Qualzuchten

  • Nehmen wir den Cocker. Ich hatte vor über 20 Jahren eine rote Cockerhündin.
    Eine Traumhündin. Mein Seelenhund.
    Aber so überhaupt gar nicht mehr zu vergleichen mit den FCI Hunden die es jetzt so gibt. Ohren so weit unten angesetzt. Viel zu lange. Augenlieder die runter gezogen werden. Viel Fell...
    Gefallen mir gar nicht mehr.

    Ich weiss, was Du meinst, @ChiBande und ja, der Showcocker von heute ist völlig übertypisiert. In England sind die viel gemässigteren, noch arbeitsfähigen Working Cocker Spaniel je nach Region noch relativ weit verbreitet. Aber früher war auch nicht alles besser. Schau:


    Freunde von uns hatten vor 40 Jahren eine rote Cockerhündin.
    Eine Traumhündin. Mein Seelenhund.
    Aber so überhaupt gar nicht mehr zu vergleichen mit den FCI Hunden, die es jetzt so gibt. Sie wurde nämlich von einem VDH anerkannten Züchter in einem gewöhnlichen Paket per Post verschickt. Irgendwann begann sie in Anfällen von Rage alles zu beissen, was ihr vor die Schnauze lief. Hatte Cockerwut, das Tier.

    Es ist im Grunde genommen ja eine gute Sache, dass wir über Qualzucht überhaupt sprechen. Solange aber jeder nur seine eigene Erfahrung und Meinung beizutragen hat und nicht bereit ist, über den eigenen Tellerrand hinauszuschauen, sich umfassender zu informieren und die Probleme in einem grösseren, quantitativ repräsentativen Rahmen ansieht, erreichen wir ausser ein bisschen chaotische Empörung hier und da leider gar nichts.

  • Das es trotz aller Vorsorge zu vereinzelten Erkrankungen kommen kann, macht aus den betroffenen Tieren aber noch lange keine Qualzucht.

    Wird aber hier im DF sehr verallgemeinert. Da sind alle Hunde einer bestimmten Rasse einer Qualzucht und man übersieht, dass es immer noch daraus gesunde Hunde gibt, dass Bemühungen zur Besserung tatsächlich vorhanden sind.

    Nur, das geht nicht von heut auf morgen!

  • Solange aber jeder nur seine eigene Erfahrung und Meinung beizutragen hat und nicht bereit ist, über den eigenen Tellerrand hinauszuschauen, sich umfassender zu informieren und die Probleme in einem grösseren, quantitativ repräsentativen Rahmen ansieht, erreichen wir ausser ein bisschen chaotische Empörung hier und da leider gar nichts.

    Mal davon abgesehen, daß ich davon ausgehe, hier durchaus einige Schreiber zu lesen, die sehr fundiert über die Zucht und ihre Problematik Bescheid wissen, bin ich der Meinung auch ein "bißchen chaotische Empörung" kann einen Mitleser zum Nachdenken anregen und vielleicht sogar seinen geplanten Hundekauf zu überdenken ;)

  • Wenn bewußt mit an diesen Krankheiten leidenden Hunden gezüchtet wird, dann ist es Qualzucht.
    Das geschieht aber in der seriösen, kontrollierten Hundezucht nicht. ED/HD ist bei fast allen betroffenen Hunderassen rückläufig.

    Für die meisten stark von Epilepsie betroffenen Hunderassen gibt es heute Gentests.

    Das es trotz aller Vorsorge zu vereinzelten Erkrankungen kommen kann, macht aus den betroffenen Tieren aber noch lange keine Qualzucht.

    Also sind Zwergrassen aus guter Zucht hier nicht berücksichtigt, obwohl nicht mit PL, Epilepsie usw gezüchtet wurde.

    Ich finde das sehr merkwürdig.

  • @Bubelino

    Warum ist HD kein Qualzuchtmerkmal, PL bei Zwergrassen aber schon?

    Zweierlei Maß nenn ich das.

    Das stammt nicht von mir und würde ich auch nicht per se so sehen. Wird PL bewusst vermehrt in Kauf genommen in der Zucht (also betroffene Hunde sorglos weiterhin eigesetzt), dann geht es in die Richtung, ja. Das reine Auftreten von PL aber (für mich) nicht.
    Wenn man so weit gehen möchte, dass jede körperliche und auch psychische Unzulänglichkeit Qualzucht bedeutet, dann sind Lebewesen an sich eine Form von Qualzucht, denn Abweichungen passieren immer.
    Wenn fehelndes oder eingeschränktes Sättigungsgefühl ein Qualzuchtmerkmal sein soll, ist es dann eine satrk ausgeprägetr Jagdtrieb auch? Dem können die meisten betroffenen Hunde ja auch nicht schrankenlos nachgehen.

  • Also sind Zwergrassen aus guter Zucht hier nicht berücksichtigt, obwohl nicht mit PL, Epilepsie usw gezüchtet wurde.

    Ich finde das sehr merkwürdig.

    Das verstehe ich jetzt nicht, besonders nicht in dem Zusammenhang mit meinem von dir fett markierten Satz.


    Zitat von Quebec

    Wenn bewußt mit an diesen Krankheiten leidenden Hunden gezüchtet wird, dann ist es Qualzucht.

  • Ich kenne keine. Magst du sie mir nennen?

    Aber ja


    Zitat

    Nach einer Liste aus dem mir vorliegenden Artikel sind für die folgenden Rassen genetische Mutationen bekannt und/oder Gentests verfügbar: Amerikanische Bulldogge, Amerikanischer Staffordshire Terrier, Australian Shepherd, Beagle, Belgischer Schäferhund, Berner Sennenhund, Border Collie, Dackel, English Springer Spaniel, Deutscher Schäferhund, Golden Retriever, Irish Wolfhound, Keeshond, Labrador Retriever, Lagotto Romagnolo, Petit Basset Griffon Vendéen, Shetland Sheepdog, Pudel, Tibet Terrier und Magyar Vizsla.

    und hier der Link zum ganzen Artikel

    Epilepsie bei Hund und Katze - Der Stand der Dinge - Ulm / Neu-Ulm - Kleintierpraxis Ralph Rückert

  • Das verstehe ich jetzt nicht, besonders nicht in dem Zusammenhang mit meinem von dir fett markierten Satz.

    Unsere Züchterin hat bei der Verpaarung gut aufgepasst. Ahnen gesund, Eltern gesund.
    Das müssen ja zumindest die Züchter im VDH so handhaben.

    Es wurde also kein Tier zur Zucht eingesetzt, welches krank war und trotzdem werden alle Chizüchter angeprangert, dass sie Qualzuchten produzieren.

    Aber da bleibt ja noch der apfelförmige Kopf und der kleine Körper um an Qualzucht festzuhalten. :hust:

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