Qualzuchten

  • @orangina: Oh je, oh je... ob die FB wohl aus einer 'seriösen' Zucht kam?... Man, wenn man denn so ein 'oh-wie-hilflos'-wie süß-Ader hat, dann soll man sich doch lieber gemeinnützig engagieren... ... Solche Leute tragen dann wieder zum Bild des Klischeebesitzers bei. -_-

  • Gut, die FB, Boston Terrier und Mops haben alle ähnliche Probleme, aber wenn man in jeder Rasse 30 Exemplare finden kann, die zumindest frei atmend sind und nicht gleich umkippen, wenn sie mal Sport machen, warum dann nicht diese Exemplare untereinander kreuzen? Dann hat man immerhin 90 Hunde als "Ausgangsmaterial" als nur 30 wenn man beim Mops bleibt.

    Ich habe früher auch nicht verstanden, wieso es sowas wie nen Mops geben muss. Die Hunde finde ich optisch hässlich, die können nix mehr (teilweise haben die bei der Futteraufnahme Probleme, man muss ihnen die Lefzen ganz zurückschieben, um überhaupt mal Zähne zu sehen) und diese Glubschaugen...
    Nunja, dann hatte ich einen Mops zum Sitten da. Dieser Mops ging mit uns im Hochsommer bei 30 Grad zwei Stunden spazieren, rannte wie verrückt zwischen meinen großen hin und her (der hatte auch nen Parson als Hundekumpel) und sein Charakter ist sowas von klasse, ich verstehe jeden, der das haben möchte. Ich selber auch, aber die Optik und die Gesundheit dieser Rasse hält mich davon ab.
    Leider ist dieser Mops kastriert, denn den würde ich so gerne in der Zucht sehen, auch wenn er keine Papiere hat, aber er ist atemtechnisch super drauf, obwohl er echt ne kurze Schnauze hat und sehr hervorstehende Augen, aber er wäre sicherlich ne kleine Verbesserung auf der man aufbauen könnte.

    Nur dann muss man sich EINE Baustelle vornehmen, die man abändert und eben mit Patella etc. bei Kleinhunden, wenn man z.B Frenchie, Mops und Boston kreuzt erstmal leben. Man kann nich innerhalb von 2 Generationen sofort super gesunde Hunde, die nirgendwo mehr Probleme haben erwarten, die haben auch sehr gesunde Rassen wie Pudel nicht. Aber die Prioritätenliste müsste ganz klar so aussehen:
    Freiatmend, weniger hervorquellende Augen, mehr Nase, Keilwirbel (hat damit der Mops Probleme? Wenn nein, dann nur keilwirbelfreie Tiere von den Bulldoggen mit rein) und evtl. zum fitmachen nochmal ein Outcross mit nem Staff Bull (finde ich ne super Idee)

    Der einzige Puggle, den ich kennen lernen durfte war übrigens eine Hündin, die man bei Gewässer in der Nähe nicht ableinen konnte - denn die wäre schlichtweg abgesoffen. Die ging zu weit ins Wasser und schwubs, weg.

  • Wäre vielleicht keine schlechte Idee, aber alles sehr theoretisch und ich glaube kaum, dass sich Züchter und Verein jemals dazu durchringen würde. Und der Staff Bull steht ja auch auf der Rasseliste, leider, was das ganze noch viel komplizierter machen würde.

    Und wenn man Möpse und FB mit Boston Terriern (die meines wissens ordentlich Temperament haben, wie zu kleine Boxer) verpaaren will, kann man im Grunde auch gleich langnasige Terrier oder Pinscher nehmen, das würde mit Sicherheit schneller gesündere Hunde hervorbringen und dann kann man bei den Nachkommen wieder auf das Wesen selektieren.
    Wie ja auch schon (mehrfach) geschrieben wurde, wurde beim Mops ja vor hundert Jahren schon einmal Pinscher eingekreuzt, der heutige Mops hat also schon Verwandschaft mit dem Pinscher, von daher sehe ich das Problem dabei nicht...
    Und sowohl bei den FB als auch bei dem Boston Terrier wurde früher Terrier eingekreuzt, bzw. entstanden durch einkreuzung von Terriern, also wäre eine erneute Einkreuzung auch nicht weit hergeholt. :ka:

  • Wobei ich die meisten Pinscher eher als nervöse Hemden kenne und das ist beim Mops ja absolut nicht so. Aber das größte Problem wird sein, dass sich der RZV da einig wird, es überhaupt nen Antrag gibt und dann noch, dass sich genügend Züchter auf das Projekt einlassen und dass man engagierte und überprüfungswillige Welpenkäufer findet, die den Mops lieben, aber auch mit nem Kreuzungsergebnis zufrieden sind. Denn an Liebhaberhaushalte verscherbeln geht sicherlich, aber irgendwo muss man ja Daten sammeln, ob ne ein-bis zweimalige Pinschereinkreuzung reichen würde (also pro Zucht, nicht nur 1-2 Hunde überhaupt, von denen dann wieder alle weiteren abstammen) oder ob das nichts oder nicht genug verbessert.

    Aber die größte Hürde sehe ich in der vereininternen Politik, es außerhalb der bestehenden Vereine zu machen, hat aber auch wenig Sinn, weil man dann einfach nicht die einwandfreisten Tiere der Ausgangsrassen bekommt, sondern blöd gesagt Hunde von Privatleuten, die keine Ahnung und Ambitionen hinsichtlich ihrer Rasse haben und den "Abfall" der es in die normale Zucht nicht geschafft hätte.

  • Eben @Nightstalcer. Ich glaube das sind eben die ganzen Voraussetzungen und Probleme die es wahrscheinlich nahezu unmöglich machen, dass da jetzt was passiert. Und viele Züchter sind ja uneinsichtig, die finden ihre krankgezüchteten Hunde noch ganz normal. Wie die EB Züchterin im Video das Dreamy gepostet hat, die ihre Hunde noch stolz damit bewirbt, dass die eigentlich gar nicht spazieren gehen wollen sondern lieber auf dem Sofa sitzen wollen, ja warum wohl??
    Da müssten einfach ganz viele Leute sich selbst eingestehen, dass sie vielleicht jahrelang auf dämliche Ideale hin selektiert haben und das Einzugestehen fällt vielen Leuten schwer :/

    Ich hoffe aber, dass da bald mal jemand aufwacht, so kann das ja mit diesen Rassen nicht weitergehen:(

    Zu dem untereinander Verpaaren der verschiedenen kurzschnäuzigen Rassen: Wenn bei diesen Rassen aber die längere Nase gar nicht mehr genetisch vorhanden ist, wie soll man die dann wieder Reinzüchten? Am Ende hat man wenn man Pech hat, alle Erbkrankheiten dieser Rassen noch verschlimmert:/ (wenn da überhaupt noch was schlimmer werden kann...)

  • Ja, Zwerpinschern neigen wohl dazu, man könnte dann ja auf Hunde zurückgreifen die nicht so hibbelig sind oder vielleicht auf kleinere deutsche Pinscher zurückgreifen (vielleicht dann eher Hündinen, falls es sonst mit der Größe schwierig wird), die sind meines Wissens nicht so hibbelig wie die Zwerge. Ich glaube ehrlich gesagt, dass sich bei den frühen Kreuzungen auch schon genügend Abnehmer finden würden, die Mixe werden zum einen sicher sehr süß aussehen und zum anderen werden sich viele einen gesünderen fiedeleren Mops(Mix) davon versprechen - Retro Möpse, Rassmos und Puggles werden ja auch nicht schlecht verkauft.

    Bei den Vereinen (FCI/VDH) sehe ich die viel größere Hürde, wie wohl bei allen sehr kranken Rassehunden, da hast du recht. Solange sich da nichts ändert sieht es eben schlecht aus für VDH Möpse/FBs/Boston Terrier/Japan Chins und wie sie alle heißen.
    Ich persönlich hätte aber solange auch kein Problem auf andere seriöse Vereine zurückzugreifen, wenn es da eine Alternative gibt wie den Retro Mops z.B.

  • Solange das mit dem Alternativen Verein nicht als Sackgasse endet ja. Aber da stellt sich mir die Frage nach dem Ausgangsmaterial. Meistens treten ja Leute aus dem VDH/FCI Vereinen aus, weil ihnen irgendwas nicht passt. Und da Hundehaltung und Zucht mitunter doch sehr emotional ist kann man manchmal davon ausgehen, dass der eigene Hund abgelehnt wurde und man sich deshalb ne Alternative sucht, wo man doch den Wurf mit machen kann.
    Wenn das nur ein Hund ist, der z.B. keine Prüfungen besteht, weil er laut ist, aber sonst topfidel und rassetypisch ist, meinethalben. Aber viel öfter hat es Gesundheitliche Gründe oder so gravierende Wesensmängel, das ich das auch nicht als Ausgangsmaterial für ne Gesundung einer Rasse haben wollen würde.

    Als durchdachtes Projekt, wie die Entstehung des Eurasiers oder der Pudelpointer ist das was vollkommen anderes.

    Aber nur weil von den knapp 300 betreuten Rassen der FCI 20 (jetzt mal geschätzt) als Qualzucht enden werden kann ich mich nicht von den restlichen Vereinen abwenden und allen pauschal unterstellen, sie betreiben großen Mist.
    Und irgendwo hängt es ja meistens auch mit der Popularität einer Rasse zusammen, dass sie plötzlich ungesunde Merkmale bekommt, denn ich kenne ehrlich gesagt keine unbekannte Rasse, die dermaßen deformiert wäre oder so krank, dass sie zu nichts mehr taugt (höchstens sind die kurz vorm Aussterben und werden künstlich mit zu viel Inzucht am Leben erhalten, das ist auch nicht grade sinnvoll). Sowas passiert nur den Rassen, die sehr oft nachgefragt werden und wo es dann anfängt, schief zu laufen, ob bei Züchtern oder Welpenkäufern (Züchter waren auch mal Welpenkäufer) kann ich nicht sagen, vielleicht liegt es auch am Geld. (wobei ich auch da sehr erfolgreiche und def. auf Gewinn orientierte Züchter kenne, deren Hunde sind trotzdem top gesund und in Ordnung und ein Gewinn für die Rasse).

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