Zu Tode gestreichelt...

  • Ich denke es kommt doch, wie fast überall, auf das richtige Maß an. Was das richtige Maß ist, hängt wiederum vom jeweiligen Hund ab.
    Ich denke der Artikel im Ausgangspost kann ganz gut dazu anregen, daß eigene Verhalten zu reflektieren und sich zu überlegen in wie fern man selbst den Bedürfnissen seines Hundes gerecht wird.
    Was ich nicht schlecht an dem Artikel finde ist die Tatsache, daß er, meiner Meinung nach, ganz gut die Frage: Was will und braucht ein Tier als eigenständiges Lebewesen" ganz gut aufgreift. Wenn nur einige angehende Hundehalter auf Grund dieses Artikels darüber noch einmal nachdenken, hat er schon etwas erreicht.


    LG


    Franziska mit Till

  • Kommt wohl auf den Hund an.
    Hundesport brauchen Hunde bestimmt nicht, aber ich glaube schon, dass es jedem Hund gut tut eine Aufgabe zu haben. Was das nun genau ist, ist eben vom Hund abhängig bzw. auch vom Hund-Mensch-Team.
    Das ist wie beim Menschen - neue Herausforderungen und damit verbundene Erfolgserlebnisse halten eben jung und fit.
    Wild lebende Hunde und Wölfe liegen ja nicht nur rum, die haben letztlich auch ihre Herausforderungen zu meistern.

  • Das tut mir leid, also wie Leni vorher gehalten wurde :/
    Allerdings war das regelrechte Vernachlässigung und ja schon auch ein Extrem.


    Eifer und Glück sah auch unsere Trainerin bei Chili.
    Ich sah das etwas anders und trotz, dass sie die ersten Runden gut mit machte, war es für mich ein himmelweiter Unterschied zwischen dem Glück das wir "ungezwungen" im z.B Wald erleben (nachlaufen, fangen spielen, zusammen buddeln, zusammen entdecken usw.) und ihrem Auftreten auf dem Platz.


    Die ganze Körperhaltung, der Ausdruck in den Augen und im Gesicht und auch ihr Verhalten waren bei weitem nicht so ausgelassen und fröhlich, wie es mich die Trainerin glauben lassen wollte.


    Zumal einige andere Halter eine wirklich sehr ehrgeizige Art ihren Hunden gegenüber an den Tag legten.
    Von, eine runter hauen, weil Hund 1 bellte, während Hund 2 lief bis anschreien.
    Frust, wenn es nicht gut lief, meckern, nörgeln usw.
    Das hat nicht nur meinen Hund (die wahrscheinlich dann nicht so wesensfest ist) sondern auch mich extrem runtergezogen.


    Zum Schluss fühlte es sich so an, als würde ich ihr eine Gemeinheit antun, wenn wir dorthin fuhren.


    Der Hund meiner Trainerin bellte auch ununterbrochen, solange er wartete.
    Locker mal eine halbe Stunde durch.
    Als ich sie fragte, sagte sie, er habe einfach Bock da jetzt zu laufen. "Er will"!


    Aber ist das nicht irgendwie Gaga?


    Zumindest auf meine Hündin passt der Artikel.
    Hätte sie nicht eintauschen wollen von entspannt in Dauer(hoffentlich geht's bald los) Kläfferin.


    Heißt es nun, dass alle Hunde, die in Erwartung bellen, gestresst sind?
    Oder missverstehe ich das?


    Ist das Laufen dann nicht eher eine Entladung? Praktisch das Ventil?


    Möchte das gar nicht so negativ darstellen.
    Sorry.


  • Kläffen im Hundesport


    lang und breit diskutiert ....

  • Du hast einen Wolfsspitz nicht wahr? Das kannst du mit nem Hüter nicht vergleichen.


    Wir haben ja auch 4 Spitze das sind völlig aber völlig andere Typen Hund.


    Ja die Spitze sind mit rumliegen glücklich, mein "nur" Sheltie geht mir die Wände hoch jnd nach ner Weile geht sie damit dann auch beim Gassi den anderen auf den Geist weil die nur schnuffeln wollen und sie um sie rumnervt.


    Kleines Beispiel: Wir hatten Nasenarbeitsworkshop. 1 Hüter (meine) Rest "normale" Hunde. Ich schwöre bei allem was ich besitze, dass wir in dem Bereich noch NIE gearbeitet haben und wenn die früher sowas gemacht hätte fresse ich sprichwörtlich nen Besen ;)
    Schleppfährte, Dummyübung etc.sie machte ALLES. Die Trainerin war schlichtweg begeistert.
    ABER von der Trainerin hiess es die ganze Zeit "das ist für eure Hunde sooo anstrengend, macht Pausen, heute Abend sind die Hunde müde" etc.


    Soll ich dir was sagen? Meine hat sich darüber schlapp gelacht. Die ging nach dem Kurs fröhlich pfeifend nach Hause, setzt sich hin: "Gibt's noch was?"


    Alle anderen Hunde mögen von sowas platt sein, der Hüter nicht.

  • ...Viel schlimmer sei es, dass der Hund von seinem Halter nicht selten als sportlicher Wettkämpfer missbraucht und zu Turnieren geschleppt werde. Das sei nicht artgerecht und tierschutzwidrig, sagt Riepe. „Pokale interessieren den Hund nicht- hier geht es nur um die Bedürfnisse des Halters. Um seinen Ehrgeiz und Stolz.“

    Diese Aussage so generell finde ich völlig daneben.


    Es gibt sie sicher, die HH, die hauptsächlich "Sportgeräte" in ihren Hunden sehen (auch, wenn ich persönlich keinen solchen kenne), aber Sport mit Hunden ist per se ja nun wirklich nicht gleich tierschutzwidrig!
    Wenn man es gut und vernünftig aufbaut und betreibt, macht es den meisten Hunden viel Spaß, zusammen mit ihren Menschen zu arbeiten.
    Klar, die Pokale sind ihnen egal, aber sie sind abends trotzdem glücklich und zufrieden, weil sie mit ihrem Menschen ´nen guten Job gemacht haben.
    Und warum darf ein HH nicht ehrgeizig sein, warum ist Stolz auf seine und auf die Leistung des Hundes was falsches?


    Meine Hündin liebt es, mit mir zu arbeiten, deswegen ziehen wir jetzt los auf unsere 15km Jogging-Runde.
    Ganz tierschutzwidrig ;)

  • Dass Sport per se tierschutzwidrig sei, hat der Herr ja auch nicht behauptet.


    Sondern er schreibt über Wettkämpfe, Turniere und den Ehrgeiz der Halter zu gewinnen.

  • Unabhängig davon: erzählt der Herr in euren Augen Quatsch?
    Ist was dran?

    Naja, was in dem Artikel ganz gut rauskommt, ist die Tatsache, dass wir mit unseren Verantwortlichkeiten so gut umgehen wie mit uns selbst. Gehen wir durch die Welt und sehen überall nur "Fehler" und "Ideale" "verbessern" wir so lange, bis es nicht mehr schön sein kann. Wir versorgen, fördern, vernachlässigen oder misshandeln unsere Kinder, pflegebedürftigen Verwandten oder Haustiere eben so, wie wir mit uns selbst umgehen (wenn wir sie in unser Ego miteinbeziehen) oder wie es uns unser Mangelgefühl und Konkurrenzdenken vorgeben (wenn wir sie als Mittel für unsere Bedürfnisbefriedigung ansehen). Das alles hat nichts mit Liebe zu tun und ein Rationalisieren kann als Endlosschleife laufen.


    Gesetze und Richtlinien finde ich aber gut, denn solange einem echtes Mitgefühl und eine dienende Haltung allen Lebewesen nicht ein sicheres Gefühl dafür geben, was ein Lebewesen braucht, halten sie hoffentlich möglichst viele Auswüchse verirrter Geister im Zaum xD
    Genauso hat ja die Forschung unsere Wahrnehmung der Tierwelt extrem verändert. Auch das wird in dem Artikel angesprochen.


    Was den reißerischen Titel betrifft: ich habe dann doch mal diesen Thread angeklickt, nachdem er mehrere Stunden auf Platz 1 hier im Forum stand... :headbash: Scheint also zu funktionieren. ;)

  • Dass Sport per se tierschutzwidrig sei, hat der Herr ja auch nicht behauptet.


    Sondern er schreibt über Wettkämpfe, Turniere und den Ehrgeiz der Halter zu gewinnen.

    Mit anderen Worten, Sport mit dem Hund betreiben ist in Ordnung, nur sich mit anderen messen, das ist verwerflich.


    Das kann ich nicht nachvollziehen, denn wie gut die Leistung meines Hundes ist, wie korrekt er seine Aufgaben meistert, sehe ich nur im Vergleich mit anderen. Ich habe mit meinen Hunden "hausgemachte" Wasserarbeit trainiert, halt das, was ich mir bei den Wasserarbeitsgruppen so abgeguckt hatte und mir gezeigt wurde. Leider war die nächste Arbeitsgruppe gut 200 km entfernt, ich hatte also keine Trainingsmöglichkeit. Es war ein enormer Unterschied, einfach nur in der Präzision, wie die gut ausgebildeten Hunde gearbeitet haben.


    Das es falschen Ehrgeiz bei Hundehaltern gibt, ist ja unbestritten, das Gros aber, betreibt Hundesport aus Spaß an der Freude. Und dazu gehört auch die Leistung des Hundes (Hundeführers) beurteilen zu lassen.

  • Es geht wieder größernteils um die Halter.


    Meine Frage war: in Anlehnung an das Zitat des Herrn Riepe,


    Wettkämpfe, Turniere, der Weg zum Erfolg, das alles sei AUS SICHT DER HUNDE eine Zumutung.


    Weiter heißt es:


    Die Forscher der Universität Bonn erklären das so: Sozialpartner Hund habe zwei Vorteile. Erstens: Er wehre sich nicht. In keiner zwischenmenschlichen Beziehung können Männer und Frauen so uneingeschränkt ihren Willen und ihre Interessen ausleben wie mit einem Hund. Zweitens: Der Hund könne nicht sprechen. Man könne ihm also unterstellen, dass er das Herrchen liebt und sich über alles freut, was er mit ihm macht.

    Woher weiß man, dass der Hund, wenn er "glücklich und zufrieden" im
    Körbchen liegt, WIRKLICH so glücklich und zufrieden ist.
    Woran meint ihr, kann man das erkennen, um dessen wirklich sicher zu sein?
    Bauchgefühl?


    Es geht gar nicht so sehr um den Hundesport. Er ist ein Beispiel für viele vermeintliche Glücklichmacher.


    Versucht mal, es nicht persönlich zu nehmen.
    Ihr wisst selbstverständlich immer, wie es euren Hunden geht.
    Und wählt immer genau das richtige Maß.
    Könnt natürlich beurteilen, dass 15 km laufen oder Turniere absolvieren genau DAS ist, was euer Hund möchte und braucht und verlangt.
    Nur, wie macht ihr das? :smile:


    Wie signalisiert das der Hund?

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