Qualzuchten

  • Ok, dann verstehe ich was du meintest. Die ursprüngliche Aussage von Nebula verstehe ich aber immer noch nicht.


    Was Nebula gemeint hat, weiß ich nicht. Ich spekuliere aber mal ins Blaue. Beim KHC hat man a) einen kleinen Genpool und b) diverse Erkrankungen, die man vor Verpaarung über den Gentest bestimmen muß. Dazu kommt Merle, HD und inzwischen wohl auch ED (ist glaub ich noch nicht Pflicht). Das ist schon ne harte Nummer. Viele Züchter der VDH-angeschlossenen Vereine haben sich schon bei MDR1 gewunden und gewettert und die bisherige Regelung war eine lange Geburt. Zu DM habe ich bei diesen Vereinen noch nicht nachgelesen. Ich könnte mir aber vorstellen, dass da ordentlich die Suppe kocht. Und das ist ganz sicher kompliziert.

    Zitat


    ... aber bei DM ist es durch den Test (der ja auch erst recht neu ist - 2009 glaube ich) doch sehr viel einfacher geworden. So kann nun ohne auf Zuchttiere verzichten zu müssen, langsam (oder mit Verzicht auf Zuchttiere auch schnell) DM "einfach" komplett verdrängt werden.


    Naja. Einfach ist das auf dem Papier. Aber in der Praxis eben doch nicht unbedingt. Finlay ist ja aus der Dissidenz. Die Population seines Vereins ist im Grunde noch kleiner. Dort wird "verbesserndes Blut" aus Amerika zugekauft. Fins Vater war so ein besseres Blut. Eine Carte Blanche in allen vor DM bekannten Krankheiten. Er konnte (und hat das auch) die Gesundheitswerte deutlich verbessern. Dass ausgerechnet dieser Hund nun DM -/- ist, war eine herbe Erkenntnis. In diesem Verein darf aber schon lange kein MDR1 -/- Welpe mehr fallen und auch DM wird seit es bekannt ist, so behandelt. Ein kleiner Verein hat es da manchmal aber auch einfacher, die Mitglieder sind sich eher einig.

    Zitat


    Für mich fallen übrigens durchaus auch Gendefekte in den Bereich Qualzucht. Vor allem dann, wenn auch noch absichtlich damit gezüchtet wird (bei den RR z.B. oder bei Dilute und Merle - wobei dort ja noch weitere Faktoren mitspielen). Ebenso, wenn es andere Möglichkeiten gäbe die Defekte zu umgehen, diese aber nicht genutzt werden (durch Einkreuzungen z.B.).


    Von welchen Faktoren bei Merle sprichst Du denn? Dir ist tatsächlich schon bekannt gewesen, dass auch singlemerle Defizite in ihren Sinnesleistungen haben können? Woher? Ich kenne da nicht einen einzigen Fall und das, wo ich mich nun wirklich nicht nur unter Collies sondern auch unter anderen Merle-Rassen bewege.

  • Ich schrieb ja schon, dass es kein 100% gibt (gibt es bei sowas ja nie), aber ein DM/N Hund hat kein größeres Risiko als ein N/N Hund. Bekannt sind mir persönlich auch gar keine.

    Wie meinst du das mit der aufwendigen Diagnose? Der Gentest selber ist ja alles andere als aufwendig (Blutprobe einschicken) und dieser stellt ja die Gene auch sicher fest. Also ein DM/DM Hund ist ein DM/DM Hund, ob er erkrankt oder nicht, er gibt es sicher weiter.

    Oder meintest du das in Hinsicht auf eine spätere Erkrankung trotz z.B. N/N Ergebnis? Mir wäre wie gesagt nichts dahingehend bekannt, auch bei den Proben der jetzt schon älteren Generationen nicht.

    Meines Wissens ist das mit dem Risiko eben nicht so klar, wie ich eben schrieb. Die Infos die ich dazu habe , sind auch vorwiegend von Bekannten in den USA, die eigentlich alle von diesen Unklarheiten berichten. Es ist wohl einfach nicht so, dass ein nach diesem Test DM/N oder gar N/N Hund raus aus dem Thema ist und nicht erkranken kann. Der getestete Genort scheint nicht der einzige zu sein, der es auslöst. Aber das wurde ja schon zuvor etwas angerissen.
    Hier in D ist das ganze ja noch nicht so furchtbar lange auf dem Schirm und meines Wissens gibts hier auch noch keine wirklich verlässlichen Daten dazu. Ich kann dir also auch keine vertrauenswürdigen Quellen zur Verbreitung etc nennen - wenn da jemand etwas hat, her damit.


    Aufwendige Diagnose deswegen, weil vom Gentest abgesehen, es schlicht und ergreifend eine Ausschlussdiagnose ist. Es gibt genügend Krankheiten die ähnliche Symptome haben und nachdem ein DM/N oder N/N ja scheinbar durchaus auch erkranken kann und ein DM/DM Hund es nicht muss, muss ich im Prinzip eigentlich mindestens ein MRT und eine Muskelbiopsie machen lassen um einigermaßen sicher sagen zu können, es handelt sich um DM.

    Der Link erklärt es für mich ganz gut.

    https://www.thieme.de/de/tiermedizin…athie-50450.htm


  • Was Nebula gemeint hat, weiß ich nicht. Ich spekuliere aber mal ins Blaue. Beim KHC hat man a) einen kleinen Genpool und b) diverse Erkrankungen, die man vor Verpaarung über den Gentest bestimmen muß. Dazu kommt Merle, HD und inzwischen wohl auch ED (ist glaub ich noch nicht Pflicht). Das ist schon ne harte Nummer. Viele Züchter der VDH-angeschlossenen Vereine haben sich schon bei MDR1 gewunden und gewettert und die bisherige Regelung war eine lange Geburt. Zu DM habe ich bei diesen Vereinen noch nicht nachgelesen. Ich könnte mir aber vorstellen, dass da ordentlich die Suppe kocht. Und das ist ganz sicher kompliziert.


    Naja. Einfach ist das auf dem Papier. Aber in der Praxis eben doch nicht unbedingt. Finlay ist ja aus der Dissidenz. Die Population seines Vereins ist im Grunde noch kleiner. Dort wird "verbesserndes Blut" aus Amerika zugekauft. Fins Vater war so ein besseres Blut. Eine Carte Blanche in allen vor DM bekannten Krankheiten. Er konnte (und hat das auch) die Gesundheitswerte deutlich verbessern. Dass ausgerechnet dieser Hund nun DM -/- ist, war eine herbe Erkenntnis. In diesem Verein darf aber schon lange kein MDR1 -/- Welpe mehr fallen und auch DM wird seit es bekannt ist, so behandelt. Ein kleiner Verein hat es da manchmal aber auch einfacher, die Mitglieder sind sich eher einig.


    Von welchen Faktoren bei Merle sprichst Du denn? Dir ist tatsächlich schon bekannt gewesen, dass auch singlemerle Defizite in ihren Sinnesleistungen haben können? Woher? Ich kenne da nicht einen einzigen Fall und das, wo ich mich nun wirklich nicht nur unter Collies sondern auch unter anderen Merle-Rassen bewege.

    Es klang bei Nebula so, als wäre MDR "leicht" zu händeln im Gegensatz zu DM und das sehe ich nicht so. Da MDR ja auch bei Trägern Folgen haben kann (wenn auch abgeschwächt), sehe ich es eher anders herum.


    Wie gesagt kenne ich mich bei der KHC Population, weiteren Krankheiten etc. nicht aus. Beim SWH mit ebenfalls einer relativ kleinen Population ist DM an sich nicht "so tragisch", da es eben über kurz oder lang durch den Test recht zuverlässig ausgemerzt werden kann. Bei größeren Populationen mit mehr Auswahl ginge es natürlich schneller, aber zumindest geht es auf diese Weise nun kontinuierlich vorwärts. Das meinte ich mit "einfach". Deswegen setzte ich es ja auch in die Anführungszeichen.

    Bei Merle meinte ich mit den zusätzlichen Faktoren z.B. dass es zwei Merle-Träger braucht, um betroffenen Nachwuchs zu zeugen. Bei Dilute z.B. dass es neben dem Dilute-Gen noch weitere Faktoren geben muss, da es ja Rassen gibt die nicht (bzw. fast nicht.. wie gesagt.. niemals 100%) betroffen sind (z.B. Weimaraner) und Rassen, die besonders betroffen sind (z.B. Dobermann).

  • Meines Wissens ist das mit dem Risiko eben nicht so klar, wie ich eben schrieb. Die Infos die ich dazu habe , sind auch vorwiegend von Bekannten in den USA, die eigentlich alle von diesen Unklarheiten berichten. Es ist wohl einfach nicht so, dass ein nach diesem Test DM/N oder gar N/N Hund raus aus dem Thema ist und nicht erkranken kann. Der getestete Genort scheint nicht der einzige zu sein, der es auslöst. Aber das wurde ja schon zuvor etwas angerissen.
    Hier in D ist das ganze ja noch nicht so furchtbar lange auf dem Schirm und meines Wissens gibts hier auch noch keine wirklich verlässlichen Daten dazu. Ich kann dir also auch keine vertrauenswürdigen Quellen zur Verbreitung etc nennen - wenn da jemand etwas hat, her damit.


    Aufwendige Diagnose deswegen, weil vom Gentest abgesehen, es schlicht und ergreifend eine Ausschlussdiagnose ist. Es gibt genügend Krankheiten die ähnliche Symptome haben und nachdem ein DM/N oder N/N ja scheinbar durchaus auch erkranken kann und ein DM/DM Hund es nicht muss, muss ich im Prinzip eigentlich mindestens ein MRT und eine Muskelbiopsie machen lassen um einigermaßen sicher sagen zu können, es handelt sich um DM.

    Der Link erklärt es für mich ganz gut.

    https://www.thieme.de/de/tiermedizin…athie-50450.htm

    Ich "kenne" ja durchaus auch mehr Hunde, als nur die von meinen Nachbarn. Sprich: Ich stehe in Kontakt mit Züchtern, die auch aus anderen Ländern kommen und auch schon sehr lange züchten. Allerdings alles eher SWH beschränkt.

    Der Test wird dort als sehr zuverlässig angesehen. Natürlich nicht 100%, aber das gibt es bei solchen Dingen ja sowieso nicht. In diesen Kreisen wo ich mich bewege, würde und wird auch durchaus die Mühe der Diagnose auf sich genommen (einfach auch, weil es dort eine der "wenigen" Krankheiten ist, um die sich gekümmert werden muss).

    Ich würde mich aber auch freuen, wenn jemand offiziellere und großräumigere Zahlen dazu hätte.

  • Ok, dann verstehe ich was du meintest. Die ursprüngliche Aussage von Nebula verstehe ich aber immer noch nicht.

    Kompliziert ist es meiner Meinung nach nämlich wirklich nicht. Es ist eher unkompliziert und zuverlässig.

    Ich schrieb, dass MDR1 wenigstens berechenbar ist, bei DM sei es "komplizierter", damit meinte ich, dass DM (-/-) nicht so klare Folgen hat die MDR1 (-/-). war vermutlich blöd ausgedrückt.

  • fremdeinkreuzungsprojekt bei den plattnasen: continentale bulldogge.auch nach 8 und mehr generationen fallen hunde, die im aussehen sehr unterschiedlich sind..sogar innerhalb eines wurfs gibts immernoch welpen mit langer/kurzer schnaue, bollerkopp oder nicht oder stummelruten oder lange.das sowas ewig dauern kann, beweisst das "projekt" für mich. vom wesen dieser hunde red ich gar nicht erst, weils einfach sehr anders ist als das von einer eb.genauso wie diese noch sehr junge rasse ihre probleme mit hd/ed hat, rücken oder auch atmung oder herz.es ist deswegen auch nicht verwunderlich, wieso sie von der fci noch nicht anerkannt wurde. in der schweiz hat man deswegen wieder angefangen, fremde rassen einzukreuzen.hier in d hat der vdh jetzt die rasse anerkannt.

    von der oeb red ich da gar nicht erst, diese seite hat jetzt in 30 jahren nix auf die reihe hingekriegt, bringt nur immer neue "modelle" hervor.die oeb halter die sich in den eb bzw. bulldoggen gruppen tummeln, berichten fast alle von hd/ed probleme, atem, herz etc.eine gute bekannte hat zwei oeb aus einer recht bekannten zucht, beide was die gelenke angeht totale baustellen. auch wenns super schöne hunde sind mit langen nasen.

  • Ich schrieb, dass MDR1 wenigstens berechenbar ist, bei DM sei es "komplizierter", damit meinte ich, dass DM (-/-) nicht so klare Folgen hat die MDR1 (-/-). war vermutlich blöd ausgedrückt.

    Ah ok, dann hatte ich das wirklich total falsch verstanden gehabt.

    Fand es trotzdem interessant darüber zu schreiben. :smile:

  • Ich schrieb, dass MDR1 wenigstens berechenbar ist, bei DM sei es "komplizierter", damit meinte ich, dass DM (-/-) nicht so klare Folgen hat die MDR1 (-/-). war vermutlich blöd ausgedrückt.


    Und auch bei +/+ ist es eindeutiger. MDR1 ist unkritisch, DM kann in blöden Fällen ja trotzdem auftreten.


  • Und auch bei +/+ ist es eindeutiger. MDR1 ist unkritisch, DM kann in blöden Fällen ja trotzdem auftreten.


    Yep. Ich hab jetzt auch den Link von bordy angeguckt. Den muß ich auch früher schon mal gelesen haben. Mir war doch so, dass der Gen-Test keine Sicherheit in irgendeine Richtung liefert. Ein Fazit daraus ist ja auch, dass der Gentest momentan nur bei bestimmten Rassen eingesetzt und vorsichtig interpretiert werden sollte. Ich mag mich irren und den VDH-Colliezuchtvereinen Böses unterstellen, aber ich glaube nicht, dass die unter solchen Vorraussetzungen zu verpflichtenden Zuchtlenkungsprogrammen kommen. Einzelne Züchter sind natürlich was anderes.

  • Keine Sicherheit in irgend eine Richtung klingt da aber ziemlich "falsch". Vielleicht keine 100% Sicherheit, aber doch sehr zuverlässig. Es klingt bei euch so, als käme es ständig überall vor, dass Hunde an DM erkranken, obwohl sie N/N oder DM/N sind. Mir ist kein einziger bekannt.

    Wir reden von einem wirklich sehr zuverlässigen Test, mit dem man "schnell" und sicher DM aus der Zucht vertreiben kann. Dass es noch andere Ursachen und Gene geben kann, die - eventuell sogar nur in Verbindung damit - für DM verantwortlich sind, mag durchaus sein (gerade bei bestimmten Rassen am Ende mehr oder weniger), aber wir reden dann wirklich von Einzelfällen, von denen momentan auch keinerlei offizielle Zahlen vorhanden sind (zumindest habe ich nichts dahingehend gefunden, nicht mal Einzelfälle...).

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