Qualzuchten

  • Ich habe extra keine Rasse genannt, weil ich generell nicht gut finde was im Namen der “menschlichen Ansprüche “ teilweise an Hunden verbrochen wird.
    Aber mir fällt leider doch wieder auf, das sich immer die Halter von “Plattnasen“ extrem auf den Schlips getreten fühlen. Das gerade diese Rassen immer wieder genannt werden, liegt doch nur daran, das so viele immer weiter gezüchtet wurden um einem abnormen Schönheitsideal zu entsprechen. Weil diese Hunde einfach das Pech hatten, in Mode zu kommen. Das kann jeder anderen Rasse auch passieren oder ist schon passiert (Labbis, Aussis, DSH usw.).
    Leidende Hunde gibt es in unzähligen Rassen, vieles ist schon geändert worden und viele sind auf dem Weg. Sollte man nicht einfach versuchen Fehler zu erkennen und einen Beitrag zu leisten das wieder in eine gesunde Richtung zu bekommen, anstatt sich gegenseitig Diskriminierung an den Kopf zu werfen oder sich persönlich angegriffen zu fühlen. Im Sinne der Rasse und des Tieres.

  • MDR1 beeinträchtigt den Hund so ja erstmal nicht. Ein MDR1 Hund lebt so erstmal ohne körperliche Behinderung, ohne Schmerzen, ohne Atemnot, oder dergleichen. Kritisch wird es nur, wenn er eine Behandlung braucht. Hier gibts es für die meisten Medikamente Alternativen. Das das nicht das Optimum ist, wurde ja erkannt und man arbeitet daran. Für mich ist das schon ein Unterschied zu einem Hund, der aufgrund des gewünschten Aussehens nicht genug Luft bekommt.

    Achja, irgendwer sagte...dann schnarcht er halt, tun wir Menschen auch manchmal. Auch beim Menschen ist Schnarchen nicht gesund und sollte untersucht und behandelt werden.


  • Wegen mdr1: Ich habe keine Panikmache betrieben. Ich habe mich informiert.
    Was ich dazu gefunden habe spricht auf mehreren Seiten von teils schwerwiegenden Reaktionen, darauf kommt ihr mit "Nein, hier steht ist alles nicht so schlimm."
    Aber das ist natürlich keine Verharmlosung... Das tun ja nur wir Plattnasenfans.

    Also unterstellst du jetzt allen, die hier aufklären wollen, dass sie nicht informiert sind? Auch wenn sie die Rasse selbst haben? :???:

    MDR1 BETROFFENE (Zur Erinnerung: -/-) Hunde reagieren stark, ja. Träger (+/-)reagieren auch, ja, aber nicht so stark wie du das ständig hier hinstellst. Die brauchen eine über 100x stärkere Dosis um die selben heftigen Symptome zu zeigen. Selbst eine normale Wurmtablette hat nicht genug. Und dass die solche hohen Konzentrate zufällig aufschnappen, ist sowas von unwahrscheinlich. In der Praxis sind die TÄ sowieso übervorsichtig was das angeht und die Züchter klären ihre Welpenkäufer auf und achten darauf, dass keine betroffenen Hunde fallen. WAS sollen die Züchter denn mehr machen? :???:

    Du erzählst es immer so, als würden die Rassen mit Gendefekt wie die Fliegen umfallen, weil die Besitzer und TÄ irgendwie zu doof sind damit umzugehen. Dem ist aber nicht so. Mir persönlich ist kein einiger Fall bekannt, obwohl ich viele KHC Besitzer und Züchter kennengelernt hab. Im Gegenteil, grade der KHC gillt als höchst langlebig, 15 Jahre ist keine Seltenheit, das passt doch gar nicht zusammen, wenn die Hunde ständig daran wegsterben würden...


    Rück doch mal deine Quellen raus. Evtl. reden wir auch nur aneinander vorbei.


  • Und wegen dem Wesen: Eine gesunde Psyche ist euch wichtig, ui! Aber das ist jawohl auch das Wesen!
    Was bringt es mir denn den kaputten Körper zu haben und dadrin auch noch ein kaputtes Wesen? Genetik ist kein Hexenwerk, kreuzt man nun den Mops mit dem Jack werden dennoch Hunde fallen denen es körperlich dreckig geht und die dazu noch völlig gaga im Kopf ist.
    Das ist nicht erstrebenswert!

    Warum führst du immer und immer wieder dasselbe Beispiel an? Wo der JR ja nun nicht als einziges "Einkreuzungsmaterial" in Frage käme...ich halte von Reinzucht nicht viel, erst recht nicht, wenn eine Rasse bereits am Ende der Sackgasse angekommen ist. Da wird dir jeder Genetiker ähnliches sagen.

    Ich verstehe auch die ewige Herumreiterei auf dem Wesen nicht. Ja, Hunde können leiden, wenn sie in die falschen Hände kommen, nicht richtig ausgelastet werden oder zwei stark gegensätzliche Charaktere in einer Brust schlagen. Das sind in meinen Augen aber Extreme, die man sicherlich nicht zu Tage befördert, indem man Hunde eines ähnlichen Typs oder Gemüts kreuzt. Du stellst es so dar, als wäre eine Fremdeinkreuzung automatisch mit einer Verschlechterung des Wesens verbunden. Demnach müsste ja jeder Mischling charakterlich "kaputt" sein, um es mit deinen Worten auszudrücken.

    Ich kenne übrig zwei JR-Mops Mixe, begegnen uns öfters beim Gassi gehen. Habe nicht den Eindruck dass es denen "dreckig" geht, ganz im Gegenteil.

    Zitat

    Und es tut sich was in der Zucht der Plattnasen. Genauso wie sich was getan hat bei den DSH, bei den Collieartigen, bei all den Rassen wo was schiefgelaufen ist! Alle seriösen Züchter arbeiten dran.

    Was genau tut sich denn? Dieses Argument wird hier öfters genannt. Hast du da konkrete Beispiele, Studien, die eine tatsächliche Verbesserung belegen? Denn Versuche, etwas zu ändern, sind das eine, ob diese Intentionen auch tatsächlich Früchte tragen, müsste entsprechend evaluiert und auf statistischer Basis ausgewertet werden.

  • fremdeinkreuzungsprojekt bei den plattnasen: continentale bulldogge.auch nach 8 und mehr generationen fallen hunde, die im aussehen sehr unterschiedlich sind..sogar innerhalb eines wurfs gibts immernoch welpen mit langer/kurzer schnaue, bollerkopp oder nicht oder stummelruten oder lange.das sowas ewig dauern kann, beweisst das "projekt" für mich. vom wesen dieser hunde red ich gar nicht erst, weils einfach sehr anders ist als das von einer eb..

    Woher nimmst du diese Weisheit? Wie viele Continental Bulldoggen kennst du?


  • Das ist Alma, Continental Bulldogge. Gesund, beweglich und frei atmend. Natürlich kann man in acht Generationen nicht alles wegzüchten. Da brauchts wohl schon ewas länger. Aber es ist zumindest ein erster Weg.

  • Mein Fazit zu Qualzuchten,es geht wohl immer nach hinten los wenn der Mensch nach einem verzerrten Idealbild züchtet,nur so werden Rassen kaputtgezüchtet und das sollte einem zu denken geben.
    Völlig egal welche Rasse da nun betroffen ist da sollte man bei der Hundezucht (und nicht nur da )kritisch hinschauen.

  • Doch, ich ;) Ich habe 2 "Brachy", weil ich die Optik zugegebener Maßen schön finde (aber in erster Linie das kompakte/breite). Aber kürzer dürfen sie meiner Meinung nach auch nicht sein. Gerade beim CC werden immer mehr "Boxernasen" gezüchtet. Würde für mich überhaupt nie in Frage kommen.

    Mir tun alle Bulldoggen im Tierschutz leid und ich hoffe sie finden tolle Besitzer. Aber ich bin ehrlich, ich könnte einen so schnauenden Hund gar nicht übernehmen. Ich würde selbst arutner leiden mir das jeden Tag anzuschauen. Deswegen ist mein Bulli aus dem Tierschutz auch mit Schwanz und Nase. Ich bin kein Freund von züchten und meine wird definitiv für keinen Nachwuchs sorgen. Aber mit Hunden die einen ähnlichen Phänotyp wie meine OEB würde ich in der Zucht sehen wollen.


    Naja, ich meinte jetzt schon extrem brachycephale Hunderassen wie eben die modernen Möpse, Frenchies und Englischen Bulldoggen, so wie mab sie heute auf VDH-Ausstellungen sieht. Hätte ich aber vielleicht genauer spezifizieren müssen.

    Ein Cane Corso ist ja z.B. auch ein brachycephaler Hund (oder ein American Cocker Spaniel oder ein Chihuahua oder ein Rottweiler), aber an sich nicht besonders extrem. Bei den American Bulldoggs z.B. gibts von-bis ja alles - brachycephal sind sie alle, manche aber so, dass man die als Laie gar nicht bei den brachycephalen Rassen einordnen würde und andere schon ziemliche Plattnasen.

    Und das ist's ja eben was ich meine, was du schreibst: Ich kann verstehen, dass einem, so wie dir, ein breiter Bollerkopp mit eher stumpfer Schnauze gefällt, so als Tendenz.
    Aber warum es dann umbedingt bis in den Bereich gehen muss, dass der Nasenrücken als solcher gar nicht mehr vorhanden ist (mit dem Nasenschwamm direkt an der Nasenfalte) bzw bei einem Hund von der Größe einer Englischen Bulldogge nur noch ein, zwei Finger breit und konkav geformt ist, das erschließt sich mir nicht.

    Ich kann allerdings auch nur schwer nachvollziehen, wie man das Wesen über oder neben die Gesundheit stellen mag.


    Jein.
    An nem gesunden Hund mit nem beschissenen Charakter hat man unter Umständen weniger Freude als an nem kranken, der aber stockenbrav ist.
    Nun ist Charakter aber Auslegungssache. Rassetypischer Charakter ist schwer zu erfassen und zu quantifizieren. Ich frag mich z.B. grad bei den stark brachycephalen Hunderassen immer, wie viel vom "Charakter" direkt auf die Anatomie zurückgeht, in dem Sinne, dass die natürlich eine sehr ausergewöhnliche Mimik haben und einen völlig anderen Ausdruck als andere Rassen.
    Und letztlich gibt es keinen Grund, warum es nicht möglich sein sollte, den gleichen netten, sozialkompatiblem Charakter und trotzdem ne normalere/moderatere Anatomie zu haben.


    fremdeinkreuzungsprojekt bei den plattnasen: continentale bulldogge.auch nach 8 und mehr generationen fallen hunde, die im aussehen sehr unterschiedlich sind..sogar innerhalb eines wurfs gibts immernoch welpen mit langer/kurzer schnaue, bollerkopp oder nicht oder stummelruten oder lange.das sowas ewig dauern kann, beweisst das "projekt" für mich. vom wesen dieser hunde red ich gar nicht erst, weils einfach sehr anders ist als das von einer eb.genauso wie diese noch sehr junge rasse ihre probleme mit hd/ed hat, rücken oder auch atmung oder herz.es ist deswegen auch nicht verwunderlich, wieso sie von der fci noch nicht anerkannt wurde. in der schweiz hat man deswegen wieder angefangen, fremde rassen einzukreuzen.hier in d hat der vdh jetzt die rasse anerkannt.

    von der oeb red ich da gar nicht erst, diese seite hat jetzt in 30 jahren nix auf die reihe hingekriegt, bringt nur immer neue "modelle" hervor.die oeb halter die sich in den eb bzw. bulldoggen gruppen tummeln, berichten fast alle von hd/ed probleme, atem, herz etc.eine gute bekannte hat zwei oeb aus einer recht bekannten zucht, beide was die gelenke angeht totale baustellen. auch wenns super schöne hunde sind mit langen nasen.

    Meiner Erfahrung nach ist "Old English Bulldogg" ein Vermehrer-Sammelbecken für getarnte Listenhundmixe. Zumindest ist fast alles, was hier mit nem Impfpass ankommt, der auf OEB ausgestellt ist, optisch irgendein Bull&Terrier-Mix, indem auch Englische oder Amerikanische Bulldogge drin sein könnte. Mag Ausnahmen geben, ist aber so. Vielleicht liegts auch an unserer Gegend...

    Den Phänotyp so schnell wieder "auf einen Nenner" zu bringen, geht natürlich nur, wenn das auch das Haupt-Zuchtziel ist und man intensive Rückkreuzung betreibt.
    Nimmt man immer mal wieder Fremdbluteinkreuzung vor bzw kreuzt statt immer wieder an reinrassige Tiere an andere Kreuzungstiere unterschiedlicher Generationen an, dann spaltet das ganze erheblich mehr auf und man hat teilweise uneinheitliche Ergebnisse.
    Nur gibt es ja in nem ernstzunehmenden Zuchtprogramm noch andere (wichtigere) Ziele als nur das Aussehen und ich persönlich finde es auch überhaupt nicht dramatisch, wenn man beim Aussehen noch ein bisschen Aufspaltung hat.
    Wird man da gezielt drauf hinzüchten (was ich persönlich ziemlich zweitrangig finde), wird sich das geben. Hat ja schließlich bei all den vielen "konstruierten" Rassen die wie heute haben und die zwischen 150 Jahren und nur ein paar Jahrzehnte alt sind auch funktioniert, das ist keine schwarze Magie.

    Niemand der ein bisschen Ahnung von Tierzucht hat, wird behaupten, dass Kreuzungstiere automatisch gesünder sind (vor allem wenn ein Teil der Ausgangspopulation schon beträchtliche Probleme mit einbringt). Aber sie haben erstmal bessere Chancen, man hat überhaupt erstmal wieder die Chance, einen gesünderen Phänotyp mit einzubringen und die genetische Vielfalt zu erhöhen.

    Galileo hat einen schönen, athletischen Körperbau, aber was würde dagegen sprechen, wenn er eine normale Rute hätte (die wird er ja nun auch nicht vererben, da sehe ich also schonmal keine Besserungstendenz) und 3-4 mal so viel Fang, ohne Nasenfalte und mit normalgroßen Nasenöffnungen?
    Egal wie man es dreht und wendet, dieser Hund kann rein physikalisch nicht so viel Luft durch die Nasenlöcher ziehen wie einer mit normalgroßen Öffnungen und muss daher immer verstärkten Druck/Zug beim Atmen aufwenden. Das wird auf Dauer seine Atemwegen stärker beanspruchen. Vielleicht nicht so stark, dass er im Laufe seines Lebens behandlungsbedürftige Probleme damit kriegt, aber spätestens in der Patho oder pathohistologisch könnte man da wahrscheinlich entsprechende Veränderungen feststellen.

    Außerdem hat er bei dieser Kopfform auf jeden Fall enger zusammengerückte Zähne - so ein kurzer Kiefer bietet nicht genug Platz für einen physiologischen Zahnstand.
    Während ich nicht völlig mit der Überschrift in diesem Artikel konform gehe und mit den Konsequenzen für die Zucht, die dieser TA fordert, so ist es inhaltlich doch recht schön erklärt, warum so eine Kieferform niemals und unter keinen Umständen gesund für den Hund sein kann:
    http://www.toothvet.ca/PDFfiles/Stop_Brachy.pdf


    Also, was ist so erstrebenswert an dieser Gesichtsform, dass man sie ohne jegliche Vorteile, aber dafür mit garantierten, wissenschaftlich belegten Nachteilen für den Hund gerne behalten will?
    Warum ist das Ziel, das hier als lobenswert und "es passiert was!" dargestellt wird, eine nicht ganz so schlimme Plattnase zu züchten, statt einfach auf Dauer keine Plattnasen mehr?

    Ich mein, klar ist es erstmal besser, mit Rassevertretern zu züchten, die trotz dieser Anatomie im Alltag nicht eingeschränkt sind, als mit solchen, die operiert werden müssen, damit bei ihnen grundsätzliche Lebensfunktionen uneingeschränkt funktionieren.
    Aber wenn man den nächsten Schritt dann nicht tut und versucht, vom Grundübel wegzukommen, dann macht das in meinen Augen nicht viel Sinn.

  • Weil die Studie schon ein paar mal angesprochen wurde:
    http://www.rvc.ac.uk/News/PressRele…blemsInDogs.cfm
    Es geht um Einschätzung von Atemwegsproblemen durch die Besitzer von brachycephalen Hunden mit nachweislich vorhandenem, behandlungsbedürftigem BOAS.


    Wir haben übrigens heute eine Endoskopie von einem Labrador gemacht, der beim schlafen schnarcht und gelegentlich mal komisch "hustet" und etwas Schleim ausspuckt und sich ab und an beim Fressen verschluckt.
    Diagnose: Zu langes Gaumensegel und/oder zu großer Kehldeckel - da die Veränderungen nur minimal waren, lässt sich nicht mit Sicherheit sagen, was es nun letztendlich ist. Jedenfalls verfängt sich sein Kehldeckel ab und an mal hinter dem Gaumensegel und das führt dann eben zu den oben genannten Symptomen.
    Die sind so erstmal nicht schlimm, der Hund ist weder in seiner Lebensqualität noch, sofern man das sagen kann (ist ja ein ganz normaler Familiehund, kein Schlittenhund der das Iditaro laufen soll...) in seiner Leistungsfähigkeit beeinträchtigt. Aber es zeigt eben, dass z.B. schnarchen im Schlaf und ab und zu Schleim spucken auch nicht "normal" sind, sondern Symptome von Fehlbildungen.
    Diese können wie man sieht auch bei anderen Rassen auftreten, der Unterschied ist eben, dass es da eine sehr Fehlbildung ist (und wohl auch meistens nur minimal in der ausprägung), während das für einen stark brachycephalen Hund ein Normalbefund oder eigentlich sogar ein ziemlich guter Befund wäre.

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