Qualzuchten

  • Interessant, dann such ich mal den anderen Thread, mir fehlt da die praktische und theoretische Einsicht in das Gebiet, bis auf die Grundlagen. Meine Logik sträubt sich hier allerdings gegen einige Punkte.

    Ich habe da nun auch keinen Durchblick bezüglich der Qualzucht relevanten Krankheiten / körperlichen Problemen (extreme Häufung von speziellen Problemen innerhalb einer Rasse) die erst ab einem gewissen Alter auftreten können, selbst wenn es bei den Ahnen erstmal ganz gut ausschaut.

    Davon ab finde ich trotzdem sollte ein Zuchthund körperlich und geistig fertig sein und das ist bei vielen Rassen erst mit 3-4 Jahren der Fall, trotzdem werden teils deutlich jüngere Tiere eingesetzt.

    Ich geh dann mal in den anderen Thread schmöckern...

  • Davon ab finde ich trotzdem sollte ein Zuchthund körperlich und geistig fertig sein und das ist bei vielen Rassen erst mit 3-4 Jahren der Fall, trotzdem werden teils deutlich jüngere Tiere eingesetzt.

    Da stimme ich Dir absolut zu!

    Aber eine Hündin kann ja auch mit 4 und mit 6 Jahren jeweils einen Wurf haben. Sollten 30% der Welpen in die Zucht gehen, "überschwemmem" ihre Gene dennoch nicht die Population, erhalten aber einen möglichst großen Genpool.

  • @SanSu mal aus reinem Interesse: Welche Bedenken hast du denn beim Rüden? Dass er das körperlich nicht schafft? Psychisch nicht wegsteckt?

    Bei einer Hündin verstehe ich die Bedenken ja, sie muss neben der Geburt die Welpen ja auch pflegen und erziehen. Aber warum sollte ein Rüde von 2 Jahren ein Deckakt schaden? Was befürchtest du?

  • Bei den Hündinnen habe ich da totales Verständnis, auch wenn ich finde auch diese sollten wenigstens erwachsen und ausgereift sein.

    Bei Hüdinnen is es viel schlimmer, wenn sie zu jung sind!

    Im Alltag sieht man es ihnen nicht an, aber mit Welpenaufzucht sind (zu) junge Hündinnen oft überfordert. (Das Alter des Deckrüden ist diesbezüglich Schaluppe...)
    Welpenaufzucht ist auch für 2 jährihge Hündinnen etwas ganz anderes als der tägliche Spaziergang, das Spielen mit Artgenossen und der Besuch mit Training in der Hundeschule!
    Ich würde nicht wieder eine Hündin < 3 Jahren decken lassen!


    Wenn die z.B. mit 7 eine Allergie bekommen oder Krebs dann haste diese Tendenz schon vorher vererbt.

    Wenn ein Hund mit 7 Jahren Allergien bekommt, ist das eher nicht erblich bedingt.
    Erblich bedingte Allergien treten i.d.R. deutlich früher auf (und überspringen auch mal gerne eine oder 2 Generationen)

  • Bei einer Hündin verstehe ich die Bedenken ja, sie muss neben der Geburt die Welpen ja auch pflegen und erziehen. Aber warum sollte ein Rüde von 2 Jahren ein Deckakt schaden? Was befürchtest du?


    Schaden wird es ihm nicht.
    Ob man züchterisch aber das Risiko eingehen muss, einen Rüden einzusetzen der geistig und charakterlich noch nicht wirklich ausgereift ist, ist eine andere Frage.

    Zumal man ja beim Rüden ohnehin wesentlich flexibler sein kann, was die Zeit angeht.

  • Bei Hüdinnen is es viel schlimmer, wenn sie zu jung sind!

    Meine Aussage mit dem Verständnis für nicht zu alte Zuchthündinnen bezog sich auf die Debatte auf Seite 503.

    Es fielen Zahlen von 9 Jahren+

    Ich sehe es bei Hündinnen sonst wie bei Rüden, sie sollten körperlich und geistig fertig sein beim ersten Wurf / Deckakt (3-4 Jahre), Rüden eben auch älter.

    Warum ich beim Rüden bedenken habe, wäre hier wohl OT. Muskulatur, Bändern,... sind mit nicht einmal 2 Jahren vielleicht noch nicht komplett ausgebildet, Gelenke,... da fehlt mir das medizinische Fachwissen. Den statistisch angesprochenen gesundheitlichen Aspekt hatte ich für mich persönlich schon erwähnt. Ob das züchterisch nun nach den ganzen Links sinnvoll ist, vermag ich noch nicht zu beurteilen, je nach Genpool der Rasse,... muss mich da erstmal durchwurschteln.
    Triebe entwickeln sich erst viel später. Sicher kann man bei einem jungen Hund eine Tendenz erkennen, das ganze Potential / Wesen wird er aber erst mit 3/4 Jahren entwickelt haben, genauso wie dann eben auch der Körper ausgereift ist. Geht ja bei Zucht auch oft um Wesen / Triebigkeiten / Belastbarkeit,...

  • Nee, @Nocte, durch mangelnde genetische Varianz bedingte Modifizierungen des Erbmaterials an den für das Immunsystem relevanten Stellen im Genom führen zur einer erhöhten Allergieneigung. Dazu steht auch was in der Bulldoggenstudie. Nach deiner Aussage hier frage ich mich, ob du überhaupt einen der hier angeführten Links gelesen hast?

    Generell vielleicht, aber hier wurde die DDR mit gesünderen Hunden angeführt. Genau da wäre aber die Frage, wieso sich bei einem trotz mangels Importmöglichkeiten und einem kleineren Absatzgebiet eingeschränkteren Genpool die fehlenden Allergien erklären lassen. Die Zahlen der einzelnen Rassevertreter haben nicht abgenommen seit 89. Zumal ein Anstieg an Allergien bei Mensch und Tier mehr als deutlich macht, dass es nicht nur am Genpool liegen kann. Anders als die Hundegenerationen kann beim Menschen wahrlich keiner behaupten, dass wir in der kurzen Zeit eine Inzuchtdepression oder Ahnenverlust hätten erleiden können. Allergieursachen sind konfundiert und während die fehlende genetische Varianz eine Erklärung - noch dazu eine messbare - darstellt, erklärt sie aber nicht, welche anderen Faktoren zum Tragen kommen und wieso Tiere aus Rassen mit hoher genetischer Varianz heute auch häufiger Allergien ausprägen. Wenn ich an die knapp 30 Vollgeschwister meines einen Hundes denke, dann gibt es da einen Fall heftiger Allergien. Nimmt man die Halbgeschwister noch dazu, vielleicht die Eltern, Onkel, Tanten, die Großeltern - dann bleibt es bei dem einen Fall. Eine genetische Disposition scheint mir in dem Fall unwahrscheinlich. Den betroffenen Hund würde ich nicht zur Zucht einsetzen - schon weil der körperliche Stress nicht sein muss - , aber die Geschwister zu verwerfen macht für mich in Bezug auf die Allergien (und nur in Bezug auf die Allergien) keinen Sinn. Eine Allergie wird auch bei familiärer Neigung nicht zu einem schlechten Immunsystem - das ist einfach Blödsinn. Fehlende genetische Varianz ändert sich auch nicht im Alter des Hundes und das war ja der Ausgangspunkt - Hunde erst spät einzusetzen.


    @Helfstyna Das hatten wir ja die letzten Seiten. Man muss die Meinung nicht teilen, aber die Diskussion von vorne führen muss hoffentlich nicht sein. Die Wahrscheinlichkeit, dass das Wesen plötzlich eine 180° Drehung macht, und man das auch noch auf die Genetik schieben kann (was beim Wesen ja sowieso relativ schwierig ist, je älter der Hund desto mehr Erfahrung spielt rein) ist gering. Klar, wenn man genug Rüden-Auswahl hat kann man das machen und klingt ganz prima verantwortungsvoll. Verallgemeinern würde ichs nicht.

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