Hat jemand Erfahrungswerte mit älteren Hunden und Blindheit?

  • H :hilfe: allo Zusammen,


    habe mich gerade erst angemeldet und hoffe, das ich hier richtig bin;-)


    Mein Name ist Michael. Ich habe einen roten english Cocker Spaniel namens Charon. Er wird im Sommer bereits 15 ist aber nich sehr sehr agl und verspielt. Leider ist er set ca. 1 Jahr taub (er hatte einen Riss im Trommelfell und die üblichen Cockerprobleme mit den Ohren). Ich spuele ihm Täglich die Ohren mit NACL Lösung, um eine chronische Entzündung im Griff zu haben, aber hören wird er wohl trotzdem nie wieder.
    Jetzt komt seit einigen Wochen noch eine Trübung der Augen hinzuund ich merke, das er mich im Wald nur noch auf ca. 5-10 m. sieht bzw. erkennt.SEit er schlechter sieht schnüffelt er viel mehr als vorher. Man meint fast er kompensiert seine Sehkraft duch extremes schnuppern. Früher war das garnicht seine Sache. Da ist er lieber gerannt wie verrückt und hat auch selten markiert.
    Auch Probleme mit den Augen ist ja bei älteren Cockern nichts ungewöhnliches. Ich behandle ihn seit ein paar Monaten mit Dexamytrex, weil sein rechtes Auge oft tränt.
    Der Befund des Tierarztes war verstopfter Tränenkanal und das ist bei Cockern lt. Ihr in dem Alter nicht therapierbar.


    Ich hab jetzt echt Angst, dass er erblindet, denn er ist ansonsten noch topfit (Blutwerte, Gewicht, Zähne, Organe alles wie bei nem 5 jährigen Hund lt. meiner Tierärztin.)
    Ich werd am Mintag mal wegen der Augen in eine Tierklinik in Saarbrücken gehen, habe aber zu denen aufgrund einer schlechten ERfahrung auch nur bedingt vertrauen.


    Meine Frage ist: Hat jemand von Euch ERfahrungswerte mit solchen Symptomen oder kennt jemand einen Tierarzt in Südwestdeutschland, der da echt was drauf hat.


    Vielen Dank und liebe Grüße


    Michael

  • Mein Quintus war seine letzten 5 Jahre blind. Bei ihm war es keine Alterserscheinung sondern PRA, ein genetischer Defekt. Zum Glück in einer recht späten Form. Die erste Nachtblindheit trat mit ca. 8 Jahren auf, dann wurde es zunehmend schlimmer, mit etwa 9 Jahren war er blind. PRA ist nicht behandelbar, führt immer zur Blindheit.
    Er kam super mit seiner Behinderung klar. Wer es nicht wusste hat es meist nicht bemerkt. Er hat sich gut an mir orientiert und wirkte keinesfalls unsicher.
    Auch in fremden Gegenden kam er gut klar. Wichtig war die Beschaffenheit des Weges. Der Randbewuchs musste sich deutlich vom Weg unterscheiden, dann konnte er gut frei laufen. Auch mit anderen Hunden kam er problemlos klar, solange diese freundlich waren. Bei evt. Drohgebärden musste ich ihn da weg holen weil er sie nicht sehen konnte. Was schwierig war, waren so Dinge wie über eine Wiese laufen oder starke Umgebungsgeräusche. Aber mit ein bischen Management war alles ok.
    Auch Treppen laufen, was für viele blinden Hunde problematisch ist, war kein Thema.
    Schwieriger wurde es als er zusätzlich senil wurde. Dadurch musste er sein letztes Jahr an der Flexi laufen.


    Die meisten Hunde kommen mit Behinderungen weitaus besser klar wie Menschen.

  • Hallo Ilona,


    danke. Kann man PRA testen? Bei Charon fing es auch vor ca. 3 Jahren mit schlechter Sicht bei Dunkelheit an. Das Problem ist ch, dass Charon immer ein Raufbold war und zudem sehr stur ist.


    Im Moment hat er so einige Macken entwickelt. Zum Beispiel lässt er bei seinem Futter immer einen Andstandsrest. Nur minimal, aber das hat er sonst nie gemacht.


    Was waren Deine Erfahrungen als Quintus senil wurde? Wie hat sich das geäußert?


    LG


    Michael

  • Wenn es bei deinem Hund mit drei Jahren anfing und er jetzt mit 15 noch etwas sieht, ist es vermutlich keine PRA. Sonst wäre er schon lange blind.
    Testen kann man das in Narkose mittels ERG (Elektro Retinogramm). Dabei wird die Reizleitung des Sehnervs gemessen.


    Ich würde den Oldie mal einem Fachtierarzt für Augenheilkunde vorstellen, der kann dir da vermutlich am ehesten weiter helfen.



    Als Quintus senil wurde, hat seine Auffassungsgabe und sein Orientierungssinn massiv gelitten. Er ist dann manchmal einfach losgerannt, hat nicht geschnallt wenn ich ihn gerufen habe (trotz gutem Hörvermögen).
    Nachdem ich ihn zwei mal, jeweils eine Stunde suchen musste (seeeeehr lange Stunde), hatte er für den Rest seines Lebens Leinenzwang.
    Er vergaß zuhause manchmal wo die Tür war, stand dann ratlos vor der Wand. Oder wollte im Auto unbedingt durch die Rückbank aussteigen obwohl ich hinter ihm an der Ladeklappe stand ;-)
    Auch so Dinge wie das das Haus kein Klo ist, waren im letzten Jahr ein Problem........

  • Bei Toby wurden mit 12 die Augen trübe, die Diagnose war Grauer Star. Operieren wollt ich ihn nicht mehr weil ich Angst wegen der Narkose hatte. In Laufe der letzten 6 Monate seines Lebens kam noch die Diagnose Demenz dazu.
    Gerade in der Dämmerung/Dunkelheit hat er nichts mehr gesehen. Hundebegegnungen waren kein Problem. Man hat es ihm bis aufs letzte halbe Lebensjahr(er wurde 15) nicht angemerkt. Gassi gehen an sich war unproblematisch, nur bei Beetbegrenungen, also Gitter in Bodennähe (haben wir hier eine Ecke), die hat er nicht gesehen und mußte immer drumrum geführt werden. Ansonsten kam er damit super klar.
    Ansonsten war es ähnlich wie bei Ilonaundco, er wurde merklich langsamer beim laufen, verträglicher gegenüber anderen Hunden,wußte manchmal draussen nicht was er wollte (vor oder zurück laufen),hielt nicht mehr so lange durch, waren spazieren und grad mal 5 min oben, pullerte er mir einfach vor de Füße. Sohnemann von meinem Männe kam immer gegen Mitternacht und später nach Hause- er wurde immer agressiver gegenüber Sohnemann und übertrug das auch auf den Tag. Sohnemann durfte sich praktisch seiner Meinung nach in der Wohnung nicht bewegen. Vergaß dann aber auch Sohnemann wenn er auf der Couch lag, aber wehe der junge Mann hat sich bewegt... Der TA der ihn sein ganzes Leben lang begleitete durfte ihm von heut auf morgen nicht mehr zu nahe kommen....Draussen lief er aber als sei Sohnemann sein bester Kumpel, keine Spur agressives Verhalten...
    Früher war er eigentlich immer freilaufend, das letzte Jahr nicht mehr aus Sicherheitsgründen. Ich konnte nicht mehr das Verhalten meines Hundes einschätzen.
    Vor allem empfand ich ihn als unglaublich anstrengend. Versteh mich nicht falsch, der Ta hätte ihn auch vorher gehen lassen, aber ich konnte und wollte mich nicht von Toby verabschieden. Bis zum Schluß hatte er trotz aller Wehwehchen Spaß am Leben gehabt und den hab ich ihm auch gegönnt. Dennoch war es so anstrengend für mich das sein tod für uns beide eine Erlösung war.


    Ich wünsche dir viel Kraft für die kommende Zeit.


    p.s. Ilonaundco: Vor 3 Jahren und nicht mit .. :)

  • Hallo,


    bei meiner Hündin setzten Schwerhörigkeit und vermindertes Sehen im Alter von etwa 15 Jahren ein. Ich gab ihr dann auf anraten vom Tierarzt Karsivan und ich denke das es ihr gut tat. Sie kam gut zurecht, hatte aber draußen Probleme wenn sie mal weiter von mir weg war. Es konnte sein das sie dann einfach los düste, in irgendeine Richtung. Ich musste höllisch aufpassen. Gehwegkanten und Gullies hat sie manchmal nicht gesehen und da führte ich sie dann vorbei. Abends lief sie schon längere Zeit an der Flexleine und die letzten beiden Jahre fast ausschließlich. Mir war das sicherer und ihr machte es nichts aus. Im Haus kam sie gut klar und ein paar Stufen waren auch nie ein Problem. Ich habe ihr zur Orientierung ein Nachtlicht im Flur plaziert.
    Futter habe ich angepasst und ihr auch mehrere Mahlzeiten gegeben.
    Mit etwa 16,5 Jahren wurde sie dann zeitweise dement und nachts lief sie schon mal aus. Sie bekam dann für die Nacht eine Windel an und gut.
    Ich habe sie regelmäßig beim Tierarzt vorgestellt und einen kompletten Check machen lassen.
    Sie wurde über 17 Jahre und war bis zuletzt fast überall dabei.


    LG Terrortöle

  • Izuma wurde 15 1/2 Jahre und erblindete langsam mit ca. 12 Jahren. Im Laufe der Zeit kam sie sehr gut damit zurecht, sie kannte ja ihre Umgebung. Vermutlich hat sie aber noch Schattierungen gesehen.

  • Die eiserne Lady wurde irgendwann taub und blind (kann nicht genau sagen wann, sie hat es sehr gut verschleiert).
    Sie orientierte sich nachher nur noch am Geruch. Also an meinem und dem meiner Motte. Nur die Demenz verdammte sie dann doch zu Leinenspaziergängen, aber auch nur wenn in der Gegend viel mit online-Hunden los war. Sonst blieb sie frei und wir haben einfach noch mehr auf sie geachtet.

  • nAbend,


    meine Hündin ist 9 und hat PRA, aber noch nicht allzu sehr fortgeschritten. Sie kommt damit an sich gut zurecht, manche Sachen (fremde Hunde und Menschen) muss ich halt für sie managen.


    Übers Wochenende habe ich gerade eine 16 Jährige hier, die blind, taub und wohl auch dement ist - das klingt nach einem Jackpot, aber die Gute ist noch ziemlich aktiv und erstaunlich pflegeleicht.
    Diese Kombination bedeutet also nicht automatisch, dass der Hund leidet oder es für den Halter eine Qual sein muss.


    Angst vor der Erblindung brauchst Du keine haben, Hunde können das in der Regel sehr gut kompensieren.

  • Meine Hündin ist 16, seit einem halben Jahr blind. Sie kommt gut mit der Behinderung zurecht. Sie bellt mehr als früher, ihre Art der Kontaktaufnahme. Probleme gibt es nur mit meinen anderen Hündinnen. Sie kann deren Körperhaltung leider nicht mehr lesen. Daher kann ich die Kleine nicht mehr unbeaufsichtigt im Rudel lassen. Sind mein Sohn oder ich aus dem Haus, kommt sie in eine grosse Box. Damit hat sie sich super arrangiert. Muss aber dazu auch sagen, meine Omi wiegt gerade mal 1,5 kg und ist ein Winzling. Sie hat grauen Star.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!