Nun ja - Rütter machte ja auf die ihm eigene humorige Art auf die Eigenart von Menschen aufmerksam, wie mit eigentlich Offensichtlichem umgegangen wird:
"Da holt man sich einen Jagdhund - und: Welche Überraschung - er JAGT!"
Er hat dann sofort und völlig unmissverständlich klar gemacht, diese Porcelaine-Hündin BENÖTIGT Jagdtraining. Hier hat die Besitzerin von Vida ein Gesicht "wie Zahnschmerzen" gezogen, und meinem Eindruck nach hatte sie sofort Bilder im Kopf von "Jagdschein machen und auf blutige Jagd gehen", was ihr anscheinend zutiefst widerstrebte.
Auch hier: Wieder sehr humorig ("dafür hole ich mir jemanden, der richtig Ahnung hat, also nicht so wie ich ...") hat er die Besitzerin von Vida quasi "an die Hand genommen" und ihr jemand Kompetenten zum Intensivtraining an die Seite gestellt, der diese in den nächsten MONATEN begleiten und anleiten kann.
Für die Besitzerin war das eine Erfahrung, wie sie auch als Nichtjägerin ihrer Jagdhündin die Möglichkeit bieten kann, ihre Spezialisierung ausleben zu können.
Die Botschaft an die Zuschauer der Sendung war hier sehr klar und eindeutig: Holt ihr euch einen Jagdhund - dann BIETET diesem auch die Möglichkeit, jagen zu dürfen.
Bemerkenswert auch die klare Ansage vom Rütter an die Besitzerin: "Deine Bedürfnisse interessieren erst mal nicht - das Bedürfnis deiner Hündin geht vor, und das ist JAGEN!"
Auch wenn wir nur einen Zusammenschnitt des gesamten Bildmaterials zu sehen bekommen haben (wo es sicher die ein oder anderer "Ecke und Kante" gab, wie den Apport aus dem Maisfeld, der sicher nicht zur Nachahmung für die Zuschauer geeignet ist), so fand ich das für eine Fernsehsendung verdammt gut gemacht.
Der Gordon Setter ist noch mal ein anderes Thema - aber auch hier hat M.R. die Menschen da abgeholt, wo sie stehen und in eine Richtung geführt, die zum Erfolg führte. Ohne Anwendung irgendeiner Methode, erst recht keiner aversiven.
Aber auch hier: M.R. hat schon recht früh gesagt, dass er schon in der Basis eine Schieflage sieht, an der eigentlich gearbeitet werden müsste; Dies hat er aber hintenan gestellt, um zunächst das eigentliche Problem "zu beheben" - und auch hier wieder mit viel Humor, Spaß ... und Motivation für den Menschen, auf die Bedürfnisse des Hundes einzugehen.
