Austausch: Halter mit (vollständig) unverträglichen Hunden

  • Das klingt ja wirklich nicht ganz so toll. Klar braucht Amy deine Sicherheit. Aber dafür muss sie doch nicht die ganze Zeit hinter dir laufen. Wenn dann in den Situationen, die ihr Angst machen. Falls ihr das überhaupt hilft.

    naja es geht ja nicht um immer. Aber zum Anfang würd ich das einfach mal machen. Grenze nach vorne setzten und hinten laufen entspannt auch einige Hunde und nimmt einfach das Gefühl vom Hund das dieser Verantwortung vorne übernehmen soll. Denn das kann Amy nicht daher ist sie vorne eventuell noch unsicherer. Wenn das gut klappt würd ich das einfach mal ein paar Wochen so machen.
    Was hast du zu verlieren ? Schlimmer als jetzt kann es nicht werden :D

    später kann man dem Hund wieder mehr Freiheit geben, auch nach vorne. Soll ja kein Dauerzustand sein. Klare Grenzen und Strukturen haben bei Bella auch sehr geholfen. Grad am Anfang wenn sie immer vor mir maschiert ist wie ein Soldat auf Streife. Jedes Geräusch wurde hingeglotzt und Hund wurde nervös. Wenn sie hinter mir laufen musste, war sie viel entspannter. Und guck, mittlerweile darf sie vor mir laufen auch ohne Leine. Vor 2 Jahren undenkbar.

    Manchmal hilft es einfach , mal den Blickwinkel zu ändern und dann sagen ...so und ab heute läuft es anders. Und dann läuft das halt so 3 Wochen. Mach Dir ein Kreuz in den Kalender und dann nach genau 3 Wochen kannst Du sagen klappt oder klappt nicht. Nur mal probieren oder so , das wird nichts. Machen und durchziehen ! :bindafür:

  • @Jezzmen
    Da hast du natürlich recht ,aber ich habe das damals schon gemacht das Amy hinter mir läuft ,sie war da schon sehr gestresst ,deswegen ist das einfach nichts für uns, vllt hat sie ja noch andere Ideen und wenn nicht suche ich hält einfach weiter.
    Ich habe auch gerne ein Auge auf Amy, wenn sie vor mir ist kann ich einfach ihre Körpersprache besser deuten sie sendet ja einige Anzeichen bevor sie explodiert.
    Ich finde es auch sehr wichtig das ein Trainer auf die Wünsche eingeht das wahr bei uns leider nicht der Fall.
    Sie hat auch nicht verstanden warum Amy ein Geschirr trägt, anstatt ein Halsband aber da sie echt viel zieht mache ich mir gesundheitlich bei ihr schon Sorgen.

  • @Jezzmen
    Jein sie versucht ja trotzdem vor mir zu kommen.
    Amy muss immer alles im Blick haben sonst wird sie zu gestresst.
    Ich bin wie gesagt einfach nicht der Fan davon ,mich nervt deswegen auch das ich keine Tsd Trainer in der Nähe habe :( .
    Ich werde mich mal mit ihr aber trotzdem nochmal austauschen es gibt ja bestimmt noch andere Wege.

  • Hm...dass der Hund hinter einem Laufen soll, habe ich nun auch schon von 2 Trainern gehört, und es hat seinen Grund den auch ich nun eingesehen habe. Wir trainieren nun wieder seit 3,5 Wochen (nach einem straken Rückschritt) ...was hart ist..mit dem Häuslichen angefangen und es dauert bei weiten länger. Jedoch wird dem Hund somit vermittelt, ihm gehört nichts und ich bestimme wo wie was....ich muss ihn vollkommen ignorieren und nur durch Körpersprache lenke ich im Moment alles. Am Freitag geht's dann zum nächsten Schritt, keine Ahnung was da noch kommt, doch draussen laufe ich mit ihm nur bei Fuss, er ein Stück hinter mir und die totale UO..
    Nachdem in einigen Wochen diese Trainingsstufe dann geschafft ist und es soweit sitzt, geht es dann ins Konfrontationstraining mit Gruppen und Ausflügen in die Stadt etc. Was ich super finde, denn danach habe ich seit langen gesucht, weil ich weiss wie effektiv es sein kann..doch zuerst muss die Rangordnung zuhause geklärt sein :xface: Ich habe wirklich schon vieles ausprobiert und viele Trainer verschliessen, sogar die sogenannten Nr. 1sen :fear: Doch ich habe durch das alles und die lange Zeit einiges dazugelernt und für "uns" mitnehmen können...UND bin dadurch auf "unseren" Weg gekommen..der zwar noch lang und mühsam ist, aber ich weiss, nur so kommen wir weiter und ich auch bemerke wie sich schon einiges tut :bindafür: Deshalb nie aufgeben, und auch ma versuchen zu verstehen..gut ich muss sagen, ich habe viel erklärt bekommen, und habe auch noch eine Ausbildung nebenher gemacht..aber...für meinen Grossen der absolut der Knaller ist, habe ich nun den Weg endlich gefunden ..das wünsche ich hier wirklich jeden xD

  • Ich glaube, dass das eine enorme Typ-Frage ist.
    Sowohl eine Frage des Hundes, als auch eine des Halters.

    Ich denke, dass hinter einem laufen, je nach Hundetyp, schon sinnvoll sein kann, wenn es dem Hund vermittelt, dass er sich nun beschützter fühlen kann.
    Für mich und meine Hunde wäre es nichts. Ich möchte die Hunde in ihrer Körpersprache beobachten können und darauf angemessen reagieren können. Hinter mir fällt mir das schwer, weil ich die Hunde dann nicht im Blick haben kann.

    Lena rufe ich häufiger mal ins Fuß, sodass sie mit mir auf einer Höhe läuft. Aber das auch einfach nur, weil sie im Fuß-Kommando a) den anderen Hund nicht einschüchtern kann, da sie ihn nicht fixieren kann und vom anderen Hund abwenden muss und b) sie sich nicht durch Ziehen hineinsteigern kann.

    Bei Brix liegt mir sowas völlig fern. Dem lasse ich so viel Spielraum wie nur irgend möglich und lasse ihn völlig frei entscheiden, ob er vor, hinter oder neben mir gehen will. Denn zum einen will ich ihn nicht einschränken und ihm dadurch unter Umständen noch mehr Stress zumuten, zum anderen kostet ihn die Anwesenheit des anderen Hundes schon genug Impulskontrolle.

    Jedoch wird dem Hund somit vermittelt, ihm gehört nichts und ich bestimme wo wie was....ich muss ihn vollkommen ignorieren und nur durch Körpersprache lenke ich im Moment alles. Am Freitag geht's dann zum nächsten Schritt, keine Ahnung was da noch kommt, doch draussen laufe ich mit ihm nur bei Fuss, er ein Stück hinter mir und die totale UO..

    Das wäre zum Beispiel auch ein Weg, mit dem es weder mir, noch den Hunden gut ginge.
    Ich hätte absolut keine Freude mehr an gemeinsamen Spaziergängen oder allgemein gemeinsamer Zeit (und ein unsäglich schlechtes Gewissen), Lena würde innerhalb kürzester Zeit alles an Kooperationsbereitschaft aufgeben und Brix würde vermutlich ziemlich schnell zu einem absolut gefügigen, unterwürfigen Roboter werden, der absolut gebrochen ist.

  • Das würde es für mich persönlich und meine Hunde nicht wirklich besser machen.
    Deshalb ist der Weg aber auch nicht besser oder schlechter - er ist nur anders und für mich und meine Hunde definitiv nicht geeignet.

    Ich hatte das hier im Thread schonmal geschrieben. Für mich ist es ganz wichtig mit dem zu Arbeiten, was meine Hunde mir von sich aus anbieten. Das zu fördern und darauf einzugehen. Zudem möchte ich dem Hund (wobei hier insbesondere Brix, da der es einfach durch seine Panik-Problematik viel nötiger hat) eigene Lösungsmechanismen "an die Pfote geben" und kein Verhalten aufbauen, dass zwar funktioniert, weil ich da bin, aber nur geht, weil ich ja der "totale Rudelführer bin und der Hund sich mir bedingungslos unterordnet". Das bin ich nicht und da möchte ich auch gar nicht hin.
    Das ist einfach nicht meine Art mit den Hunden zu arbeiten und zusammenzuleben.


    Wenn ich mir so überlege, was wir alles so geschafft haben, bestärkt es mich auch immer wieder darin, dass ich den richtigen Weg für mich und die Hunde gefunden habe - einen Weg, der zu uns passt. :herzen1:
    Lena ist, und war schon immer, ein sehr ernsthafter Hund, der anfangs wenig auf meine Meinung gegeben hat - weil man sich selbst halt nunmal für die Krone der Schöpfung hält :pfeif: Durch unseren Weg ist sie heute ein sehr zuverlässiger Hund geworden. Der zwar immer noch sehr rigoros und unnachgiebig im Direktkontakt ist - und da nur wenig kompromissbereit auf ihren Gegenüber wirkt, der aber a) nicht von sich aus den Kontakt zu anderen sucht (viel von Haus auf gegeben) und b) im Ernstfall gut durch mich steuer- und abbrechbar ist und auch langsam beginnt selbstständig andere Lösungsmechanismen für sich zu suchen, als den Hund in den Boden zu stampfen :pfeif:
    Und aus Brix, einem Hund der beim Riechen eines anderen Hundes in völlige Panik verfallen ist, der von mehreren Trainern als definitiv nicht "resozialisierbar" eingeschätzt wurde und der seine Angst irgendwann ziemlich direkt nach vorn umsetzte - ein Hund, der gelernt hat, dass deeskalierende Verhaltensweisen nützlich sind, der sich auf Hilfen verlässt und diese dankend annimmt, der Bögen läuft, Nähe sucht,...

    Nein, beides sind keine Hunde, die inzwischen die mega einfachen Hundewiesenhunde sind und es gibt Rückschläge. Und ich würde mir sie häufig alltagstauglicher und unkomplizierter wünschen.
    Aber wenn ich mir so den Stand von vor zwei Jahren angucke, fange ich besonders bei Brix an sentimental zu werden :herzen1:

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