Qualzuchten

  • Fehlende Zähne (3)

    Funktion der Zähne beim Hund

    Schneidezähne (Incisivi)
    Sie dienen dem Abnagen von Fleisch vom Knochen und haben eine wichtige Funktion bei der Fellpflege (beknappern). Auserdem ermöglichen sie es dem Hund kleine Dinge vom Boden aufzunehmen.

    Fangzähne (Caninus)
    Sie dienem dem Verletzen und Töten von Beutetieren. Für die Nahrungsaufnahme haben sie keine Bedeutung. Wohl aber für die innerartliche Kommunikation. Sind es doch die ersten Zähen die beim Lefzenhochziehen sichtbar werden. Auch sind es diese Zähne die für das harmlose Keneifen und die meisten "Löcher" bei Hundbissen verantwortlich sind.

    Vordere Backenzähne (Prämolaren)
    Sie haben für den Hund nur noch eine Bedeutung als Unterstützug beim Festhalten und Tragen kleiner Dinge.

    Hintere Backenzähne (Molaren)
    Ihre Aufgabe ist das Zerschneiden von Fleisch und das Knacken von Knochen. Auch Unterstützen Sie das Festhalten und Tragen von Gegenständen.

    Da unsere Hunde heutzutage nicht mehr Jagen müssen, und Ihre Nahrung schon mehr oder weniger portionsgecht zerkleinert bekommen, ist es kein Nachteil für sie wenn ihnen einzelne Zähen fehlen.
    Auch das Kauen auf diversen Kauartikeln und das Zerbeisen von Knochen ist für Hunde kein Problem wenn ihnen hier ein oder zwei Zähne fehlen.
    Komforverhalten (Putzen) ist ebenfalls möglich wenn ein, zwei Schneidezähen fehlen.
    Das Fehlen von Fangzähen ist wohl das größte Problem für Hunde, da es ihre Ausdrucksweise beeinträchtigt. Aber Hund kommuniziern nicht nur über das Zeigen von Zähne. Und bevor es dazu kommt das ein Hund sich gnötigt sieht seine Fangzähen wirklich einzusetzte, also so zuzuschnappen, dass der andere Hund das wirklich spürt, sollte man als verantwotlicher Hundehalter doch schon eingegriffen heben. Unsere Hunde müssen heute keine Kämpfe untereinander mehr austragen wo der Einsatz der Zähen wichtig wäre!

    Fazit:
    Das Fehlen einiger weniger Zähne sehe ich nicht als Beeinträchtigung für die Lebensqualität eines Hundes der als Haustier gehalten wird.

    Traurig und wütend zugleich machen mich aber immer wieder die Aussagen gerade von Züchtern die das Zahnproblem herunterspielen oder so dämliche Aussagen bringen wie: "Senioren haben auch keine Zähne!" Das Fehlen einiger! Zähne stört den Hund nicht, ja das timmt. Aber mit so einer Einstellung wird es noch lange dauern bis der CCD so viele Zähne hat wie er haben könnte, wenn man das Problem ernsthaft in Anbgriff nehmen würde.

    Zum Glück gibt es immer mehr Züchter und Halter die großen Wert auf einen möglichst vollständiges Gebiss ihrer Tiere legen. Problem sind und bleiben beim CDD wie immer die Menschen die unbelehrbar sind, die es billig und hauptsache nackig wollen und Züchter denen Preise und Pokale wichtigere Zuchtkriterien sind als die Gesundheit ihrer Tiere.

  • Ich kann eventuell verstehen, daß Du dich ärgerst.

    Aber muß solche Fäkalsprache sein?

    Überzeugender wirst Du dadurch nicht.

    Da gebe ich dir Recht, ist sonst auch nicht meine Art, aber manchmal... lassen wir das. Vielleicht kann es ja ein Mod löschen

    Ich muß auch niemanden überzeugen. ich stehe zu meinem Hund, zu der Rasse und zu meinem Züchter.
    Die Frage stellt sich doch eher, ob ein Hund aufgrund seiner fehlender Zähne ernsthaft leidet, oder ob damit umzugehen lernt? Wir brauchen auch gar nicht um den heißen Brei herum zu reden, das fehlende Zähne nicht schön sind, aber man kann nunmal eine Zucht nicht innerhalb von 2 Generationen völlig gesund machen und was hier stellenweise verlangt wird.... mal ehrlich, da müßten wir noch viel mehr Rassen von der Liste streichen, aber da würden sie ja alle gleich schreien und heulen. Aber bei so Exoten da kann man´s ja machen und weißt, dann die Art und Weise wie geschrieben wird. Soviel dann zum Thema Kinderstube usw.

  • --
    Ach, das ist doch Kleinsch...
    (man erlaube mir dieses kleine Wortspiel)

    Da es wohl ein einmaliger Ausrutscher war, ist jetzt ausgestanden, lasse ich es stehen.
    (Auch, weil es sonst vielleicht schlimmer aussieht als jetzt - denn was man da so fantasieren könnte, was wegediert wurde |) )
    --

  • Sicherlich müßte man noch mehr Rassen ins Auge fassen, bei denen so einiges züchterisch im Argen liegt.

    Die Krux ist doch, daß offensichtlich bei der Mehrheit der Käufer das optische Aussehen vor geht.
    Ob es nun der Nackthund, der Mops, der Ridgeback ist, fehlende Zähne, Atemnot, Erkrankung des Rückenmarks werden in Kauf genommen, Hauptsache man bekommt den Hund, der einem so gut gefällt. Drei Beispiele, ich könnte noch mehr aufzählen.

    Einigen Haltern ist bewußt, das diese Hunde nicht gesund sind, sich etwas ändern muß, die Mehrheit redet sich diese Defizite schön. Das ist nicht nur hier in diesem Thread so, daß habe ich überall in der Hundeszene erfahren. Da nehmen sich weder Züchter noch Welpenkäufer, geschweige denn Richter etwas.

    Fazit, hatten wir ja eigentlich schon, ohne Druck wird sich in absehbarer Zeit nichts oder nicht viel ändern. Und ich denke nicht in 2 Generation, meine Dimensionen sind schon längerfristig angelegt.

    Gaby, ihre schweren Jungs und Finn

  • Also ich finde es momentan etwas schwierig hier in der Diskussion.
    Einerseits wird teilweise versucht, vernünftig zu diskutieren, andererseits wird aber dazwischen immmer mal quer geschossen, weil man sich auf den Schlips getreten fühlt.

    Beide Seite werden ihre Ansichten und Meinungen haben, die teilweise auf einem sehr hohen Niveau geführt wurden. Manchmal hilft es, sich in sein Gegenüber zu versetzen oder ihm nicht sofort das Schlechteste zu unterstellen, wenn man aus der Antwort nicht ganz schlau wird.

    Ich persönlich bin (bisher) nicht betroffen und finde es sehr interessant und lehrreich. Viele Dinge hätte ich nicht gewusst.

  • @Lakasha

    Nein, ich würde mir keinen Hund kaufen, den ich aus irgendwelchen Gründen abgrundtief hässlich finde - zum Glück gibts da ja noch genügend Abstufungen und ich kann mir auch nicht vorstellen, dass man wirklich nur in der Lage ist mit einem Hund mit diesem Gendeffekt zu leben und sich ansonsten total unwohl fühlt.
    Mir ist ja durchaus bewusst, dass es natürlich unschön ist, wenn man sich etwas einbildet und dann feststellen muss "so toll ist das ja gar nicht... und wenn ich das habe, endet das unter Umständen unschön für den Hund" und man dann natürlich gerne jede Möglichkeit annimmt, um sich das irgendwie nett zu verpacken.
    So viel besser macht es das jetzt aber trotzdem nicht.

    Ob dir das nun passt oder nicht - Zähne sind Körperteile und die fehlen dem Hund, weil du es so hübsch findest, dass er kein oder nur wenig Fell hat. Und ja, dein Hund muss damit leben, weil Hunde mit diesem Defekt auf menschlichen Wunsch hin vermehrt worden sind . Den hat keiner vorher gefragt, ob er nicht deutlich lieber Fell und dafür alle Zähne hätte.
    Genauso wie meine Hunde damit leben müssen, dass sie schwarz braun und Grau sind. Im Unterschied dazu, haben sie davon halt keinerlei Nachteil. Auf Farben von denen sie welche hätten, verzichte ich schlicht und ergreifend (mal davon ab, dass mir Farbzucht eh widerstrebt und ich z.B. die Farbe meiner Hündin nicht wirklich schön finde...) .


    Das du das Fehlen von P1 und M1 (wenn überhaupt), aus entwicklungsgeschichtlicher Sicht eh wirklich keinen Sinn haben und daher ganz ohne menschliches Zutun über kurz oder lang verschwinden werden, mit dem teilweise kompletten Fehlen von Prämolaren und Molaren vergleichst, ist ja wohl auch eher ein Scherz.


    Irgendwie seid ihr euch hier auch nicht wirklich einig. Beim einen lutscht der Hund eher sein Kauzeug , dann muss er halt bissl mehr aufdrücken beim kauen, beim nächsten heissts "naja Knochen sind halt ein Thema " und im nächsten Beitrag ist das alles dann gaaaarkein Problem und die Hunde können ja alles , was ein Hund mit normalem Gebiss auch kann und alle die sich irgendwie fragen wo denn jetzt der Konkrete Vorteil für den Hund liegt, auf seine Zähne zu verzichten weil sich sein Halter einen Haarlosen Hund einbildet, sind natürlich total doof und gemein.


    Ich warte immer noch auf einen plausiblen Grund, warum es jetzt für den Hund positiv sein soll für seine Haare auf seine Zähne zu verzichten (genau wie die Frage danach, mit welchem vernünftigen Grund man eigentlich Hunden die Atemwege deformiert...aber da kommt ja auch nix mehr , ausser beleidigtem Getue) . So lange da nichts kommt, drehen wir uns doch bei der Diskussion hier vollkommen im Kreis.

    Und nö, man muss niemanden überzeugen und so lang der Gesetzgeber da nicht härter durchgreift, wird man ja auch noch viele Jahre "Freude" an solchen Rassen haben. "Ihr" wollt doch hier davon überzeugen, dass diverse Nackthunde eben keine Qualzuchten sind.

    Beim Rest des Beitrages fehlt ja eigentlich nur noch, dass du dich heulend auf den Boden wirfst... ich will aber einen Nackthund!

  • @ Quebec
    Es ist meine eigener Text. ;)
    Mir gehts darum, das das Fehlen der Prämolaren nicht automatisch auf das FOXI3-Gen zurückzuführen ist. Viele wissen gar nicht, das es auch bei anderen Rassen zum Verlust dieser Zähne kommen kann und meinen es sei ausschlieslich ein Problem beim CCD.
    Ich erachte deshalb das Fehlen von Schneide- und Fangzähen sowie der Molaren für den Hund als bedeutsamer als das Fehler von Prämolaren.
    Danke für die interessanten Links.

  • @Lakasha


    Irgendwie seid ihr euch hier auch nicht wirklich einig. Beim einen lutscht der Hund eher sein Kauzeug , dann muss er halt bissl mehr aufdrücken beim kauen, beim nächsten heissts "naja Knochen sind halt ein Thema " und im nächsten Beitrag ist das alles dann gaaaarkein Problem und die Hunde können ja alles , was ein Hund mit normalem Gebiss auch kann und alle die sich irgendwie fragen wo denn jetzt der Konkrete Vorteil für den Hund liegt, auf seine Zähne zu verzichten weil sich sein Halter einen Haarlosen Hund einbildet, sind natürlich total doof und gemein.

    Da sieht man, dass du nicht richtig gelesen hast: Lisa meinte, in einem Beitrag, das Picasso "rum lutscht", allerdings hat sie das relativiert, da Picasso Kausachen "nur" länger einweicht, als ihre anderen Hunde (was vielleicht sogar schon ein Vorteil von fehlender Zähne ist: Speiseröhre und Magen werden geschont, da nur gut eingweichtes Kauzeug, und kein hartes geschluckt wird :ugly: )
    Und von "gar kein Problem" hat glaub ich, keiner GENERELL geschrieben! Es gibt einige Nackis (selbst sehr zahnlose), welche nach Aussage ihrer Halter in der Lage sind Knochen zu knacken und keine Probleme haben. Ebenso gibt es Nackis, die mehr oder minder starke Probleme haben und kaum Knabbern oder gar Knochen knacken. Beides sind extreme, und ich denke, dass die meisten Nacksi im Mittelfeld liegen.
    Puck fehlen wie gesagt die meisten Prämolaren und ich denk auch der ein oder andere Molar, aber er hat weder Probleme mit frischen Hühnerbeinen, noch mit Ochsenschwanzknöcheln oder Kauzeug. Ja er brauch länger, als andere Hunde, hat sich aber erst 1x am Zahnfleisch verletzt...

    Warum soll das fehlen von Zähnen den einen Vorteil bringen? Es gibt eine Rasse (war es der Lundehund?), da wird Wert auf fehlende Zähne gelegt, damit er die Beute beim Tragen nicht verletzt... Für den Hund hat auch das keine Vorteil, nur für den Menschen.
    Aber ich (meine ganz eigene persönliche Meinung) finde, dass kein Hund einen gravierenden Nachteil hat, wenn ihm einzelne Zähne fehlen. Und gerade beim CCD findet man überwiegend Nackis mit recht vielen Zähnen. Puck stammt zb aus osteuropäischen Linien, und dort sind die Zuchtvorschriften noch lachser als bei uns. Und trotzdem hat Puck ein recht gutes Gebiss - abgesehen von den fehlenden Prämolaren eben.


    Danke an @Wildfarben, die das ganze mit den Zähnen nochmal wissenschaftlicher untermauert hat.


    LG Anna

  • Ich glaube, dass ist alles eine Frage der Definition.
    Wie schaut ein gesunder Hund aus, und kann ein Hund auch unter den und den Umständen "gesund" sein.

    Ich persönlich finde es schon paradox, dass sich die Frage der eingeschränkten Lebensqualität bei einigen Hunden stellt, obwohl ganz offensichtlich ist, dass einzelne Körperteile züchterisch so beeinflusst wurden dass ein Nachteil entsteht, deformiert sind oder eben ganz fehlen.
    Der einzige Grund ist ja wie so oft das Aussehen.
    Und das ist ja so lange kein Thema (wie bordy schon schrieb), solange es für ein Tier keine Nachteile hat.

    Das hat dann doch schon viel mit Egoismus zu tun, Probleme in Kauf zu nehmen die für das Tier einen Nachteil darstellen könnten (!). Vergleiche zu anderen Rassen zu stellen um dann zu sagen "da ist es halt auch so" oder zu betonen, dass sein Exemplar solche Probleme auf keinen Fall hat kann doch nicht richtig sein?
    Die Sache ist ja so...es "muss" nicht so sein.
    Es ist so weil der Mensch es so will.
    Und das ist nicht unbedingt gut.
    Es werden Argumente von Liebhabern gefunden bei denen man glauben soll, dass man einen völlig gesunden Hund vor sicht hat, das Leiden wird herunter geredet, eben weil es einen nicht selber betrifft.
    Wer wäre damit einvestanden, selber auf ein paar Zähne, einen wichtigen Körperteil, oder freie funktionierende Atemwege zu verzichten?
    Wohl niemand.

    Ich kann nicht verstehen wie man als "Tierliebhaber" so etwas zulassen kann.
    Und das betrifft ja wirklich nicht nur eine bestimmte Hunderasse, sondern alle Tiere die darunter zu leiden haben, dass der Mensch entschied mit der Zucht so einzugreifen, dass Optik an erster Stelle steht.
    Eine Optik die für das tier keinerlei Vorteile hat, auf die der Mensch aber nicht bereit ist zu verzichten.

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