Der Hundeführerschein

  • Laut meiner Information liegen zwischen dem Hundeführerschein und der Begleithundeprüfung Welten.


    Beim Hundeführerschein liegt der Schwerpunkt auf dem Hundeführer; d.h. dieser muss beweisen, dass er in der Lage ist einen Hund durch den Alltag zu führen. Er sollte den Eindruck hinterlassen, dass er den Situationsalltag eines Hundehalters beherrscht. Der Hundehalter sollte in der Lage sein zu agieren und zu reagieren. Das Zusammenspiel von Hundehalter und Hund spielt hier eine große Rolle, jedoch nicht die Ausführung bestimmter Laufschemen oder der perfekte Gehorsam. Hier zählt einzig und alleine den Hund kontrollieren zu können und unter Kontrolle halten zu können.


    Bei der Begleithundeprüfung wird auf das Zusammenspiel von Hundehalter/Hund insofern geachtet, dass man einem perfekten Ablauf erwartet - dieser auch so bewertet wird und ein bestimmtes Laufschema erwartet wird. Hier werden eingeübte Bestandteile auf ihre "korrekte Ausführung" überprüft. Sachkundenachweis muss der Hundeführer zwar auch erbringen; jedoch liegt der Schwerpunkt eben auf der Gehorsamkeitsebene und dessen korrektem Ablauf.


    Ich bin eine Befürworterin des Hundeführerscheins als Mindestforderung, begrüße es aber auch sehr, wenn Hundehalter die Begleithundeprüfung anstreben. Letztere weniger wegen dem gearbeiteten Prüfungsteil, sondern vielmehr deshalb, weil durch die Zusammenarbeit eine bessere Bindung zwischen Hund und Führer entsteht, sondern auch automatisch Wissen erarbeitet wird.

    • Neu

    Hi


    hast du hier Der Hundeführerschein* schon mal geschaut? Dort wird jeder fündig!


    • Stimme dir voll zu, @Grinsekatze1, was ich am Hundeführerschein auch gut finde sind die (Prüfungs-) Teile, die außerhalb des Hundeplatzes stattfinden. Denn wie oft klappt "drin" alles und draußen gar nichts!


    • Wobei meine Erfahrung ist, daß sich in den letzten 2 Jahren zumindest hier die unwissenden HH vermehrt haben (ich wohne auch NDS), ebenso die rücksichtslosen HH. Auch werden es irgendwie immer mehr aggressive und unverträgliche Hunde - die natürlich ohne Leine laufen. Also, irgendwie geht zumindest bei uns der Schuß nach hinten los.
      (und so mancher hat die Hunde auch gar nicht angemeldet)

    • @ BeardiePower:


      Leider geht ja die Mentalität vieler Hundehalter dahin, dass die meisten glauben, jeder Hund muss Freilauf haben und die Hunde machen das ja unter sich aus. Und dann hat man ruckzuck Hunde, die eben machen was sie wollen.

    • Ich habe schon beide Teile vom Hundeführerschein gemacht. Der theoretische Teil war in meinen Augen ziemlich einfach, wenn man sich ein bisschen mit Hunden auskennt. Den praktischen Teil hat die Trainerin abgenommen, bei der ich ohnehin in der Hundeschule war. Von daher wurde ich auch gut darauf vorbereitet, was abgefragt wird / auf was es ankommt.


      Wie Grinsekatze1 es schon beschrieben hat, musste ich halt zeigen, dass ich in Alltagssituationen souverän reagiere und mit dem Hund umgehen kann. Ich hatte Glück, dass Amy super mitgemacht hat, aber selbst wenn nicht, wäre es nicht darauf angekommen, ob sie perfekt gehorcht oder nicht (beim Abruf aus dem Freilauf hätte ich mich zB auch dafür entscheiden können, mit Schleppleine zu arbeiten, wenn ich nicht sicher bin, ob sie hört/ ob sie mit anderen Hunden verträglich ist...)

    • Es entsteht immer wieder Verwirrung dadurch, daß es mehrere verschiedene Prüfungen gibt, die den Namen Hundeführerschein tragen. Der Niedersachsen-Sachkundenachweis-Hundeführerschein prüft nicht den Gehorsam des Hundes, sondern lediglich die verantwortliche Führung durch den Menschen.


      "In der Praxis geht es dabei um ein Führen des Hundes, ohne Mitmenschen und andere Hunde zu gefährden oder zu belästigen. Die praktische Sachkundeprüfung kann mit dauerhaft angeleintem Hund abgelegt werden."
      (Hundeschule Sandra Bruns in Hannover)


      Es ist tatsächlich erlaubt, diese Prüfung mit einem fremden Hund abzulegen, da aber der Hund gar nicht gehorsam sein muß, bringt es normalerweise keine Vorteile. Es kann aber in Sonderfällen sinnvoll sein, wenn ich zB einen stark traumatisierten Hund aus dem Tierschutz habe, dem ich die Prüfungssituation in der belebten Öffentlichkeit nicht zumuten möchte.


      Andere Hundeführerscheinmodelle sind dagegen echte Leistungsprüfungen auch des Hundes, die ein intensives Training voraussetzen, vor allem der BHV-Hundeführerschein, der in seinen Anforderungen mit der BH vergleichbar ist. Er ist weniger formalistisch als die BH, dafür mehr auf Alltagssituationen ausgerichtet.


      Im Niedersachsen-Sachkunde-HF gibt es definitiv keine Übung "Heranrufen - Steh - Heranrufen bis zum Hundeführer". Diese Übung kenne ich nur aus dem Obedience-Hundesport, und dort auch erst in der zweithöchsten Leistungsklasse. Weder Hund noch Hundeführer müssen solche Kunststücke beherrschen, um in Niedersachsen den sachkundigen Umgang mit dem Hund in der Öffentlichkeit zu beweisen.


      Dagmar & Cara

    • Ich kann von meiner eigenen Prüfung vor einem Jahr berichten. Habe mich mithilfe eines Kurses und einem Buch vorbereitet. Theorie war dadurch echt kein Ding, mit ein bisschen Vorbereitung sollte das jeder schaffen.


      Die praktische Prüfung habe ich sogar mit meinem kleinen Leinenpöbler erfolgreich gemeistert, denn es kommt wirklich nur auf gegenseitige Rücksichtnahme an. Wir sind in Zweier-Gruppen durch die Stadt gegangen und wurden erstmal einfach dabei beobachtet. Da ging dann einfach darum dass man vorrauschauend handelt, den Leuten Platz macht usw., ich musste mit meinem Hund dann z.B, auch auf die andere Straßenseite ausweichen, weil uns ein Hund entgegenkam und solche Sachen.
      Da beide Hunde nicht abgeleint werden konnten wurde der Abruf an der Leine abgeprüft. Leine wurde lang gemacht und der Hund musste dann in einem Moment abgerufen werden, wo er mit der Aufmerksamkeit ein bisschen woanders war. Das Ganze wurde dann auch nochmal bei uns am Stadtteich gemacht, unter Entenablenkung.


      Ich denke mal jeder Prüfer hat dann noch seine eigenen Anforderungen. Wir mussten die Hunde zum Beispiel an jeder Straßenkreuzung Sitz machen lassen. Deshalb war es aufjedenfall sinnvoll in den Vorbereitungskurs zu gehen, um vorher zu wissen, dass das auch bewertet wird.


      Grundsätzlich befürworte ich den Hundeführerschein und ich sehe da auch kein Problem, das Ganze mit einem fremden Hund zu machen. Es geht ja viel mehr um die Einstellung der Halter, die dadurch geprüft werden soll. Im Umkehrschluss müsste man ja sonst auch eine Prüfung für jeden neuen Hund ablegen.
      Stellenweise geht die Prüfung aber nicht weit genug und die meisten schwarzen Schafe haben ihre Hunde auch schon länger und fallen deshalb raus.

    • Wir haben einen Husky in der Hundeschule, auf den Platz ein Schatz.
      Aber extremer Jagdinstinkt - den lässt er auch nur an einer langen Schlepp laufen.


      Und den auf halber Strecke ins Steh oder Platz legen - ist Jawohl richtig extrem...


      mein Prüfer prüft nur, wie umgänglich der Hund ist und ob ich diesen Sicher führen kann. Abrufen ist auch dabei, aber habe auch nicht gefragt, wie es zB mit dem og Husky sich dann verhält.



      Der ganze Schein ist in meinen Augen nicht durchdacht, aber beruhigend zu wissen, dass nicht nur ich das so seh.


      Danke für den Link!!!!

    • Es gibt nicht DEN Hundeführerschein. Diese Prüfung wird von verschiedenen Institutionen angeboten, daher unterscheiden sich auch die Inhalte zum Teil beträchtlich.

    Jetzt mitmachen!

    Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!