Qualzuchten

  • also habe grad gelesen dass jemand geschrieben hat dass s wohl auch an den richtern liegt, na klar liegt es an denen

    Aber eben nicht nur....

    Kein Züchter ist verpflichtet, irgendeiner (Richter-) Mode zu folgen und krank zu züchten, nur damit es viele Titel gibt!

    Jeder Züchter ist wie auch jeder Richter und jeder Welpenkäufer eigentlich NUR seinem eigenen Gewissen verpflichtet! ( und den Hunden, die sich gegen irgendwelche Verpaarungen, die zwar krank machen, aber Titel brringen, krass gesprochen, nicht wehren können!)

  • also habe grad gelesen dass jemand geschrieben hat dass s wohl auch an den richtern liegt, na klar liegt es an denen

    ich hab mal mit einer züchterin gesprochen die geht nicht auf das aussehen sondern auf gesund heit, geht auhc nur 2-3 mal im jahr auf eine austellung mir ihren 2 zuchthunden,

    sie meinte da manschmal sind sie super, und manschmal sind sie zu wenig massig. aber sie meint zu massig würde die hunde wieder weniger aktiv machen und sei auch nicht mehr natürlich.


    Das zeigt doch eigentlich ganz schön, dass die Züchter den Spielraum haben, ihre eigenen Zuchtziele zu verfolgen! Gibt's halt manchmal eine schlechtere Formwertnote, das ist alles. Das kann sogar höchstdekorierten Showchampions manchmal passieren...... Niemand hindert die Züchter daran, auf Gesundheit und Wesen zu züchten. Nur auf Showerfolge züchtet tatsächlich nur eine verschwindende Minderheit. Ich finde es extrem schwer zu beurteilen, was den verhängnisvollen Kreislauf des Züchtens auf Extremmerkmale in Gang setzt, ob Angebot oder Nachfrage. Aber unzweifelhaft stehen die Anbieter als Erste in der Verantwortung bezüglich der Folgen.

  • Das fängt doch schon mit der Wahl des Deckrüden an. Meistens muss einem der Rüde ja irgendwie ins Auge fallen - entweder optisch oder durch seine Erfolge. Und im Grunde sollte man doch denken, ein Multi Champion sollte "richtig" sein, oder nicht? Immerhin sollte das ein typvoller Hund sein. Wesen kann man ohne Arbeitsprüfung nur bedingt beurteilen und ein "schöner" Rüde muss ja nicht zwangsläufig nicht gesund sein.
    Wenn man nun viele Rassevertreter auf Grund seiner Rasse sieht, muss ein auffallender Deckrüde ja schon irgendwie extremer sein als die anderen. Seis mehr Fell, mehr Masse, was auch immer. Oder man richtet sich nach den Ausstellungserfolgen. Wenn man Rüden nicht schon mehrfach gesehen und erlebt hat, wie soll man sonst entscheiden? Die Genvielfalt und die Gesundheitswerte sollten ja auch noch kompatibel sein...

    Und schon kommt man in einen Teufelskreis.

  • Sorry, aber ein Züchter, der denkt, dass alleine die Tatsache, dass multiple Titel den gewünschten Deckrüden zu etwas ganz besonders gutem machen, müssen erst noch mal die "Züchter-Schulbank" drücken!

    Erstens vererben die Titel sich ja bekanntlich nicht und zweitens sollte man davon ausgehen (ich weiß, das ist insgesamt betrachtet ilusorisch, aber es gibt sie, diese Züchter! und gar nicht sooo selten!), dass man aus Liebe zu der Rasse züchtet und das beste für diese Rasse will. Und Titel waren noch nie das beste für eine Rasse, sie sind lediglich nettes Beiwerk. Das weiß aber eigentlich jeder Züchter!

    Entscheiden kann man sich z.B. indem man sich (Internet sei Dank!) die Nachkommen, die Vorfahren, die Geschwister ansieht, schaut, wieso dessen Eltern miteinander verpaart wurden, tritt in Kontakt mit dem einen oder anderen Halter von Geschwistern des Rüden... kurz: man informiert sich!

  • Sorry, aber ein Züchter, der denkt, dass alleine die Tatsache, dass multiple Titel den gewünschten Deckrüden zu etwas ganz besonders gutem machen, müssen erst noch mal die "Züchter-Schulbank" drücken!

    Erstens vererben die Titel sich ja bekanntlich nicht und zweitens sollte man davon ausgehen (ich weiß, das ist insgesamt betrachtet ilusorisch, aber es gibt sie, diese Züchter! und gar nicht sooo selten!), dass man aus Liebe zu der Rasse züchtet und das beste für diese Rasse will. Und Titel waren noch nie das beste für eine Rasse, sie sind lediglich nettes Beiwerk. Das weiß aber eigentlich jeder Züchter!

    Entscheiden kann man sich z.B. indem man sich (Internet sei Dank!) die Nachkommen, die Vorfahren, die Geschwister ansieht, schaut, wieso dessen Eltern miteinander verpaart wurden, tritt in Kontakt mit dem einen oder anderen Halter von Geschwistern des Rüden... kurz: man informiert sich!

    Genau so sehe ich das auch.
    Und als Käufer ist es meine Pflicht, eben so jemanden nach meinen Vorstellungen zu suchen und zu unterstützen
    Auch unter dem VDH muss man nochmal sortieren welcher Züchter gut ist und gewissenhaft. So wie ein Züchter nicht blind auf Titel gehen sollte, sollte man selbst nicht blind an einen Züchter gehen.

  • Man kann halt einfach nicht deswegen, "die Richter" als Hauptverantwortliche an die Wand stellen, weil man allen anderen (Züchtern und Käufern) zu gesteht, nicht selber denken und keine Verantwortung übernehmen zu müssen.

    Ein Züchter ist genau so "Schuld" wenn eine Rasse immer degenerierter wird wie die Richter, wenn er kritiklos wegen irgendwelcher Titel die Anpaarungen auswählt (Ja, diese Züchter gibt es natürlich, aber sie sind NICHT "Schuldlos", nur weil die Richter irgendwelchen Hunden irgendwlch Titel verleihen!

    Genauso wenig wie der Käufer, der einen völlig übertypisierten Hund, der kaum noch laufen kann, ohne dass seine Zitzen den Boden streifen oder er sich auf die Ohren tritt.... kauft, denn auch dem stehen Wege frei sich zu informieren! Genauso wie der normale durchschnittliche Menschenverstand dem Käufer sagen müßte, dass DAS trotz aller Titel nicht gesund ist!

  • Für jemanden, der allerdings "neu" in der Szene ist, ist es nicht so einfach Züchter nach derart engen Kriterien auszusuchen. Wenn man mal ehrlich ist, kommt man ja an viele Infos erst, wenn man sich lange mit einer Rasse und der dazugehörigen Züchterszene auseinandergesetzt hat.

    Als ich mir damals meinen ersten Sheltie ausgesucht hatte, wusste ich zwar, was ich will und wie der Züchter ungefähr sein sollte, aber ich bin nicht so naiv zu glauben, dass es nicht mehr Glück als Verstand war, dass wir bei unserer absoluten "Wunschzüchterin" gelandet sind ;) Mit meinem Wissen heute würde ich bei so einigen Züchtern garantiert keinen Hund kaufen .... VDH hin oder her.

    Schade ist auch definitiv, wie in Züchterkreisen bestimmte Erkrankungen nach wie vor verschwiegen werden, aus Angst vor Rufschädigung. Generell gehen die Züchter ja nicht gerade zimperlich miteinander um. Es wird viel gelästert, getratscht und man gönnt den anderen nicht den Dreck unter den Fingernägeln. Jeder schlechte Hund oder Krankheit, die vielleicht vererbbar sein könnte darf nicht öffentlich breitgetreten werden, sonst ist man ja wieder das rufschädigende Organ, dass Rüden xy irgendwas anhängen will oder sonstwas .....

    Schwierig wird es insbesondere dann, wenn man eben eine Rasse züchtet, die außer "Aussehen" nicht so viel zu bieten hat, da sie für ihren ursprünglichen Zweck eben nicht mehr eingesetzt wird. Da spreche ich jetzt von vielen Begleithunderassen und ehemaligen Gebrauchshunden. Auch der Sheltie gehört ein wenig für mich dazu.
    Ich denke gerade dort besteht viel eher die Gefahr, dass sich Züchter auf optische Merkmale einschießen und zum ultimativen Zuchtkriterium deklarieren. Es gibt dort auch recht wenig "Gegenbewegung", da es keine Hunde braucht, die man auf Leistung züchtet.

    Ein gewisses Konkurrenzdenken unter den Züchtern ist ja nun mal auch der Antrieb für so manche züchterische Knospe ... und wie gesagt, um das Züchtertun zu verstehen, muss man wohl auch den Werdegang verstehen. Erstmal ist man Welpenkäufer, dann Mehrhundehalter, irgendwann züchtet man, hat bestenfalls seinen eigenen Züchter als beratende Stelle zur Seite und schwupps unterliegt man automatisch gewissem Einfluss und Kreisen und Cliquen und dort besteht auch irgendwo ein gewisse Linie. Manche Rüden nimmt man dann aus Prinzip nicht, weil Züchter a gehört zum "Feind" und Züchter b ist ja befreundet mit Züchter c also ist Rüde d im engeren Feld.

    Damit will ich nichts rechtfertigen oder sagen dass es immer und überall so läuft. Aber gewisse Dynamiken entwickeln sich nun mal ganz ganz schnell und gerade als Neuzüchter ist es schon ein hartes Stück Arbeit seinen eigenen Weg zu finden, diesen zu gehen und dann auch durchzuziehen. Das verlangt viel Energie, züchterisches Geschick und auch mentale Stärke sich von Lästerei etc. pp. nicht beeinflussen zu lassen.

    Es gibt wirklich einige wirklich tolle Züchter, aber mittlerweile wundert mich echt nichts mehr ...

  • Für jemanden, der allerdings "neu" in der Szene ist, ist es nicht so einfach Züchter nach derart engen Kriterien auszusuchen. Wenn man mal ehrlich ist, kommt man ja an viele Infos erst, wenn man sich lange mit einer Rasse und der dazugehörigen Züchterszene auseinandergesetzt hat.

    Ja das stimmt wohl, da müsste eine Art Aufklärungsarbeit geleistet werden, dann mit mehr ein Bewusstsein dafür entwickeln.
    Und das traue ich den meisten Menschen zu. Wenn man ein Auto kauft oder den Urlaub bucht kann verglichen werden bis zum geht nicht mehr.
    Und bei einem Lebewesen mehr oder weniger kopflos entschieden. Die meisten haben doch schon von Welpenhandel, Qualzucht und HD gehört. Da müsste dann die Bereitschaft da sein, sich nochmal näher zu informieren. Ist eben schwer solche Menschen zu erreichen und darauf aufmerksam zu machen.

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