Qualzuchten

  • Man muss nur wegen Ataxie beim Mali schauen. Da war jetzt - offiziell bekannt - ein Wurf betroffen. Es waren 50% des Wurfes betroffen (3 Welpen hatten es, die anderen 3 nicht bzw. es sind wohl 'nur' Traeger).
    Kein Nachkomme der Elterntiere in frueheren Wuerfen hatte diese Krankheit (evtl. als Traeger, dass kann noch nicht getestet werden).


    Deswegen wuerde ich den Mali noch lange nicht als Qualzucht bezeichnen. Und das obwohl Ataxie sicher etwas ist, was mit 'Schmerzen, Leiden oder Schaeden verbunden' ist.

  • Das ist ein schlechtes Beispiel. Epilepsie kann man verschweigen und somit Schmuh machen und kranke Tiere in Kauf nehmen.Aber man kann nicht auf Epilepsie selektieren, weil der Erbgang nicht klar ist. Außerdem hat da ja keiner was von, weil Epilepsie keinen optischen Effekt mitbringt.

    Ich ging jetzt einfach von einer Krankheit aus als Beispiel

  • Da bin ich wieder bei dir.

    Aber hier wird gerade etwas unterschwellig unterstellt, dass bei jedem Leiden, jeder Krankheit automatisch Zuchtversäumnisse oder Absicht dahinter stehen und dem ist eben mitnichten so.

    Ob der Schaden wirklich durch Versäumnisse, Absicht oder ähnliches mutwillig in Kauf genommen wurde oder es trotz aller Sicherheitsvorkehrungen einfach schief gegangen ist, muss im Einzelfall gesehen und beurteilt werden.

    Und damit bin ich auch wieder ganz bei dir. :) Es sind und bleiben (natürlich) Einzelfallentscheidungen.

    @BoxerandSchäferhund

    Nein, der Hund ist für mich keine Qualzucht, wenn der Erbgang nicht bekannt ist und es bisher keinen Grund gab anzunehmen, dass die weiterführende Zucht mit einer greifbaren Wahrscheinlichkeit an Epilepsie erkrankte Hunde hervorbringen wird.

    Sollte ich hingegen die pinke Nase mögen, die aber kombiniert ist mit dem Auftreten von Epilepsie, dann betreibe ich Qualzucht, sobald ich wider besseren Wissens auf die pinke Nase (und damit die Epilepsie) selektiere. Die pinke Nase wäre ein Merkmal das (durch die Epilepsie) zu Schmerzen, Leiden und Schäden führt. Also eine Minderleistung in der Selbsterhaltung, die sich züchtungsbedingt sowohl in physiologischer (Epilepsie) als auch (daran gekoppelt, wenn auch nicht selbst das ausschlaggebende Merkmal) in morphologischer Veränderungen (pinke Nase) äußert, die zu Schmerzen, Leiden und Schäden führen.

    Von Qualzucht kann im engeren Sinne ja nur dann die Rede sein, wenn willentlich auf ein Merkmal selektiert wird, das nachweislich zu den o.g. Minderleistungen führt. (Ob nun selbst oder infolge eines nachgewiesenen oder dringend zu vermuteten gekoppelten Erbganges.)

    Problematisch bei der ganzen Diskussion ist (m.E.n.) dass es keine Definition von "ausreichender" Leistung gibt. Und das eine solche Definition Rasseübergreifend auch nur schwerlich erreicht werden kann. Denn was ist denn dann die "ausreichende" Leistung im Bereich der Selbsterhaltung?

    Fressen mit 2,3 oder 16 Zähnen? Oder dass das Futter generell im Magen ankommt?

    Unermüdliches Laufen auf 1, 2 oder 10 km? Oder ganz generell, dass der Bewegungsapparat zum Laufen befähigt ist?

    Selbst Schmerzen, Leiden und Schäden sind schwer zu definieren, wenn es darum geht das Lungenvolumen eines Mopses mit dem eines Pinschers zu vergleichen. Denn wann hat der Mops denn eine Minderleistung in der Selbsterhaltung? Wenn er, aufgrund der selektiert kurzen Nase, nur noch mit offenem Mund atmen kann oder schon dann, wenn er nach 100 Metern zu Hecheln anfängt? Oder sollte er genauso weit und schnell rennen können, wie ein deutscher Schäferhund?

    Ist polemisch, klar. Mir ist deutlich bewusst, dass gerade der viel diskutierte Mops nachgewiesene gesundheitliche Probleme hat, die züchtungsbedingt hervorgerufen wurden, ich will eigentlich nur darauf hinaus, dass es keinen "gesunden Standard-Hund" gibt, an dem wir (gerade morphologisch hervorgerufene) Abweichungen ohne weiteres bemessen können. Berichtigt mich, wenn ich da falsch liege ....

    ... aber bisher ist doch ein "gesunder" Mops, dann gesund, wenn er so unauffällig ist, wie die unauffälligsten Vertreter seiner Rasse und keine Operationen oder aufwändige Behandlungen notwendig sind, damit er sein "Leben" bestreiten kann.

    Wenn wir davon ausgehen, dass auch ein "gesunder" Mops nur noch eine Minderleistung in der Selbsterhaltung erbringt, dann fehlt schlichtweg der Standard wonach diese Minderleistung gemessen wird. Quasi das "Mindestmaß" der zu erbringenden Leistungen in den Bereichen: Selbsterhaltung, Fortpflanzung und Selbstaufbau.

    - Was muss ein Hund denn, egal welcher Rasse, mindestens können, damit er eine noch ausreichende Leistung in den genannten Bereichen erbringt?

    - Wie weit darf ein Hund sich von dem "guten" Standard entfernen, wenn dieser Standard für alle Rassen gleich ist, von Chihuahua bis Dogge?

  • Sorry, bekomme das mit dem Zitieren nicht hin :ugly:

  • Sorry, bekomme das mit dem Zitieren nicht hin :ugly:

    das kann ich dir erklären :smile:
    Der KHC hat ja einen relativ kleinen Genppol, deshalb ist es nötig, immer wieder mal Hunde zu importieren. Die meisten anderen EU Länder testen kein MDR-1, deshalb ist die USA tatsächlich am naheliegensten, wenn man einen Hund mit guten Gesundheitswerten möchte.
    Die Amerikaner züchten allerdings ihre Collies nach einem anderen Standard. Hier in Europa soll ein Rüde 56-61cm Schulterhöhe haben, im amerikanischen Standard soll er aber 61-66cm haben. Demnach sind importierte Hund meistens deutlich zu groß und ihre Nachfahren meist auch.
    Mein Casanova zB. hatte als Uroma eine amerikanische Hündin. Das zieht sich bis heute durch seine Linie, so dass alle zu groß sind. Sein Vater war ein extra kleiner Rüde mit 57cm, trotzdem hat Casanova 62-62,5cm Schulterhöhe gekriegt und ist damit der kleinste (!) Rüde seines Wurfes mit 5 Rüden.

    Die meisten Richter kennen den Zweck dieser Importe und sehen daher über die Größe weg. Auch zur Zucht können Hunde mit 66cm eingesetzt werden, völlig problemlos. Bisher haben wir auf Ausstellungen immer sehr gut abgeschnitten, von 4 Ausstellungen 3x BOB, das eine mal gabs dann nur ein SG1, weil der Richter die Größe bemängelt hat. Damit ist er allerdings ziemlich alleine.

  • das kann ich dir erklären :smile:Der KHC hat ja einen relativ kleinen Genppol, deshalb ist es nötig, immer wieder mal Hunde zu importieren. Die meisten anderen EU Länder testen kein MDR-1, deshalb ist die USA tatsächlich am naheliegensten, wenn man einen Hund mit guten Gesundheitswerten möchte.
    Die Amerikaner züchten allerdings ihre Collies nach einem anderen Standard. Hier in Europa soll ein Rüde 56-61cm Schulterhöhe haben, im amerikanischen Standard soll er aber 61-66cm haben. Demnach sind importierte Hund meistens deutlich zu groß und ihre Nachfahren meist auch.
    Mein Casanova zB. hatte als Uroma eine amerikanische Hündin. Das zieht sich bis heute durch seine Linie, so dass alle zu groß sind. Sein Vater war ein extra kleiner Rüde mit 57cm, trotzdem hat Casanova 62-62,5cm Schulterhöhe gekriegt und ist damit der kleinste (!) Rüde seines Wurfes mit 5 Rüden.

    Die meisten Richter kennen den Zweck dieser Importe und sehen daher über die Größe weg. Auch zur Zucht können Hunde mit 66cm eingesetzt werden, völlig problemlos. Bisher haben wir auf Ausstellungen immer sehr gut abgeschnitten, von 4 Ausstellungen 3x BOB, das eine mal gabs dann nur ein SG1, weil der Richter die Größe bemängelt hat. Damit ist er allerdings ziemlich alleine.


    Danke für die Erklärung =)

  • Ach Gott, jetzt hab ich den 2. Absatz voll vergessen zu beantworten :ops:

    Ja, Livi hat Papiere. Wie und warum das genau so lief weiß ich leider nicht, da ich sie nicht als Welpe bekommen hab - allerdings ist laut Wurfabnahme ein langhaariger Welpe gefallen, das kann nur passieren, wenn 2 Langhaarträger aufeinander treffen. Livis Vater ist aber reinerbig kurzhaar, deshalb kann das nicht sein. Und so ein Zuchtwart sollte schon wissen was er aufschreibt oder? :shocked:

    Man findet diesbezüglich leider auch keine Bilder vom älteren Welpen, aber er sieht wirklich auffällig plüschig aus, wenn auch nur wenige Tage alt.
    Dann wurde ihr Nabelbruch nicht dokumentiert und sie ist nicht augenuntersucht und nicht MDR-1 getestet. Beides ist nicht Pflicht, aber die Augenuntersuchung macht man als Welpe, da sie später durch die Pigmentierung des Auges nicht so aussagekräftig ist. Nur 3 ihrer Geschwister sind untersucht, wahrscheinlich, weil es die Welpenkäufer so wollten. MDR-1 zu testen ist zwar nicht Pflicht, sie kann jedoch -/- sein und dann sollte ein vernünftiger Züchter das auch testen und so vermitteln, dass es passt (also keinen -/- Welpen auf nen Pferdehof zB.). So handhaben es egt alle Züchter die ich kenne, wenn schon betroffene Welpen fallen können...
    Die Impfdaten sind mit Füller noch einmal überkritzelt worden, und zwar sowohl das "gültig ab" als auch "gültig bis". Unsere TÄ fand das sehr unseriös, da es kaum noch lesbar war und hat angedeutet, dass sie nicht von einem ordentlichem Impfschutz ausgehen würde. Offiziell ist das aber "geimpft"...

    Also keine Ahnung, wie das damals weiterging. Die Züchterin an sich ist schon länger dabei und recht bekannt.

  • Wäre mir neu, dass bordy Moderator ist.

    Dann habe ich mich versehen. Sry. Solche Unterstellungen gehen aber trotzdem nicht. Die Züchterin hat mir über ein Jahr fast zwei Jahre das leben versalzen.
    Ich MUSSTE mich von dem Hund trennen. Gerne tat ich es nicht. Und nach all dem Ärger wegen einer fast schon besessenen kann man wohl kaum von "Gewinnbringend verkauft" reden.

    Der Hund jedenfalls hat es jetzt gut. Ist willkommen und geliebt. Aufgrund des Ärgers konnte ich nie eine Bindung aufbauen. Es wurde immer gestört. Und nun muss der Hund weder zurück in einen Zwinger (Züchter) noch nur als geduldet wo leben sondern wird wirklich geliebt als Mitglied. Das ist genau das was ich mir für den Hund gewünscht habe.

    Wenn von 1000 Welpen im Jahr 5 Welpen (aus z.B. einen Wurf) krank sind, ist es automatisch Qualzucht? Sehe ich anders *schulterzuck*

    Sicher ist das keine Qualzucht. Aber wenn etwas attestiert wird was nicht da ist, sondern ein Fehler sogar, nur für das erreichen der Zuchttauglichkeit ist das ein Fehler der weiter vererbt wird. Und sicher beim einzelnen erst mal kein großer Beitrag zur Qualzucht auf längerer Sicht aber wenn das ein paar mehr machen (Und es gibt ja viele Züchter) summiert sich das unter Umständen und führt vom kleinen Fehler irgendwann zum großen Fehler der aber ja eigentlich, wenn sich keiner bestechen lassen würde, nicht passiert wäre.

    Es ist ein Beitrag von vielen.

    Beim Rottweiler taucht jetzt vermehrt Iris Kolobom auf. Unsere hat das. Es wird aber noch nicht regulär getestet. Bekannt ist es aber!!!! Wir waren in einem Gesundheitszentrum mit Augenspezialisten und die stehen deswegen schon in Kontakt mit den Vereinen. Und erheben eine Statistik.... Wir lieferten unseren Beitrag, da unser Hund lieb ist und lange Still hält dokumentierte man ihr Auge dort Photographisch.

    Wir kontaktierten auch die Züchterin die wiederum Welpenkäufer fragte. Bisher ist unsere die einzige bei der das je aufgetreten ist. Bei diesem Züchter.

    Und? Die Vereine wissen das längst von den Tierärzten.... aber gemacht wurde? Nix!!!

    Man will erst Jahrelang Statistiken sehen ehe man ganz simpel einfach einem Welpen in die Augen schaut. Der Fehler ist sichtbar und angeboren. Warum also nicht einfach seinem Wurf mal tief in die Augen schauen? Wo es doch bereits von Tierärzten an die Verbände weiter gegeben wurde das es vermehrt auftritt?

    Beim Züchter kommt das erst Jahre Später an....wenn die Statistiken dann fertig sind.....und das Problem sich weiter verbreitet hat.

    Was damit alles verbunden sein kann auf der Genetik? Keine Ahnung. Vielleicht wenn man es weiter ignoriert Blindheit?

    Auch ein Unding. Es ist bekannt..

    Ein kolobom an der Iris fällt nur auf wenn man dem Hund wirklich in die Augen schaut. Aus Unwissenheit macht man das also nicht , der Rottweiler hat normal ja da auch nichts mit zu tun, bisher. Also fällt es erst auf wenn einer sagt "Hey schau deinen Hund mal genau in die Augen!"

    Aber diese Info geht nicht vom verband an die Züchter.... das verstehe ich nicht. Das ist sooo simpel zu gucken :ka:

  • Du schreibst hier im Qualzuchtthread über das Iris Kolobom deines Rottweilers. Wieso beurteilst du das als Qualzucht? Welche Merkmale fordert der Rassestandard des Rottweilers, die die Wahrscheinlichkeit eines Koloboms erhöhen?
    Schlechter Informationsfluß von Tierärzten über Vereinen zu Züchtern sind zwar beklagenswert, aber haben gar nichts mit Qualzucht zu tun.
    Qualzucht ist zB der zwingend erwünschte Ridge bei den Ridgebackrassen, weil dadurch eine erhöhte Wahrscheinlichkeit von Dermoid Sinus entsteht. Auch wenn viele Individuen keine Dermoid Sinus haben hat die Rasse als Gesamtheit trotzdem ein Qualzuchtmerkmal.
    Nicht böse sein, ich habe den Eindruck, du verstehst nicht wirklich, was Qualzucht ist und dass es da einen begrifflichen Unterschied zu Verfehlungen von einzelnen Züchtern und Vereinen bzw. den allgemeinen Schwächen des Kennel Club Systems gibt.

  • Ach da fängt der Mist also nicht an? Bis der erste Rotti blind ist. Dann wird geschrien. "Wie konnte das passieren!" Ja nur das es viele schon die ganze zeit wussten. Noch gehört der Rotti nicht zu den Qualzuchten. Wenn es aber in Zukunft vermehrt zu Problemen an den Augen kommt und das Problem sich manifestiert.......

    Qualzucht ist man ja nicht von heute auf Morgen. Das ist ein Prozess. Viele sehen den Weg dahin früh genug aber sie werden ignoriert.

    Ich weiß sehr wohl Was Qualzucht ist. Ist ja nun genau meiner Meinung nach beschrieben im Gesetzbuch. Viel wichtiger wäre doch zu wissen wie es soweit kommen konnte und wie man dem bei noch gesunden Rassen entgegen wirken kann wenn sich eine solche Entwicklung zeigt.

    Es ist Unsinn sich darum zu streiten was Qualzucht ist. Jeder der davor steht sieht es, auch ein Blinder mit Krückstock und es ist auch wunderbar Niedergeschrieben.

    Und die die sich einen röchelnden verreckenden Hund holen und noch sagen "Wie süß" denen kannste eh nicht mehr helfen. Dummheit ist leider nicht Strafbar. Und diese Leute wird es immer geben. Die sind es die für den nötigen Absatz sorgen. Ein Riegel müsste einer weiter oben davor schieben aber der verdient da ja auch dran.

    Genetiker, oder jene die ich gehört habe sagte "Der Mops ist als Rasse am Ende" Als Beispiel, auch wenn es da wieder mal um den Mops geht wo es doch mehr kaputte Rassen gibt. Aber er ist zum Inbegriff der Qualzucht geworden, so viele Probleme die ein Hund auf ein mal hat. Gaumensegel, Luftröhre, Nasenlöcher, Keilwirbel, Patella, Wasserkopf, raus fallende Augen. Ich finde für so einen armen kleinen Hund ist die Liste erschreckend lang.

    Ich musste mir bisher nur Gedanken um HD/ED machen......... Und wenn du dem Züchter sagst "Du züchtest ein Merkmal heraus das eine Schwache Form des offenen Rücken ists!" wird er nciht neugierig und fängt eine ordentliche Unterhaltung an, NEIN! Er behauptet das diese Hunde gesünder seien :shocked:

    Hunde Ohne Ridge? Tja... da sagen manch alter Züchter sogar noch "Die sind krank die muss man weg machen!"

    Dabei ist es umgekehrt. In welchem Zeitalter steckt die Zucht?

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