Austausch: Halter mit (vollständig) unverträglichen Hunden

  • Ist bei Bella auch so. Selbst bei Kontakt mit ihrem einzigen guten Hundekumpel ist sie unsicher und hat nach einer Minute Kontakt auch schon genug. Meine Trainerin meint ich soll noch viel mehr solche Kontakte suchen. Der Hund muss lernen auch Situationen die ihr nicht gefallen, ertragen zu können. Wenn ich der Meinung bin ich möchte mit anderen HH und deren Hunden zusammen stehen und reden dann soll ich das machen und Bella muss da halt durch. Die zeiten immer etwas verlängern also nich gleihc den Hund 10 Minuten in die Situation bringen und lassen.
    Wir haben das Sonntag beim Training auch geübt und es war schon angenehmer sich Face to Face unterhalten zu können als quer über den Weg zu brüllen :)


    Ich würd erstmal anfangen das der Hund an der Leine solche Situationen aushält. Also alle an der Leine und einfach zusammen stehen. Spielen muss ja nicht sein wenn die Hunde da selber keine Lust zu haben.Aber Ich glaube ganz vermeiden würde ich solche Situiationen nicht. Das würde ja für die Zukunft bedeuten das ich immer eingeschrängt bin nur weil mein Hund ein bisschen ete Petete ist...und das würde ich doch sehr blöd finden . Da muss sie durch und ich weis das sie das nicht so toll findet und beende es dann nach kurzer Zeit. Aber ganz vermeiden und damit mich selber sozial ausgrenzen würde ich blöd finden.


    LG Jezz

  • Drohgesten zu unterbinden finde ich auch schwierig, denn die haben ja einen Aussagewert. Aber da kommt es zusätzlich ja noch auf die Intention an. Und die Praxis ist selten der Idealfall.


    Wir lassen das aktiv zu, weil Sunny bei entsprechender Reaktion des anderen Hundes schon in der Lage ist ihre Stimmung auch zu ändern.


    Im Idealfall lassen wir Fixieren, Bürste, Knurren,... zu. Was nicht zugelassen wird ist das aktive Anschleichen. Sie kann also stehen bleiben und den anderen Hund fixieren, aber pirschen ist nicht drin und hinlegen 3x nicht (das hat sie am Anfang extrem gemacht, sich hingelegt und kleingemacht und dann mit Vollspeed in die Leine gekracht sobald der andere Hund möglicherweise in ihre Reichweite kommt).


    Gut sozialisierte Hunde reagieren sehr gut auf das stehen bleiben und fixieren von ihr, sie bleiben auch stehen, fangen an zu beschwichtigen,... und wenn sie dort verharren, sendet Sunny auch Signale aus, woraufhin der andere Hunde wieder ein paar Schritte näher kommt, bis sie ihn wieder anschaut. Wenn der Hund ihre anfängliche Grenze also akzeptiert ist sie durchaus in der Lage diese auch wieder aufzubrechen, wenn der andere Hund sich entsprechend verhält und auch einen direkten Kontakt zuzulassen, wie der sich dann entwickelt hängt auch wieder vom Hund ab.


    Es kann passieren, dass man da dann wirklich 2min steht und so eine schrittweise Annäherung stattfindet. Aber ich will schon das sie sich da auch ausprobieren kann, weil es eine Kommunikation ja früher gar nicht gab, sondern da ist sie ja gleich in die Leine gekachelt mit weniger freundlichen absichten ohne das anzukündigen.


    Und dann gibt es eben die Hunde, die das gar nicht interessiert, die kein Tempo rausnehmen oder stehen bleiben, sondern einfach weiter auf sie zulaufen. Einfach weil sie es nicht verstehen wollen oder können oder weil sie eben an der Leine sind. Ist der andere Hund an der Leine und Sunny nicht im Kommando versuche ich für die Distanz zu sorgen und ihre Aufmerksamkeit auf mich zu lenken, weil der kann ja gar nicht darauf reagiere.
    Kapiert es der andere Hund nicht, wird bei Angriffstendenz abgebrochen, falls wir die Möglichkeit haben, machmal bleibt eben auch nur aussitzen oder weiterzergeln.


    Problem ist halt, das einige Hunde schon an der Leine stehen bleiben, weil sie die Zeichen erkennen, vom Halter aber weiter gezogen werden, dann kann ich nur Distanz schaffen, weil sonst der Ausbruch vorprogrammiert ist. Oder aber im Freilauf will ein Hund kein Kontakt, will weiter mit dem HH mitlaufen, traut sich aber nicht vorbei, weil auch er die Zeichen erkennt, dann schaffe ich auch Raum, damit der Hund nicht in einen Zwiespalt (will hinter seinem HH hinterher, kann aber nicht, weil der die Drohung durchaus ernst nimmt) gerät.


    Im Kommado wird allerdings nicht gedroht, da soll der Fokus ja auf mir liegen.


    Ich find das aber auch extrem schwierig, den richtigen Punkt zu treffen und das die Intensität noch gerechtfertigt ist, zu schauen wann klinkt sie aus, wie geht es dem anderen Hund, wann kann ich noch verbal einwirken, wenn ich sehe das wird nix,... Gleichzeitig soll Sunny ja in die aktive Kommunikation gehen um zu lernen das sie nicht gleich drauf muss um sich einen vom Hals zu halten (deshalb funktioniert das fixieren, Zähne blecken, Abschnappen inzwischen ganz gut), aber wo ist der Punkt wo ihr Verhalten über das Ziel hinaus schießt. Unterbinde ich diese Kommunikation bin ich irgendwann wieder an dem Punkt wo sie ohne Vorwarnung direkt nach vorne geht, aber sie handelt auch nicht aus Angst.

  • Weil hier das "Pöbeln" durch fixieren, ducken und rumstacksen erwähnt wurde, würdet ihr das unterbinden?


    Also mir ist schon klar, dass das generell unerwünschtes Verhalten ist und wegtrainiert werden sollte, aber es einfach mit einem lauten "nein!" zu unterbinden kam mir irgendwie immer falsch vor.

    Antwort aus der Sicht der "Anderen": Steifer Gang, lauer-Liegen usw. sind schon auf Distanz zu erkennen. Für mich und meinen Hund sind das wichtige Signale, auf Abstand zu gehen.
    Da ja leider längst nicht jeder seinen eventuell problematischen Hund im Griff hat (bzw. hier auch Hunde ohne Leine laufen, die schon mehrfach gebissen haben), möchte ich diesen Abstand ggf. auch sehr groß einstellen, z. B. warten bis die Leute in einem anderen Weg verschwunden sind.
    Ich fände es schlimm, wenn durch Abtrainieren uns diese Chance genommen würde.

  • Ich finde es kommt auch viel auf die Situation an.
    Wenn Kontakt zwischen den Hunden das Ziel ist, dann lasse ich Drohungen auch durchaus zu, anders haben die Hunde ja keine Chance ihr Empfinden zum Ausdruck zu bringen.
    Ich bin jetzt aber einfach von Begegnung im Wald / auf dem Feld ausgegangen und man will am anderen Hund vorbei gehen und es geht weiter jeder seiner Wege.
    Da finde ich es schon etwas daneben, wenn man seinen Hund munter fixieren und den anderen bedrohen lässt - meine Hunde dürfen es nicht und wenn ich ehrlich bin, ist das auch etwas was mich wirklich an anderen Hundehaltern stört (auch wenn ich es einfach mit einem "Naja, nicht zu ändern" abtu....). Einfach weil ich da dann mit meinem unsicheren, ängstlichen Hund in die Bedrängnis komme, dass der eben nicht weitergehen will, Angst bekommt, evtl. "ausrastet"...Finde ich mehr als unangenehm und eigentlich auch einfach etwas egoistisch. Nur weil mein Hund ein Problem mit hündischer Kommunikation hat und der Meinung ist einen fremden Hund, der einem nur entgegen kommt, bedrohen zu müssen, kann ich m.M.n. nicht erwarten, dass der andere Hundehalter, der im Normalfall vllt. einfach mit einem entspannten Hund an uns langgegangen wäre, da auf uns Rücksicht nehmen muss.


    Da mussten / müssen meine Hunde einfach lernen, dass fixieren und drohen in manchen Momenten einfach nicht drin ist.
    Heißt nicht, dass ich das einfach verbiete. Aber ich arbeite da dann mit Umorientierungssignal, "Schau", wegpendeln oder drehe zur Not auch einfach um, wenn mein Hund da nicht in der Lage zu ist.
    Ich möchte nicht, dass meine Hunde Fremde belästigen - und diese zu bedrohen und zu fixieren, nur weil sie an uns langgehen (knallen sie in uns rein ist es eine ganz andere Situation), fällt für mich ganz klar darunter.

  • Antwort aus der Sicht der "Anderen": Steifer Gang, lauer-Liegen usw. sind schon auf Distanz zu erkennen. Für mich und meinen Hund sind das wichtige Signale, auf Abstand zu gehen.Da ja leider längst nicht jeder seinen eventuell problematischen Hund im Griff hat (bzw. hier auch Hunde ohne Leine laufen, die schon mehrfach gebissen haben), möchte ich diesen Abstand ggf. auch sehr groß einstellen, z. B. warten bis die Leute in einem anderen Weg verschwunden sind.
    Ich fände es schlimm, wenn durch Abtrainieren uns diese Chance genommen würde.

    Die Halter die in der Lage sind fixieren und drohen zu unterbinden / umzulenken, haben ihre Hunde aber i.d.R. unter Kontrolle, andernfalls dürfte ihnen ein zuverlässiges Umlenken des Drohverhaltens kaum gelingen.

  • Ich finde es kommt auch viel auf die Situation an.Wenn Kontakt zwischen den Hunden das Ziel ist, dann lasse ich Drohungen auch durchaus zu, anders haben die Hunde ja keine Chance ihr Empfinden zum Ausdruck zu bringen.
    Ich bin jetzt aber einfach von Begegnung im Wald / auf dem Feld ausgegangen und man will am anderen Hund vorbei gehen und es geht weiter jeder seiner Wege.

    Die Situation ist ja der Punkt, treff ich im Wald jemanden dessen Hunde angeleint sind oder stehen im Kommando,... nehme ich Sunny auch in Kommando und man passiert. Ebenso im Park, wenn es nicht bekannte HHs sind. Laufen die Hunde aber unkontrolliert frei, ist das schwierig.


    Das klappt aber eben noch nicht immer, je nachdem wie plötzlich der andere Hund in welcher Absicht (in der Leine hängt,...)auftaucht, überspringt sie immer noch Stufen auf der "Drohleiter" und dann ist das Erregungslevel schon zu hoch. Dann kann ich nur noch für Distanz sorgen oder ihr nen Blechnapf über den Schädel ziehen, was ja keine Option ist, also krabbel ich mit ihr an den Rand oder in die Botanik, damit die anderen vorbei können, Drohung abbrechen kann ich auf dem Level vergessen, aber ich schaffe dann einfach Raum, damit der andere vorbei kommt.


    Aber wir haben ja eher Situationen, wo Sunny gesichert ist und die anderen Hunde sich frei bewegen und da gestehe ich ihr zu, zu kommunizieren. Denn, wenn ich sie da ins Kommando nehme, kommen die anderen Hunde in 90% der Fälle an (laufen ihr meist nach dem passieren von hinten rein) und dann hab ich den Salat und ich kann unser bleib dran gleich in die Tonne treten.


    Das hier Leute ihren Hund anleinen oder ranrufen, weil unsere an kurzgenommener Schleppe mit Mauli ist, erlebe ich alle jubel Jahre mal, sondern die Hunde laufen entweder hinter oder vor den HHs und man lässt die einfach machen.

  • Sollte die Katastrophe jemals ein ordentliches Drohverhalten lernen, das über kurz steif werden und BOOOOOM!! hinausgeht, feier ich ne Party.


    Spooks darf drohen, aber fixierend angeschlichen wird nicht. Er hat ein Problem damit, fixiert zu werden, das verunsichert ihn bis zum Pöbeln, und es ist echt phänomenal, wie wenig Halter es merken, wenn ihr Hund nonverbal "Arschloch!" sagt.

  • ich bin sooooo froh das der Stinkstiefel endlich (relativ anständig) drohen KANN, u das mittlerweile auch (relativ) zuverlässig u ordentlich macht, das mir im Leben nicht einfallen würde das zu verbieten!!
    3 lange Jahre hab ich alles, aber wirklich alles, was auch nur ansatzweise in Richtung drohen ging bestätigt bis zum geht nicht mehr! (Die Blicke u Kommentare die man bekommt wenn Hund die Zähne fletscht bis zum Anschlag, u man daneben steht u mit superquietschsüßstimme 'ooohhh, sooo ein toller Wau! Suuuper machst du das!' u Hände voll Käse füttern drauf reagiert, könnt ihr euch bestimmt vorstellen.. )
    Als sie das erste mal (vor ca 1.j) anstatt eine hundertstel Sekunde böse schauen u sofort danach drauf hauen, die Nase gerunzelt u Zähne gezeigt hat, hab ich mich so arg gefreut, dass ich es nicht mal beschreiben kann!! (U das arme Plüsch hat sich so erschrocken -weil es ja wusste was bis dahin normalerweise passiert war wenn Madame den Mund aufgemacht hat- das es gleich rückwärts aus dem Bett geflogen ist :lol: ).


    Anschleichen darf sie aber nicht!
    Steif werden, knurren, Zähne zeigen, abschnappen usw, alles ok. Aber von selbst irgendwo hin gehen wollen um dort zu drohen, nein.

  • 3 lange Jahre hab ich alles, aber wirklich alles, was auch nur ansatzweise in Richtung drohen ging bestätigt bis zum geht nicht mehr! (Die Blicke u Kommentare die man bekommt wenn Hund die Zähne fletscht bis zum Anschlag, u man daneben steht u mit superquietschsüßstimme 'ooohhh, sooo ein toller Wau! Suuuper machst du das!' u Hände voll Käse füttern drauf reagiert, könnt ihr euch bestimmt vorstellen.. )

    Same here.


    Und ich weiß noch wie ungläubig unsere Trainerin das erste mal gewesen ist, als sie das erste Mal geknurrt hat und noch gefragt hat ob das wirklich ein Knurren war und wie die sich gefreut hat. Als ich dann erzählt habe, dass sie nun auch Zähne blecken kann, wurde sie erstmal durchgeknuddelt. Und ihre Begeisterung wie Sunny eine Distanzunterschreitung nur mit einem Blick gelöst hat "Hast du das gesehen?" und ich nur Jaaaa!!! :applaus:


    Inzwischen kann sie das echt oft ganz gut und wir sind dabei beschwichtigendes Verhalten (Blick abwenden, Kopf abwenden, Bogen laufen,...) zu belohnen, was jetzt Stück für Stück dazu kommt. Ich weiß noch vor 2 Monaten oder so hat sie das erste mal in der Raufergruppe ein schlecken gezeigt und vor einigen Wochen hat sie ihren Rüssel gaaaaanz tief in das Fell eines anderen Hundes gesteckt, sich also aktiv und freundlich an der Konktaktaufnahme beteiligt, da ging mir richtig das Herz auf.

  • ich hab damals auch erst gedacht sie muss niesen! :lol:
    U seit ca 3, 4 Wochen dreht SIE SELBST ihren Kopf weg wenn der Wusch vor ihr herum wuselt/unbedingt ganz nah bei ihr sitzen will!! Also nicht nur das sie den kleinen nicht verdrischt, dann murrt sie ned mal sondern dreht total gelangweilt, u wie selbstverständlich, den Kopf weg!!
    Ich weiß echt gar nicht was ich dazu sagen soll außer :hurra: :applaus:

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