Austausch: Halter mit (vollständig) unverträglichen Hunden

Mh, was heißt zu viel erwarten ... es klappt halt lange sehr gut, dann gibts nen Knick, es geht abwärts, dann langsam wieder bergauf. Aber über ein gewisses Level kommen wir irgendwie nicht hinaus. Mir ist die Löffeltheorie etwas suspekt dank der ultra positiven Fraktion und ich brauche dafür keine Löffel, sondern kann mir das so erklären. Aber ja ich denke, dass für ihn die SItuation mit dem Hund am Fenster schon anstrengend war, aber nicht so, dass es sein verhalten danach "erklärt". Aber vielleicht hatte er auch einfach keinen guten Tag und es lag daran - ich nehme ihm das ja in dem Sinne nicht übel, es ist halt nur frustrierend und hier hatte ja jemand gefragt wie es momentan so läuft. Da bin ich ganz ehrlich.

Er darf sehr gerne schauen, dadurch kann er ja viel lernen - allerdings nicht so, wie er das macht, wenn er so angespannt ist. Er schaut eben nicht, sondern geht direkt ins Fixieren, mal mit ducken, Kopf nach vorne strecken usw, mal nur fixieren. Es passiert seltenst, dass er nur guckt und dann pöbelt, bzw nie, weil er dabei dann, wenn er mal nicht starrt, am ganzen Körper steif wird. Vom Fixieren geht er direkt ins Pöbeln usw über, daher breche ich schon vor dem Fixieren ab. Manchmal fixiert er auch auf größere Entfernung, dann ist er auch ansprechbar, lässt sich rausrufen und kann normal weitergehen.
Ich verbiete ihm ja nicht hinzusehen - er soll ja lernen mit anderen Hunden umzugehen - aber wenn er (grundlos) Hunde fixiert, die auch auf sein anschließendes Gepöbel nicht eingehen, dann bin ich ultra genervt. Ich kann nunmal manchmal nicht immer den Abstand vergrößern, wie zB heute Morgen an der Ampel. Ich habe den Abstand zum Hund, der übrigens unterwürfig/desinteressiert war und auf sein Pöbeln mit schnellerem Weggehen reagiert hat, vorher noch auf gut 10-15 Meter vergrößert. Wenn er Frust hat, dann lässt er ihn übers Pöbeln raus und pusht sich damit dann noch weiter hoch. Deswegen lasse ich ihn normal nicht fixieren, aber heute Morgen hat er halt mal wieder n Scheiß auf mich gegeben.

Heute Nachmittag hingegen wars wieder ganz gut, bis auf ein Hund, der von hinten ankam, den ich nicht gesehen hab, aber der hat auch gequiekt und sonstwas, das kann Loki halt nicht ab, wenn ein Hund so direkt Interesse an ihm zeigt. Ansonsten konnte er an sämtlichem Getier vorbeigehen, mit lockerer Leine und entspannt - Schwäne, Gänse und Enten. Man muss ja auch mal was Positives sagen. ^^
Danach haben wir uns noch auf eine Bank gesetzt und ich habe ihn davor abgelegt und gehofft, dass noch ein paar Hunde kommen und wir das ruhige Hinsehen auf Entfernung wieder clickern können. Leider kamen nur 3 insgesamt, aber das hat er alles brav und gut gemacht. Er lag durchweg brav im Platz und hat nicht versucht seine Langeweile zu vertreiben sondern hat brav gewartet.

@SanSu Ich muss sie dann da rausholen, von alleine kann sie das nicht....

Alles gut, außerdem, wer behauptet, ich hätte Ahnung?

Zitat von Jezzmen

Ich hatte Bella zwar an der Leine gesichert und eng bei mir aber als Trainer dann den Ball wurf und sein Hund an uns vorbei zischte ist Bella ausgerastet und hat sich aus meiner Sicherung rausgewunden und ist auf den Schäfi los. Der hat sich das nicht gefallen lassen und hat zurück gepault. Na toll...Bella wieder eignesammelt und das ganze nochmal. Gleiche Spiel wie vorher Bella tobt und windet sich und schafft es loszukommen und rennt in den Schäfi.

Ich habe jetzt wirklich ganz ganz lang überlegt, wie ich die folgende Frage formuliere, damit sie nicht so anklagend und zynisch wirkt. Ich bekomme es aber tatsächlich nicht hin.
Daher die Vorabinformation, dass ich das absolut gar nicht böse oder anklagend meine, nur scheinbar zu doof bin um es anders zu formulieren

Wie wird Bella denn gesichert, dass es ihr gleich 2x hintereinander gelingen kann, sich irgendwie zu befreien, obwohl du darauf vorbereitet bist, dass sie ggbf. losgeht?

Zitat von grPups

Tja, ansonsten haben wir ganz klassisch das Hund sich angeleint gut benehmen kann, mit Schlepp auch gut kontrollierbar ist, aber ganz genau weiß wann er abgeleint ist...

Weißt du was bei ihm die Motivation hinter seinem aggressiven Verhalten ist? Unsicherheit?
Dann könnte es ja gut sein, dass ihm "ohne Leine" einfach der Bezugspunkt zu dir fehlt und er sich nicht so beschützt fühlt wie angeleint. Das man quasi "nur" an der Halter-Hund-Beziehung ohne Leine arbeiten muss, damit der Hund versteht, dass das keinen Unterschied macht ob nun angeleint oder nicht, da du so oder so hinter ihm steht.

Zitat von El Rocko

Wie sind eure Hunde eigentlich bei Dunkelheit so drauf? Gehen sie dann eher nach vorne, weil sie unsicherer sind?

Bei Brix ist das egal.
Lena reagiert im dunkeln deutlich angespannter - was aber am nicht zu unterschätzenden Schutz- und Wachtrieb liegt und höchst wahrscheinlich auch daran, dass ich mich im Dunkeln bei Hundebegegnungen alles andre als Wohl fühle.

Zitat

Allerdings tut sich grade eine neue Baustelle auf, die hier zwar OT ist, mich aber schon sehr beschäftigt: Lotti ist grundsätzlich eher ängstlich mit unbekannten Dingen. Eigentlich geht das aber ok, sie löst das nach hinten, legt also den Rückwärtsgang ein und kommt zu mir, dann gucken wir das an oder laufen im großen Bogen dran vorbei. Nun ist das seit der Kastra echt nochmal schlimmer geworden. Letzte Woche hatte ich zwei Situationen, da war sie total in ihrer Angst gefangen, auch für mehrere Minuten, bis ich sie da raus geholt bekommen habe.

Das ist so ganz allgemein gesagt ja eine Entwicklung, die man bei ziemlich vielen, eh eher unsicheren Hunden, die dann auch noch kastriert werden beobachten kann. Einfach weil jede hormonelle Unterstützung um Angst stand zu halten ja "weg fällt".

Das mit der in der Angst gefangen bleiben klingt furchtbar.
Wie hast du sie denn da dann letztlich raus bekommen?

Zitat von SanSu

Von mir auch gute Besserung, das ist ja echt richtig blöde gelaufen, zum einen das sie 2x rausschlüpfen konnte, das darf einfach nicht passieren, aber auch das der Trainerhund Löcher macht. Für mich ganz persönlich geht das gar nicht.

Ich habe mich in unserer Raufergruppe so sicher gefühlt, weil man eben wusste das alle ohne Mauli definitv keine Löcher machen, auch nicht bei einer richtigen Auseinandersetzung.

Aber man kann doch von keinem Hund erwarten, dass er sich angreifen lässt und dann stilschweigend da liegt, sich nidertrampeln lässt und nichts macht?
Löcher entstehen ja nun nicht unbedingt nur, wenn der Hund in absoluter Beschädigungsabsicht auf andre drauf geht. Löcher entstehen ja durchaus mal "relativ schnell", ohne dass da wirklich viel dahinter ist.

Zitat von Jezzmen

Mir hat das aber auf jeden Fall gezeigt wie mein Hund wirklich ist wenn man ihn lässt und da ist eine richtige Maske gefallen denn das hätt ich so nicht von Bella gedacht.

Hm...ich glaube, dass du da eventuell einfach nochmal ein paar Nächte drüber schlafen solltest und da nicht all zu viel hineininterpretieren solltest.
"Es zeigt dir wie dein Hund wirklich ist".
Du hast in letzter Zeit ganz ganz oft berichtet wie wahnsinnig gut es läuft, hast Videos gezeigt, wo ihr gut andre passieren konntet und hast große Fortschritte mit deinem Hund gemacht.

Nun habt ihr eine Situation nachgespielt, die euch im Alltag in dieser Extremform vermutlich so gut wie nie begegnen wird und habt dort eine doofe Erfahrung gemach.
Das zeigt aber doch nicht "wie dein Hund wirlich ist", sondern einfach nur, dass in so Extremsituationen mehr Management erforderlich ist.