedingung.

  • "Professionell" wäre für mich gerade das Ausschlusskriterium. Da liegen Massenabfertigung und Profitorientierung auf der Hand. Und mir braucht auch keiner was von Erfahrung oder gar Ausbildung mit Hunden zu erzählen. Das sagt für mich alles nichts darüber aus, wie der Umgang ist und wie es um die Sorgfalt bestellt ist.

  • "Professionell" wäre für mich gerade das Ausschlusskriterium. Da liegen Massenabfertigung und Profitorientierung auf der Hand.


    Das kann, muss aber nicht so sein.


    Hinter einer offiziellen Anmeldung zum Hundesitter und dafür muss ja der § 11 vorliegen, verbirgt sich ja auch eine rechtliche Absicherung für beide Vertragspartner.

  • Das kann, muss aber nicht so sein.


    Doch das muss so sein, denn es liegt in der Natur der Sache, dass für einen kommerziellen Hundesitter Geld im Vordergrund steht und nicht dein Hund. Egal, was einem die Leute so alles erzählen.
    Die rechtliche Absicherung kann ich mir in die Haare schmieren, wenn meinem Hund etwas passiert.

  • Für mich ist ein Kriterium, dass der Sitter selbst einen Hund hat, mit dem sich meiner gut versteht. Wenn ich ihn in einem hundelosen Umfeld zurücklasse, fühlt er sich nicht wohl - egal, wie gut er die Person kennt.


    Ansonsten muss mein Bauchgefühl stimmen. Und ich bevorzuge eine gewisse Professionalität, denn ich brauche Betreuung, die mir auch wirklich zur Verfügung steht. Also jemand, der Hundebetreuung einfach täglich macht.


    Ich hatte eine tolle Betreuung, aber sie ist leider umgezogen. Die neue macht das auch professionell (mit 11er und so), aber nicht unbedingt zum Geldverdienen. Das Geld für das große Haus und die Familie bringt Männe nach Hause, die Hunde sind Zuverdienst und Herzensangelegenheit (da werd ich fast ein bisschen neidisch...).


    Man muss auch realistisch sein: Hundebetreuung kann gar nicht in dem Sinne "professionell" sein, dass man davon wirklich gut leben könnte. Zumindest nicht in der Stadt, wo das Leben halt teurer ist. Und gerade die Leute, die superkritisch sind und jedem "Profi" hartherzige Geldgeilheit vorwerfen, sind dann in der Regel die, die für eine Ganztagsbetreuung nur 8 Euro zahlen wollen...

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