Austausch: Halter mit (vollständig) unverträglichen Hunden

  • Die Rheinwiesen bei uns sind Hundewiese und da trifft man normal genau die, die man nicht treffen will. :pfeif: Gerade im Sommer ist das schade, wenn es so warm ist und man nicht so einfach ans Wasser kommt. Allerdings ist es dann abends ja warm genug, so nun auch in den letzten Tagen - deswegen waren wir heute da. Loki, sicherheitshalber mit Maulkorb, durfte offline herumflitzen und da weit und breit niemand war, konnten wir das beide voll genießen. Dann habe ich aus der Ferne jemanden mit Malijunghundmix kommen sehen und da Loki aber recht gut drauf war und ich ganz ruhig, habe ich es darauf ankommen lassen. Wir waren unten am Wasser und sind an denen vorbei in Richtung weg :D weggelaufen, die Halter und der Hund sind auf dem Weg oberhalb spaziert. Dann irgendwann ist der Hund heruntergekommen, erst nur zum Wasser. Loki hatte ihn auch gesehen, ist aber brav mit mir mit. Ich bin etwas schneller gegangen, der andere Hund kam näher und ist zu Loki hin. Der war dann überfordert - jemand Fremdes so nah an mir? Immerhin nur locker 20 Meter von mir weg! - aber ich war von ihm auch etwas entfernt, man hat voll den Konflikt in ihm gemerkt. Er war sehr angespannt, ich habe ihn gerufen und er hat abgewägt. Er war nicht freundlich zu dem anderen Hund, hat sich aber entschieden zu mir zu kommen, wurde aber leider immer wieder von dem Hund gestoppt, da der mit ihm spielen wollte und seine Ansagen ignoriert hat. Wäre ich aber näher hingegangen, hätte Loki sicher draufgehauen - deswegen habe ich ihn weiter gerufen und motiviert. Es hat geklappt, Loki hat es dann geschafft sich vom Hund loszureißen und ist superlieb zu mir gekommen.

    Normalerweise halte ich ja nichts davon etwas einfach so regeln zu lassen, aber es fällt mir auch schwer daran zu arbeiten, denn wenn ich zu nah am Geschehen bin, würde Loki sofort draufhauen. So fehlte ihm die Rückendeckung und er hat die Chance gehabt zu mir zu kommen, wo ich den anderen Hund dann geblockt hätte. Das ist natürlich keine Trainingsmethode, da ich fremde Hunde ja nicht auf einen Blick einschätzen kann und natürlich nicht als Versuchskaninchen missbrauchen darf. Ich frage mich nur immer, ob ihn das nicht noch weiter verunsichert, wenn er so alleine da steht mit einem fremden Hund, denn letztlich muss er es da ja alleine regeln. Wenn ich aber direkt dabei bin, ist er viel geladener, selbst wenn ich überhaupt nicht aufgeregt bin.
    Was meint ihr? Wie übt ihr solche (bzw generell) Freilaufsituationen?

  • Bei mir gibt es keine Freilauf Situationen. Ist mein Hund offline (was sie nicht oft ist - nur da wo ich wirklich weit die Wege einsehen kann) und es kommt ein anderer freilaufender Hund, rufe ich, Leine an und Blöcke den anderen Hund.
    Ich weiß sie will keinen Kontakt zu fremden Hunden. Wozu sollte ich sie das aushalten lassen?
    Was ich aber nicht will, dass sie rumpöpelt wenn wir an anderen Hunden vorbei gehen. Das geht auch mittlerweile.

  • Vielleicht denkt er, je näher du bist um so mehr muss er DICH beschützen ?

    Hunde brauchen Sicherheit von ihren Menschen, das ist mMn das wichtigste, was man einen Hund geben kann. Im Freilauf, wenn alles IO ist, sollte man beobachten wie du es auch getan hast, und auch bemerkt hattest, was der andere Hund denn getan hatte. Deinen immer wieder zu blocken versucht hatte.
    Mit einem supi sozialisierten Hund den man auch in und auswendig kennt, wo man auch weiss, hey so ne Begegnung schadet nicht, ists ja ok. Ich würde es persönlich aber nicht zulassen.

  • Und so schnell kann das positive Gefühl schwinden.

    Heute früh in den ersten 5 Minuten 2 freilaufende Hunde auf uns zu. Ich rief. Hh hier zwar ab aber ließ die Hunde trotzdem wieder hinlaufen. Der eine kam sehr nahe. Meiner tobt. Ich stell mich dazwischen Schrei den Hund an nicht wirkt also Tret ich in seine Richtung. Der HH total angepisst weil ich getreten hab ich soll meinen Hund kontrollieren, seine wären freundlich et. Ich nur angepisst zurück dass meiner unter Kontrolle ist er ist an der Leine und er kann seine nicht Anfach alle anrennen lassen. Ee meinte nur ich soll hoffen seinen ist nichts passiert. Ich hab nur noch gesagt das wäre wenn meiner krank wäre und er meinte nur ich soll nicht dumm sein...

    Ich koche und gleichzeitig ärgere ich mich weil ich nicht so ruhig geblieben bin wie ich es sollte und weil mich sowas doch immer noch so angeht und ich nicht drüber stehen kann :( :( :(

  • Bei mir gibt es keine Freilauf Situationen. Ist mein Hund offline (was sie nicht oft ist - nur da wo ich wirklich weit die Wege einsehen kann) und es kommt ein anderer freilaufender Hund, rufe ich, Leine an und Blöcke den anderen Hund.
    Ich weiß sie will keinen Kontakt zu fremden Hunden. Wozu sollte ich sie das aushalten lassen?
    Was ich aber nicht will, dass sie rumpöpelt wenn wir an anderen Hunden vorbei gehen. Das geht auch mittlerweile.


    Deswegen richtete sich meine Frage auch eher Leute, die möchten, dass ihr Hund den Umgang mit anderen Hunden lernt, auch wenn er sie nicht mag - mir gehts ja nicht darum, dass mein Hund zwangsweise Kontakt zu (fremden) Hunden hat, sondern dass er lernt vernünftig zu sagen, dass er keine Lust auf sie hat.

    Vielleicht denkt er, je näher du bist um so mehr muss er DICH beschützen ?

    Hunde brauchen Sicherheit von ihren Menschen, das ist mMn das wichtigste, was man einen Hund geben kann. Im Freilauf, wenn alles IO ist, sollte man beobachten wie du es auch getan hast, und auch bemerkt hattest, was der andere Hund denn getan hatte. Deinen immer wieder zu blocken versucht hatte.
    Mit einem supi sozialisierten Hund den man auch in und auswendig kennt, wo man auch weiss, hey so ne Begegnung schadet nicht, ists ja ok. Ich würde es persönlich aber nicht zulassen.


    Ich denke, dass das nichts mit Beschützen zu tun hat - wohl in den seltensten Fällen. Die Hunde haben ja kein Interesse an mir, sondern an ihm. Ich glaube eher, dass er mich als Ressource nutzt, um andere Hunde massiv zu verjagen, weil er nicht weiß, wie er sonst mit den anderen Hunden umgehen soll. Er würde immer versuchen eine Ressource zu erobern, um darüber Kontrolle über die Situation zu bekommen - dann bin das manchmal eben ich. Ich kann natürlich falsch liegen, aber das passt glaube ich gar nicht so schlecht.

    Deswegen denke ich, dass es nicht schlecht ist, dass er merkt, wenn er stänkert, bin ich nicht mehr da. Allerdings finde ich es ihm gegenüber auch unfair ihn in einer Situation so alleine zu lassen. :/ Wie du sagtest, dass Sicherheit geben wichtig ist. Da bin ich mir halt unsicher und dachte, ich frage hier mal nach.

    Der andere Hund war wirklich freundlich, ein Junghund, der Lokis Ansagen nicht so für voll genommen hat - aber auch nicht extrem aufdringlich, nur neugierig. Mir tat Loki da etwas leid, weil er wirklich zu mir rennen wollte, der andere dann aber mitlaufen wollte und Loki das wiederum nicht wollte. Klingt so aber schlimmer, als es war.

  • Nur warum muss ein Hund der nun keinen Kontakt will das regeln lernen. Damit umgehen lernen? Mein Hund möchte keine anderen fremden Hunden also bringe ich ihn nicht in eine solche Situation. Für meinen Hund bekannte Hunde sind was anderes damit kann sie lernen wie man kommuniziert.

  • "Nur warum muss ein Hund der nun keinen Kontakt will das regeln lernen. Damit umgehen lernen?"

    Meine Hunde müssen es lernen, weil ich egoistisch, gemein und nicht gewillt bin immer allein spazieren zu gehen, den Sport aufzugeben und auf ständiger Flucht vor anderen zu leben.


    Brix muss keinen Direktkontakt allein aushalten, sondern kann in der Regel immer Schutz bei mir suchen und bekommt den auch. Aber Brix ist auch kein Typ Hund, der bewusst den Streit sucht, der mich als Ressource nutzen würde, etc.
    Da kommt es wirklich nur ganz seten vor, dass ich ihn mal gezielt mit einem "Ne, komm...dann regel deinen Scheiß allein" im Regen stehen lasse und er allein da durch muss. Und das sind dann in der Regel auch Situationen, die ihre Vorgeschichte haben.


    Lena ist da anders. Die ist ja nun mehr der Typ "Ich Chef, du Turnschuh". Und die sucht auch ganz gezielt nach Gründen um dem Hund, den sie da dann nicht leiden kann und der ihrer Meinung nach eins auf die Mütze verdient hat, mal schön eine scheuern zu können.
    Und da wird dann gern auch mal die Ressource vorgeschoben - völlig egal ob das ein Stock, ein Kauknochen, ein Ball, ich oder Brix ist (wobei bei Brix die Intention bei ihr dann nochmal eine andere ist...den darf halt keiner auch nur böse anschauen....). Da lasse ich sie tatsächlich ganz gezielt allein stehen und schicke sie weg. Da wird sie dann auf Abstand gehalten und gezielt der Kontakt zwischen dem anderen Hund und der Ressource provoziert. Sei es das ich den anderen Hund knuddel, Brix zu einem Zerrspiel mit ihm angeregt wird, der Hund ihren Ball bekommt oder oder oder...einfach weil ich auf so ein Ressourcen-Schwachsinn keine Lust habe. Zumal ihr die Ressourcen (Brix ausgenommen) eigentlich eh egal sind und sie nur einen Grund sucht Ärger zu machen.

    Ein ähnliches Dominanz-Spielchen hat sie gestern auch versucht abzuziehen, als wir erstmals mit den drei Rüden meiner Trainerin unterwegs waren. Abgeleint, sie schießt nach vorn, läuft ca. 30m vor uns, der Border will sie überholen und sie macht einen riesen Aufstand, versucht ihm den Weg abzuschneiden, ihn in seiner Bewegungsfreiheit einzuschränken, hinter sich zu drängen....
    Joa, Ende vom Lied war dann, dass der Border weit vorn laufen durfte und sie uns nicht überholen durfte....

  • Ich kann da für mich nur Brizos Ansicht unterstreichen.
    Knightley muss in manche Situationen weil ich das gerne machen möchte. Punkt.
    Klar sind das keine Situationen von 0 auf 100. Oder Sachen die so gut wie nicht machbar sind, aber bei allem anderen muss der Hund halt durch/mit.
    Und so generell sollte es ja nicht dramatisch sein z.B. in einer ruhigen Gruppe zu laufen und da auch mal ein Hund näher kommt, oder gespielt wird. Wenn mein Hund da keine Lust drauf hat, dann kann er sich da ja raushalten.
    Genau das üben wir.

    Bei uns klappt das ja in Gruppen sehr gut. Da sind meist fremde Hunde die dazukommen auch gar nicht so dramatisch. Meist interessiert Knightley sich da nur wenig für.
    Aber ich hab da ähnliche Bedenken wie Kamikazeherz. Wie übe ich alleine Situationen mit Fremdhunden wenn ich eben nicht ran nehmen und vorbei laufen möchte? Bzw. dafür übe wenn ich Hunde mal übersehe z.B.? Einfach um mehr Möglichkeiten zu haben den Hund auch mal ab zu leinen.
    Hier bei uns ist ja eigentlich immer überall was los. Nicht das es immer total voll ist, aber es gibt quasi fast nirgends ne Gegend wo nicht mal ein anderer Hund kommen kann.
    Ich bin da noch unschlüssig. Will eben auch nicht andere als Versuchskaninchen nutzen. Aber wenn ich Kontakt vermehrt zulasse, Knightley mehr Spielraum gebe, wird es zwangsläufig zu anfangs auch zu ein paar Kloppereien kommen.

    Eigentlich hatte ich genau dazu einen Termin bei meiner Trainerin, aber leider ist uns die OP ja dazwischen gekommen. Wenn er wieder soweit fit ist, machen wir einen neuen. Aber vielleicht hat ja wer von euch ne Idee. :smile:

  • Ich habe da noch Glück.
    Ich könnte ohne Probleme mit Amy in kleinen Gruppen laufen da sie eh die Interesse :D verliert.
    Aber ich möchte das von mir aus nicht, ich bin eh lieber für mich alleine deswegen gehe ich auch da spazieren wo ich nicht soviele treffe.

  • Dann haben wir eine unterschiedliche Ansicht dazu was Hund können muss/aushalten/lernen muss. Klar ist mit ihren Kumpels (also bekannte Hunde mit denen ich mich extra treffe oder in ihrem Rudel) muss sie auch kommunizieren. So wie ihr das beschreibt. Für mich erklärt sich der Sinn nicht bei völlig fremden Hunden. Die müssen nicht in uns rein brettern und mein Hund muss das aushalten. Die müssen meinem Hund nicht hallo sagen. Sie will es nicht. Also muss sie es auch nicht. Dafür muss ich das dann regeln.
    Aber ich würde auch nicht da laufen wo die Gefahr besteht dass sowas geschieht. Kann immer mal aber das Regel ich dann für sie. Hat lang genug gedauert bis sie mir das überlassen hat und mir da vertraut. Dass ich ihre "Interessen" schon vertrete.

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