Qualzuchten

  • Ich glaube nicht, dass ich als Nicht-Betroffene irgendjemanden einfach mal so verklagen kann.

    Verklagen nicht, aber anzeigen und da muß ich nicht betroffen sein, denn Anzeige erstatten kann ich auch, wenn ich eine Straftat oder ein Vergehen beobachte.

  • Ich habe ja hier die beiden Leonbergerhündinnen die eine mit 76 cm Schulterhöhe sehr groß aber dafür eher quadratisch die andere hat 70 cm ist aber recht lang.Was den Bewegungsapperat betrifft scheint es mir so als wäre es definiv so,dass die große aber kurze Hündin gesünder altern wird.Die lange Hündin ist jetzt 10,5 Jahre alt und hat mittlerweile Rückenprobleme,lange Spaziergänge sind nicht mehr möglich.
    Dafür kommt die große Hündin aus einer Linie wo deutlich mehr Mähne angezüchtet wurde auch ihre Ohren sind deutlich größer,leider hat das zur Folge,das sie sehr zu Ohrenentzündungen neigt.
    Dann mein Berner Sennenhund.Eher ein leichter Typ,sehr sportlich und mit 10 Jahren noch absolut fit.Allerdings hat er einfach zuviel Fell und dieses ist auch zu fein.Darunter leidet er schon etwas vor allem wenn wir durch den Wald laufen.Da bleiben ständig Brombeerranken ect.drin hängen...ja auch das ist für mich irgendwie Quälerei,weil es ihn deutlich in seiner Lebensqualität einschränkt.Es wäre für ihn deutlich besser wenn sein Fell eher die Länge von dem eines Golden Retrievers hätte.zudem dauert es einfach ewig bis das Fell auch nur ansatzweise trocken ist wenn er gebadet hat.Dadurch kann er im Sommer (trotz Bach der durch unseren Garten fließt) nicht so oft baden,weil sich sind Entzündungen der Haut bilden.
    Bei unserem Bernhardiner gefällt mir der Körperbau sehr gut sie bewegt sich gerne und viel wiegt aber auch nur 58 KG und ist nur 73 cm groß.Was mir nicht gefällt ist das ihre Augenlieder etwas hängen.Das muss man immer im Auge behalten ,wenn die Augen gerötet sind muss sie Tropfen haben.Dabei ist sie wirklich sehr gemäßigt,hat auch wenig Leftze gegenüber anderen Bernhardinern.Trotzdem hat man manchmal das Gefühl die Leftzen stören sie.Beim toben mit anderen Hunden muss man darauf achten das sie sich die Leftzen oder die Augen nicht verletzt.Da haben die Leonberger überhaupt kein Problem mit.
    Alle diese Dinge die ich jetzt aufgezählt habe sind jetzt nicht Qualzuchten in dem Sinne aber man merkt ,dass es doch irgendwie einschränkend ist für die Hunde.
    Auf alle Fälle kann ich klar sagen,dass eine Verstärkung dieser genannten Merkmale unbedingt vermieden werden sollte.Und das sehe ich leider als Besucher auf Austellungen nicht.Lediglich beim Bernhardiner habe ich das Gefühl,dass die extreme Beleftzung und die extrem hängenden Augenlieder auf dem Rückmarsch sind.
    Trotzdem kann man sich nur noch bei sehr wenigen Bernhardinern vorstellen das sie dazu in der Lage wären in den Bergen unterwegs zu sein :dagegen:

  • @Quebec

    Ich denke nicht, dass ich das Gütesiegel falsch auslege und du musst mir dies nicht erklären.
    Vielleicht habe ich einfach zu hohe Anforderungen an einen Züchter. Denn es gibt VDH Züchter, da stehen mir die Haare zu Berge wie die Hunde gehalten und aufgezogen werden und never ever würde ich von dort einen Hund kaufen.


    Zwar schon ein paar Seiten her und ich halte viel vom VDH aber ja da muss ich leider mal zustimmen so etwas kenne ich auch :/

  • Zumal man scheinbar nicht jedem mündigen Bürger zutrauen kann, zu erkennen, dass ein röchelnder Hund, der kaum Luft bekommt, wenn er mehr als 100 geht, nicht gesund sein kann.

    Aber auch hier hilft eben Aufklärung der Käufer!

    "Jeden Morgen steht ein Dummer auf", wie das Sprichwort so passend sagt.
    Manche Käufer wollen es einfach nicht wissen, und das hält die Maschine am laufen.

    Ist ja wie mit Chips: Jeder könnte wissen, dass die ernährungstechnisch nicht ideal sind, und diesbezüglich aufgeklärt wird ja hinreichend. Sinkt der Umsatz deswegen?

    Vernunft muss weiter vorne ansetzen.

  • "Jeden Morgen steht ein Dummer auf", wie das Sprichwort so passend sagt.Manche Käufer wollen es einfach nicht wissen, und das hält die Maschine am laufen.

    Ist ja wie mit Chips: Jeder könnte wissen, dass die ernährungstechnisch nicht ideal sind, und diesbezüglich aufgeklärt wird ja hinreichend. Sinkt der Umsatz deswegen?

    Vernunft muss weiter vorne ansetzen.

    Und dann überlegen wir mal, wie jemand in einem Armenviertel irgendwo in Afrika das sehen würde ;-)

    An unseren Bedürfnissen können wir wenig ändern, aber es gibt eine riesige Industrie, die immer wieder dafür sorgt, dass wir neue Bedürfnisse haben, uns neu erfinden wollen und da sind auch Tiere längst fester Bestandteil.

    Es wird bei den Chipps keiner ansetzen, weil da handfeste wirtschaftliche Interessen dahinterstehen und man sich hier wie da so schön auf die Mündigkeit berufen kann.

  • Willst du damit ausdrücken, dass Menschen aus einem Armenviertel nicht wissen, dass Chips nicht als alleiniges Nahrungsmittel geeignet sind, weil die ja so doof und unaufgeklärt sind?
    (Nur um bei deinem Beispiel zu bleiben)

    Was mir gerade noch einfiel, weil ich es in letzter Zeit häufiger gesehen habe, ist das "cherry eye" bzw.der Nickhautdrüsenvorfall, der wieder am meisten die brachycephalen Rassen betrifft.
    Das ist doch, wenn auch ungewollter Nebeneffekt, auch irgendwo mit Einschränkung in der Lebensqualität verbunden und zumindest unbehandelt, auch eine Qual. Das Risiko wäre zumindest vermeidbarer, wenn man auf brachycephale Typen verzichten würde.
    Jetzt frage ich mich trotzdem,
    wie oft sowas tatsächlich vorkommt,
    und wie sehr der Hund darunter leidet....
    Und dann nochmal eine doofe Frage:
    Wenn angenommen ein Hund aus der Zucht unter so einem Nickhautdrüsenvorfall leidet und entsprechend behandelt wurde, würde man dies auf Ausstellungen angeben müssen?

  • Wenn angenommen ein Hund aus der Zucht unter so einem Nickhautdrüsenvorfall leidet und entsprechend behandelt wurde, würde man dies auf Ausstellungen angeben müssen?

    Tja, das ist so eine Sache.

    Laut VDH-Ausstellungsordnung muß ein Richter, der operative Korrekturen am Hund bemerkt, diesen "ohne Bewertung" aus dem Ring schicken. Ohne Bewertung heißt, es gibt zwar einen Richterbericht über den Hund, aber keine Formwertnote.

    So werden die meisten Aussteller das nicht angeben, in der Hoffnung, der Richter merkt nichts ;)

  • Okay, das ist ja Murks.
    Dann gibt es tatsächlich solche Sachen wie "Dem Hund ne Zahnspange verpassen, Gaumensegel operieren, Falten korriegieren" ehe es auf Ausstellungen geht?
    Oder ist das eher wenig zu finden und selten bis gar nicht der Fall?

  • @streifenpanda

    Zahlen dazu kann ich dir nicht nennen, Ich weiß aber von einigen Hunden, die En- oder Ektropium, Vorbiß hatten und mittels Operation bzw. Zahnspange korrigiert wurden.

    Mittlerweile gibt es ja auch für Einhoder Prothesen, die Zweihodigkeit vortäuschen.

    Auch unter Züchtern gibt es nun mal Menschen, die vor einem Betrug nicht zurück schrecken. Man kann eigentlich nur hoffen, daß es falscher Ehrgeiz ist, sie nur Titel und Pokale einheimsen wollen und nicht in die Zucht mit diesen Tieren gehen.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!